Ich versuch es
.
Beim Anschlagen einer Gitarrensaite erklingt nicht nur eine Frequenz (Sinus-Welle bzw. Schwingung) sondern auch viele Obertöne (sind mögliche Schwingungen der Saite --> ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz, das Frequenzspektrum geht von der Grundfrequenz bis hinauf zum nicht mehr hörbarem Frequenzbereich).
Ein reiner Sinus-Ton in einer Frequenz wäre eine Art "Pfeiffen". Würden Instrumente reine Sinus-Schwingungen erzeugen könnte man nicht unterscheiden ob der Ton von einer Gitarre, Klavier, Trompete, Klarinette oder irgend einem anderen Instrument kommt --> da das Pfeiffen gleich wäre.
Die Zusammensetzung (Vielfalt) und die unterschiedlichen Ausschwingzeiten (Abklingen) des Grundtones und deren Obertöne charakterisieren den Klang eines Gitarrentones (wie auch die Töne anderer Instrumente).
Um bei der
Gitarre zu bleiben: Auch da gibt es bei
jedem Ton Unterschiede im Klangspektrum --> extrem
viele Einflüsse spielen eine Rolle: abhängig von der Anschlagart und Stelle, Anschlagmaterial (Plektrum, Finger), Saitenart (Bronzesaiten, Nylon, ect.), Dicke der Saiten, Zugspannung der Saiten, Mensur (Saitenlänge), und viele bauliche Einflüsse der Gitarre (Korpusgröße, Deckenbeleistung, Holzarten, ect., ect.).
Wenn man die Saite auslenkt und loslässt --> dann schwingt die ganze Saitenlänge (1.Teilton), die halbe Saitenlänge (2.Teilton), 1/3 Saitenlänge (3. Teilton), 1/4 Saitenlänge (4.Teilton), usw.
Diese
Teiltöne oder Obertöne sind aufgrund von vielen Einflüssen (wie oben beschrieben)
unterschiedlich vielfältig vorhanden und klingen auch unterschiedlich schnell aus.
z.b. fehlen alle geradzahligen Teiltöne, wenn man die Saite genau in der Mitte auslenkt, da alle geradzahligen Teilschwingungen dort einen Nullpunkt bzw. Knoten hätten.
Dieses Klangspektrumsdiagramm ist nur ein Beispiel und sieht bei jedem Ton am Griffbrett (bzw. je nach Gitarre, Saitenart, Anschlagsart, Saitenstärke, ect.) anders aus und dient nur zur Veranschaulichung wie
komplex ein Gitarrenton aufgebaut ist und wie
vielfältig er beeinflußbar ist.
z.B. gibt es auch unharmonische Obertöne (da aufgrund der Saitensteifigkeit die Schwingungslänge bzw. Beweglichkeit der Saite etwas verkürzt ist und sich dies auf höhere Teiltöne und deren Frequenzen deutlicher auswirkt --> sind viele unharmonische Obertöne vorhanden und klingen diese noch dazu sehr lange, dann wird der Ton als schräg und falsch empfunden).
Bei diesem Diagramm sind die Lautstärke (nach oben), die verstreichende Zeit (nach vorne) und die verschiedenen Frequenzen (horizontal) aufgetragen und ergeben somit ein dreidimensionales Diagramm.
Bei dieser Skizze klingen z.B. die ersten vier Teiltöne länger als 2 Sekunden (der Pegel dieser Frequenzen fällt nur langsam ab) während einige Teiltöne schon nach 0,5 Sekunden ausgeklungen sind.
Wie gesagt --> diese Skizze ist nur ein willkürliches Beispiel und kann bei jedem Ton anders aussehen.
Ich wollte damit eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass
mehr als die allgemeine Lautstärke allein betrachtet
dahintersteckt.
Bzw. würde ich in Deinem Fall vermuten, dass aufgrund der kurzen Mensur, der vergleichsweise geringen Zugspannung und der großen Saitensteifigkeit eventuell klangliche Entäuschungen im Vergleich zu echten Akustik-Bass-Gitarren zu erwarten sind --> aber dies solltest Du ausprobieren --> vielleicht fällt das klangliche Manko nicht so extrem aus und eventuell ist der verstärkte Klang auch akzeptabel bzw. überaschend gut.
Es ist immer besser mit geringen Erwartungen positiv überascht zu werden als mit hohen Erwartungen bitter enttäuscht zu sein .