oje, da schneidest du ein thema an
das ist nämlich genau das, was zwischen "realisten" und "vintagefreaks" stark umstritten ist.
fakt ist: der zweck eines reissues ist es natürlich, so zu klingen wie das original. das heißt, im prinzip wird die identische schaltung eingebaut, identische bauteilwerte etc.
fakt ist aber halt auch, dass es viele bauteile aus der goldenen zeit von tubescreamer, big muff & co nicht mehr in der form gibt bzw. dass die restbestände fast unbezahlbar teuer sind. und warum das? wenn wir ehrlich sind: aus der wissenschaftlichen sicht sind diese gewaltig verbessert worden. ic's und halbleiter, deren entwicklung damals in den kinderschuhen steckte, wurden, was verstärkung, verluste, baugröße, toleranzen, rauschverhalten, linearität, fertigungskosten undundund angeht um welten besser und genauer, kondensatoren bekamen geringere toleranzen und leckströme, und die genauen, verhältnismäßig leistungsfähigen, kompakten und rauscharmen metallfilmwiderstände lösten die dicken kohlepressexemplare ab und so weiter.
so, und was das alles bewirkt (memo: die schaltung an sich ist ja dieselbe), ist dann eben geschmacks-, gehörs- und meinungsfrage: macht das wirklich was aus? und wenn ja, hört man das wirklich raus? und wenn das ja, hört es sonst noch jemand im publikum außer dir auf der bühne?
meine meinung: das ergebnis ist in erster linie bei stummer gitarre zu hören (dass ein reissue weniger rauscht etc. ist durchaus möglich). wenn gitarre gespielt wird kann ich mir nicht vorstellen, dass ich da im blindvergleich die sounds den kisten zuordnen könnte. imo ist der unterschied viel zu gering.
und was imo den originals endgültig den todesstoß gibt, ist der deutlich höhere preis, keine garantie, etc. der ganze wirtschaftliche kram halt .
also, merkst du die strittigen punkte? ich freu mich schon auf die diskussion