B-Griff, Melodie-Baß, Russisch: Welches Instrument für den Einstieg

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Hallo Forum, hallo Welt,

ich möchte gern Akkordeon lernen. Ich spiele bereits einige andere Instrumente und bin mit Noten und Musik-Theorie vertraut. Ich möchte das Instrument gern beidhändisch chromatisch spielen können, d.h. es läuft auf einen Melodie-Baß heraus. Ein Converter wäre nett.

Nach dem Lesen diverser Threads in verschiedenen Foren und Austausch im Akkordeon-Geschäft möchte ich ein Knopf-Akkordeon mit B-Griff und Melodie-Baß-Russisch spielen. Obwohl ich auch Klavier spiele, habe ich bewußt die Entscheidung getroffen, beiden Händen Knöpfe in identischer Orientierung anzubieten: "links -> tiefe Töne, rechts -> hohe Töne"

Momentan bin ich noch auf der Suche nach einem Lehrer (Berlin, Vorschläge gern willkommen), das Thema dieses Threads möchte ich aber auf die Instrumentenwahl legen. Den Kauf eines günstigen gebrauchten Instrumentes würde ich aktuell einem Neu-Kauf vorziehen. Leider ist der Gebraucht-Markt mit Knopf-Akkordeons mit den von mir angezielten Griff-Techniken nicht besonders umfangreich.

- Macht aus didaktischer Sicht das Anfangen mit einem gebrauchten Drei-Reiher mit Musik-Baß (Rubin 5?) Sinn, falls ja, wielange würde ich so ein Instrument spielen?

- Macht aus didaktischer Sicht das Anfangen mit einem gemieteten Mehr-Reiher mit Standard-Baß Sinn, falls ja, wielange würde ich so ein Instrument spielen?

- Welche Modelle sind nach Eurer Einschätzung die "idealen" Schüler-Instrumente für "Knopf-Akkordeon, B-Griff, Melodie-Baß Russisch"?

- Alternativ: Ist der Erwerb eines Schüler-Instrumentes nicht sinnvoll, statt dessen lieber ein ... ?

Vielen Dank für Eure Hilfe und Ratschläge :)
Thilo
 
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Klangbutter hat mal einen sehr guten Vergleich verschiedener Schülerinstrumente veröffentlicht: https://www.musiker-board.de/chromatische-akkordeons-akk/512281-pigini-studio-b2.html

So etwas käme sicher in Frage. Gebraucht tauchen die aber (noch) nicht sehr häufig auf. Als Alternative käme ein elektronisches Teil in Frage, da lässt sich die Knopfbelegung (soweit ich das verstanden habe) definieren http://www.rolandmusik.de/produkte/categories/accordions/knopf-Akkordeon/index.php

Für mich war es (beim Pianoakkordeon) nicht schlecht, zunächst mit einem gebrauchten, einfachen Gerät zu starten und später, wenn die Bedürfnisse steigen, auf ein anderes Gerät umzusteigen.

Grüsse, accordion
 
Hallo, es währe etwas einfacher, dir ein rat zu geben wenn mann wüßte was für eine Musik du mit deinem Instrument machen willst,

Macht aus didaktischer Sicht das Anfangen mit einem gebrauchten Drei-Reiher mit Musik-Baß (Rubin 5?) Sinn, falls ja, wielange würde ich so ein Instrument spielen?

ja, Rubin gibt es gebraucht unter 500 euro, günstiger bekommt mann nicht ein Konverterinstrument , für den anfang reicht so ein Bajan völig aus, mann sollte aber wissen: Rubin hatt keine verminderte Akkorde, nur 3 reihen rechts ( eigentlich ausreichend) , und- es ist kein Akkordeon ( imcho).
wie lage du es spielen wirst- solange biß du ein besseres in die Hände bekommst, und es gibt so fiele davon :)

Macht aus didaktischer Sicht das Anfangen mit einem gemieteten Mehr-Reiher mit Standard-Baß Sinn, falls ja, wielange würde ich so ein Instrument spielen?

wenn mann kein Konverter braucht -dann ja.

Günstig und gut, sind aus meiner sicht -die gebrauchten Weltmeister.

Gruß,

Brevis
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Eure Antworten

Hallo, es währe etwas einfacher, dir ein rat zu geben wenn mann wüßte was für eine Musik du mit deinem Instrument machen willst,

Ha, da ist sie, die Frage mit der schweren Antwort.

Ich mag sehr viele Musikrichtungen.

In den Genres, die ich spielen möchte, finden sich definitiv Balkanmusik, französische Musetten, Tango, Bach, Chopin, Schostakowitsch, Waldteufel etc. Die linke Hand möchte ich nicht zur Standard-Baß-Hand haben sondern als chromatische Musik-Hand. Das heißt aber nicht, daß ich nur dort verweilen werde, ich bin für alles offen.

Viele Grüße
Thilo
 
Ich spiele bereits einige andere Instrumente

du hast ja schon einiges an Erfahrungen gesammelt, und weist wahrscheinlich auch welcher klang dir gefällt und welcher nicht , möchte nur noch dazu sagen: ein schlechter klang kann einem ganz schnell die Lust zum spielen verderben,
probiere mehrere Instrumente aus bevor du dich entscheidest, nicht kaufen bevor du es selber nicht liefe gehört hast, jedes Akkordeon hat seinen eigenen klang auch wenn s manchmal der gleiche Hersteller ist.
 
für das spätere "mein" Akkordeon werde ich das tun.

Aktuell gibt es zwei Faktoren, die die Auswahl für mich einschränken: Mein Budget ist begrenzt sodaß ich mich im Gebrauchtmarkt werde umsehen müssen. Und offenbar - nach dem was ich bisher bei den entsprechenden Plattformen gefunden habe - sind Knopfakkordeons mit B-Griff und Melodie-Bass-Russisch nicht so verbreitet. Insofern werde ich schauen, was es aktuell gibt und daraus das für mich Beste auswählen.

Viele Grüße
Thilo
 
Zuletzt bearbeitet:
die ich spielen möchte, finden sich definitiv Balkanmusik, französische Musetten, Tango, Bach, Chopin, Schostakowitsch, Waldteufel etc

Die Genres die du da angibst, sind weit gefächert.

Bach, Chopin, Schostakovitsch sind definfitiv für Melodiebass gut geeigent, bzw. überhaupt erst richtig umsetzbar. Wobei Chopin definitiv schwierig ist für Akkordeon, genauso wie Beethoven. Nicht von der Fingerfertigkeit, sondern von der Art, wie der gespielt werden soll - da kommt das Akkordeon mit seiner speziellen Art der Tonbildung an seine arttypischen Grenzen.

Musette, Balkanmusik und auch Tango sind eigentlich die typischen Standardbassgenres. Kann man auch auf Melodiebass spielen, aber da plagt man sich eigentlich unnötig damit ab.

Drum, wenn du die Auswahl alles mit einem Akkordeon abdecken willst, wird es wohl auf ein Konverterinstrument hinauslaufen... und die sind recht teuer. Da stellt sich eher die Frage, ob du da nicht mit zwei Instrumenten besser dran bist.

Gruß, maxito
 
Drum, wenn du die Auswahl alles mit einem Akkordeon abdecken willst, wird es wohl auf ein Konverterinstrument hinauslaufen... und die sind recht teuer. Da stellt sich eher die Frage, ob du da nicht mit zwei Instrumenten besser dran bist.

Wobei es reine Freebass Instrumente fast nur in Kindergrößen gibt. Grade wenn man dann so Sachen wie Barockmusik spielen möchte, stößt man bei den kleinen Freebass-Instrumenten sehr schnell an die durch den Tonumfang vorgegebenen Grenzen. 37 Tasten bzw. bei Knöpfen entsprechender Tonumfang wären für mich persönlich das absolute Minimum. (Bei Knöpfen kenne ich mich jetzt nicht so aus, wie das mit dem Tonumfang ist, da ich Taste spiele. Allerdings habe ich bei vielen Barockstücken festgestellt, dass ich im Bass nicht auf die 58 Töne verzichten möchte)
Außerdem sind die meisten kleinen Freebass-Instrumente in der Regel maximal zweichörig. Für den Einstieg und zum Lernen, ist das sicher noch OK, aber wenn es um schönen Klang geht, ist man da doch sehr eingeschränkt.

Wenn es dann auch noch B-Griff russisch sein soll, wird es wahrscheinlich auch auf dem Gebrauchtmarkt sehr schwierig, da das hierzulande nicht so sehr verbreitet ist. Insgesamt leider sehr schwierig, wenn man einen Konverter sucht und im Budget eingeschränkt ist. Auf jeden Fall kann ich nur dazu raten, bei einem Gebrauchtinstrument, auch wenn es vom Händler kommt, kritisch hinzusehen. Ich selbst habe diesbezüglich leider schon einiges an Lehrgeld bezahlt.

Gruß, Senseo
 
Bayan mit Konverter sind teuer, über 10 000 Euro. Hast du das ganze Notenmaterial schon auf Lager, dass du ein B Akkordeon brauchst ? Es gibt eine russiche Marke, der Name ist mir entfallen, welche original Bayan herstellen. mit Googlen findest du sie.
 
Es gibt eine russiche Marke, der Name ist mir entfallen, welche original Bayan herstellen.

Du meinst wahrscheinlich Jupiter, die bauen original Bayan.

Ansonsten würde ich aber auch sagen, wenn es keinen zwingenden Grund für B-Griff Bayan gibt, würde ich ein Akkordeon mit C-Griff nehmen. Das dürfte die Suche nach einem Gebrauchtinstrument um einiges erleichtern.
 
Du meinst wahrscheinlich Jupiter, die bauen original Bayan.
hm, die Instrumente mögen gut sein, leider liegen die bei der deutschen Vertretung aufgerufenen Preise etwa eine Zehnerpotenz über meinem Budget.
Ansonsten würde ich aber auch sagen, wenn es keinen zwingenden Grund für B-Griff Bayan gibt, würde ich ein Akkordeon mit C-Griff nehmen. Das dürfte die Suche nach einem Gebrauchtinstrument um einiges erleichtern.
der Grund ist nicht zwingend, sondern ergibt sich aus meinen persönlichen Wünschen:

Ich möchte, daß für beide Hände "links=tief und rechts=hoch" ist und daß beide Hände in derselben Weise greifen, entweder C- oder B-Griff.

Das bedeutet praktisch

Melodiebaß-B-Griff-russisch, das ist meine aktuelle Wahl oder

Melodiebaß-C-Griff-russisch, und diese Variante gibt es aktuell AFAIK nicht, richtig?

Viele Grüße
Thilo
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig.
also wenn icb richtig rechne, liegt Dein Budget bei 1200-2000 Euro.
B Griff, Converter russisch ... wird schwer. Schon bei Brusch gefragt?
 
also wenn icb richtig rechne, liegt Dein Budget bei 1200-2000 Euro.
B Griff, Converter russisch ... wird schwer.

aber nicht unmöglich,

schon bei Brusch gefragt?

ja, da bin ich vor drei Wochem gewesen. Sie haben mir zu einem Ballone Burini Cantus 43b mit B-Griff-russisch geraten. Schick, aber aktuell außerhalb meines Budgets, wobei es da noch eine 0℅-Finanzierung gibt. Alternativ könnte ich dort auch ein einfaches Akkordon mit B-Griff mieten, das hätte aber nur einen Standard-Bass. Was entsprechendes Gebrauchtes haben sie aktuell nicht da.

Also habe ich mich auf den Gebrauchtmärkten umgesehen und bin fündig geworden. Der Paketbote hat mir heute ein Borsini Etude II gebracht. Das Instrument ist vermutlich eine B-Ware, es hat oben und unten ein paar Kratzer, aber der restliche Eindruck ist "neu - ungespielt". Ich freu' mich wie ein Schneekönig :)

Viele Grüße
Thilo
 
Das freut mich sehr.
Das ist doch das mit den Kinnregistern stimmts?
Meine Kleinen kommen da immer aus Versehen drauf.
Aber bei Deiner (vermuteten) Körpergröße dürfte das kein Thema sein.
Wenn Du Dich eingelebt hast, schreib mal was zur Handhabung als Erwachsener mit diesem kompakten Teilchen.
Hast Du große breite Riemen dran?
 
Das ist doch das mit den Kinnregistern stimmts?
yep
Meine Kleinen kommen da immer aus Versehen drauf.
:redface:
Aber bei Deiner (vermuteten) Körpergröße dürfte das kein Thema sein.
naja, eher umgekehrt: Die Gurte habe ich auf größte Länge eingestellt. Im Sitzen hängt das Akkordeon dann in der Luft, zwischen Oberschenkeln und Akkordeon sind ca. vier Finger Luft, zwischen Akkordeon und Kinn sind bei aufrechtem Sitzen ca. 15 cm Abstand, wenn ich auf die Tasten/Finger schaue, ca. eine Faust. Als "Kinn"-Register sind dieselben für mich nicht in der aktuellen Einstellung nicht oder nur mit Verrenkung nutzbar. Sollte ich die Riemen kürzer stellen?
Hast Du große breite Riemen dran?
Bei den mitgelieferten Riemen (neu, unbenutzt/ungeöffnet) ist der Riemen-Gurt 17mm breit (Kunstleder mit Leder-Enden), die gepolsterten Schulterauflagen (mit Samt) sind ca. 5cm breit.
Wenn Du Dich eingelebt hast, schreib mal was zur Handhabung als Erwachsener mit diesem kompakten Teilchen.
coming soon. Was ich jetzt schon sagen kann:

Die Riemen sind, wie oben geschrieben, jeweils am oberen und unteren Ende auf maximale Länge eingestellt. Der Haltegurt für die Baß-Hand ist auf maximale Länge eingestellt, eine Umdrehung der Rändelschraube mehr und er löst sich. Daraus könnte man nun schließen, daß das Etude II zu klein für mich ist bzw. ich zu groß bin. Aber genau das glaube ich nicht: Trotz der Freiluft-Aufhängung liegt das Borsini stabil und ruhig am Körper an und dank der geringen Masse stört die hängende Lagerung auch nicht. Ich vermute, daß ich längere Schulter-Gurte auch nicht länger einstellen würde. Nur mit dem Hand-Gurt paßt es gerade so, er könnte gefühlt noch etwas mehr Luft haben. Insofern: Das Akkordeon ist von der Größe prima, nur die Gurte, speziell der Handgurt könnte etwas größer sein.

Aber noch was anderes:

Beim Anspielen ist mir aufgefallen, daß sowohl im Diskant, wenn dieser zweichörig spielt, als auch im Baß bei mehreren tiefen Tönen, wenn man den Ton gezogen anspielt, z.T. nur im Ton-Ansatz, z.T. im ganzen, gespielten Ton ein Raunzen/Scheppern zu hören ist. Besonders stark ist der Effekt beim im Diskant gezogen gespielten, tiefen F, da ist der Effekt bis zum mezzoforte kontinuierlich zu hören. Auf Balg-Druck oder mit Forte-Ansatz tritt der Effekt nicht auf. Wenn man dieses F sehr leise anspielt, hört man, daß die oktavierten Töne ("zweistimmig") nicht rein sind, mit lauterem Spiel schwingen dann aber beide sauber.

Ich habe daraufhin mal reingeschaut: Ein Mit-Schwingen der Diskantregister-Mechanik schließe ich aus. Einige Ventile liegen in Ruhe nicht plan auf der Platte, sondern stehen am losen Ende einen knappen Millimeter offen (soll das so sein?). Da ich aber nur vom Balg her reingeschaut habe und nicht die Stimmplatten-Träger herausgenommen habe, konnte ich nur die Ventil-Blättchen sehen, die auf Druck schließen.

Könnte es sein, daß der von mir gehörte Effekt auch bei anderen Instrumenten auf Zug in den tiefen Lagen auftritt und physikalische Gründe hat, Stichwort Raumakustik/Eigenfrequenz des Akkordeonkörpers? Oder Liegt's an den Ventilblättchen? Oder an der Verstimmung der oktavierten Stimmen?

Ansonsten macht das Instrument auch von Innen einen neuen, unbespielten Eindruck, allerdings war/ist im Raum mit den Diskant-Tastenventilen etwas Staub gewesen, zu viel für Fertigungsreste, ich vermute, daß das Instrument ein Aussteller gewesen ist oder zumindest ein paar Wochen offen gestanden hat.

Vielen Dank für Eure Hilfe :)

Viele Grüße
Thilo
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Sitzen hängt das Akkordeon dann in der Luft, zwischen Oberschenkeln und Akkordeon sind ca. vier Finger Luft, zwischen Akkordeon und Kinn sind bei aufrechtem Sitzen ca. 15 cm Abstand, wenn ich auf die Tasten/Finger schaue, ca. eine Faust. Als "Kinn"-Register sind dieselben für mich nicht in der aktuellen Einstellung nicht oder nur mit Verrenkung nutzbar. Sollte ich die Riemen kürzer stellen?

Keine Ahnung. Wird wohl kaum gehen ... es wird ja dann nur enger aber nicht höher positioniert. Genau das stört mich an zu kleinen Teilen. Allerdings waren es immer nur kurz geliehene Instrumente, eine ausgiebige Anpassung und Eingewöhnung fand deshalb nie statt.

Die Riemen sind, wie oben geschrieben, jeweils am oberen und unteren Ende auf maximale Länge eingestellt. Der Haltegurt für die Baß-Hand ist auf maximale Länge eingestellt, eine Umdrehung der Rändelschraube mehr und er löst sich. Daraus könnte man nun schließen, daß das Etude II zu klein für mich ist bzw. ich zu groß bin. Aber genau das glaube ich nicht: Trotz der Freiluft-Aufhängung liegt das Borsini stabil und ruhig am Körper an und dank der geringen Masse stört die hängende Lagerung auch nicht. Ich vermute, daß ich längere Schulter-Gurte auch nicht länger einstellen würde. Nur mit dem Hand-Gurt paßt es gerade so, er könnte gefühlt noch etwas mehr Luft haben. Insofern: Das Akkordeon ist von der Größe prima, nur die Gurte, speziell der Handgurt könnte etwas größer sein.

Mach am besten ein Stück Klebeband über das Rad. Wenn es so am Rand der Halteschraube ist, dreht es sich leicht heraus und Du mußt fummeln.


ein Raunzen/Scheppern ...

Könnte es sein, daß der von mir gehörte Effekt auch bei anderen Instrumenten auf Zug in den tiefen Lagen auftritt und physikalische Gründe hat, Stichwort Raumakustik/Eigenfrequenz des Akkordeonkörpers? Oder Liegt's an den Ventilblättchen? Oder an der Verstimmung der oktavierten Stimmen?
Müßte man hören und selbst dann wüßte man es vielleicht auch nicht sofort. Alles was Du schreibst ist möglich.
Du hat es auf dem Gebrauchtmarkt gekauft und vermutest, es ist B-Ware... wie geht das zusammen?
Neu und gebraucht gleichzeitig? Also ein Vorführgerät? Also war ein Händler im Spiel? Brusch? Wenn ja, der macht Dir das ganz sicher weg.
Aber Du sagtest, der Paketbote brachte es - dann wohl doch von weiter her?

Das ist ein wirklich heißes Thema. Meine Akkordeons schwingen von Zeit zu Zeit auch an den unterschiedlichsten Ecken. Manchmal genieße ich das als besonderen Charakter, aber manchmal nervt es auch.
 
Hallo,

der Basshandriemen ist unten im Gehäuse angeschraubt. Dort habe ich schon bei einigen meiner Instrumente neue Löcher rein gemacht und so mehr Spielraum für oben geschaffen (5mm wirken da schon Wunder). Wenn das Instrument im Sitzen in der Luft hängt, hilft eine verstellbare Gitarrenfußbank für das linke Bein. Die bekommt man schon ab 5 Euro.
 
der Basshandriemen ist unten im Gehäuse angeschraubt. Dort habe ich schon bei einigen meiner Instrumente neue Löcher rein gemacht und so mehr Spielraum für oben geschaffen (5mm wirken da schon Wunder).
gute Idee, muß ich mir mal ansehen, ob der Gurt noch Luft hat
wenn das Instrument im Sitzen in der Luft hängt, hilft eine verstellbare Gitarrenfußbank für das linke Bein. Die bekommt man schon ab 5 Euro.
Möchte ich ungern machen, ist nicht gut für meinen Rücken. An der Gitarre nutze ich deshalb auch keine Fußbank. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ein erhöhtes linkes Bein so optimal ist: Das linke Bein liegt ja unter der freien Bass-Seite. Wenn das dann nach oben angewinkelt ist, also einen einschließenden, spitzen Winkel ergibt, stelle ich mir vor, daß das die Baß-Bewegung eher stört? Und wie schon geschrieben, das Akkordeon liegt so absolut ruhig und die Masse ist angenehm.

Gibt es didaktische, technische Gründe, die in der Anfangsphase dagegen sprechen, das Akkordeon hängend zu spielen?

Cheers,
Thilo
 
Müßte man hören und selbst dann wüßte man es vielleicht auch nicht sofort. Alles was Du schreibst ist möglich. Du hat es auf dem Gebrauchtmarkt gekauft und vermutest, es ist B-Ware... wie geht das zusammen? Neu und gebraucht gleichzeitig? Also ein Vorführgerät? Also war ein Händler im Spiel? ... Aber Du sagtest, der Paketbote brachte es - dann wohl doch von weiter her?
*räusper* die verwobene Geschichte aus mündlicher Überlieferung vom Vorbesitzer:
Danach hat das Akkordeon wohl zwei Vorbesitzer gehabt, der Erste sei ein Händler/Firma/Institution (...unklar) aus Österreich oder dem süddeutschen Raum, der Zweite ist die Musikschule Dyremose aus Offenburg. Demnach haben sie vom ersten Besitzer einen Posten C-Griff Akkordeons für ihre Schule gekauft und da ist es wohl beigewesen - sie hätten wohl nur C-Griff Akkordeons haben wollen. Bei der Musikschule hat es dann wohl ein halbes Jahr gestanden und keiner wollte es spielen - Knopfakkordeon B-Griff-Russisch :D sie haben dann eine Kleinanzeige bei der Akkordeonjugend-BaWü geschrieben (1.450,00 Euro incl. Koffer und Gurten) und da habe ich es gesehen.:cool:

Der optische Eindruck von Außen und innen ist, soweit ich das einschätzen kann, "neuwertig, sehr wenig gespielt".

Es hat zwei Kratzer-Stellen, die eine ist unten im Bereich der abnehmbaren Diskant-Ventil-Abdeckung, da ist an zwei Stellen punktuell, je ca. 1mm x 1mm, das Zelluloid an der Kante herausgeschlagen/-gebrochen, so als ob man das Instrument mit der Kante unvorsichtig über eine Fläche mit etwas hartem, herausschauendem gezogen hätte. Die andere Stelle ist auf der Oberseite an der Diskant-Abdeckung, das ist ein ca. 5cm langer Kratzer im Zelluloid. Beide Stellen sind rein-optischer Natur. Unter der Diskant-Abdeckung ist verteilt (Finger-Wischprobe) gleichmäßig verteilt etwas feiner Staub vorhanden.

Daher meine Vermutung, daß das Etude II möglicherweise ein Aussteller gewesen ist.

Mechanisch (Finger-Tasten-Gefühl) ist alles prima. Bleiben nur die von mir beschriebenen, akustischen Malässen.
Brusch? Wenn ja, der macht Dir das ganz sicher weg.
Gestern bin ich bei Brusch in Berlin gewesen, der ältere Mitarbeiter hat sich das Etude II angesehen. Er hat meinen Eindruck bestätigt, daß das Etude II wenig gespielt worden ist. Er hat allerdings gemeint, es sei im Diskant mehr als im Bass gespielt worden und zwar so viel, daß er meinte, es sollte im Diskant gestimmt werden. Ich habe ihm gesagt, daß mir, abgesehen von dem tiefen Diskant-F die Stimmung an sich nicht so negativ aufgefallen sei, daß ich jetzt eine neue Stimmung vorhätte. Er meinte dann, daß ich es ja erstmal spielen könnte und wenn mir dann einzelne Töne nicht gefallen, könnte ich dann diese auch gezielt stimmen lassen.

Er hat in das Akkordeon reingesehen und meint, das störende "Raunzen" seien die Ventil-Blättchen (nennt man die so?), auch der Effekt beim tiefen F im Diskant. Einige der Blättchen liegen eben nicht sanft auf, sondern stehen, wie im Vor-Post geschrieben, an der offenen Seite einen knappen Millimeter auf. Wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniiert der Effekt dann so, daß das Ventil-Blättchen dabei so viel Kraft hat, daß es, statt sauber zu schließen, sich gegen den Luft-Zug weiter gegenstemmt und in der Frequenz des Tones synchron mitschwingt.

Das ist ein wirklich heißes Thema. Meine Akkordeons schwingen von Zeit zu Zeit auch an den unterschiedlichsten Ecken. Manchmal genieße ich das als besonderen Charakter, aber manchmal nervt es auch.
OT: Bei Geigen gibt es soetwas Ähnliches auch, nennt sich Wolfton, allerdings bekommt man es bei der Geige nicht weg, man kann den Wolf nur schwächen. Als ich *meine* Geige gesucht und gefunden habe, habe ich in diesem Kontext eine spannende Erfahrung gemacht. Beim Probespiel der Geige ist mir ein Wolf-ähnlicher Ton aufgefallen, allerdings lag er an einer Wolf-untypischen Ton-Stelle. Ich war total unglücklich, weil die Geige genau den Klang hat, den ich gesucht habe. Mein Geigenbauer hat den Ton auch gehört, wußte aber nicht, wie er den loswerden sollte. Und wäre es ein Wolf gewesen, hätte ich die Geige nicht gekauft. Ich wollte es nicht glauben, habe dann den Ton untersucht und bin fündig geworden. Die Geige hatte einen neuen Saitenhalter bekommen und der war zu lang aufgehängt, sodaß das kurze Saitenstück zwischen Saitenhalter und Steg nicht mehr ein sauberer, ganzer Teiler der langen, schwingenden Saite gewesen ist, gerade so daneben. Bei forte/fortissimo haben die sich dann überlagert - das klang gruselig! Ich habe dann eine Weile mit der Längeneinstellung des Saitenhalters und der korrekten Steg-Position experimentiert und die richtige Länge gefunden, und weg war der Wolf. /OT

BTW: Für Geigen gibt es einiges an Ausbildungs-Fachliteratur zum Thema Geigen-Bau auf Meister-Niveau. Gibt es vergleichbare Schul-Literatur auch für Akkordeons, Stichwort Akkordeon-Bau, Reparatur, Wartung, Optimierung, Feinarbeiten?

Viele Grüße
Thilo
 
Zuerst habe ich einen B-griff bayan mit Standardbass im vorigen Jahre gekauft. Es war 30 Jahren alt, billig und unbespielt, mit Dose und Riemen. Erzeugt in Ukraine, noch in der Sowiet Era. Drei Reihen, 100 Bassknöpfe, 4 und halb Oktaven.
Es hat mehrere kleine Fehler (ZB. Wolfton bei tiefen F in Diskant bei Ziehen auch.), aber benutzbar. Ich konnte üben beginnen.
In diesem Jahr, im Februar fand ich eine kleine Konverterbass-bayan, aber in schlechtem Zustand. Ich habe es für wenig Geld gekauft, aber ich mußte danach viel arbeiten damit zu benutzbaren Zustand zu bereiten. Jetzt schon kann man üben mit dem, aber noch gibt es Arbeit mit dem Pfeifen, um die Töne zu saubern.
Ukrainisches Erzeugnis auch, 48 Knöpfe in Diskant c-h''', 80 Bassknöpfe, Melodienbass C-h''.
Riemen sind Kürzer als ich möchte, Gewicht weniger als 8 kg. Sein Name ist "Skolnyik", bedeutet "Schulkind".
 

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