Ausgewogenheit zwischen Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung und dem Komponieren finden

wenz
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Hey Leute!

Ich strebe nun schon seit längerer Zeit an Komposition in Wien zu studieren und arbeite wie ein Viech darauf hin :D

Nun fällt mir aber in der letzten Zeit immer öfters auf, dass ich mir so viel vornehme und nur einen Bruchteil davon hinbekomme. (Also E-Gitarre spielen weil ich auf dem Instrument virtuos werden möchte / Klavier für die Aufnahmeprüfung / Singen fürs Blattsingen / Musiktheoriebücher wälzen um mein Knowhow zu erhöhen / Anderes Studium / Musikanalyse / und zu guter letzt natürlich komponieren)

Nun habe ich das Problem, dass ich einfach nicht weiß was ich bevorzugen sollte .. das tägliche Üben auf den Instrumente ist natürlich Pflicht sonst geht gar nichts weiter aber dann bleibt fast gar keine Zeit mehr für die anderen Sachen .. :O
Speziell bei der Komposition habe ich das Gefühl, dass ich viel zu wenig Zeit investiere ..
Ich habe mich auch schon mit Effizienztechniken und Erfolgstechniken beschäftigt um meine Willenskraft noch mehr zu fördern und so eben durch eine gute Zielsetzung und Deadlines die anderen Themenbereiche unterzubringen.

Nun zu meiner Frage an die studierten Komponisten bzw. die die sich schon zuvor in einer solchen Situation befanden --> Wie seit ihr damit umgegangen? .. Einfach noch mehr Energie investieren und andere Sachen einfach vernachlässigen oder habt ihr da eine bessere Lösung?

mfg wenz
 
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Hallo Wenz,

ich bin zwar kein studierter Komponist, habe aber trotzdem mit Deadlines zu kämpfen und muss tag täglich Prioritäten setzen, um voran zu kommen.
Gerade wenn ich Auftragskompositionen schreibe und nebenher noch ein Projekt laufen habe, mich ggf. noch auf eine Studiosession vorbereiten muss etc.
Man kann natürlich ein bis zwei Wochen Raubbau mit seinem Körper betreiben und einfach weniger Schlafen um mehr Zeit zu haben, aber das geht bei längerfristigen Aufgaben natürlich nicht.

Ich versuche mir meine Tasks immer nach Wichtigkeit zu sortieren und dann einen Zeitplan an Hand dieser Liste zu erstellen.

Da du Komposition studieren willst, brauchst du keine E-Gitarre, auch wenn du virtuos werden willst, bringt dich das in Bezug auf die Aufnahmeprüfung eher nicht weiter. Hier sehe ich Einsparpotential.
Soweit ich das verstanden habe, studierst du bereits schon ein anderes Fach. Hier würde ich an deiner Stelle auch kürzer treten und nur das Nötigste machen, da du, wenn alles gut läuft, dieses Fach sowieso nicht mehr weiter machst. Und selbst wenn du die Aufnahmeprüfung nicht schaffst, hast du nicht viel verloren; schlimmstenfalls ein Semester. Ein paar Opfer muss man eben bringen.

Jetzt solltest du auf jeden Fall versuchen deine Schwachpunkte festzustellen und die damit verbundenen Aufgaben in deinem Zeitmanagement priorisieren.
Und nimm dir auf jeden Fall einen kompletten Tag als Erholungsphase. Ich halte das für sehr wichtig um seine bisherigen Erfolge und Misserfolge überhaupt reflektieren zu können und ggf. eine neue Prioritätenliste aufzustellen.

Vielleicht konnte ich dir etwas helfen.
 
Danke für die Antwort :)
Im Grunde entsprichst du mit deiner Arbeit als Auftragskomponist und Studiomusiker eh genau dem Profil, das ich mit meiner Frage ansprechen wollte :D

Also zum Einen sprichst du vieles an, worüber ich mir schon öfters Gedanken gemacht habe und ich zum Teil auch so umsetzen werde .. vor allem der Punkt mit meinem aktuellen Studium -> Da habe ich definitiv Einsparungspotential

Der Punkt mit dem weniger Gitarre spielen wird nix, da das eines meiner wichtigsten Ziele als Musiker ist (Neben dem Einkommen um davon leben zu können und der künstlerischen Verwirklichung)

Das mit der Prioritätenliste finde ich gut .. ich habe in der letzten Zeit eh schon öfters angefangen jeden Tag eine TODO-Liste zu schreiben und ich glaube ich werde das nun auch auf längere Zeit, also mit dem Setzen von Deadlines, erweitern.

Eine Frage so nebenbei: Da du ja gesagt hast, dass du Auftragskompositionen schreibst -> In der Werbeindustrie oder Musik ?
Wenn Werbeindustrie: Mich würde es interessieren wie du da an neue Kunden kommst .. setzt du dich da mit den Auftraggebern direkt in Verbindung oder kommen diese aufgrund deiner Referenzen / Kontakte auf dich zu?
 
...
einfach weniger Schlafen um mehr Zeit zu haben
...

eben nicht!
der Körper durchläuft nachts mehrmals die verschiedenen Schlafphasen, jedes Mal mit einer Dauer von insgesamt ca. 1 1/2 Stunden.
In dieser Zeit sortiert und verarbeitet das Gehirn die tagsüber gesammelten Informationen.
Üblich sollen 4 Durchläufe sein, inklusive Einschlafen ergibt das 7-8 Stunden. Kommst du nur auf 2 Durchläufe, hättest du das Lernen auch gleich ganz lassen können, da die Informationen (das Gelernte) nicht abschließend verarbeitet werden.

Ich habe mit vielen Pausen und gutem Schlaf schon früher immer effektiver gelernt als durch stundenlanges Knechten. Dann hab ich irgendwann mal gelesen, dass genau das der richtige Weg wäre :)
 
Naja, aber wenn man eben eine knallharte Deadline zu erfüllen hat, dann muss man manchmal kurzfristig auf diese Taktik zurückgreifen. Zumal man auch schlechter schläft wenn man ständig einen Berg von Aufgaben vor sich hat.
Als Referenz würde ich auch gerne Carl Dahlhaus nennen; man kann von ihm halten was man will, aber das war ein richtiges Arbeitstier, hat seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen nur so rausgehauen, dafür aber nur 3-4 Schlaf über mehrere Jahre in Kauf genommen. Gesund war das nicht, aber es zeigt, dass man auch geistige Höchstleistungen vollbringen kann, ohne viel zu schlafen.
 
-------------------
Schlaf ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Ich brauche 6 Stunden und kann die 7. nur durch rumlümmeln im Bett dazunehmen. Napoleon benötigte weniger. Schlaf ist dazu da um die Akkus wieder aufzuladen und ich denke das geht bei manchen Menschen einfach schneller als bei anderen. Das ist auch einer der Gründe, weswegen Psychologen die frühen Uhrzeiten in (Grund)Schulen kritisch sehen. Es geht bei manchen Menschen schlicht gegen ihre eigene Natur.

Im Studium (bestenfalls schon früher) sollte man sich selbst kennenlernen, seinen Körper und seinen Geist. Was esoterisch klingt ist meiner Meinung nach etwas vollkommen naturwissenschaftlich / psychologisches und hat ebenfalls mit der Individualität von Menschen zu tun. Ich bin Vormittags am leistungsfähigsten. Eine Freundin von mir kann nicht vor 18 Uhr anfangen effektiv zu üben (und dabei Fortschritte zu machen), da habe ich meistens mit dem (lern)Tag schon abgeschlossen und bin am kochen und RTL2 gucken - also was tun? Finde heraus wie Deine innere Uhr tickt und stell' dich darauf ein. So verhinderst Du dass Du immer wieder einen Kampf mit Dir ausfechten musst.

Im müden Zustand kann ich absolut nicht effektiv arbeiten und benötige (ich kann es inzwischen so einschätzen) bestimmt die 3 oder 4-fache Zeit um etwas aufzunehmen, was ich dann meistens auch nicht behalten kann.

=> richtig üben hat etwas damit zu tun in welcher Verfassung ich grade bin. Das Gehirn im Einschlafmodus verweigert es Dinge abzuspeichern. Und wieder ist in eienr solchen Situation das Üben ein Kampf gegen das eigene Gehirn. Sicher kann man wie "ColdDaymemory" es sagt sich aufrappeln und kurzfristig schieben. ich habe mich auch schon nach einer harten Woche ohne einen Tag Pause am Sonntag von 17 bis 23 Uhr zu einer entlegenen probe gequält... was muss das muss, aber die Musikalische Qualität leidet im müden Zustand bei mir extrem.

=> sowas musst du für dich herausfinden. Das dauert eine Weile und ist im "vorbereitungsstadium" kaum möglich. Weil die Deadlines noch nicht so heftig sind wie im Studium.



Effektiv üben bedeutet einen Übeplan zu entwickeln in dem Du ganz genau notierst was Du dir vornimmst, wieviel zeit Du dafür veranschlagst und Pausen.

Beispiel wenn ich in Deiner Situation wäre:

__
6:30 aufstehen Sport + Frühstück
__
8:00 Gitarre
00 warmspielen mit Fingerübung
10 Tonleitern und Dreiklänge - alle Kreuztonarten. 8tel, 16tel - Geschwindigkeit steigern
20 Timingübungen grade 16tel, 16tel Shuffle
30 Blues improvisieren
40 Song der mir gefällt spielen
50 Pause - Fenster auf, Sonne rein

___
9:00 Klavier
00 Warmspielen mit Tonleitern auf Geschwindigkeitssteigerung
10 Tonleitern und 3 Klänge mit unterschiedlicher Dynamik in links und rechts, cresendo usw
20 Bachchoräle vom Blatt spielen
40 die ersten 20 Takte von meinem neuen Stück, erst ohne Dynamik auf Tempo, wenn Zeit übrig Dynamik dazu nehmen.
50 Pause - 2-3 Yogaübungen für den Rücken und die Arme, Fenster auf!

___
10:00
Theorie
00 Kadenzen spielen
10 den eben gespielten Bachchoral analysieren (Vorsicht bei Bachchorälen und Funktionstheorie!)
20 Gehörbildung: Intervalle und Akkorde hören (Earmaster)
30 Analyse eines kleinen Orchesterstückes
50 Pause - Einkaufsliste machen, onanieren, Kleinigkeit essen, Mutti anrufen und fragen wie es geht, Alltag in den Kopf holen ect.

___
11:00
Komposition
00 - Choral schreiben, kann ich den eben analysierten Bachchoral irgendwie zumindest Auszugsweise aus dem Gedächtnis kopieren?
30 - eigene Stücke weiter arbeiten
so lange Du Lust hast


________

Das wäre ein sehr effektiver Vormittag. Ich würde tatsächlich bei "Must Do" Sachen, also das was das täglich brot eines angehenden Musikstudenten ist immer so 50 Minuteneinheiten machen und diese dann unterteilen in kleine Zielsetzungen. Lass es nach 10 min gut sein, das Gehirn schaltet irgendwann ab wenn es sich 10 min auf das gleiche konzentrieren muss. Dafür bleibt meiner meinung nach das in den 10 min gelernte viel stärker hängen.



Die für Dich wichtigste Sache ist allerdings: kommt ein Kompisitionsstudium für mich in Frage?
1) Ich frage mal provozierend: warum glaubst Du dass Du eine Chance hast? Wo willst Du Dich bewerben und was ist Dein Plan. Ich denke da kann ich Dir noch einiges erzählen! Es ist nämlich manchmal wichtig die richtigen Tricks zu kennen.
2) Was bringts Dir? Komponieren kann und darf jeder. Das zu studieren ist in vielerlei Hinsicht etwas anderes... das hat viel mit dem was um das Komponieren drum herum geschieht zu tun...
 
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Hallo!

sry für die lange Wartezeit ^^'

Zu dem Thema mit dem Schlafentzug um dafür mehr zu arbeiten: Ich persönlich leide extrem darunter und deswegen schaue ich auch immer, dass ich meinen Rythmus einhalte. Ich glaube so abwegig ist der Punkt von Mr. Bongo mit den 4 - 5 Schlafphasen gar nicht aber ich denke schon, dass wenn man den Schlafrythmus optimiert und die Schlafenszeiten ordentlich einhält, diese auch in weniger als 7 - 8 Stunden unterbringen kann.
Napoleon hat auch Höchstleistungen gebracht obwohl er nur ca 3 - 4 Stunden pro Tag geschlafen hat.

Zu dem Vorschlag mit dem Zeitplan -> Finde ich sehr gut und ich habe diesen in einer abgewandelten Form auch die letzten Tage ausprobiert .. Das mit den 10-Minuteneinheiten ist mir beispielsweise persönlich zu wenig und ich könnte mich nicht beklagen, dass ich hierbei Konzentrationsprobleme hätte. Vielleicht komme ich hierbei eh noch zur Erleuchtung aber ich habe das Gefühl das die Übungseinheiten hier zu kurz sind.

Zu deinen anderen Fragen:

1. So provozierend fasse ich die Frage jetzt gar nicht auf und wenn es um einen Anwärter für ein Kompositionsstudium geht fragt sich sowieso immer jeder im Hinterkopf, ob der überhaupt das Zeug dazu hat.

Also ob ich eine Chance habe: Ich kann es gar nicht so genau sagen.. Einerseits habe ich vergleichsweise wenig Erfahrung als Musiker (etwas mehr als 5 Jahre) aber andererseits wenn ich mir denke wie schnell ich allein im letzten Jahr vieles gelernt habe und mich wirklich reinhänge.
Im Vergleich zu vielen Musikern, die ich kenne spiele ich viel besser und ich habe auch einen viel größeren Überblick im Bereich der Musiktheorie und der musikalischen Vorstellungskraft. Natürlich sagt das herzlich wenig über mich aus, weil ich mich leider nicht in Kreisen aus professionellen Musikern bewege. Aber das Gefühl und Selbstbewusstsein, das ich dadurch erlangt habe, sagt mir einfach dass es möglich ist und ich es versuchen muss.

Bewerben werde ich mich im Konservatorium Wien, Vienna Music Institute und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. (Die Priorität für mich fällt in der aufgezählten Reihenfolge)
Dieses Vorhaben ist aber nicht für das heurige Wintersemester sondern für das Jahr darauf. (Also WS 2016/17)

Das mit den Tricks würde ich gerne in Anspruch nehmen :D

2.

Ich habe schon viel über diese Frage nachgedacht .. Das wichtigste Pro-Argument ist für mich einfach das Knüpfen von Kontakten mit anderen Komponisten, die sich ebenfalls mit dem Kompositionshandwerk auf höherem Niveau beschäftigen. Ebenfalls wäre ein Mentor im Bereich der Komposition ebenfalls erstrebenswert.

Das nächste Proargument ist meine riesige Faszination für klassische Musik und Musiktheorie .. ich habe schon unzählige Musiktheoriebücher / Kompositionsbücher gewälzt und es war immer wieder so eine Freude das neue Wissen anzuwenden.

Weiters würde ich gerne Orchester- und Kammermusik für professionelle Musiker schreiben und ich weiß nicht ob ich ohne einem Studienabschluss von denen überhaupt ernst genommen werde.

Ebenfalls würde ich auch gerne, falls sich die dafür Zeit bietet, nebenbei unterrichten und wo bekommt man schon so motivierte und vorgebildete Schüler wie als Kompositionslehrer. Wenn man schon einen solchen Lehrer aufsucht meint man es ernst und nimmt auch das Musizieren ernst. -> Was hier auch für das Kompositionsstudium spricht ist die Möglichkeit an einer Hochschule selbst Komposition zu unterrichten.

Was meintest du genau mit dem was drum herum geschieht ?

mfg Michael
 
Ok...

Napoleon hat wenig geschlafen und höchstleistungen gebracht ja - aber er hat auch wenig schlaf gebraucht. Man muss einfach rausfinden wie die eigene Biologische Uhr so tickt...

Generell gilt: du solltest unbedingt wissen, was an der Uni wo Du dich bewerben willst so läuft. Machen die viel "Neue Musik", machen die Filmmusik ... was tut der Prof mit seinen Studenten und was will er als Arbeitsprobe haben?...

Zu Punkt 1: gut spielen ist eine Sache. Als Kompositionsanwärter musst Du ihnen zeigen, dass Du Dein Instrument verstehst, am besten in verschiedenen Stilen. Was willst Du denn vorspielen?

Kannst Du uns etwas zeigen, was du einreichen willst als Bewerbung?

Komposition zu unterrichten würde ich noch am weitesten hinten an stellen. Dazu musst Du erstmal Komponist werden. Sonst kann man dich in der Postion ja nicht ernst nehmen.
An einer Hochschule Komposition zu unterrichten... hui... das ist noch ein langer Weg...


Was drum herum geschieht: du musst im Chor singen, hast Klavierunterricht, Unterricht im Dirigieren, Höranalyse, spielst im Orchester (ev), machst ein Referat über die Musik am Finnischen königshof im 18. Jahrhundert, Akustikseminar mit Obertonreihen...

Komposition ist nur ein hauptfach eines (hoffentlich) breiten Studiums...

Lass mal hören was Du bisher so gemacht hast, hattest Du Unterricht?

Liebe Grüße

ps: was die Tricks betrifft: ... schauen wir mal ;)
 
Hey :)

An den 3 genannten Unis gehen die Richtungen ziemlich auseinander

Das Konservatorium und die Uni für Musik und darstellende Kunst sind eher klassisch angehaucht und das Vienna Music Institute geht mehr in die moderne Richtung.
Aber das ist ein guter Punkt .. ich könnte ein paar Studenten kontaktieren und die ein wenig über die Professoren und das was sie sehen wollen ausfragen.

Vorspielen würde ich entweder eigene Stücke oder auf klassische Musik auf dem Klavier (Ich dachte an Sonate 11 1. Satz von Mozart - Der Variationssatz ... bin mir aber nicht sicher ob der zu leicht ist ( immerhin bietet er eine breite Palette an Geschwindigkeiten und Dynamik ) + ein Präludium + Fuge vom Wohltemperierten Klavier) bzw einen Jazzstandard auf der E-Gitarre. (je nachdem welches Studium es dann wird ..)

Ich würde keines meiner aktuellen Stücke vorlegen sondern diese erste jetzt im Laufe des nächsten Jahres schreiben .. meine aktuellen Stücke entsprechen einfach nicht mehr meinem aktuellen Knowhow.

Aber dennoch kann ich hier Musik von mir bieten:
Der Soundtrack für ein Videoprojekt:

( Der Übergang in der Mitte ist nicht wirklich gelungen .. da musste ich aufgrund von fehldenden Szene was vom Soundtrack entfernen )
Ein anderes Videoprojekt

( Ist nur ein kurzer Intro und Outrosoundtrack bei 1:55 und 5:24 )
Und hier mein erster Versuch eines Arrangements für ein Streichquartett:
https://soundcloud.com/wenz92/string-quartet-no-1
( Diesen künstlichen Midisound bekomme ich leider nicht wirklich weg xD .. ich werde in der nächsten Zeit mal schauen ob ich einige echte Streicher in Musikschulen in der Nähe auftreiben und die für ein professionelle Aufnahmen begeistern kann ^^ )

Mich würde eh interessieren was du, als offensichtlicher Kompositionsstudent oder Absolvent, dazu sagst.

Ja das mit dem Unterrichten wär sowiso nur eine Idee für die ferne Zukunft .. aber auch die will geplant sein ^^

Zum Thema Unterricht -> Nein hatte ich in Bezug auf Musik nie ( also abgesehen von der Unterstufe :D ) .. also ich habe alles autodidakt gelernt .. abgesehen von endlosen Recherchen im Internet in Bezug auf Technik, Improvisation, ... und einem Berg von Büchern über Musiktheorie, Kompositionslehre und Arrangement ( Diether de la Motte, Clemens Kühn, Frank Sikora, Adolf Marx, Samuel Adler, Rimsky-Korsakow, ...)
Ich bin zurzeit am Überlegen ob ich mir bis zum Herbst für das kommende Jahr zulegen soll ..

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich bin kein Kompositionsstudent.

Also Deine Musik klingt vor allem wie Filmmusik... das musst Du bedenken, wenn Du Dich bewerben willst.

Unterricht ist absolut notwendig wenn Du wirklich an die Uni willst. Du bekommst sonst nie ein richtiges Feedback... man kann autodidaktisch alles lernen, aber wer weist einen darauf hin, dass man etwas immer wieder falsch macht? Daher ein guter Tonsatzlehrer und viel üben im Klassischen Tonsatz. Erstmal Mozart, dann Bach, dann Beethoven/Haydn verstehen. Dass wird dir schon eine ganz neue Welt eröffnen.

Hab mal etwas gegoogelt. Das Vienna M I sieht ja ganz gut aus. Könnte was für dich sein, der Hauptdozent scheint viel Theatermusik gemacht zu haben.
Dennoch musst Du Dich noch weiterentwickeln. Das dauert sicher einige Zeit... wie oben gesagt: studiere die alten Meister und lass dir von einem Theoriedozenten was zeigen. An Konservatorien gibt es manchmal Theoriekurse, die aber aufgrund hoher Teilnehmerzahl eventuell nicht ausreichend für Dich sind. Wer Hauptfach Komposition will, braucht auch indieviduelle Vorbereitung in Tonsatz und Gehörbildung.

Ach ja wie übst Du eigentlich auf dem Gebiet Gehörbildung?
 
Ja das mit dem Feedback stimmt natürlich ..
mit dem klassischen Tonsatz der von dir genannten Meister beschäftige ich mich mittlerweile eh schon eine Weile aber die Erkenntnisse davon habe ich bis jetzt noch in keine veröffentlichte Komposition einfließen lassen
Was mich heute erst wieder so begeistert hat ist die Technik mit der Mozart orchestriert .. der vierte Satz der 25. Symphonie .. so ein cooles Thema und Synkopen everywhere :D

Danke für die Tipps wegen der Kurse werde ich mich noch erkundigen :)
Und einen Lehrer suche ich mir auch .. somit ist dieses zögern bis man sich überwindet endlich vorüber xD

Meine Gehörübungen sind Solmisationsübungen und Earmaster 6 .. und auch täglich am Bahnhof analysiere ich zuvor gehörte Melodien im Kopf ( ist nicht wirklich was großartiges aber mir fällt seitdem ich das mache die ganze Solmisation leichter ^^ )
Und ich habe mir auch angewöhnt ohne Playback zu komponieren .. hat mich sowiso meist genervt
Hast du da noch Verbesserungsvorschläge ?
 
Hi,
mit Solmisationen habe ich keine Erfahrung. Keine Ahnung...
Eine gute Übung ist es auch tatsächlich nicht nur mit Programmen zu arbeiten sondern seine Theorie and er Praxis zu testen.
Das kann zum Beispiel die Höranalyse vom ersten Satz einer Mozartsymphonie sein. Das geht damit los, dass man sich einen Abschnitt zum Beispiel die Exposition nimmt.
1 - Einmal ganz entspannt durchhören.
2 - Takte zählen und wie in einem Leadsheet auf ein Blatt bringen
3 - die Eckpunkte der Exposition einzeichnen
4 - grobe Harmonische Analyse in die Takte eintragen. Tonika, Subdom, Dom, Schlussarten
5 - Instrumentierung - Mozart hat gerne verwendet: Streichersatz, Hörner, Holzblasensemble - das macht es zu einer dankbaren Aufgabe Mozart zu analysieren weils sehr klar ist. Versuch mal die einzelnen Gruppen dauerhaft in deinem Abschnitt zu verfolgen und alle anderen Instrumente auszublenden. Bei den Hörnern wird Dir auffallen, dass er sie oft mit Liegetönen bedacht. Warum? (es gibt 2 Antworten ;) ). Welche Gruppe spielt wann das Thema? Wie teilen sich die Streicher ihre Aufgaben in Begleitung, Füllstimmen, thematische Arbeit, rhythmische Arbeit, "groove" (den gibts eigentlich in der Klassik nicht). Versuch dich mal auf wenig zu konzentrieren und per Tunnelblick ganz wenig Aspekte zu fokussieren und aufzuschreiben was da passiert.
6 - zum Schluss, das ist nicht so sehr der Hauptpunkt der Höranalyse, sondern eher der Standardhandwerkspunkt: Schreib das Thema auf, so wie du es aus dem Gehördiktat gewohnt bist. Die Deluxevariante ist es dann auch die anderen Stimmen aufzuschreiben. Mit Tricks kann man sich viel herleiten - zum Beispiel, wenn Du festgestellt hast, dass an einer bestimmten Stelle die Dominante für 4 Takte kommt und die Hörner Liegetöne haben, dann werden das mindestens Akkordtöne sein usw, das kennst Du sicherlich...

Also bis zu Punkt 5 ist es so, dass Du nach und nach immer weniger Versuche brauchen solltest. Achte darauf, dass Du Dir nicht eine festgelegte Anzahl von Versuchen vorgibst. Höre so lange bis Du denkst, dass Du dich nicht verbessern kannst. Versuche möglichst den Abschnitt immer ganz zu hören anstatt nur kleine Stellen, das Schult diese "Multitasking Fähigkeit" Sachen zu erfassen, während die Musik weiter läuft. Das kann am Anfang auch 30-40 mal Hören bedeuten. Es ist eine sehr schwerwiegende Übung, aber sie wirkt sich auf sehr viele grundsetzliche Gehörskills aus. Ein vorgespieltes Intervall zu benennen, ja das macht jeder, aber richtige Musik zu analysieren während sie läuft und immer weiter läuft, das ist das was Komponisten können ;)
(Das geht schon in so eine Richtung wie dann Gehörbildung an einer (staatlichen) Uni gemacht wird...

Und wie gesagt, irgendwann brauchst Du dann immer weniger Versuche.

Achso und nicht zu unterschätzen: Kadenzen spielen. In allen Tonarten. Also einfach aufschreiben: T Sp D7b9 T4-3
Und das dann durch den Quintenzirkel mit bis zu 4 Vorzeichen. Das ist wirklich sehr anstrengen dun man muss es auch nicht jeden tag durchziehen aber es ist pures Fitnesstraining und geht mit der Zeit immer leichter. Den meisten fehlt einfach der Biss die schwierige Anfangsphase zu überwinden. Später an der uni werden Dir eben auch solche Kadenzen vorgespielt und nach 2-3 mal hören solltest Du dann 6-8 Akkorde aufgeschrieben haben mit möglichst wenig fehlern.

Da weise ich dich nochmal darauf hin, dass Fehler beim Hören immer passieren. Grade bei Melodiediktaten. Das Geheimnis ist es "ganzheitlich zu hören". Also ob ein Ton zum Beispiel grade auf der 7 steht oder ob er außerhalb der Diatonik ist usw. Das ist viel mehr wert weil es musikalischer ist.


Dann noch der letzte Tip mit Blick auf ein späteres Kompositionsstudium. Versuch den kontakt zur Moderne zu halten. Du musst nicht in die Tonikafreie Tonalität von Schönberg und seinen Followern eintauchen, aber es ist nunmal so, dass Musik immer eine Entwicklung durchgemacht hat und Du musst letzlich auch wissen wo die Musik grade steht und was da so passiert in der Moderne. Da gibt es extrem unterschiedliche Beispiele :






Das ist natürlich viel schwerer zu analysieren, daher bist du insofern auf dem richtigen Weg: Mozart / Haydn - Bach (vorsicht!) - Beethoven. Dann die Romantiker. Das ist die Grundausbildung und dann vertsteht man die Moderne besser weil die Grundlage im Gehirn eine ganz andere ist. Aber fang ruhig schonmal an zu hören was da so im 20. Jahrhundert kam. meine Musikbeispiele sind teilweise harter Stoff und du musst das auch absolut nicht gut finden, nimm Dir zeit, versuch Musikalität nicht mit Kraft und Druck sondern mit wenigen konzentrierten Einheiten zu erlangen. Lerne erstmal da eine halbe Stunde zuzuhören, ohne die Konzentration zu verlieren. Das geht mit der Zeit immer besser wenn Du es kontinuierlich machst.

Viel Spaß damit :)
 
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