Benutzen alle Powerchords? Wirsch ..

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Hy an alle( die das lesen :) ),

ich spiele nun seid ungefähr 6 Monaten und bin immernoch vom Gitarre spielen begeistert ( besonders wo mein Peavey ValveKing 112 da ist ) und ich suche mir immer Tabs aus dem Internet oder geh auf Seiten ala justinguitar.com oder diverse um mein Wissen zu erweitern.

Das soll also heissen ich lerne immer schön fleißig meine Akkorde, versuche hin und wieder Barre Akkorde, obwohl ich da meist die H saite nicht richtig zum schwingen bekomme wegen der Falte im zeigefinger *g*.
Nun gehts mir aber darum, dass wenn man sich Tabs im Internet sucht und findet, sind alle meistens gleich. Alles Powerchords.
Nur irgendwie finde ich persönlich sind Powerchords zu "einfach" um das wahre zu sein? Oder ist es wirklich so, das Powerchords wirklich von allen guten Gitarristen benutzt werden?

Ich spiele ziemlich gerne alte sachen wie Sweet Home alabama und der gleichen und da kommen bisher noch keine Powerchords vor ( ausser den F Akkord :rolleyes:),

Könnt ihr mir sagen, ob Powerchords wirklich wichtig sind oder einfach nur eine art vereinfachung ? Wenn es eine vereinfachung ist, gibt es möglichkeiten vlt. via. "transcribing" in Akkorde / Barre Akkorde umstrucktieren und sie dann vlt sogar besser klingen?

Bin gespannt auf eure antworten. Danke

the nilpferd.
 
Eigenschaft
 
Ein Powerchord besteht nur aus 2 Tönen, dem Grundton und der Quint (natürlich greift man zusätzlich noch eine Oktave, aber da diese ja dem Grundton entspricht, lassen wir sie mal außer Acht).
Was hier nun zu einem "vollwertigen" , Barrée-fähigem Akkord fehlt, ist die Terz. Wenn du also nur Tabs haben solltest und die Tonart weißt, dann kannst du dir die Powerchords nehmen und jeweils herausstellen, welche Terz du brauchst, sprich ob der Akkord in Dur oder in Moll ist. Und dann kannst du schön deine Barrées spielen.

Die Wichtigkeit von Powerchords hängt glaub ich unter anderem von der Musik ab, die du machen willst. Also ich für meinen Teil hab schon ewigr kein Lied mehr gehabt, in dem ich Powerchords geschrabbelt hätte.

LG, g1fkie
 
Power Chords sind meiner Meinung nach eher nicht so wichtig (auch weil sie nicht schwer zu spielen sind). Ich persönlich habe auch schon eine ganze Zeit lang keinen Song mit Power Chords mehr gespielt, aber das kommt natürlich drauf an, welche Musikrichtung man spielt. Bei härteren Musikstylen kommt es sicher öfter vor, dass Power Chords verwendet werden, da sie einfach mehr Druck haben als andere Akkorde.
 
Es liegt an der Verzerrung. Wenn ich einen Powerchord verzerre, addiere ich durch die Verzerrung weitere Obertonreihen, nämlich sämtliche Differenzen und Summen der Schwingungen. Wenn eine TErz im Spiel ist, werden die unharmonisch und werden u.U. nicht differenziert wiedergegeben, weshalb bei großer Verzerrung nur mit den einfachen Intervallen Quint (2:1 Schwingungsverhältnis) oder Oktav (1:1 Schwingungsverhältnis) gearbeitet, deren Summen und Differenzen weitere Quinten und Oktaven sind. Deswegen: je mehr Distortion, desto weniger Terz, obwohl die Terz bestimmt, ob Dur oder Moll.

Eddie van Halen hat diese Regel gebrochen und wieder ungerade Intervalle eingeführt, besonders gerne None und kleine Septim. Auf Panama sogar eine Quart. Das galt als große Neuerung!
 
Danke leute :)

Könntet ihr mir vieleicht noch ein Beispiel geben wie ich mit dem Powerchord die Tonart finden könnte ( ist die Tonart = immer root node ? ) und wie ich es zum schönen barree mixen könnte, sprich den Terz finden und ob Dur oder Moll ? Wäre echt geil damit ich von den Powerchords weg komme.

mfg

The Nilpferd
 
Abgesehen davon, dass ich mit dieser Verteufelung frei nach dem Motto "Powerchords sind einfach zu spielen, also zu vermeiden" so gar nichts anfangen kann, lässt sich das ganze eben nicht an einem simplen Beispiel zeigen. Mit Powerchords allein lässt sich die Tonart eines Songs nicht bestimmen, da wie schon erwähnt wurde die Terz fehlt. Bei C5, G5 und F5 kann man sowohl Cm, Gm und F als auch C, G und F spielen. Kannst dir ja mal etwas Harmonielehre zu Gemüte führen, gewisse theoretische Grundlagen sind schon von Nöten, wenn es um Tonarten und Tongeschlechter geht.
 
Ich habe mal in einem Lehrbuch gelesen, dass man bei starker Verzerrung Powerchords benutzt, weil es einfach zu sehr matscht, wenn man verzerrt zu viele Töne gleichzeitig spielt. Und ich finde, da ist was dran. Probiers einfach mal aus.

Grüße Jack
 
Das mit der Zerre kann ich gut verstehen, aber mir leichter Zerre / Overdrive sind barree akkorde doch in Ordnung ?
Nicht das ihr mich falsch versteht ala
...dass ich mit dieser Verteufelung frei nach dem Motto "Powerchords sind einfach zu spielen, also zu vermeiden" so gar nichts anfangen...

Mit den Powerchords habe ich sogesehen "angefangen" aber seitdem ich mal paar Konzerte auf DvD gesehen habe, oder nen Kumpel wie die alle Gitarre spielen, ist mir immer aufgefallen das sie halt nie "Powerchords" benutzen.
Muss ich mich wohl hinter setzen und versuchen die Tonart zu suchen und dann in ein Barree Akkord zu stecken.

Wie macht ihr das denn ? Guckt ihr euch überhaupt noch Tabs im internet an, wenn ja, spielt ihr sie so wie sie da stehen?
 
Kannst dir ja mal etwas Harmonielehre zu Gemüte führen, gewisse theoretische Grundlagen sind schon von Nöten, wenn es um Tonarten und Tongeschlechter geht.

Genau :)

Tabulaturen kann ich gar nicht ab. Meistens reichen mir bei einem neuen Lied Akkordsymbole und meine Ohren, in der Band lass ich mir die Licks vom Organisten durchsagen ... bei Tabs sieht man ja nur wo gegriffen wird, das ist mir zu abstrakt - quasi sieht man nur 50 % der eigentlichen Musik. Für mein simples Hirn erfordert das zu viel um-die-ecke-denken. Da bringt mich ein Live-Video der Band bedeutend weiter, und das ist ja dank youtube auch heute kein Problem mehr.
 
also die aussage ist blöd! gut wenn du vom stil her kein rock spielst ok, aber ansonsten wär das so wie wenn man erdbeereis mag aber keins wo das mindesthaltbarkeitsdatum mit einer eins anfängt!
 
Es gibt soundtechnische Gründe bei gewissen Musikarten - das wurde ja schon genannt.
Wenn Leute zusammen in einer Band spielen musst auch nicht jedes Instrument den vollen Akkord spielen - weniger ist da machmal mehr. :great:
Auch das ist ein Grund für einfachere Akkorde oder Einzeltöne zu spielen.

Und angenommen jemand will einen Song alleine auf der akustischen Gitarre nachspielen.
In der Bandversion schrammelt der E-Gitarrist nur einen Powercord, aber der Keyboarder oder sonstwer spielt den vollen Akkord oder vervollständigt ihn.
Dann kann es durchaus sein, dass beim Nachspielen auf der Akustischen auch ein richitge Akkord angebracht ist -> ausprobieren.

Also wenn Du erstmal die ganzen Akkorde samt Barre übst, bist Du auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
Wenn Du die kannst, fallen Dir die Powercords eh leicht.
 
Also den Rythmus hör ich mir großteils aus dem Songs raus, aber Akkorde und Töne kann ich nur grob einschätzen. Deshalb brauch ich schon noch Tabs und ich glaube, daran wird sich auch nicht so schnell was ändern.

Mit dem eins zu eins Nachspielen hatte ich schon manchmal so meine Probleme z.B. ist es mir schon passiert, dass bei "ultimate-guitar.com" wo ich meistens meine Tabs raus hab, der Tab mit der besten Bewertung teilweise nicht mit dem Song übereinstimmte (passiert aber nicht oft). Ich hab mir den Tab dann selbst richtig stellen müssen.
 
aber seitdem ich mal paar Konzerte auf DvD gesehen habe, oder nen Kumpel wie die alle Gitarre spielen, ist mir immer aufgefallen das sie halt nie "Powerchords" benutzen.

Schonmal nen Punk Rock Konzert gesehen? :D

Also wie schon mehrmals gesagt, kommt es wirklich auf den Musikstil an. Wenn es an die etwas härteren gangarten geht, werden in Rhythmus Passagen sehr oft Powerchords benutzt... siehe Beispiel Punk Rock, da besteht meistens ein ganzes Lied nur aus Powerchords (Musst du nur mal diverse Green Day Sachen ansehen).

Ich kann die Aussage "Powerchords sind mir zu einfach" aber auch nicht hören. Barré Akkorde sind nach ein paar Monaten Übungen auch absolut kein Problem, da kann man keinen großen Unterschied machen.
Aber wenn man Rhythmen mit hohem Verzerrungsgrad spielen möchte, dann kann man so viel Barré Akkorde spielen, wie man will, mit Gain auf 3/4 klingen die auch nicht mehr gut (Erklärung hat Koebes bereits gegeben).

Wenn man Powerchords drauf hat bieten sie natürlich technisch keine große Herausforderung mehr und nach 4 Minuten Powerchords kann ichs nachvollziehen, dass man wieder etwas mehr Anspruch in der Band haben will...
Wer aber rockige Rhythmen haben will, der kommt um Powerchords meistens nicht drumrum... und ich finds affig sich dafür zu schämen.
 
Eddie van Halen hat diese Regel gebrochen und wieder ungerade Intervalle eingeführt, besonders gerne None und kleine Septim. Auf Panama sogar eine Quart. Das galt als große Neuerung!

Hast du für den letzen Satz irgendwelche Quellen? Die Quarten gab's schon 15 Jahre voher, im wohl bekanntestem Gitarrenriff überhaupt: http://www.youtube.com/watch?v=n10E3XwV5kA&feature=related

Terzen, Sexten, Septimen waren Ende der 70er, Anfang 80er durchaus gängig. Schau dir z.B. mal Songs von Accept an.
 
Code:
..und ich finds affig sich dafür zu schämen.

Ich schäme mich ja nicht, ich war nur sehr verunsichert ob das "alles" ist :). Natürlich wird man sie weiter benutzen, ich werde sie weiter benutzen und werd es nun auch tun als "teil" der Musik und nicht , wie ich früher dachte, als etwas abgespecktes. :)

Bloss nicht falsch verstehen.
Trozdem, danke :)

mfg

the Nilpferd
 
Natürlich sind Powerchords (oder Quintakkorde) nicht 'alles' - das wäre ja auch sehr traurig! Bei manchen Musikstilen und Bands kommen sie mehr, bei anderen weniger oder auch gar nicht vor. Im z. B. Punk(rock) wirst du sie sehr oft finden, im z. B. Blues weniger häufig (hier sind primär Sept- oder Nonakkorde angesagt).

Und du hast schon ganz Recht - Powerchords sind einfach gestrickt und Musik, die fast ausschließlich oder sogar ganz aus ihnen besteht, ist es i. d. R. auch.
 
Hast du für den letzen Satz irgendwelche Quellen? Die Quarten gab's schon 15 Jahre voher, im wohl bekanntestem Gitarrenriff überhaupt: http://www.youtube.com/watch?v=n10E3XwV5kA&feature=related

Terzen, Sexten, Septimen waren Ende der 70er, Anfang 80er durchaus gängig. Schau dir z.B. mal Songs von Accept an.

Ich meinte große Terz, sorry. Bei dem Abgang vom Intro von Panama spielt er e dis h und lässt sie ineinanderklingen. Das ist dann Hadd4. mit expliziter Dur-Terz. Die erste van Halen-Platte ist von 1978, oder? Accept traten nicht vor 1980 in Erscheinung, wobei ich dazu nicht viel sagen kann, da ich nur Balls To The Walls kenne. Das wiederum müsste so 82 gewesen sein.

Deftig verzerrte Sachen vor Van Halen war doch im Wesentlichen Black Sabbath und so Kram und da hagelt man sich Doch an der 1-5-1 Gestalt des Powerchords entlang. Nicht, dass das schlecht ist.
 
Panama ist kein gutes Beispiel, da es 1984 veröffentlicht wurde.

Das Thema interessiert mich. Vielleicht kann ein MOD die Beiträge auslagern oder ich eröffne mal ein neues...
 
Was ist denn mit Jamie's Crying? Sind da nicht auch so große Terzen auf den Melodiesaiten? Bin grad auf der Arbeit und kann es nicht nachprüfen...
 

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