Artikel: Jiko als MB-Botschafter in China

  • Ersteller Johannes Hofmann
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Hast Du denn überhaupt noch Lust auf die Reise. ;) Solche Missionen sind offensichtlich nicht einfach, vielleicht gibt es diplomatische Verwicklungen? :eek:
wir können ja mal rein vorsorglich in die Runde fragen, wer sich denn als Ersatzmann opfern würde, falls den lieben Jiko angesichts solcher Aussichten (https://www.musiker-board.de/board-...o-als-mb-botschafter-china-8.html#post5715635) das Grausen packt :D


@ts2: Ich erinnere mich an Zeiten, wo ein kleiner Zwischenmischer im Bereich weit über 1000DM gehandelt wurde. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Anwendungsbereiche gibt, wo dann doch eben zum Einsatz eines Mixers oberhalb der 48€ Klasse geraten werden muss.

Falsch ist aber, derlei Erfahrungen zu pauschalisieren oder zu verallgemeinern. Ich kam eben klar mit einem 48€ Produkt und ich hätte mir leicht ein hochwertigeres aus unserem Laden mit nehmen können, wenn ich es für angebracht gehalten hätte. Wenn ich also viele Jahre lang viele Gigs mit teilweise recht großen PAs spielen konnte, kann ich nicht nachvollziehen, warum das für andere Rockmusiker nicht auch passen sollte. Im Theater mögen aber durchaus andere Regeln gelten.
 
@ts2: Ich erinnere mich an Zeiten, wo ein kleiner Zwischenmischer im Bereich weit über 1000DM gehandelt wurde.
DM, denke ich mal, und vermutlich lange vor der deutschen Wiedervereinigung. Aber egal, das sind jetzt Kümmel ;).

Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Anwendungsbereiche gibt, wo dann doch eben zum Einsatz eines Mixers oberhalb der 48€ Klasse geraten werden muss.
Wenn es darum geht, daß das Gerät tut, was es lt. BDA tun soll, wäre es sogar für Theater in Ordnung.

Falsch ist aber, derlei Erfahrungen zu pauschalisieren oder zu verallgemeinern.
Oh, ich hoffe, ich pauschalisiere nicht, ich versuche zumindest, das zu vermeiden.

Ich kam eben klar mit einem 48€ Produkt [...] kann ich nicht nachvollziehen, warum das für andere Rockmusiker nicht auch passen sollte.
[...]
Im Theater mögen aber durchaus andere Regeln gelten.

Schon möglich, daß das einer der Unterschiede zwischen R'n'R und Radio, TV und Theatern ist - hier man möchte halt gern auf Nummer Sicher gehen und dringend vermeiden, daß mitten in der Show ein DropOut passiert...



Das Problem mit Billiganbietern ist aus Profi-Sicht recht einfach.

Konkretes Beispiel:

Voriges Jahr ist meine Digicam (JVC, ca 1700 DM) ausgestiegen. Nachdem ich mich hier im Board hab beraten lassen (humi war da wirklich sehr hilfreich) bin ich zum TD und hab gesagt: neuer Camcorder, Sony, ca. 1000€.

Nachdem mein Chef etwas gegoogelt hatte, sagte er: aber es gibt doch Kameras ab 80€, wir brauchen doch nicht etwas so teures...
*screwy*
Mist, wenn da einem die Spucke wegbleibt - und genau ab da kann ich nicht anders, als Billiganbieter zu hassen... (naja, etwas übertrieben).

Bin ich als kleiner Theater-Toni vielleicht schon zu professionell?
Das kann aber eigentlich nicht sein, denn die wirklich richtigen Profis, die sind nicht hier im Board, sondern treffen sich alle 2 Jahre auf der Tonmeistertagung - wenn nicht noch eine Etage darüber :redface:
_____

Das analoge Mischpult WK Audio im Tonstudio hat nur 24 echte Eingänge und 12 echte Ausgänge - trotzdem hat die Kiste ~150.000 DM gekostet.
Warum?
Weil hier ein Hersteller auf die Bedürfnisse einer bestimmten Branche (Kunden?!), nämlich den Theatern eingegangen ist, und zwar sehr ausführlich, mit vielen Gesprächen. Da ist mir völlig klar, daß die nicht geringen Entwicklungskosten sich selbstverständlich auf den Preis niederschlagen - Hersteller von Massenware haben da andere Konditionen.
_____

Konkrete Fragen für Jiko:

Eigenentwicklungen bei Behringer:
gibt es sie?
wie wird der Bedarf erforscht?
wo wird entwickelt?
wieviele Patente hat die Firma Behringer?

(sry, wenn da einiges ergooglebar ist - das hab ich jetzt nicht probiert)
 
Das sind mal schöne, kompakte, knackige Fragen :D Schnell gefragt und trotzdem interessant. Notiert ;)
 
Hi Johannes,

Ich muss erst mal klar stellen, dass ich hier nicht den Anwalt für Behringer spiele

für mich kam das die letzten paar Beiträge von dir vor meinem in etwa so rüber (sehr überspitzt dargestellt): "Behringer ist genauso gut wie alle andern im Einsteiger-Bereich, das ist bedingt durch Buchführung hier und Vertrieb da, und wer etwas anderes behauptet hat keine Ahnung."
(Wie gesagt, überspitzt, will dir das nicht exakt so in den Mund gelegt haben ;))

Inzwischen ist mir etwas klarer geworden, was du meintest.


ich mag nur nicht, wenn immer wieder falsche Behauptungen verbreitet werden.

Kann ich sehr gut nachvollziehen.

Was das Thema "lasst den Leuten ihr Equipment, wenn sie daran Spaß haben" angeht: Hab ich absolut kein Problem damit. Ich halte es für wichtig, hin und wieder mal die Fühler auszustrecken und zu sehen, was es sonst noch so gibt - um die eigene Position besser einschätzen zu können. Okay, manche vermeiden dies bewusst und brauchen ein bisschen diesen "Selbstbetrug", aber das is n persönliches Ding. Wenn einer sagt: Das ist für mich / für uns ausreichend, oder sogar das Wort "gut" in den Mund nimmt - stört mich nicht. Auch wenn ich selbst dieses Wort in solchen Situationen vermeide und lieber von "für den Zweck ausreichend" spreche.

Was ich nur gar nicht ab kann ist, wenn Leute (und damit meine ich niemanden in diesem Thread, sondern allgemein) daherkommen und das Billigstzeug in höchsten Tönen loben, einen vielleicht sogar noch blöd anmachen wenn man behauptet, es sei dem Zweck des Fragestellers nicht angemessen und das ganze, ohne jemals aus ihrer eigenen kleinen Welt herausgekommen zu sein.
Aber da hab ich mich schon oft genug drüber ausgelassen... zum Beispiel hier
https://www.musiker-board.de/boxen-...lich-soooo-grottenschlecht-2.html#post5645365
und hier
https://www.musiker-board.de/pa-pla...-t-box-ist-damit-zufrieden-8.html#post5420772
falls es interessieren sollte.


Für mich persönlich hat der Thread mal wieder die Neugier geweckt, ein paar 1:1 Vergleiche zu machen. Gerade bei Kleinst-Pültchen, aber auch bei Boxen. Nicht weil ich meine eigene Meinung bestätigt wissen will, sondern wirklich um mal wieder zu schauen, wie sich die aktuellsten Kandidaten gegeneinander schlagen. Denn wenn sich irgendwo vernünftig Geld einsparen lässt, bin ich der letzte, der sich beklagt...

So far.
MfG, livebox
 
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Um das noch mal klar zu sagen: Ich bin absolut nicht der Meinung, dass man con einem Mischpult für 48€ das Gleiche erwarten darf, wie von einem für 480€. Im Gegenteil - und mich nervt ganz gewaltig die Mache mancher Zeitgenossen, die meinen: "Wenn das für 48€ geht, dann muss es auch möglich sein, so ein Ding für 38€ zu ergattern."

Ich zitiere hier mal:
John Ruskin schrieb:
Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist auch unklug, zuwenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zuwenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Wenn Sie dies tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres mehr zu bezahlen.

Diese Weisheit ist etwa 150 Jahre alt und sie enthält viel Wahrheit... aber eben nicht wirklich alle Wahrheit.

Ich will's mal so sagen: "Wenn etwas billiger ist, dann will ich wissen, WARUM es billiger ist." Ist es billiger, weil es schlechter ist? Das kann gut sein, aber es könnte auch billiger sein, weil es gestohlen ist oder weil der Mensch, der es herstellte unzumutbar ausgebeutet wurde. Natürlich wird letzteres immer bei "Made in China" unterstellt, meist von Menschen, die Chinesen nur aus Berichten des ÖR-Betroffenheitsfernsehens kennen. Kennt man echte Asiaten, dann merkt man schnell, dass Menschen und Probleme dort andere sind als hier und wir besser manchmal die Klappe halten sollten, statt den Chinesen vorschreiben zu wollen, wie sie 1.3 Mrd Menschen ernähren. Europäer haben dort schreckliche Katastrophen angerichtet und man sch*** daher oft auf gut gemeinte Ratschläge.

Kurios wird es aber, wenn Rechenkünstler (wie bei Behringer oft geschehen) aus dem finalen Produktpreis in deutschen Läden herleiten wollen, wie sehr unredlich die Ausbeutung bei der Produktion sein muss.

Daher habe ich weiter oben versucht zu erklären, WARUM viele Behringerprodukte vergleichsweise "billig" zu sein scheinen. Ein Produkt wird aber eben nicht besser, wenn man es teurer macht um den Profit zu erhöhen, der dann aber natürlich selbstredend NICHT an die Menschen, die es herstellen, weiter gegeneben wird. (Siehe den Zoff den Apple zZt hat: http://www.taz.de/!79254/)
 
Moin!

Wir alle besitzen Kleidungsstücke, für die Sklaven in Bangladesch/Indonesien/Mexiko ausgebeutet wurden und wir alle besitzen Markenprodukte, die von beliebig austauschbaren Auftragsarbeitern in irgendwelchen Niedriglohnländern produziert wurden. Inwieweit sich da jeder Einzelne einen Kopf macht, kann jeder selbst entscheiden.

Aaaber: im Gegensatz zu allen anderen hat der liebe Uli B. UNS eingeladen, bei ihm hinter die Kulissen zu schauen :)

Grüße, Sven

P.S.: Ich bin großer Apple-Fan, aber ähnlich wie Nike besitzt Apple keine einzige eigene Fabrik. Hätte Steve Jobs irgendwann gesagt "Ich produziere in USA, weil ich Patriot bin und wir uns das leisten können" oder hätte er wie Uli B. irgendwann gesagt "Ich gehe jetzt mal für unbestimmte Zeit nach China, um dort zusammen mit den Chinesen etwas magisches aufzubauen", wär' er jetzt sogar noch mehr mein Held ;)
 
Mittlerweile freu ich mich schon auf den Bericht vom Jiko.
Ich glaub das wird ein wenig Licht in das Mysterium "Behringer" bringen.... bevor ihr hier weiter streitet, wartet doch ab bis Jiko zurück ist ;)
 
.... bevor ihr hier weiter streitet, wartet doch ab bis Jiko zurück ist ;)

wir streiten ja nicht ;)

... und ich glaube auch nicht, dass Jiko alle Geheimnisse der Handelsverstrickungen zwischen China und der EU lüften wird :D

Aber ich finde eben generell von Vorteil, wenn man Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, bevor man sich eine Meinung bildet. Jikos Reise kann da sicher interessante Blickwinkel aufzeigen :)

Ich war ein mal in China und das hat mich dann eben doch sehr beeindruckt und ich sehe seither das Land mit anderen Augen... insbesondere die ständigen Belehrungen der Chinesen aus Europa oder USA. Da täten einige besser daran, vor der eigenen Tür zu kehren :redface:
 
Ich war ein mal in China und das hat mich dann eben doch sehr beeindruckt und ich sehe seither das Land mit anderen Augen... insbesondere die ständigen Belehrungen der Chinesen aus Europa oder USA. Da täten einige besser daran, vor der eigenen Tür zu kehren :redface:

Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher "Arroganz" wir im "Westen" gemeinhin auf China zu blicken pflegen... Gelegentlich kann man den Eindruck gewinnen, als wäre China ein "Dritte-Welt-Land."
Dagegen sollte man sich mal vor Augen führen, wie die Chinesen sich selbst sehen: Atommacht, Raumfahrtnation, mit nach wie vor expandierender Wirschaft, kulturell und geistig überlegen, fleißig und arbeitssam, mit dem Willen, sich Wohlstand zu erarbeiten, hochgerüstet und waffenstarrend mit einem schier unerschöpflichen Potential an Arbeiter- und Soldatennachwuchs. Dazu kommt noch ein immenser Patriotismus und Stolz auf das "Chinesentum" und die Stellung als unantastbare Hegemonialmacht Ostasiens.

Gruß
Hank
 
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Bin seeehr gespannt auf Jikos Eindrücke - bei Behringer wohnen bisher immer, ach, zwei Seelen in meiner Brust ;) Hatten Behringer Sachen in der Hand und im Besitz, von denen ich anfang wenig und nach längerem Einsatz noch weniger hielt - aber auch Teile, die lange und bestens ihren Dienst getan haben, und die z.T. diesen auch immer noch als Bestandteil meines Equipments verrichten. Insb. das Thema Qualitätskontrolle würd' mich da also sehr interessieren, evtl. bringt Jiko dazu ja interessante neue Einsichten mit zurück :)

Ansonsten wünsch' ich dir, Jiko, 'ne gute, spassige und informative Reise - China ist für den "Westler" an sich schon 'ne spannende Erfahrung. Ich kenne bisher ja eh nur das als so westlich verschriene Shanghai aus eigener und im Vergleich zur Standard-Touri-Bespaßung etwas ausführlicherer Erfahrung, vom Rest des Landes hab' ich bisher nur wenig (in Form von kleineren Touri-Ausflügen) mitbekommen. Aber selbst das war schon 'ne Offenbarung bzw. selbst für den weltgewandten und aufgeschlossenen Bayern :)D) ein ganz schöner Kulturschock - grade Einblicke in die chinesische Mentalität, Lebens- und Arbeitswelt zu bekommen, ist faszinierend, und bringt einen in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken ...

Und nicht zuletzt kulinarisch ist 'ne China-Reise 'ne echte Horizont-Erweiterung :D Einiges mutet schon seeeehr ... hm ... exotisch an, aber ich hab' eigentlich immer sensationell gut gegessen dort! Wobei man als Vegetarier da durchaus ein vergleichsweise geringens "kulinarisches Risiko" trägt ;) Also, bin gespannt auf deinen "Inside-Behringer"-Report - viel Spass, und gute Reise :great:
 
@Ratking

Der "Inside Behringer Report" jetzt auf Thomann TV

Hammer als ich das gelesen hab bin ichf ast vom Stuhl gefallen

LG

Austin
 
@austin

Könntest Du mir den Link dafür Senden? Ich den Bericht irgendwie nicht.

Viele Grüße,
Raphael
 
Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher "Arroganz" wir im "Westen" gemeinhin auf China zu blicken pflegen... Gelegentlich kann man den Eindruck gewinnen, als wäre China ein "Dritte-Welt-Land."
Dagegen sollte man sich mal vor Augen führen, wie die Chinesen sich selbst sehen: Atommacht, Raumfahrtnation, mit nach wie vor expandierender Wirschaft, kulturell und geistig überlegen, fleißig und arbeitssam, mit dem Willen, sich Wohlstand zu erarbeiten, hochgerüstet und waffenstarrend mit einem schier unerschöpflichen Potential an Arbeiter- und Soldatennachwuchs. Dazu kommt noch ein immenser Patriotismus und Stolz auf das "Chinesentum" und die Stellung als unantastbare Hegemonialmacht Ostasiens.

Gruß
Hank


Jetzt halt mal die Luft an. Soviel Schwachsinn ist ja schon unerträglich. :bang: Wohl schon vergessen, dass es noch keine 16 Jahre her ist, dass auf dem Tiananmen-Platz in Peking, auch besser bekannt als Platz des Himmlischen Friedens, friedliche und demokratische Studentenproteste von Militaristen und Diktatoren blutig mit Panzern niedergewalzt wurde. An diesem Tag fanden mindestens 3000 Menschen den Tod und noch mehr wurden in Lager verschleppt und tauchten nie mehr auf. Und das es heute noch diplomatischen Besuchern mit Androhung von Abbruch diplomatischer Beziehungen untersagt ist, dieses Thema öffentlich zu machen. Was sind das für Errungenschaften, wenn ein Land Atommacht ist und Leute ins Weltall schießt, während ländliche Gegenden immer wieder von Katotastrophen heimgesucht werden nur weil die Machthaber meinen, man müsse aus wirtschaftlichen Gründen in die Natur eingreifen. Dürrekatastrophen in anderen Laandesteilen und Massenumsiedlungen wegen einem Dreischluchtenstaudamm, der dem Land Wohlstand bringen soll, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen die dieses irre Projekt für andere benachbarte Länder hat.

Auch Deutschland war auch schon einmal eine europäische Großmacht, glücklicherweise damals ohne Atombomben, aber die Menschrechte und die Meinung Andersdenkender wurde nicht anders als heute in China mit Füßen getreten, indem man diese Leute mundtot gemacht hat. Sowas scheint Dich wohl mächtig zu beeindrucken. Anhänger religiöser Minderheiten können inhaftiert werden, wenn sie nach offizieller Lesart "Irrlehren oder abwegige Doktrinen" verbreiten. Wenn ein Staat die wirkliche Menschenrechtslage anspricht, droht China kurzerhand aus dem Dialog auszusteigen. Wirtschaftlicher Fortschritt durch das Fehlen unabhängiger Gewerkschaften und die Diskriminierung von Wanderarbeitern und ethnischen Minderheiten.

Zum Teil werden lebenden Menschen Organe entnommen und unter schlimmsten Bedingungen gefoltert oder verschwinden auf mysteriöse Weise. Die eigentlich elementaren Grundrechte von Mutter und Kind werden durch die "Ein-Kind-Politik" verletzt. Durch die Geburtenkontrolle werden Frauen zur Abtreibung gezwungen und da traditionsgemäß nur Söhne zählen, werden Mädchen oft nach der Geburt getötet oder ausgesetzt. Hast Du eine Tochter? Trotz einer weitreichenden Politik zur Förderung der Minderheiten werden ethnische Minderheiten wie Tibeter oder Uygueren kulturell und politisch unterdrückt und verfolgt, zum Teil sogar getötet. Die traurige Spitze mit den meisten Hinrichtung pro Jahr führt ebenfalls China mit ca. 8000 Menschen pro Jahr an. Die Chinesen können ihre Menschenrechte der Verfassung gegenüber nicht einklagen, da es gar kein Verfassungsgericht gibt. Genauso wenig existieren Rechtsanwälte, Verteidiger der Menschenrechte werden durch den Staat verfolgt.

"Hochgerüstet und waffenstarrend mit einem schier unerschöpflichen Potential an Arbeiter- und Soldatennachwuchs." Sind das Dinge die Dich begeistern können. Vielleicht sollten sie Dich ja als Botschafter der deutschen Musikindustrie nach Peking schicken, dann kannst Du von morgens bis abends den Fortschritt der Einheitspartei Chinas und ihrer schier unerschöpflichen Brutalität und Gleichmacherei besingen. Am besten mit ONE WAY TICKET, dann bleiben wir hier zumindest von solchen dünnflüssigen Parolen verschont.
 
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Jetzt halt mal die Luft an.

Genau...
Denn ich habe versucht zu beschreiben, wie die Chinesen sich selbst wahrnehmen - eben nicht als ein "Dritte-Welt-Land", sondern als eine moderne, einflussreiche und wirtschaftlich noch immer prosperierende Großmacht mit hegemonialer Stellung im ostasiatischen Raum.

Ich wüsste nicht, wo ich "Jubelarien" auf die Partei angestimmt hätte...

Gruß
Hank
 
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Ähh, um was geht es eigentlich? :gruebel:
Die Firma Behringer ermöglicht einem Forumsmitgleid einen Gastbesuch in der Firma.
Behringer hat seine Produktion in einem Land, in dem vermutlich die allermeisten anderen Firman auch produzieren, sonst würde wir deutlich mehr für die Geräte bezahlen.
Darüber lässt sich streiten und diskutieren, aber es geht hier um eine Einladung bei der Jiko in erster Linie Gast ist und er hat keinen politischen Auftrag - das würde auch nicht auf Verständnis stoßen.

Wenn ich irgendwo kostenlos eingeladen werden, dann kann ich mir ja das "Drumherum" anschauen und ein Meinung bilden - sofern möglich - aber wenn ich Gast bin bin ich Gast oder ich gehe gar nicht hin.

Überlegt euch Fragen, die Jiko bezüglich der Produkte stellen könnte, die Gelegenheit bekommt ihr nicht so schnell wieder.
Über China zu diskutieren gehört ins OT/Politik
 
vanderhank / Entschuldige, aber ich habe das "wie die Chinesen sich selbst sehen" irgendwie in der Aufregeung überlesen. Unter diesem Umständen möchte ich mich bei Dir entschuldigen. Bei mir haben die weiteren Zeilen die Gehirnwindungen etwas durcheinandergebracht. Ich konnte es gar nicht fassen, was ich da gelesen habe. Ein Kaffee und eine PN von Sven später sieht das für mich doch anders aus. Für den Rest stehe ich allerdings jederzeit Rede und Antwort, weil ich sehr gut weiß wovon ich hier spreche. Ich bin seit vielen Jahren aktives Mitglied von Amnesty International und bestens Über die Zustände in China informiert. An dieser stelle würde mich allerdings auch interessieren, wie dieser Bemerkung von Johannes " ... die ständigen Belehrungen der Chinesen aus Europa oder USA. Da täten einige besser daran, vor der eigenen Tür zu kehren" verstanden werden soll.

Gruß, Armin H.
 
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vanderhank / Entschuldige, aber ich habe das "wie die Chinesen sich selbst sehen" irgendwie in der Aufregeung überlesen. Unter diesem Umständen möchte ich mich bei Dir entschuldigen. Bei mir haben die weiteren Zeilen die Gehirnwindungen etwas durcheinandergebracht.

Kein Problem - mir passiert es auch gelegentlich, dass mir erstmal die Gäule durchgehen, wenn mir ein Thema am Herzen liegt. ;)

Gruß
Hank
 
An dieser stelle würde mich allerdings auch interessieren, wie dieser Bemerkung von Johannes " ... die ständigen Belehrungen der Chinesen aus Europa oder USA. Da täten einige besser daran, vor der eigenen Tür zu kehren" verstanden werden soll.

Gerne. Wenn man Anderen Ihre Art zu leben vorschreiben möchte, muss man sich selbst vorbildlich verhalten. Nehmen wir Deutschland. Wir haben 2 Weltkriege maßgeblich ausgelöst. Mit weit über 20 Mio Leichen im Keller geziemt es sich, bescheiden aufzutreten - mindestens noch 100 Jahre. Und Franzosen, Engländer und USA haben auch derart viel Gewalt und Unrecht über große Teile der Welt gebracht - insbesondere in Indo-China, dass ihre humanistischen Ratschläge dort nur mit Zynismus und verweise auf Atomraketen, die man jetzt auch hat, kommentiert werden.

Amnesty International ist in Augen der Chinesen eine anglo-amerikanische Organisation - das drückt ja schon der Name aus. Ich habe mit mehreren Chinesen über Politik geredet und man ist ganz einfach ABSOLUT NICHT bereit, einem anglo-amerikanische Wertesystem irgend eine dominierende Rolle zuzugestehen.

Ich war in Shanghai in einem Museum. Da lag zB ein Metalltopf mit einem Schild 6000 b.C. oder Tonartefakte mit 10.000 b.C. Was ich damit sagen will: China hat wesentlich mehr Kultur und Historie als Europa und Vorderasien zusammen und Amerikas Kultur beschränkt sich im Wesentlichen auf die Atzteken (die von Europäern ausgerottet wurden).

In China sieht man das so: China war dominant über Jahrtausende. Und dann hatten die Europäer viel Glück und bastelten zuerst aus dem in China erfundenen Sprengpulver Gewehre und Kanonen. Und damit haben sie China erobert und dem Land 200 Jahre lang entsetzliche Schmach angetan, es ausgebeutet, die Menschen abgeschlachtet oder einfach verhungern lassen... und jetzt, wo China gerade dabei ist, zu seiner alten Stärke zurück zu finden, kommt Angela Merkel und Mistel Obama oder aus ein Club der sich Amnesty Dingsbums nennt und faseln was von Menschenrechten - das ist eben die chinesische Sicht der Dinge.

Sicher. In China geschehen Dinge, die wir nicht gut finden. Aber immerhin schaffen sie es, dass es ihrer gigantischen Menschenmasse BEDEUTEND besser geht, als unter der anglo-amerikanischen Herrschaft.

Meiner Meinung nach sollte man hin fahren und es sich anschauen und mit den Menschen reden, bevor man von der anderen Seite der Welt aus den Chinesen vorschreiben möchte, was sie tun müssen. Mit Respekt kommt und etwas Demut wegen des eigenen entsetzlichen Versagens in der Historie kommt man da wesentlich weiter, als wenn man politisch der Frau Merkel in den Hintern tritt, auf dass sie doch endlich mal diesem Staatspräsident Hu Jintao die Meinung der Deutschen Bevölkerung geigen soll.
 
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Wir wollen hier aber keine historischen Tatsachen verändern, alleine der Einmarsch der Hitlerarmee in die Sowjetunion hat weit mehr als 20 Millionen Leben gekostet, in der Mehrzahl Zivilisten. Am Ende dürfte dieser Krieg, der in Deutschland seinen Anfang nahm, weit mehr als 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Leben gekostet haben, einschließlich Millionen von Chinesen, die nach dem Einmarsch der Japaner in der Manscherei ermordet wurden. Allerdings sind mir die Zusammenhänge die Du hier siehst nicht klar und Du solltest da auch etwas vorsichtiger sein, solche Vergleiche zu ziehen. Deine Argumentationen könnten sich dann auch die Regime in Teheran und Nord Korea auf die Fahnen heften. "Mischt Euch nicht ein und kehrt erst mal vor Eurer eigenen Tür und das mindestens noch in den nächsten 100 Jahren", das rufen dann die Ajatollahs ebenso wie irgendwelche afrikanischen Diktatoren und rechtfertigen damit ihre Verbrechen und die Unterdrückung der Menschenrechte in ihrem Land. Solche Meinungen in Deiner Position in einem Forum zu äußern, zu dem auch Jugendliche Zugang haben, die sich hier vielleicht nicht nur musikalische Vorbilder suchen, halte ich für mehr als bedenklich.

Ich nehme Dir einfach nicht ab, dass das die Meinung von Chinesen ist, mit denen Du Dich über Politik unterhalten hast. Ich habe eher den Eindruck, dass Du Deine eigenen Ansichten Deinen imaginären chinesischen Diskussionspartner in den Mund legst, um hier Deine ganz eigenen politischen Ansichten zu verkünden. Das einzige, was Dir ein chinesischer Diskussionsteilnehmer erzählt, ist das was die Linie einer Partei ist, die Andersdenkende wegsperrt und mundtot macht, denn nichts ist für einen solchen Apparat gefährlicher als eine freie Meinung. "Der Chinese denkt, der Chinese glaubt, der Chinese hat mir in Shanghai einen Metalltopf gezeigt." Ich hoffe er hat Dir auch die vielen zerstörten Klöster und die ermordeten Priester in Tibet gezeigt, und die Millionen eigener ermordeter Landsleute, die der Kulturrevolution unter Mao zum Opfer gefallen sind. Hier geht es nämlich nicht um Langnasen, die sich in die inneren Angelegenheiten Chinas eingemischt haben, sondern um den Umgang und den Massenmord an der eigenen Bevölkerung.

Dieses Vermischen von historischen Halbweisheiten, ein bisschen Aztekengemetzel hier, ein wenig Nazigreul da, Dinge die im Grunde gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben, in einen Zusammenhang zu unbestrittenen historisch, kulturellen Leistungen aus der chinesischen Frühzeit zu stellen, was soll das für einen Sinn machen? In welcher Bibliothek soll sich der Chinese das denn alles angelesen haben, in einem Land wo Bücher, Meinungen, das Internet und alles was anderer Meinung ist staatlich kontrolliert wird und bei Bedarf abgeschaltet wird. Ich habe mein halbes Leben in anderen Ländern verbracht, einen großen Teil davon in arabischen Ländern und Asien. Ich war in Indochina und habe in Kambocha die Killing Fields gesehen, die Friedhöfe einer Kulturrevolution unterstützt durch chinesische Waffenlieferungen und chinesisch geschulter politischer Umerziehung. Ich habe mit Exil Tibetern gesprochen die über Nacht ihre Heimat verlassen mussten, Priester deren Klöster angezündet wurden und deren geistige Führer noch heute von chinesischen Mordkommandos im Ausland verfolgt werden.

Ich bin sicherlich kein Merkelanhänger, die bei ihren Staatsbesuchen mit Dutzenden von deutschen Wirtschaftsbossen im Schlepptau, den Machthabern in Peking für den nächsten Milliardenauftrag die Schuhe wienert. Ich vertrete offiziell überhaupt niemanden, auch nicht Amnesty Dingsbums. Ich vertrete hier nichts als meine Meinung und wenn ich Greenpeace oder Amnesty unterstütze, dann nur deshalb, weil sie meiner Ansicht der Dinge am ehesten entsprechen. Denn da gibt es sehr wohl Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, die in ihrer Arbeit nicht von wirtschaftlichen Interessen geleitet sind. Ich kann Deinen Vorschlag dort hinzufahren und sich durch Gespräche mit den Menschen ein eigenes Bild zu machen wirklich nur gutheißen. Aber dazu muss ich mich in diesem Land auch frei bewegen können, mir meine Gesprächspartner selbst aussuchen und die Teile des Landes anschauen dürfen, die ich gerne sehen möchte und nicht die, die mir die Partei vorführt. Es ist Dein gutes Recht die Politik Chinas gutzuheißen oder meinetwegen in Maobettwäsche zu schlafen, schließlich bist Du hier in einem freien Land, wo niemand verfolgt wird, nur weil er anderer Meinung ist. Was aber mehr als bedenklich ist und gar nicht geht, da sehe ich Dich ganz einfach als eine maßgebliche und verantwortliche Person in diesem Forum, ist hier Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung Andersdenkender zu verharmlosen und mit banalen historischen Halbwahrheiten in Verbindung zu bringen. In Sachen Menschenrechtsverletzungen und unterdrückter Religionsfreiheit, sprechen wir hier nicht von irgendwelchen Äußerungen westlicher Politiker, sondern von dokumentierten und von der UN Charta für Menschenrechte festgestellten Tatsachen.

Thesen wie: " ... immerhin schaffen sie es, dass es ihrer gigantischen Menschenmasse BEDEUTEND besser geht, als unter der anglo-amerikanischen Herrschaft." dienen nur dazu, die wahre Situation in China zu verschleiern und zu relativieren. Schon lange wurde in einer der zahlreichen Resolutionen festgestellt: "Es gibt keine Beziehung zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und einer Verbesserung der Lage der Menschenrechte. Tatsache ist, dass in den Jahren, als das Nazi-Deutschland wirtschaftlich im Aufschwung war, sie die Menschenrechte missachteten und weiterhin gewaltsam Menschen entführten und ermordeten. In China gibt es außerhalb jeder größeren Stadt große Zwangsarbeitslager, und die Polizei kann Menschen jeder Zeit verhaften. In China wurden Menschen mit Feuerwaffen exekutiert, um anschließend ihre Nieren zu entfernen, die dann für Organ-Transplantationen verkauft werden sollten. Hier gibt es also keine Beziehung zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und Verbesserung der Lage der Menschenrechte. Eines der Beispiele ist die Unterdrückung von Falun Gong. Tatsache ist, dass die gegen Falun Gong-Praktizierende eingesetzte brutale Folter noch schlimmer geworden ist, als je zuvor. Menschen können nicht von Brot allein leben. Menschen müssen in der Lage sein, das lesen zu dürfen, was sie lesen wollen, über das nachdenken zu können, über das sie nachdenken wollen und sagen zu können, was sie sagen wollen. Aber diese Rechte existieren in China nicht." Zur Erklärung, Falun Gong ist eine buddhistische religiöse Lehre, die in China, einem traditionell religiösem Land, sehr viele Anhänger hat.

Ich kenne Dich persönlich so wenig wie Du mich und ich kann Dich nur an dem was Du hier äußerst messen. An der Tatsache, dass Du hier eine wichtige und verantwortliche Person bist, lässt Du ja mit der richtungswesenden göttlichen Hand in Deinem Avatar, keine Zweifel aufkommen. Zweifel habe ich aber an der Art, wie Du mit solchen sensiblen Themen wie Menschenrechten hier umgehst. Um es noch einmal zu sagen, es gibt hier auch Minderjährige und Jungendliche, die in diesen Fragen noch keine Meinung haben und die man solchen Standpunkten, wie Du sie hier vertrittst, nicht unreflektiert aussetzen kann. Wenn Du in einem Beitrag hier solche Themen aufgreifst, worin ich prinzipell nichts Schlechtes sehen kann, solltest Du zumindest darauf hinweisen, dass das ganz alleine Deine persönliche Meinung ist. Nicht weniger, aber auch ganz sicher nicht mehr. Was auf alle Fälle nicht geht, ist solche Themen anzuschneiden, ohne darüber eine öffentliche Diskussion zuzulassen. Ich urteile hier nicht über Dich als Person, das steht mir gar nicht zu und dafür kenne ich Dich auch viel zu wenig, wohl aber über die Meinung die Du hier vertrittst, selbst wenn das auf den ersten Blick nur "wie einfach mal so erwähnt" aussieht.
 
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Letztendlich fliegt doch einfach nur ein MB Mitglied, Jiko, nach China und soll Bericht erstatten oder?
So kompliziert ist das doch gar nicht :D
 
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