Bass übertönt Melodiespiel

  • Ersteller Klaus50
  • Erstellt am
Klaus50
Klaus50
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.04.23
Registriert
04.02.12
Beiträge
98
Kekse
61
Ort
Hartheim am Rhein
Hallo liebe Akkordeonfreunde,
ich übe z. Z. ein Stück von P.Haas "Schalom Alejchem" . Zwecks Verständnis habe ich die letzte Zeile als Anlage beigefügt (hoffentlich erlaubt???).
Spiele ich im 3. Takt den Bass E7 (Bass und Sept-Akkord) kann ich die Töne der Melodie nicht mehr hören oder die Melodietöne schwingen erst gar nicht an.
Habe diese Zeile auch mit einem anderen Akkordeon ausprobiert, mit dem selben Problem.

Damit ich das Stück komplett spielen kann, spiele ich den 3. Takt mit Bass und Sept.-Akkord nacheinander (also nicht gleichzeitig).

Als Anfänger bin ich unsicher woran das liegen kann. Verbraucht mein Akkordeon für den Bass zu viel Luft !?
Liegt das evt. an meiner Hohner Tango II M ?

Für Tipps bin ich gerne zu haben.
Liebe Grüße
Klaus
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist das unabhängig von den benutzten Registern?
 
Hallo saitentsauber,
ja, das habe ich auch probiert.
Gruß
Klaus
 
Als Anfänger bin ich unsicher woran das liegen kann. Verbraucht mein Akkordeon für den Bass zu viel Luft !?
Liegt das evt. an meiner Hohner Tango II M ?

Es liegt vermutlich daran, daß Du hinter dem Akkordeon einen völlig anderen Klangeindruck hast, als der Zuhörer, der vor Dir sitzt.
Das gleich Problem hatte ich auch gerade, ich dachte der Bass sei zu laut, habe eine Aufnahme aus der Zuhörerposition gemacht und siehe da, Bass und Diskant sind perfekt ausgewogen.
Setze als mal jemanden in die Zuhörerposition und lass Dir von dem sagen, wie sich das ganze anhört.

Gruß
Reini2
 
Hallo reini2,
das ist zwar richtig, dass man hinter dem Akkordeon einen anderen Klangeindruck hat, aber zumindest sollte man die Töne vernehmen können.
Vielleicht werde ich mal bei uns im Senioren-Orchester die Dirigentin fragen oder mit meinem Akkordeon ausprobieren lassen.
Gruß
Klaus
 
Verbraucht mein Akkordeon für den Bass zu viel Luft !?
Liegt das evt. an meiner Hohner Tango II M ?

Hallo Klaus50,

Ich hab grad die Zeile mal mit einem guten Instrument nachgespielt - und siehe da, es ging genau so. ....ABER... ich hab insgesamt grad sehr leise gepielt, weil ich um die Uhrzeit niemand anderen stören wollte.

Der Effekt ist vermutliich dass Basszungen relativ groß sind und demzufolge im Verhältnis zu den anderen viel Luft verbrauchen. Außerdem kommen die Basszungen für den E Bass bei deiner Tango noch recht schnell zum schwingen, da bei dir der Bass mit dem G beginnt und somit der E Bass somit nicht so tief ist, dass er aufgrund seiner Größe schon wieder träge im anschwingen ist. Der E Bass beginnt also mit seiner Arbeit praktisch sofort. Anderseits hat jede Stimmzunge ihre individuelle Grenze, ab welchem Spieldruck sie funktioniert - ideal perfekt kann man das nicht einstellen, dass alle gleichzeitgi anfangen.

Wenn man nun sehr leise spielt, dann hat man nur einen sehr geringen Balgdruck und alle Stimmzungen, die nun mit ins Spiel kommen, wollen davon was abhaben, reicht aber nun nicht für alle. Und dann gilt eben das Windhundverfahren: der schnellere hats! Und der Rest geht leer aus.

Hier kann ich dir nur den Tipp meines Lehrers geben, den er mir anfangs immer eingetrichtert hat: Leise spielen heißt nicht an der Hörbarkeitsgrenze spielen! Und wenn mann ein klein wenig herzhafter spielt, dann liefen plötzlich alle Töne zur gleichen Zeit.:great:

Ich hab das grad auch ausprobiert: nur ein kleines bischen mehr Druck und dann lief alles beide - Bass und Diskant und es war immer noch leise!;)

Gruß, maxito
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo Klaus50,

vielleicht hilft Dir mein Lösungsbeispiel: Melodie herausschälen.

Vielleicht liegt es daran. Aber es gibt einige rare Instrumente, bei denen die Melodie selbst ohne diesen Spieltrick hörbar ist.
Du meintest sicherlich die dritte Zeile, denn im dritten Takt ist kein E7?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 22 Benutzer
Hallo Klangbutter,
vermutlich sprechen wir von verschiedenen Musikstücken. Deshalb habe ich Problemtakt einzel gezeichnet, damit ich nicht schon wieder eine Gelbe Karte von Wil_Riker erhalte. Da es sich hier um Noten handelt, die wahrscheinlich 1000fach in anderen Musikstücken vorkommen, dürfte es wohl keine Probleme geben. Wenn doch, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.

Das Lösungsbeispiel: Melodie herausschälen. werde ich mir noch zur Brust nehmen.
Danke und Gruß
Klaus
 

Anhänge

  • Takt.pdf
    8,7 KB · Aufrufe: 346
Wie immer eine Spitzenerklärung, die mir auch geholfen hat.

Horst
 
Hallo Klaus50,

das ist genau der Takt der auf Deine erste Beschreibung gepasst hat. Er ist in der 3. Zeile.
Ist aber auch egal. Wenn der Melodieton dort garnicht kommt, werden die anderen Melodietöne sicher auch etwas schwach sein.
 
Hallo Klangbutter,
das Video ist wahnsinnig gut. Es stellt die Probleme beim leisen Spiel mit Bässen gut dar. Bei den ersten 5 Zeilen klingt es bei mir auch ganz gut, und die Melodie steht eindeutig im Vordergrund. Die Bässe sind ja punktiert und werden deshalb kurz und trocken gespielt.
Nur wie gesagt in der 5. Zeile des Stückes im 3. Takt gibt's Probleme, da hier die Bässe aus halben Noten bestehen und entsprechend lang ausgehalten werden.
Das gleiche Problem werde ich auch vermutlich bei 'Lydie' haben. Aber ich möchte nicht vorgreifen.
Werde mich in den nächsten Tagen intensiv damit beschäftigen und ggfs. vorort mit einem Akkordeonspieler sprechen.

Dass Du extra für mich ein Video aufgezeichnet hast, hat mich echt verblüfft. Es ist für mich äußerst hilfreich. Nochmals DANKE.
Gruß
Klaus
 
Nur wie gesagt in der 5. Zeile des Stückes im 3. Takt gibt's Probleme, da hier die Bässe aus halben Noten bestehen und entsprechend lang ausgehalten werden.
Klangbutter hat Dir doch gezeigt, wie es geht: auch dort, wo die Halben stehen, relativ kurz spielen :)
Die Notenschrift gibt nur ungefähr wieder, was gemeint ist. Wenn man nicht superlegato spielt, werden alle Noten mehr oder weniger gekürzt. An jener Stelle eben mehr.

Monte
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo zusammen,

ich lese diesen Faden mit einigen Tagen Verzögerung. Mir geht dabei folgendes durch den Sinn: das Notenbeispiel von Klaus50 ist gemäß #8, Takt.pdf, für Piano geschrieben. Auf dem Piano klingt eine halbe Note halt instrumentenbedingt anders als eine (ausgehaltene) halbe Note auf dem Akkordeon. Also haben wir es mit der Problematik der instrumenten-gerechten Interpretation der Pianonoten für das Akkordeon zu tun. Und da muss man etwas künstlerische Freiheit einsetzen. Ich meine, dass Klangbutter den richtigen Weg aufgezeigt hat.

Viele Grüße

Morino47
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Morino47,
klangbutter hat mir durch Extrembeispiele aufgezeigt, wie man es gut und richtig spielt und entsprechende künstlerische Freiheit einsetzt. Das habe ich auch entsprechend umgesetzt und es klingt echt gut. Dabei habe ich in dem Problemtakt verschiedene Varianten ausprobiert, die auch gut klingen.
Ich muss künftig bei den Bässen mehr dahingehend üben, dass ich die Bässe kürzer spiele und dadurch das Melodiespiel etwas stärker in den Vordergrung tritt.
Also werde ich üben, üben, üben....
Gruß
Klaus50
 
Hallo Klaus50,

vielleicht hilft Dir mein Lösungsbeispiel: Melodie herausschälen.

Vielleicht liegt es daran. Aber es gibt einige rare Instrumente, bei denen die Melodie selbst ohne diesen Spieltrick hörbar ist.
Du meintest sicherlich die dritte Zeile, denn im dritten Takt ist kein E7?

mir sind echt fast die Tränen gekommen als ich mir das angeguckt habe. Extra für Klaus? Das ist echt so lieb von Dir...Du bist ein echt lieber Mensch, Butter...so lieb!

d.

- - - Aktualisiert - - -

Klangbutter hat Dir doch gezeigt, wie es geht: auch dort, wo die Halben stehen, relativ kurz spielen :)
Die Notenschrift gibt nur ungefähr wieder, was gemeint ist. Wenn man nicht superlegato spielt, werden alle Noten mehr oder weniger gekürzt. An jener Stelle eben mehr.

Monte

ja, kurz und zackig spielen...mir fällt aber ein, beim Walzer Takt, also 3/4, den Grundbaß eher lang und dann zackig wieder...

ich glaube oder kann mir vorstellen, daß die Akkorde, Baßseite eher zu lang werden, wenn man unsicher ist...oder sich "festhalten" möchte.

Ich spiele oftmals erst immer den baß ganz alleine und schöööööööööööööööön langsam. Das Gehirn prägt sich das ein und dann Melodie und dann zusammen, wobei ich mich dann mehr auf die Melodie konzentriere und Baßseite geht eher dann automatisch, so wie der Herzschlag, muß man ja auch nicht drüber nachdenken...aber lieber erstmal getrennt, wie es sich anhören sollte und dann erst zusammenspielen...

Weiter so, lieber Klaus

d.
 
Hallo darccord,
ja, Klangbutter ist wirklich super. Extra für mich hat er ein äußerst hilfreiches Video erstellt. Und warscheinlich nicht nur mich Anfänger hilfreich, sondern auch für viele andere Anfänger.
Mir hat es geholfen und ich übe stets an den Bässen und achte darauf, was mir klangbutter aufgezeigt hat. Mittlerweile hören sich meine Musikstücke auch viel besser an.
Woran ich noch arbeiten muss: Die Grundbässe etwas länger aushalten und die Akkorde kürzer. Bei manchen Liedern kommt dann noch ein kleiner Schunkeleffekt hinein. Das ist zwar für mich noch nicht so einfach, aber Peter M. Haas hat auf seiner CD von Spiel Akkordeon gute Beispiele.

Üben tu ich so wie Du geschrieben hast: Erst die Melodie üben, dann Bass üben und dann beides miteinander. Meist muss ich Zeile für Zeile bzw. einen zusammenhängenden Abschnitt immer wieder üben. Wenn dieser Abschnitt sitzt, dann folgt der nächste. Und zum Schluss das ganz Stück komplett.
Das dauert je nach Schwierigkeitsgrad mehrer Tage. Aber es klappt !
Wenn dann noch die Geschwindigkeit gesteigert und die Betonungen (forte, Piano, mf , etc.) beachtet wird, klingt es immer mehr in Richtung Original und es kommt richtig Freude auf.
Als Autodidakt hat man es etwas schwerer. Ich hole mir viele Anregungen in Youtube und achte hierbei viel auf die Führung der Hände/Finger. Es ist allerdings schwierig das Springen der Hand/Finger der Bassseite zu erkennen. Für mich selbst ist das Melodiespiel hinsichtlich der Fingersätze einfacher, als das Springen der Finger auf der Bassseite. Aber wie hört man immer wieder: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN...
Es macht mir dennoch Freude und ich bleibe dran.
Lieben Gruß
Klaus
 
Klaus, ich habe als Kind angefangen mit Lehrer und bin genauso am Üben wie Du. Ich muß mir Schritt für Schritt alles sehr ausführlich angucken und langsam spielen und bis das dann sitzt...? Au weiha, da vergehen Jahrhunderte. Okay, ein wenig übertrieben, da sich mein Alter auf die zweistellige Zahl begrenzt.
Ja, die Akkorde eher zackig. Aber viell. kannst Du ja am Anfang des Übens immer mit dem Bass erstmal dir das einprägen. Wenn Großhirn Kleinhirn das immer schön langsam eintrichtert: lang zack zack zack, dann macht irgendwann Kleinhirn das von alleine.
Einfache Stück gehen aber auch von alleine bei mir, aber eines für mich schwierige Stück? Au weiha, das dauert! Wie Du siehst, Du bist in bester Gesellschaft :ugly:
d.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben