Brauch ein Gesangslehrer eine besondere Qualifikation um wirklich ,,gut" zu sein?

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Wurstwasserrueth
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Hey Leute,

bin derzeit auf der Suche nach einem Gesangslehrer. Habe mir schon viele Seiten und Lehrer angeschaut und mir stellte sich die Frage: Brauch ein Gesangslehrer wirklich bspw. nen abgeschlossenes Hochschulstudium oder irgendwelche anderen Qualifikationen wie ,,Powervoice" oder wie sich das ganze nennt, um wirklich gut zu sein? Ich stelle die Frage, weil ich einige für mich recht interessanten Lehrer im Netz gefunden habe, die jetzt nicht mit so etwas prahlen können, aber in verschiedenen ,,erfolgreichen" Bands ect. spielen, also echt auch mitten im Geschäft stehen und auch Musikschulen führen. Was meint ihr, worauf ich ggf. bei der Vorauswahl am meisten achten sollte?

Danke schonmal im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Ich würde darauf achten, dass derjenige zumindest ne abgeschlossene Hochschulausbildung im Hauptfach (!!!) Gesang und/oder Gesangspädagogik hat.
 
auf der Suche nach einem Gesangslehrer
ich finde wichtig, dass der Gesangslehrer auch die Stilrichtung unterrichtet, die Du machen willst!
Wenn Du also in ner Band singen willst, ist das von Vorteil, wenn der Gesangslehrer Erfahrung damit mitbringt.
Wenn Du klassisch singen willst, sollte der Gesangslehrer auch klassisch singen können.
Auf ein abgeschlossenes Hochschulstudium würde ich persönlich nicht so viel Wert legen. Für mich würd's auch ein Student tun.
 
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Ich würde darauf achten, dass derjenige zumindest ne abgeschlossene Hochschulausbildung im Hauptfach (!!!) Gesang und/oder Gesangspädagogik hat.

Das spielt für mich keine Rolle - ich hatte früher die eine oder andere Lehrerin mit ebendiesem Abschluss, die wirklich zum Weglaufen waren! Und zum Glück bin ich auch zeitig genug weggelaufen.
Heute ist es aber auch nicht besser, nun werden Gesangspädagogen aus den diversen Popularmusikstudiengängen entlassen, die ich auch nicht als Lehrer haben wollte....
Es kommt natürlich darauf an, was man singen möchte, im klassischen Gesang herrschen andere Regeln. Wenn ich jetzt Conti-Unterricht haben wollte, würde ich auf genügend praktische Erfahrung des Lehrers (Bühne, Studio, Unterricht) schauen, interessant wäre es vielleicht auch, wie er/sie klingt und ob mir das gefällt. Und dann würde ich ausprobieren.
Wenn er meine Stimme vergewaltigen wollte, z.B. mit Geschrei und 08/15-Belting, wäre ich schneller weg als der Lehrer bis 10 zählen kann. Das ist zwar im Moment die Mode, aber viele Stimmen hat man damit ganz schnell ruiniert.
 
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Naja, kommt drauf an. Bei Klassik wäre mir ein studierter Lehrer auch wichtig. Aber für Pop nicht. Da ist es mir wichtig, dass der Lehrer mich an mein Ziel bringen will, ich seine Erklärungen und Übungen verstehe und umsetzen kann und die mich weiterbringen und mir der Mensch sympathisch ist. Das findet man aber nur raus, indem man eine Probestunde macht. Irgendwelche Zertifikate machen einen nicht zu einem besseren Lehrer. Wobei ich sagen muss, dass Lehrer die streng nach einer kommerziellen Methode lehren, für mich ein Ausschlusskriterium sind, weil ich ein Vorgehen nach Schema F befürchte, aber auf mich individuell zugeschnittenen Unterricht erwarte. Aber vielleicht tu ich ihnen auch Unrecht, weil entweder nie probiert oder nicht gemerkt, dass mein Lehrer ein XYZ-Schule Verfechter ist.

Meine aktuelle Lehrerin ist eine Praktikerin. Sie hat das nicht studiert, arbeitet aber aktiv im Musikbusiness, hat zehn Jahre Beruferfahrung als GL und Vocalcoach, aber eben nicht studiert oder sonst nen Gesangsabschluss gemacht. Ich bin aber absolut zufrieden mit ihr und sie hat mich gesanglich sehr weit gebracht. Ihre anderen Schüler klingen auch durch die Bank gut und gesund. Ne ehemalige GL hingegen war eine studierte Sängerin und hat mich stimmlich beinah in den Ruin getrieben, weil sie sich so wenig für mich interessiert hat und nur ihr Ding durchziehen wollte. Meine erste GL (Klassik) war eine ehemalige professionelle Opernsängerin in Rente und war absolut bombig. Schade, dass ich nur ein Jahr bei ihr war und sie nun nicht mehr unterrichtet.
 
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Das spielt für mich keine Rolle - ich hatte früher die eine oder andere Lehrerin mit ebendiesem Abschluss, die wirklich zum Weglaufen waren! Und zum Glück bin ich auch zeitig genug weggelaufen.
Heute ist es aber auch nicht besser, nun werden Gesangspädagogen aus den diversen Popularmusikstudiengängen entlassen, die ich auch nicht als Lehrer haben wollte....
Es kommt natürlich darauf an, was man singen möchte, im klassischen Gesang herrschen andere Regeln. Wenn ich jetzt Conti-Unterricht haben wollte, würde ich auf genügend praktische Erfahrung des Lehrers (Bühne, Studio, Unterricht) schauen, interessant wäre es vielleicht auch, wie er/sie klingt und ob mir das gefällt. Und dann würde ich ausprobieren.
Wenn er meine Stimme vergewaltigen wollte, z.B. mit Geschrei und 08/15-Belting, wäre ich schneller weg als der Lehrer bis 10 zählen kann. Das ist zwar im Moment die Mode, aber viele Stimmen hat man damit ganz schnell ruiniert.

Mhm, da sieht man eben auch wie die Erfahrungen auseinandergehen. Ich hatte eben bisher nur Lehrerinnen mit einem Hochschulabschluss in den entsprechenden Hauptfächern (betrifft jetzt beispielsweiße auch Klavier) und wurde da nie enttäuscht. Vorallem hatte ich auch immer ein gutes Bauchgefühl, bei manchen Leuten spürst du einfach ob sie Ahnung von dem haben was sie erzählen.
 
Das bestreitet auch keiner, dass ein studierter Lehrer auch ein guter Lehrer sein kann. Wahrscheinlich waren deine Lehrer nicht wegen des Studiums allein gut. Wie gesagt, ich hatte eine schlechte GL, die mit ihrer Verbohrtheit und Desinteresse an mir meine Stimme kaputt gemacht hat, da hat auch ihr Studium nichts geholfen. Von daher ist ein Studium für mich kein wichtiges Kriterium mehr. Für Pop schon gar nicht, weil diese oft staatlich nicht anerkannten Studiengänge mMn manchmal nicht für Qualität stehen.
 
Brauch ein Gesangslehrer wirklich bspw. nen abgeschlossenes Hochschulstudium oder irgendwelche anderen Qualifikationen wie ,,Powervoice" oder wie sich das ganze nennt, um wirklich gut zu sein?
Glaab ned.
Was meint ihr, worauf ich ggf. bei der Vorauswahl am meisten achten sollte?
Ich meine, wenn g'studiert, dann vielleicht eher Gesangspädagogik. Wobei ma das auch nicht verallgemeinern sollte. Ich kenne eine Sängerin, von der ich glaube, dass sie auch gut unterrichtet.

Letztlich musst Du es ausprobieren. Meine beiden GL waren/sind beide "g'studiert", die eine wohl contemporary, wobei das in US anscheinend auch einen guten Teil Klassik umfasst, sie kann es nämlich. Der andere klassisch. Ich finde beide super und sie erzähl(t)en mir im Grunde das Gleiche. Irgendwie scheint sich die Klassik doch nicht so arg von contemporary zu unterscheiden, wenn man die Stimme gerne gesund erhalten will...
 
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Es gibt zwei Wege um zum Ziel zu kommen: entweder man probiert aus, dazu gehört es, dass man auch mal ins Klo greift, oder man ist von vorne rein perfekt, aber wozu braucht man dann noch einen Lehrer...?!
 
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Unterricht ist generell Glücksache. Die halbe Miete ist, wenn man den Lehrer mag und er singen kann.
 
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Powervoice ist keine Qualifikation ;-)

Und ob eine Lehrerin gut singen kann kann ein Anfänger kaum bis gar nicht beurteilen.

Hochschulabschlüsse sind auch relativ. Trotzdem sind Ausbildung/Fortbildung und Erfahrung natürlich auch von Bedeutung. Ich würde eher nicht jemanden wählen, der zwar viel auf der Bühne ist, aber ausbildungsmäßig nur auf Powervoice oder ähnliches verweisen kann.

Wichtig finde ich immer, daß ein Lehrer das was er macht - unterrichten - mit Leidenschaft macht und daß ich Interesse an mir als Schülerin bzw meiner Entwicklung erkennen kann.

Außerdem würde ich darauf achten, ob das was da mit mir gemacht wird für mich nachvollziehbar erklärt wird und die Lehrerin weiß warum sie wann was macht.

Dafür braucht man natürlich eine Probestunde und ja, auch Probestunden kosten ggf. Geld. In der Probestunde würde ich darauf achten, daß ein individuelles Konzept erkennbar wird. Ich selber fange meinst mit der sängerischen Atmung an, zeige dazu erste Übungen und mache dann einen kleinen Stimmcheck. Manchmal bitte ich die Schülerin, etwas vorzusingen. Nach der Probestunde sage ich der Schülerin, wie ich ihren Stand einschätze und was ich in der ersten Zeit mit ihr bearbeiten wollen würde.

Mir persönlich ist wichtig, daß Gesangsuntericht zielführend und individuell ist. Grundlagen dafür sind eine gute Atemtechnik und Stimmbildung. Ich möchte mich nicht stundenlang mit Entspannungs- und Körperübungen aufhalten, wie es manche LehrerInnen bevorzugt machen.
 
Und ob eine Lehrerin gut singen kann kann ein Anfänger kaum bis gar nicht beurteilen.
Das würde ich nicht unterschätzen, ich kann ja auch, ohne ein guter Handwerker zu sein, einschätzen, ob jemand was vernünftiges baut oder sich da irgendwas zusammenpfuscht. Im Endeffekt geht es beim Anfänger ja auch erstmal ums wohlfühlen.

Das Problem ist m.E. beim "Lehrer" auch gar nicht die Fähigkeit des Lehrers selber gut Singen zu können, sondern vorallem die Fähigkeit den Schülern das Singen richtig zu vermitteln! Natürlich ist es als Lehrer einfacher, wenn man gut singen kann um eben auch Beispiele geben zu können, aber dass heißt im Umkehrschluß ja nicht, dass jeder der gut singen kann auch automatisch ein guter Lehrer ist.
 
Womit wir wieder bei der "Glücksache" wären. Denn ob ein Lehrer für ihn gut oder der Richtige ist, kann der Anfänger wohl noch weniger beurteilen. Aber wenn ich meinem Lehrer bei seinen Demonstrationen gern zuhöre, macht es Unterricht durchaus angenehmer.
 
Hallo!

Fragst du beim Friseur nach der Qualifikation? Ich nicht. Ich komme wieder, wenn mir das Ergebnis gefällt - auch wenn sich herausstellt, dass das ein Fleischereifachverkäufer ist. Meinen Haaren ist es egal.

Okay - beim Herzchirurgen würde ich so nicht vorgehen aber bei Gesangsunterricht kann man ja mal probieren, wohin die Reise geht.

Gruß

e.
 
Fragst du beim Friseur nach der Qualifikation?

;)

ich frag nach persönlichen Empfehlungen und vor allem ist mir wichtig, ob die Chemie stimmt.
Verstehen wir uns? Kann ich mit der benutzten Sprache und den verwendeten Bildern was anfangen? Was sagt sie/er zu meiner Stimme, meinen Zielen, ihrer/seiner Arbeitsmethode? Wie fühle ich mich in einer Probestunde? Natürlich kommt es auch ein bißchen drauf an, was jemand für eine Stilrichtung verfolgt. Will ich klassischen Gesang lernen ist eine GL für Pop vielleicht nicht die richtige...
Das sind für mich die wesentlichen Punkte. Wo die Person ihre Kenntnisse her hat, ist mir auch ziemlich egal.
 
.....

Das Problem ist m.E. beim "Lehrer" auch gar nicht die Fähigkeit des Lehrers selber gut Singen zu können, sondern vorallem die Fähigkeit den Schülern das Singen richtig zu vermitteln! Natürlich ist es als Lehrer einfacher, wenn man gut singen kann um eben auch Beispiele geben zu können, aber dass heißt im Umkehrschluß ja nicht, dass jeder der gut singen kann auch automatisch ein guter Lehrer ist.
Wie soll ein Lehrer MIR das Singen beibringen können, wenn er es sich SELBST noch nicht mal beibringen konnte! ;-)
 
Ich denke ein Lehrer sollte auf jeden Fall wissen wie's geht , und genau dieses weitergeben können. Wenn er selbst nicht singen kann , hat er allerdings das Problem mit dem Respekt und der Glaubwürdigkeit , obwohl er vielleicht doch ein(e) Gute(r) ist.
 
Hallo,

der Lehrer muss es selbst nicht besser können als der Schüler, das ist ein verbreiteter Irrtum. Glaubt etwa jemand, dass Boxtrainer sofort boxen könnten oder Klavierlehrer sofort Konzerte geben könnten? Wer soll dann die Virtuosen schulen?

Gruß

erniecaster
 

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