Blues you can use - Baree I7-IV7-V7 Verwirrung

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Hallo Zusammen,

ich habe mir das Übungsbuch "Blues you can use" beschafft. Jetzt habe ich allerdings einige theoretische Fragen, gleich zur zweiten Lesson!

Ich bin relativ neu in der Welt des Baree-Spielens. Will sagen ich kann nur drei Shapes sauber spielen und zwar die E-Shapes (Moll und Dur und Sept).

Wenn ich jetzt eine ganz normale Chord-Progression (I, IV, V) in A Dur als Baree spielen will, reicht mein Theoriewissen aus um die Griffe auf dem Griffbrett finden zu können.

Das würde ich so spielen:

A D E

5 10 12
5 10 12
6 11 13 -> sprich, ich muss die E-Saite als Root-note nie verlassen und auch die
7 12 14 Fingersätze bleiben gleich.
7 12 14
5 10 12

Wenn ich nun aber, Septakkorde spielen will, wie sie ja im Blues häufig vorkommen, raff ich die Angaben aus dem Lehrbuch nicht ganz.

Die gleiche Chordprogression aus Septakkorden würde ich so spielen:

A7 D7 E7

5 10 12
5 10 12 -> ich bleibe in meiner vertrauten E-shape (diesmal E7) und muss wieder
6 11 13 die E-saite als Root-Note nie verlassen.
5 10 12
7 12 14
5 10 12

Das Lehrbuch gibt die Chordprogressions aber ganz anders an. Sogar spieltechnisch einfacher, da man die Akkorde nach den Singlenotes leichter greifen kann. Ich verstehe nur nicht warum die angegebenen Tabs auch den jeweiligen Akkord ergeben.

Zum Beispiel gibt das Lehrbuch den D7 Akkord folgendermaßen an:


D7 aus Lehrbuch

8
7
7 -> Das ist ja ersten kein voller Baree-Akkord mehr und zweitens klingt der auch
7 ganz anders als mein normaler D7-Baree-Akkord.
X
X

Klar könnte ich das jetzt so spielen wie es im Buch steht, aber eigentlich dachte ich man lernt bei den Baree-Akkorden zwei bis drei Shapes und ist dann ziemlich flexibel. Da habe ich wohl falsch gedacht, oder ich habe etwas nicht verstanden.

Kann da jemand vielleicht Licht ins Dunkle bringen?

Das wäre echt sehr nett...
 
Eigenschaft
 
Klar kannst du mit den dir bekannten Shapes alle Dur-, Moll- und (Dominant)Sept-Akkorde spielen (das hat dann aber eigentlich nix mit Flexibilität zu tun) - allerdings halt nur in diesem einen "Voicing"! ... richtig "flexibel" wirst du aber letztlich erst, wenn du dir (nach und nach) auch die anderen Möglichkeiten erarbeitest - wie z.B. das von dir bzw. im BYCU-Buch beschriebene D7-Voicing ... das ist zwar der gleiche Akkord, aber ja : er klingt anders (wär ja auch schrecklich, wenn nicht) ! ;)

Bin mir jetzt aber nicht so 100%ig sicher, ob ich dein Problem überhaupt richtig erfasst habe ?!
 
Ok, danke schonmal. Es geht also um Voicings.

Dann ergibt sich das D7-Voicing aus BYCU wohl aus der A7-Form die auf die Root-Note D im 5. Bund verschoben (aber nicht mitgespielt wird).

Woher weiß ich aber, angenommen ich hätte jetzt keine Tabs, welches D7 gespielt werden soll?

Wenn also jemand zu mir sagt, spiel nen 12Bar Blues in A7 könnte ich meine normale Progression spielen und es wäre richtig. Das ist schonmal klar.

Wenn ich das ganze aufpeppen möchte, muss ich dann verschiedene Shapes kombinieren um auch unterschiedliche Voicings zu erhalten? Ist da erlaubt was gefällt, weils ja die richtigen Akkorde sind, oder gibts da Regeln?
 
Dann ergibt sich das D7-Voicing aus BYCU wohl aus der A7-Form die auf die Root-Note D im 5. Bund verschoben (aber nicht mitgespielt wird).
:confused: Äh, nein ... es ergibt sich letztlich aus der Kombination der Akkordtöne D F# A C - hier genauer : A D F# C (also D7 mit Quinte im Bass) ... ist halt "nur" ein anderes Voicing ...

Woher weiß ich aber, angenommen ich hätte jetzt keine Tabs, welches D7 gespielt werden soll?
Wissen kannst du das natürlich gar nicht - eventuell (beim Nachspielen) hören, vielleicht "ergibt" sich das auch "von selbst" aus einer gewissen Praktikabilität heraus (einfach umzugreifen vom Vorgänger-/in den Nachfolger-Akkord hinein) ansonsten steht´s dir letztlich frei, welches D7 du spielst ...

Wenn also jemand zu mir sagt, spiel nen 12Bar Blues in A7 könnte ich meine normale Progression spielen und es wäre richtig. Das ist schonmal klar.
yepp!

Wenn ich das ganze aufpeppen möchte, muss ich dann verschiedene Shapes kombinieren um auch unterschiedliche Voicings zu erhalten? Ist da erlaubt was gefällt, weils ja die richtigen Akkorde sind, oder gibts da Regeln?
Äh, ja, und ja, und : eigentlich nicht ! ;)
 
Hallo

Also verschiebbare E-Shape und A-Shape Barre Akkorde (Major, Minor, 7, Major7, Minor7)kennst du ja schon.

Das gleiche gibt es für Barre Akkorde im D-Shape.(Major, Minor, 7, Major7, Minor7)

Der von dir beschriebene D7 Akkord nutzt einfach nur eine verschiebbare D-Shape Barre Form für Septakkorde!
Wobei der Grundton auf der G-Saite liegt. Also nix aufregendes!

Bsp. D7 , C7,
D Major, C Major usw.


Ich habe erst im März wieder angefangen Gitarre zu spielen (verletzungsbedingte Pause) und mich mit Barre Akkorden beschäftigt. Nach ein wenig Selbstudium war mir dann klar wie das funktioniert, mit den Shapes (E,A,D).

Hoffe das hilft dir ein wenig. ;)

Gruß Peter
 
Ich muss meinem Vorposter ein wenig widersprechen.

D-Shape geht für mich vom offenen D-Dur-Akkord aus, der ja so aussieht:

2
3
2
0
x
x

Der Grundton liegt auf der D-Saite. Wenn ich diese Shape woanders hin verschiebe, bleibt der Grundton auf der D-Saite (oder auf der B-Saite, da liegt ja die Oktave).

Das oben genannte Beispiel für den D7-Akkord leitet sich für mich glasklar aus der "normalen" A-Shape her.

Offen:

0
2
2
2
0
x

Am 5. Bund als Barree gibt's dann den normalen D-Dur-Akkord als A-Dur-Barree:

5
7
7
7
5
x

Wenn ich daraus jetzt einen D7 machen sollte, hätte ich folgendes gespielt:

5
7
5
7
5
x

Dabei wäre ich von folgendem offenen A7-Akkord ausgegangen:

0
2
0
2
0
x

Im Buch hat man eben "nur" folgenden A7 genommen:

3
2
2
2
0
x

und ihn auf den "virtuellen" Grundton D am 5. Bund der A-Saite verschoben:

8
7
7
7
(5) !!!
x

Weil die "5" aber ziemlich bescheuert zu spielen ist und man den Grundton ja eh im Akkord drin hat, braucht man die A-Saite also eigentlich nicht.

Ich stimme dem Themenersteller aber zu, dass das schon deutlich "anders" klingt, eben weil der Grundton nicht als tiefster Ton den logischen "Bass" darstellt. Zudem ist es auch nicht so einfach, sich diesen Ansatz zu merken - man befindet sich ja gedanklich mit dem Grundton am 5. Bund, spielt da aber gar nix!

Im Bandgefüge (wenn ein Bass dabei ist) und auch sonst sind aber gerade diese Ansätze des "grundtonlosen" Spiels phantastische Ausgangspunkte für einen coolen "eigenen" Sound und viele tonale Spielereien. Vieles von dem, was Hendrix so an Akkord-Verzierungen draufsetzt, geht genau nach diesem Printzip - ich erspare mir den umständlich zu greifenden Grundton, schnappe mir "nur" den Akkord und kann dan "oben" was draufsetzen. Geht halt vor allem dann super, wenn ich einen Bass habe, der zuverlässig dem Hörer sagt, wo eigentlich der Grundton ist.

Auf die Spitze getrieben hat es z.B. auch Steve "the Colonel" Cropper - hört Euch doch mal das altbekannte "Soul Man" an - alle "Akkorde" im Intro bestehen nur aus zwei (!) Tönen, und bei den Riffs danach verwendet Steve nur die obersten max. drei Saiten - man erkennt aber im Gesamtgefüge schon einen coolen Mix aus Akkorden und Melodielinien.

Back to topic:

Es ist also "eigentlich" wurscht, welche Form Du spielst, so lange es der richtige Akkord ist. Ein bisschen spielt halt eine Rolle, wie es sich anhören soll (da hilft nur Ausprobieren oder Erfahrung) und was halt "praktisch" ist.

Um wieder auf die Akkorde A, D, E zu kommen - ein "ökonomisches" Beispiel sähe so aus:
--A7---D7---E7---
--5------5----7---
--5------7----9---
--6------5----7---
--5------7----9---
--7------5----7---
--5------x----x---

"Ökonomisch" wäre das, weil man am 5. Bund sowohl den A- als auch den D-Akkord "hat", also nur wenige Finger umlegen muss, um von A zu D zu bekommen, der Barree bleibt. Und bei D und E behält man die gesamte Form bei, verschiebt sie nur zwei Bünde hoch bzw. runter. In diesem Beispiel bräuchte man also "nur" die 2 Basis-Shapes des A-Dur und E-Dur-Akkords. Und so ähnlich ist es ja in Deinem Beispiel auch gemacht.

Das geht jetzt aber mit ALLEN Akkorden - das Tolle an der Gitarre ist ja gerade, dass Du egal jedwelchen Akkord irgendwo hin verschieben kannst. Wenn Du da mal tiefer einsteigen willst, googel mal nach dem "CAGED-System" - das ist ein sehr interessanter Ansatz, wo aus den offenen Akkorden für C, A, G, E und D quasi das gesamte Griffbrett erkundet und jeder denkbare Akkord gefunden werden kann. Und immerhin - zwei Shapes (A und E) kennt man ja "eh" schon, wenn man ein bisschen Barrees kennengelernt hat...
 
Vielen Dank an alle. Ich glaube jetzt hab ichs verstanden:great:
 

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