Artikel: Portrait über Hans Thomann bei Zeit-Online

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Johannes Hofmann
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Viele User wissen ja, auch weil wir es hier ausführlich diskutiert haben, dass Hans Thomann seit ein paar Monaten Teilhaber der Betreibergesellschaft dieses Forums geworden ist. Damit verbundene Befürchtungen aller Art, haben sich nicht bestätigt und ich bin auch weiterhin sehr zuversichtlich, dass die Konzeption des Forums so bleiben wird, wie sie ist.

Nun ist Hans Thomann nebenbei Inhaber eines Musikladens... naja, nicht irgend ein Musikladen, sondern eben mal Inhaber des größten Musikladens des Kontinents und daher ist zumindest der Name Thomann den meisten Usern hier nicht unbekannt.

Ich bin zufällig über ein Protrait von Hans Thomann bei Zeit-Online gestolpert und kann mir denken, dass es auch für den einen oder anderen User hier interessant sein könnte, mal zu lesen, was für ein Mensch hinter dem Begriff "Thomann" steckt. Da ich Hans persönlich kenne, kann ich bestätigen, dass der Bericht ziemlich zutreffend ist.

-> http://www.zeit.de/2011/49/Portraet-Thomann
 
Eigenschaft
 
Der Artikel war auch in der letzten Printausgabe (also von heute vor einer Woche) von Die Zeit. Ich meine, er befand sich auf der letzten Seite des Wirtschaftsteils.
 
Alles gut und schön - aber ein klein wenig mehr hätte der Autor schon reflektieren können! Sieht man auch, wenn man sich mal die Kommentare zum Artikel anschaut! :cool:
Andererseits ist so manch ein kleinerer Musikalienhändler wohl auch selbst Schuld an der Misere: denn warum sollte man teurer einkaufen, wenn man dazu nicht mal eine gute Beratung bekommt?! - Den Vogel abgeschossen hat hier übrigens ein Händler aus Süddeutschland (gar nicht mal so klein), bei dem so ziemlich an jedem Instrument dransteht: Lass' bloß die Finger davon! Nicht antesten - will ich ja verkaufen! (Na ja, zumindest sinngemäß ... wer den Laden kennt, weiß eh Bescheid)!
Klar ist das manchmal auch ein schmaler Grat, denn jeder Kunde möchte am liebsten Nagelneue, sprich unangetastete Ware! Aber das ganze geht in dem speziellem Falle meines Empfinden nach, dann doch zu weit (nicht mal ein kurzes 'trocken anspielen' ist da ja möglich; und das reicht mir meist schon um zu sagen, ob das Instrument was für mich taugt oder nicht! :cool:), man muss sich theoretisch (und praktisch auch!) z.B. für jede Gitarre, die man - sei es auch noch so kurz - antesten möchte, einen Verläufer dazu holen!! ÖDE!!

Also, warum dann nicht gleich zu T-Männeken, die Ware kaufen/bestellen und in Ruhe zu Hause testen (bei Nichtgefallen halt zurück; aber bei mir bleibt sie zu 99% eh im Hause!) und den Satz Saiten günstig dazu in den Warenkorb gelegt ... letztendlich sind viele von uns halt mittlerweile mit dem 'Geiz ist geil' - Virus angesteckt; wenn man ehrlich ist: man selbst (zumindest hin-und-wieder) garantiert auch! ;)
Wie gesagt: 'Schwere Kost', Vladimir ... :D

Zum Hans selbst kann ich nur sagen (durch persönlichen/telefonischen Kontakt) - und da bestätige ich gerne die Quintessenz des Artikels: Der Mann ist nicht nur Geschäftsmann, sondern vor allem auch Mensch (geblieben!). Probleme werden angepackt - und auch gelöst! Und mal ganz ehrlich, bei welchem vergleichbaren Riesenladen, kümmert sich der Chef denn noch persönlich um die Anliegen seiner Kundschaft?!
Also: Daumen hoch! :great: Und ein Wohl auf 'unsern Hansemann'!!
Beste Grüße! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Alleine die Zahlen sind schon mehr als beeindruckend.
18.000 Pakete täglich,450 Mio. Jahresumsatz . . .
 

.... nichts als Werbung. :rolleyes:

EDIT : Ich will s auch gleich begründen. In dem Artikel wird Hans Thomann als sich kümmernder Geschäftsführer dargestellt, der Mensch geblieben ist. Johannes hat in einigen Postings (da gab es MS noch) davon gesprochen, dass man knallhart und abgewichst sein muß um einen Laden am Laufen zu halten. Menschlichkeit kann man so oder so auslegen, geht völlig in Ordnung.

"Sich kümmern" kann man es natürlich auch nennen wenn ein Chef wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Firma rennt und ununtebrrochen zu allem seinen Senf dazu gibt. Ich würde das eher als penetrant auslegen. Aber auch das muß nicht für andere gelten.

Wieso wird eigentlich nichts detaiiertes gesagt ? Es werden ein paar große Zahlen genannt, es wird erwähnt, dass er mit Preise kaputt machen groß geworden ist (ach guck, dachte das wäre sowas wie eine Todsünde) und es wird gesagt, dass er der größte ist und auch bleiben will. Okay, manche mögen das für detaiiert halten.

Ehrfürchtig und voller Respekt, blasen ihm andere Händler Zucker in den Allerwertesten als wären sie dankbar dafür, dass ihnen mal so richtig gezeigt wurde wie es geht. Aber so richtig konkret und greifbar, zum Beispiel über Arbeitsbedingungen wird nicht gesprochen. Über illegale Hölzer auch nicht, nicht mal die üblichen Floskeln wurden fallen gelassen.
Nein, ich glaube nicht, dass Thomanns Mitarbeiter ausgebeutet werdenwie z.B. bei Warwick und ich glaube auch nicht, dass Thomann illegal den Regenwald abholzen läßt aber das sind doch Aspekte, die in einem Portrait über diese Person beachtet werden sollten.

Mein Posting geht definitiv nicht gegen Thomann, ich bestelle dort zu Weihnachten selbst etwas. Ich finde lediglich das Portrait seeeehr bescheiden. Es wirklich nichts weiter als Werbung. Der Nährwert liegt bei 0, der Informationsgehalt vielleicht bei 10 von 100. Jahresumsatz und tägliche Paketquote kann man nahezu überall erfahren. Ich lese die ZEIT unregelmäßig aber immer sehr gerne. Ich hätte so einen gefärbten Mist wirklich nicht von dieser Zeitung erwartet.

Das soll es auch schon gewesen sein......
 
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.... nichts als Werbung. :rolleyes:

EDIT : Ich will s auch gleich begründen. In dem Artikel wird Hans Thomann als sich kümmernder Geschäftsführer dargestellt, der Mensch geblieben ist. Johannes hat in einigen Postings (da gab es MS noch) davon gesprochen, dass man knallhart und abgewichst sein muß um einen Laden am Laufen zu halten. Menschlichkeit kann man so oder so auslegen, geht völlig in Ordnung.

Hat er da T-Männeken gemeint?! Bitte um Nachweis! Außerdem: Wem wird heutzutage schon was geschenkt?!

"Sich kümmern" kann man es natürlich auch nennen wenn ein Chef wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Firma rennt und ununtebrrochen zu allem seinen Senf dazu gibt. Ich würde das eher als penetrant auslegen. Aber auch das muß nicht für andere gelten.

... eben: Auslegungssache! Es soll auch Mitarbeiter geben, bei denen so was gut ankommt! :cool: Und: Du weißt doch gar nicht, wie er sich dort gebiert, oder?!

Wieso wird eigentlich nichts detaiiertes gesagt ? Es werden ein paar große Zahlen genannt, es wird erwähnt, dass er mit Preise kaputt machen groß geworden ist (ach guck, dachte das wäre sowas wie eine Todsünde) und es wird gesagt, dass er der größte ist und auch bleiben will. Okay, manche mögen das für detaiiert halten.

... jau, ein wenig zu dick aufgetragen - ein bisschen wie im Werbefilm! Alles in allem erinnert mich das irgendwie an die Trigema-Werbung; die mit dem Affen! :D

Ehrfürchtig und voller Respekt, blasen ihm andere Händler Zucker in den Allerwertesten als wären sie dankbar dafür, dass ihnen mal so richtig gezeigt wurde wie es geht. Aber so richtig konkret und greifbar, zum Beispiel über Arbeitsbedingungen wird nicht gesprochen. Über illegale Hölzer auch nicht, nicht mal die üblichen Floskeln wurden fallen gelassen.
Nein, ich glaube nicht, dass Thomanns Mitarbeiter ausgebeutet werdenwie z.B. bei Warwick und ich glaube auch nicht, dass Thomann illegal den Regenwald abholzen läßt aber das sind doch Aspekte, die in einem Portrait über diese Person beachtet werden sollten.

Ich sage es ja: man hätte sich durchaus, 'samma mal' (Yogi Löw mäßig :D) neutraler halten können und auch mal das ein oder andere 'unschöne' Thema ansprechen! Hätte den Artikel insgesamt glaubhafter erscheinen lassen ...

Na ja, alles in allem finde ich Deine Zusammenfassung der Dinge aber auch nicht wirklich neutral!! Nichts für ungut! :cool:
Beste Grüße!
 
Für mich geht es bei Thomann überhaupt nicht um Geiz ist Geil, sondern um ganz andere Sachen. Thomann hat einfach ein genial großes Sortiment, eigentlich findet man da alles. Das ist einer der Gründe warum ich dort einkaufe, denn bei meinem Musikalienladen um die Ecke ist 1. die Auswahl nicht berauschend und zweitens bekommt er nicht mal alles her und wenn ich alles das ich haben will erst bestellen muss, und dann vor Ort anteste, bevor ich es kaufe, und der dann im Zweifelsfall Zeugs herumstehen hat, dass er nicht los wird, einfach blöd.

Dazu bin ich Thomann mehr als nur ein wenig dankbar, dass er dafür gesorgt hat, dass ich heute in einem Musikshop gehen kann und weiß was der eigentliche Marktpreis des Instrumentes ist. Früher war es doch so, dass überall die unverbindliche Preisempfehlung dran stand und man auf deren Basis verhandeln durfte und nie so richtig wusste ob das jetzt günstig war oder nicht. Gerade bei Gitarren wo ja UVP und Straßenpreis zum Teil eklatant auseinander klaffen, eine feine Sache.

Und trotzdem kaufe ich noch regelmäßig bei meinem Musikshop um die Ecke, weil ich eben will dass der da bleibt, weil ich nicht immer alles bei Thomann bestellen will bzw. bestellen muss.

Der Artikel ist ein wenig arg im Hurrastil geschrieben, aber die Leistung von Thomann ist herausragend und der Service von Thomann bei der Hotline ist LEIDER in sehr vielen Fälle besser als im Musikshop um die Ecke.

Das ist doch das eigentliche Problem, wenn ich im normalen Musikshop eine gute Beratung bekommen würde, würde ich dort viel häufiger einkaufen, wenn die Verkäufer aber nicht mehr Ahnung haben als ich, oft noch viel weniger, dann kann ich auch gleich online bestellen.
 
.... nichts als Werbung. :rolleyes:
....


Ich denke nicht, dass man in der Zeit solche Berichte kaufen kann :rolleyes:


Ich kenne Hans seit 30 Jahren aber ich konnte keinesfalls behaupten, dass ich ihn gut kannte - und ganz ehrlich, ich habe ihn wirklich wesentlich härter eingeschätzt, als ich es jetzt in der Zusammenarbeit erlebe. Deswegen habe ich ja diesen Zeit-Artikel verlinkt, weil er meinem heutigen Eindruck von Hans Thomann sehr nahe kommt - also nicht, weil es ein netter Artikel über Hans Thomann ist, sondern weil der Artikel meinem eigenen Eindruck entspricht.


Ich verstehe, dass viele in der Branche schlichtweg Angst vor einem Laden haben, der im nächsten Jahr die Grenze von einer halben Milliarde Umsatz knacken wird. Und diese Angst motiviert viele, falsche Infos zu verbreiten. Aber selbst wenn man gegen etwas ist, ist es besser richtige Infos zu haben, als Klischees. Hans T. hat einfach viele Dinge richtig gemacht, die andere eben nicht richtig gemacht haben. Es war eben nicht so, dass er einfach "billiger" war, sondern die einschlägigen Vertriebe waren in den 90er Jahren heilfroh, wenn sie ihm ihre Überbestände so billig anbieten konnten, dass die daraus nach völlig nachvollziehbaren kaufmännischen Prinzipien kalkulierten Preise, von seinen Kunden und Mitbewerbern als sensationell betrachtet wurden.

Nun ist Hans T. sicher nicht der einzige Kaufmann in Europa, der clever ist. Was mich aber beeindruckt hat sind 2 Dinge: Das Leuchten seiner Augen, wenn er von seinem Laden redet und die Antworten seiner Mitarbeiter auf die Frage: "Wie gefällt dir die Arbeit hier". Ihm macht das Spaß und das beeindruckt mich.


Mein Posting geht definitiv nicht gegen Thomann, ich bestelle dort zu Weihnachten selbst etwas. Ich finde lediglich das Portrait seeeehr bescheiden. Es wirklich nichts weiter als Werbung. Der Nährwert liegt bei 0, der Informationsgehalt vielleicht bei 10 von 100. Jahresumsatz und tägliche Paketquote kann man nahezu überall erfahren. Ich lese die ZEIT unregelmäßig aber immer sehr gerne. Ich hätte so einen gefärbten Mist wirklich nicht von dieser Zeitung erwartet.

Nun, Werbung wär's, wenn man bei der Zeit solche Artikel kaufen könnte und wenn das so wäre, dann wäre die Zeit nicht, was sie ist.

Aber machen wir's mal anders rum. Wenn also die Zeit Hans Thomann besucht und der Redakteur nicht zu dem Eindruck kommt, dass da ein Buhmann mit Milliardenumsätzen einen Markt dominiert und kaputt macht, sondern stattdessen auch die wirklichen Gefahren aus Richtung Amazon sieht... was hättest DU denn Hans Thomann gefragt, wenn du ihn hättest interviewen dürfen?
 
.... nichts als Werbung. :rolleyes:

Marc02 hat Recht mit allem was er sagt. Ich sehe auch in seinem Post weniger Kritik gegen uns als gegen den Bericht. Auch ich finde ihn was den Werbecharakter angeht etwas too much, aber mal ehrlich: ICH bn froh, dass sich so ein Blatt wie die Zeit überhaupt für unser kleines Familienunternehmen am Lande interessiert :redface:

Die Darstellung vom Willy Wonka in seiner Schokoladenfabrik ist mindestens genauso falsch wie die des knallharten Unternehmers, der alle platt macht. Er ist halt der Hans und wie er wirklich ist, weiß nur wer ihn kennt. Und nein... er macht auch nicht alles alleine :)

Was die unangenehmen Themen angeht, hätten wir ja sogar vernünftige Sachen dazu sagen können :redface: Ich denke nicht, dass wir uns in Puncto Arbeitsbedingungen hinter irgend einer anderen Firma verstecken müssen und für den Umweltschutz haben wir unsere eigenen Mitarbeiter dafür und die popeln auch nicht den ganzen Tag in der Nase.

Natürlich ist bei Thomann nicht alles Gold was glänzt, aber ich als Angestellter finde, das macht es eben gerade menschlich. Ich kenne andere Firmen die besser strukturiert sind, dafür laufen dort alle wie geklont rum :redface:

Liebe Grüße,

Sven
 
Thomann macht schlicht genau dass, was die Kunden wollen und das ist IMO leider zweischneidig. Es soll günstig, schnell und zuverlässig zugehen. Das geht über Masse und gute Organisation. Der kleine Gitarrenladen um die Ecke kann das jedoch nicht leisten und wird sterben, wenn er nicht schon tot ist. Ich persönlich finde es bedauerlich, dass die lokale Geschäftsinfrastruktur in fast allen Bereichen immer schwächer wird, denn das sind auch "unsere" Arbeitsplätze und die werden nun zum großen Teil durch computergestützte Hochregallager & Co ersetzt. Ich bin durchaus bereit für die Erhaltung der lokalen Wirtschaft auch etwas mehr zu zahlen, stehe damit aber wohl ziemlich alleine und das Rad hat sich da letztlich auch schon so weit gedreht, dass man an I-Net-Bestellungen ja gar nicht mehr vorbeikommt und damit die ganze Entwicklung unterstützen "muss". Aber dass mache ich dann auch bei dem, der es am "Besten" macht und den Respekt muss man IMO Thomann dann auch einfach zollen.
 
ich seh das "wegsterben" bisher hier wo ich wohne nur im Bereich der Schallplatten- und CD Läden aber nicht im Bereich der Musikinstrumentengeschäfte! Trotz Thomann sind die alle noch da!

und was die vielen anderen Läden in den Innenstädten angeht: auch da muss differenziert werden. In manchen Städten ist wirklich ein Absterben der Ladeninfrastruktur zu sehen(es gibt stattdessen immer mehr Ramschläden 1euro-läden...), in anderen Städten dagegen nicht oder nur kaum . Was überhand nimmt, sind die grossen Einkaufszentren , die draussen in der Pampa aus dem Boden gestampft werden.
 
Na ja, alles in allem finde ich Deine Zusammenfassung der Dinge aber auch nicht wirklich neutral!! Nichts für ungut! :cool:
Beste Grüße!

Nein, Johannes hat nicht konkret T-Män gemeint, das weiß ich ohne nachzulesen. Er schrieb das irgendwo im "Veränderungen" thread als (eine von vielen) Erklärung, weshalb MS geschlossen wird.

Thomann hat einfach ein genial großes Sortiment, eigentlich findet man da alles. Das ist einer der Gründe warum ich dort einkaufe, denn bei meinem Musikalienladen um die Ecke ist 1. die Auswahl nicht berauschend und zweitens bekommt er nicht mal alles her und wenn ich alles das ich haben will erst bestellen muss, und dann vor Ort anteste, bevor ich es kaufe, und der dann im Zweifelsfall Zeugs herumstehen hat, dass er nicht los wird, einfach blöd.

Oh ja, Thomann hat wirklich ein großese Sortiment. Und ich finde es sogar krass, dass er ein Tonstudio und 2 Mitarbeiter hat, die nichts anderes machen als Instrumente für die HP zu produzieren. Die Thomann HP ist wirklich großartig. Viele und gute Bilder und (ich habe noch nirgendwo anders gesehen) Soundbeispiele. Und ich wollte nicht darauf hinaus, dass Thomann kleine Händler killt. Absolut nicht. Aber zum Beispiel genau diesen Aspekt, dass er mehr bietet als andere etc. hätte man noch ausführlicher Beleuchten können.
Aber dann wäre es vielleicht kein Portrait sondern eine Reportage geworden. Das hätte der ZEIT besser gestanden und Thomann hätte davon auch profitiert.

Der Artikel ist ein wenig arg im Hurrastil geschrieben, aber die Leistung von Thomann ist herausragend und der Service von Thomann bei der Hotline ist LEIDER in sehr vielen Fälle besser als im Musikshop um die Ecke.

Ganz genau, dieser "Hurra-Effekt" der nervt mich.

Wovor ich aber den Hut ziehe (das wird wenigtens kurz angesprochen) ist, dass Thomann die Idee hatte Instrumente in großem Stil im Netz zu verticken. Alle haben gesagt, das könne man nicht machen, das ginge bei der Zielgruppe "Musiker" nicht. Er hat aber aber drauß gepfiffen, es versucht und voll ins Schwarze getroffen. Unternehmerisch ist das einfach nur top.
- Sehr gute, neue, Idee
- Super Umgesetzt, durch eine sehr gute HP. Viele andere Läden betrachten ihre HP als Katalog. Thomann behandelt seine HP wie ein zweites Geschäft, wie die Außenstelle imI nternet. Angucken geht überall. Bei Thomann kann man aber wirklich genau angucken und auch noch hinhören.
- Erfolgreich weiter entwickelt. Instrumente verschicken ist keine Kunst. Aber Garantie verlängern und Versandkosten streichen gibts auch nicht überall.

Fazit : Der Typ hat richtig durchgezündet.

Ein bekannter von mir hat ebenfalls eine gute Idee gehabt. Er hat erkannt, dass für sein Vorhaben eine Lücke am Markt herrscht und er hat sie ausgefüllt. Mit Erfolg, wohl gemerkt. Sowas finde ich top. Denn die Idee ist der Anfang von allem. Die muß man erstmal haben. Dann muß man sie umsetzen. Hätte Thomann sich einfach hingestellt und Instrumente im Laden vertickt wäre heute nicht da wo er ist. Die Instrumente verkaufen war da, wäre aber schlecht umgesetzt worden.

Ich denke nicht, dass man in der Zeit solche Berichte kaufen kann :rolleyes:

Elegante Antwort. :great: Aber wie ich schon sagte, der Hurra-Effekt ist definitiv gegeben.

Aber machen wir's mal anders rum. Wenn also die Zeit Hans Thomann besucht und der Redakteur nicht zu dem Eindruck kommt, dass da ein Buhmann mit Milliardenumsätzen einen Markt dominiert und kaputt macht, sondern stattdessen auch die wirklichen Gefahren aus Richtung Amazon sieht... was hättest DU denn Hans Thomann gefragt, wenn du ihn hättest interviewen dürfen?


Schöner Einwurf. Auf der Suche nach einem Instrumentenkalbel im Vintagelook habe ich vorgestern erstmalig festgestellt, dass Amazon Musikerbedarf verkauft. 6m Kabel für 6,90. Mir ist alles aus`m Gesicht gefallen. Ich habe nicht geguckt aber verkauft Amazon auch schon Gebrauchtwagen !? Enerseits krass andererseits logisch. Langfristig wird Amazon alles verkaufen was verkaufbar ist. Es wird viel Arbeit (Zielgruppenforschung etc.) kosten bis die Menschen die Hürde überspringen und genau dieses oder jedes Teil im Internet zu kaufen, was sie sonst jahre lange woanders gekauft haben. Aber irgendwann wird es soweit sein.

Zum Interview. Natürlich bin ich kein ausgebildeter Journalist und meine berufliche Zukunft hängt nicht von Interviews ab. Ich hätte ihn stumpf gefragt, wieso es seiner Meinung nach dazu kommen konnte, dass er der größte Musikalienhändler Europas ist. (Wer ist überhaupt der größte der Welt ??) Darauf hätte er dann das antworten können, was ich oben geschrieben habe, sofern es denn zutrifft.

Je nach dem wie seine Anwort ausgefallen wäre, hätte man daran noch anknüpfen können.

Dann hätte ich ihn gefragtwie er auf die Kritik reagiert, der Branche die Preise zu diktieren. Geht Wachtum nicht immer auch mit Abstrichen bei den Arbeitsbedingungen und Gehältern der Mitarbeiter einher ?
Kleines Beispiel : VW. Die zahlen verdammt gute Löhne und sind trotzdem ein riesiges weltweit aktives Unternehmen.

Das wären ganz normale offene Fragen, ohne den Hintergedanken Hernn T. zu ärgern oder schlecht zu reden.

Jetzt wo Amazon auch im Rennen ist, hätte man fragen können ob er in Amazon einen ernst zu nehmenden Konkurrenten sieht. Schließlich sind dort ähnlich große Logistische Strukturen bereits seit Jahren vorhanden. Die HP ist auch gut, man kann z.B. in CD`s reinhören etc.

Ich bin sicher, dass auch bei meinen Fragen genug Platz für den Hurra-Effekt gewesen wäre. Allerdings wäre dieser dann vermutlich fundierter rübergekommen.

Marc02 hat Recht mit allem was er sagt. Ich sehe auch in seinem Post weniger Kritik gegen uns als gegen den Bericht. Auch ich finde ihn was den Werbecharakter angeht etwas too much, aber mal ehrlich: ICH bn froh, dass sich so ein Blatt wie die Zeit überhaupt für unser kleines Familienunternehmen am Lande interessiert :redface:

Ich war auch sehr überrascht, so einen Beitrag gerade in der ZEIT zu finden. :eek: Aber das "kleine Familienunternehmen" verbuche ich mal unter netter Ironie. Familienunternehmen : Ja. Klein : Definitiv nicht. Im Vergleich mit SAP oder VW vielleicht aber Branchenintern gewiss nicht. ;)

Was die unangenehmen Themen angeht, hätten wir ja sogar vernünftige Sachen dazu sagen können :redface: Ich denke nicht, dass wir uns in Puncto Arbeitsbedingungen hinter irgend einer anderen Firma verstecken müssen und für den Umweltschutz haben wir unsere eigenen Mitarbeiter dafür und die popeln auch nicht den ganzen Tag in der Nase.

Ich schrieb ja schon, dass ich auch nicht glaube, dass bei euch Sklaventreiberei praktiziert wird aber das hätte man nochmal extra erwähnen können weil bei niedrigen Preisen grundsätzlich von schlechten Arbeitsbedingungen ausgegangen wird. Stichwort : Lebensmitteldiscounter.

EDIT : Am krassesten fand ich übrigens, dass Treppendorf nur 150 Einwohner hat. :eek:
 
Am krassesten fand ich übrigens, dass Treppendorf nur 150 Einwohner hat. :eek:
Jap, ich war ja letztes Jahr dort und hab meine Gitarre gekauft - und war ja regelrecht schockiert als ich in das kleine Dörfchen gefahren kam und mir da dann irgendwo den Laden drinne vorstellen musste :D
Aber das ist doch optimal mit der Pizzaria nebenan: Ich stiefel morgens in den Laden rein, marschiere mittags zum Pizzaessen in die Nachbarschaft und abends komm ich mit einer Gitarre aus dem Laden :) Das ist doch besser als jeder Urlaub :p

Ich fand aber vor allem schön, dass die Mitarbeiter auch vom Chef gefragt werden, wie der Urlaub war etc. Das ist zwar bei uns auch so, aber bei uns lassen sich die Leute an Fingern und Zehen abzählen :D
Finde ich schon beeindruckend, wenn der Chef bei der Größe dann auch noch die Vornamen kennt.
 
Oh mann, manche Kommentare gehen ja garnicht. Könnte da nicht einmal ein MOD vorbeischauen, und das dumme Gewäsch demjenigen austreiben?

Das Problem ist ja nicht, dass Herr Thomann Instrumente übers Internet vertreibt und es sagt auch keiner, dass alle Instrumente bei Thomann in China hergestellt werden.

Dass Problem ist, dass Herr Thomann versucht und es wohl auch ein Stück weit geschafft hat, die Preise durch Billigware kaputt zu machen, die er auch noch in China herstellen lies. Durch solche Verfahrensweisen werden bei uns und auch in anderen traditionellen Instrumentenbauer-Gegenden Arbeitsplätze und Existenzen zerstört. Zumal dadurch auch Wissen und Fertigkeiten verloren gehen.

Wieso muss immer alles billiger und noch billiger sein? Wenn die Gitarre so gut ist, dass sie ein Leben lang hält und jemand da ist, der das Ding auch mal reparieren kann, dann rechnet sich ein höherer Preis doch auch?
 
Hm, klingt jetzt wieder böse aber...... dieses mit Vornamen anreden und nach dem Verlauf des Urlaubs fragen gehören zum kleinen 1x1 der Personalführung. Es ist eine Art Verhaltenscodex an den man sich hält. Das hat nichts mit realer Sympathie zu tun. Aber es ist natürlich besser als mit "Hallo, du Pfeife. Hast`e ordentlich die Eier geschaukelt während wir hier unterbesetzt waren ?" begrüßt zu werden.

In meinem Fitnessstudio werde ich auch immer mit meinem Namen angesprochen........ nachdem der Mitarbeiter gaaaaaanz unauffällig auf der Karte nachgelesen hat während er mir ein Schloß für den Spind rausgibt. :D

Respekt und Höflichkeit sind mehr und meiner Meinung nach sowar etwas anderes als Namen auswendig lernen.

Das hat übrigens absolut nichts und wirklich GARNICHTS mit der Firma Thomann oder Musikinstrumenten zu tun. :) Ist lediglich`ne ganz persönliche Ansicht, weder gut noch schlecht. Es stört mich natürlich nicht wenn ich mit meinem Namen angesprochen werde. Aber überbewerten würde ich das nicht.

Back to topic...... ;)
 
Ich fand den Artikel ebenfalls sehr werbelastig klingend, hatte mich eigentlich gefreut etwas über Thomann zu lesen, aber es mangelte halt an interessanten Informationen.
Übrigens am gleichen Tag wurde dort auch ein Artikel veröffentlicht über das Gitarre spielen lernen mit 40. Zufälligerweise ebenso wenig sagend und mit EXAKT dem gleichen Bild dazu.

Naja mir ist Zeit online in den letzten Wochen sowieso etwas "komisch" vorgekommen - dass z.B. der Guttenberg Hype mit dem Buch und der Artikelflut gerade von dort ausgeht... .
Naja.

\\ Edit: Ein paar Tage vorher war auch ein Artikel über "Gitarrenposer" zu lesen - mit der einzigen Aussage, die Gitarre mit dem Penis zu vergleichen.

Also irgend ein Gitarrespielender Schreiberling ist dort gerade aktiv. :D
 
Oder ein Basser / Keyboarder, der mit den Gitarristen abrechnen will :D
 
Ich fand den Artikel ebenfalls sehr werbelastig klingend, hatte mich eigentlich gefreut etwas über Thomann zu lesen, aber es mangelte halt an interessanten Informationen.
Übrigens am gleichen Tag wurde dort auch ein Artikel veröffentlicht über das Gitarre spielen lernen mit 40. Zufälligerweise ebenso wenig sagend und mit EXAKT dem gleichen Bild dazu.

Naja mir ist Zeit online in den letzten Wochen sowieso etwas "komisch" vorgekommen - dass z.B. der Guttenberg Hype mit dem Buch und der Artikelflut gerade von dort ausgeht... .
Naja.

\\ Edit: Ein paar Tage vorher war auch ein Artikel über "Gitarrenposer" zu lesen - mit der einzigen Aussage, die Gitarre mit dem Penis zu vergleichen.

Also irgend ein Gitarrespielender Schreiberling ist dort gerade aktiv. :D

Klar, es muss unweigerlich etwas faul sein mit der Zeit, wenn sie die gängigen Vorurteile grad mal nicht wiederkäut :D
 
Es wird ja in dem Artikel erwähnt, daß Hans Thomann jun. alleiniger Besitzer dieses nicht sehr kleinen Unternehmens ist, das er von seinem Vater geerbt hat - da stellt sich mir die Frage, an wen er die Firma weitervererbt, wenn er in den Ruhestand geht?
(Klar, ist noch viel Zeit bis dahin, aber ich denke oft so mal 10 oder 20 Jahre voraus, da ich ja selbst in seinem Alter bin... ;))
 

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