Brauche Erklaerung zu Widerstand gegen Noten

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Hallo Community!

ich hab gerade wieder einen 16jaehrigen Gitarristen getroffen und wir haben ein bisschen geplaudert ueber Stile und Spieltechniken.

Da ich ein Riesenfreund von Taktsicherheit und Rhythmusgefühl bin, frug ich ihn, ob er denn Noten lesen könne. Antwort: "Wenn ich wollte, könnte ich, aber ich spiel nur nach Tabs"....:confused: :confused: :eek:

Nun möchte ich gern wissen, wie hier die Meinungen verteilt sind:

a. glaubt ihr, dass reines Tab-Spielen ausreicht, um in ner Band mit eigenen Stuecken zu bestehen?
b. warum besteht ein Widerstand gegen die Noten?
c. koennen diejenigen von Euch, die nur nach Tabs spielen, den jeweiligen Rhythmus auszaehlen (d.h. wisst ihr immer, wo ihr gerade seid, auf welcher Zählzeit)?

Ich selbst komme mit "puren" Tabs nicht sonderlich gut zurecht (wenn ich den entsprechenden song nicht kenne), wo hingegen ich einen Rhythmus anhand von Noten auch ohne Kenntnis des Songs hinkriege....
Ich brauch zwar etwas länger, aber ich vermute, ich werd später davon profitieren, Noten- und Pausenwerte korrekt zu spielen und nicht NUR nach Gehör "auswendig lernen"..

Ich persönlich halte gerade das "Zählenkönnen" eines Rhythmuspattern für essentiell wichtig. Wie sind Eure Meinungen?:confused:
 
Eigenschaft
 
a.ja
b.ich kann es weil ich 8 jahre lang auf den shwarz-weißen tasten gedudelt hab;)
aber tabs sind schon bequem
 
A: Definitv... ich würde sogar mal wagemutig die prognose abgeben das die meisten Bands ohne Noten klarkommen (Steinigt mich fals ich falsch liege...)

B: Warum der wiederstand? Hmm... ich kann nur sagen wies bei mir is... die Schule hat mirs vergrault.. ich musste damals immer unter Zwang Noten lesen lernen, habs nie gerafft, immer 5er geschrieben... und war froh das ichs irgendwann nimmer brauchte... aber um ehrlich zu sein würd ich heute gern Noten lesen können...

C: Klar, ich mein, den rythmus braucht man mMn im Blut, net im Gehirn wo man mitzählt... ich zähl nie mit und verlass mich immer auf mein Gefühl, klappt in 99,9% der Fälle
 
zu A:
Noten sind zum Nachspielen von Stücken wichtig. Wenn man aber ein Stück selber intus hat oder selber geschrieben hat, kann man es so schneller festhalten, man weiss ja wie es gespielt wird. Dies funktioniert ohne Noten, wichtiger ist das man mit seiner Gitarre im Element ist.

zu B:
Ich glaube viele tun sich schwer, weil das Notensystem schwieriger zu lesen ist als Tabs. Auch finde ich es nicht schlimm, wenn man mit Tabs anfängt und vielleicht später erst das Notenlesen erlernt. Die Leute fangen meistens auch mit dem an, was einfacher zu lernen ist. Es findet eine schnellere und direktere Umsetzung beim Ablesen und Anspielen statt.

zu C:
Das hat nichts damit zu tun, ob man nach Tabs oder nach Noten spielt, das ändert nichts ob man weniger oder mehr Rythmus spielen kann. Entweder man kann es oder man kann es nicht.

:)
 
tabs sind einfach einfach. nach ner viertelstunde hat man das wichtigste kapiert.

notenlesen muss man erst mal lernen. der unterschied liegt in der komplexität der jeweiligen theorie.

man braucht einfach keine noten lesen zu können, um z.b. lieder nachspielen zu können.
 
A) Man braucht noch nicht mal TABs

B) Was man in einer band braucht ist Kommunikation. Wenn Deine Art der Kommunikation Noten sind, sind es Noten. Andere arbeiten mit TABs (und das fehlende Element der TABs - nämlich der Rhytmus - muß man anders abklären), andere setzen sich zusammen, gucken sich auf die Finger, schalten die Ohren ein - und es klappt auch so. Meinst Du, dass alte Blues-Größen nach Noten gespielt oder ein Konservatorium besucht haben?
Der Widerstand kommt - bei mir und anderen, die ich kenne - aus der Schule (Pauken ohne Sinn und Verstand) und Oberschlauheimern, die einem sagen, man müßte erst 3 Jahre mit den Knien auf Dornen rutschen (Theorie und irgendwelche klassischen Übungen oder überhaut erst mal Klassik "als Grundlage"), bevor man Musik machen dürfe [ich vermute, das ist nicht Deine Meinung - aber ich wollte verdeutlichen, woher bei manchen diese Abscheu kommt].

C) Nein. TABs enthalten nicht diese rhythmischen Informationen. Um rhythmisch klar zu kommen, braucht man etwas Zusätzliches - was es aber auch gibt.

x-Riff
 
Also ich finde man muss nur die Notenwerte verstehen... mehr nicht.... Außer für den Rhythmus sind Noten für meine Zwecke nicht zu gebrauchen.... Tabs sind viel einfacher und gerade in der Band einfach praktischer....egal ob man was nachspielt oder was eigenes macht.....
 
naja,kommt einfach nur darauf an,wie man es gewohnt ist!aber zugegebenermaßen geht's mit tabs schnell und einfach.
 
AX2Andi schrieb:
Also ich finde man muss nur die Notenwerte verstehen... mehr nicht.... Außer für den Rhythmus sind Noten für meine Zwecke nicht zu gebrauchen.... Tabs sind viel einfacher und gerade in der Band einfach praktischer....egal ob man was nachspielt oder was eigenes macht.....

das is genau meine meinung... ich schreibe meine tabs immer mit notenwerten (hat mein lehren schon so gemacht) und somit hab ich keine probleme mit dem rythmus obwohl ich gestehn muss ich schreib den rythmus nur für andre hin da ich (rhytmisch) immer nach gehör spiele.....
 
zu A: wir haben durch reine tabs in der band überstanden^^
zu b: Tabs lassen sich (meiner meinung nach) schneller lesen, und spielen - und ich hab die jahre, die ich akustik-gitarre gespielt hab nur noten gespielt...
zu C. entweder ich kenne den rhytmus, oder ich richte mich beim rhytmus auf die (bei powertab) notenspur über den tabs...

gruß
 
wenn es nur darum ginge, selber klar zu kommen, wäre es egal, ob ich nach Gehör, Gefühl, Noten, Tabs, oder sonstwas spiele. Ich mach das jetzt schon ziemlich lange und habe es "klassisch" gelernt, daher bevorzuge ich in vielen Situationen Noten.
Wenn es z.B. um Arrangements für die Band geht, ist es schon ein echter Vorteil, das Thema Noten zu beherrschen. Unserem Saxofonisten hilft es recht wenig wenn ich Tabs notiere, gleiches gilt für mehrstimmige Gesangssätze.
 
PopeOnDope schrieb:
a. glaubt ihr, dass reines Tab-Spielen ausreicht, um in ner Band mit eigenen Stuecken zu bestehen?

Das kommt imho drauf an, was man machen will. Wen man 08/15 Punkrock macht, dann braucht man noch net mal Tabs.

Aber wenn man mit ein bißchen ANspruch an diue Sache rangeht und auch en bißchen was eigenständiges machen will, sind ein paar Kenntnisse in Musiktheorie schon sehr hilfreich.

Man sollte z.B. schon was mit Notenwerten, Rhythmik und Harmonielehre anfangen können. Jemand, der davon absolut keinen Plan hat, wird sich wohl schwerer tun, anspruchsvolle Songs zu entwickeln.

PopeOnDope schrieb:
b. warum besteht ein Widerstand gegen die Noten?

Man brauch nicht unbedingt vom Blatt spielen zu können, um ein guter Gitarrist zu werden, aber warum so viele Leute Angst vor Noten haben, kann ich auch nicht so ganz verstehen. Das reine Notenlesen ( nicht das vom Blatt spielen ) kann man ja eigentlich innerhalb von ein paar Tagen lernen, da ist imho keine Kunst dahinter.

PopeOnDope schrieb:
c. koennen diejenigen von Euch, die nur nach Tabs spielen, den jeweiligen Rhythmus auszaehlen (d.h. wisst ihr immer, wo ihr gerade seid, auf welcher Zählzeit)?

Man muss nicht ubedingt nach Noten spielen, um rhythmisch anspruchsvoll zu spielen. Zählene lernen kann man auch ohne Noten. Ber beim Lesen von Rhthymus-Patterns muss man natürlich schon ne Achtel von ner Sechzehntel unterscheiden können.
 
PopeOnDope schrieb:
c. koennen diejenigen von Euch, die nur nach Tabs spielen, den jeweiligen Rhythmus auszaehlen (d.h. wisst ihr immer, wo ihr gerade seid, auf welcher Zählzeit)?

Vollständige Tabs haben auch immer Notenwerte angegeben, so dass es zumindest beim Solospielen oder eben z.B. auch bei Gitarrenduetten keinerlei Nachteile gegebüber der Notenschrift gibt.
 
Leaxim schrieb:
Vollständige Tabs haben auch immer Notenwerte angegeben, so dass es zumindest beim Solospielen oder eben z.B. auch bei Gitarrenduetten keinerlei Nachteile gegebüber der Notenschrift gibt.

Das ist mir neu - was beileibe nicht heißt, dass es nicht stimmt.
Bei den TABs in beispielsweise dem Heft guitar könnte ich den rhythmus nicht definitiv erkennen - was auch an mir liegen mag.

x-Riff
 
A: Kann man siehe toten hosen sie können alle keine Noten lesen..
B: Ich will lernen aber wie ? Im Internet hab ich mal was gelesen aber net wirklich kapiert habs dann gelassen. Und einen Lehrer kann ich mir nicht leisten!

Aber ich glaube das es nicht mehr nötig ist Noten zu lernen. Wenns was einfacheres gibt wieso unbedingt Noten lernen. Wenn ich einen Song nachspiele schaue ich auf die Tabs sehe axo F 5 und G 5 ok höhre den Song und spiele dann so nach ohne auf die Tabs zu gucken. Ich finde um den Rhytmus des Songs zu bekommen muss man einfach hinhöhren? Wenn du die Akkorde oder das Solo in Zahlen vor dir stehen hast reicht. Schliesslich ist es für einen Musiker doch auch wichtig auf sein eigenes Gehöhr zu benutzen?
 
Hi

Warum sollte man Noten brauchen, um in der Band klarzukommen oder überhaupt Noten, um Songs zu schreiben?
Das ist doch nur eine Möglichkeit, Musik in schriftlicher Form festzuhalten und meiner Meinung nach nicht mal die Beste.

Man kann die Harmonielehre auch ohne Noten anwenden. Tabs bezeichnen ja auch genaue Notenwerte und Längen kann man auch problemlos notieren, ich wüsste nicht, wo da das Problem liegen sollte.


Ich hab sogar die Beobachtung gemacht, dass Autodidakten oft sehr viel mehr Songs schreiben als die Leute mit jahrelangem Unterricht. Und auch ich hab oft die besten Ideen, wenn ich die ganze mühsam gelernte Theorie mal über den Haufen werfe.


Und zum Auszählen:
Ich stell jetzt mal die Behauptung auf, dass man sehr viel sicherer im Takt spielen könnte, wenn man die Zeit, die man zuhause mit dem Zählen in einer Band mit anderen Musikern verbracht hätte. Das konditioniert das Gehirn imo besser auf den Takt als bewusstes Zählen.
Gegroovt hats bei mir auf jeden Fall erst richtig, als ich angefangen hatte, mich auf mein Gefühl zu verlassen.

Gruß
Matthias
 
Dem stimme ich zu, amn muss halt nur die Regeln kennen, um sie brechen zu können ;)
 
x-Riff schrieb:
Das ist mir neu - was beileibe nicht heißt, dass es nicht stimmt.
Bei den TABs in beispielsweise dem Heft guitar könnte ich den rhythmus nicht definitiv erkennen - was auch an mir liegen mag.

x-Riff
Ja, es ist oft so, dass man in Tabs lediglich die Griffe eines Liedes wiederfindet, aber keine Tondauer. Z.B. auch in ,,Country Gitarre" (Bechtermünz). Sowas ist sehr unpraktisch.
Dann gibt es noch Notenhefte/"Tabhefte", indenen den Tabs ganz gewöhnliche Notenhälse verpasst wurden. Dies ist m.E. völliger Schwachsinn, da das Ergebnis ein unvollständiges ist, da man z.B. nicht den Wert einer halben Note darstellen kann (wie denn auch?) Soetwas findet sich in dem Buch ,,Classics Forever" (AMA).
Sinnvoller dagegen ist die Tabulierungsweise wie man sie in den klassischen/romantischen Gitarrenbüchern aus dem Voggenreiterverlag findet, wohl auch in Schmidts ,,Klassische Gitarrenstücke" aus dem Schott Verlag. Hier sind die Halben, Viertel, Achtel usw mit eigenen, den Notenhälsen z.T. gleichenden Strichen sowie anderen Zeichen (Dreieck = Halbe, Nichts = ganze Note) angegeben.
Für Rockmusikspieler weiß ich allerdings zurzeit nichts, was so gut getabt wäre. Da kenne ich auch nur diese "Billigtabs" wie man sie im I-Net findet.

Jahrhunderte früher war es üblich Gitarrenmusik mittels 'TAB' zu notieren (man könnte wohl sagen: zu tabben ;)), und auch damals musste man die Spieldauer der Noten irgendwie festhalten.

MfG
Leaxim
 
SaitenSchamane schrieb:
Dem stimme ich zu, amn muss halt nur die Regeln kennen, um sie brechen zu können ;)

Definitives Jein.


Die alten Blues-Leute haben die Regeln der Klassik nicht gekannt. Sie haben einfach eigene entwickelt. Dementsprechend wurde ihre Musik auch in "aufgeklärten Kreisen" als primitive Negermusik gewürdigt, die nur auf die nicht kultivierten Seiten der menschlichen Seele (Körper, Rhythmus, Lust, Vulgarität) abzielte. Das sollte man bei dieser Diskussion nicht vergessen! Es gibt eine lange und noch nicht abgeschlossene Abwertung der europäischen Hochkultur gegenüber dieser Art von "Bauchmusik".

Für einige Menschen ist der Zugang zur Musik (und nicht nur dazu) eher theoretisch und über geschultes Wissen (wogegen ich gar nichts habe) geprägt. Wenn das ihr Zugang ist - okay. Ich habe nur etwas gegen bewußte oder unbewußte Herabwürdigungen oder Hirarchien (man könne eigentlich Musik nur würdigen oder spielen, wenn man den Durchgang durch die Klassik und Theorie gemacht habe und sich dann davon absezte). Das ist einfach falsch und belegbar durch etliche Musik und Musikerbiographien. Weg damit!

Ja - es ist eine Hilfe oder kann natürlich auch eine Bereicherung sein.

Aber - um mal ein Beispiel aus einer anderen Welt zu nehmen: Die wenigsten Schriftsteller haben Germanistik studiert und die wenigsten Germanistik-StudentInnen werden gute SchriftstellerInnen.

"Der ist einer, der hat sich frigid studiert" (Lichtenberg) - um auch mal ein bißchen Polemik in die Diskussion zu bringen.

x-Riff
 
Ja, das klingt überzeugend. :great:
 

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