Mal ein kurzer Erfahrungsbericht von einer Martin D-12 (ohne E!) und einer D-15 die ich da hatte und allgemein über meine Martin-Reise. Ich habe mir vor einem Vierteljahr oder so das Ziel gesetzt, mal wieder eine A-Gitte über 1000 Euro besitzen zu wollen, da ich mit keinem Instrument, dass ich Zuhause hatte, so wirklich zufrieden war.
Ich hatte unter einer Vielzahl von Eastman-Gitarren, wie gesagt, die oben genannten Martin Ds zum austesten da. Die D-15 hat mich schon immer interessiert und fasziniert und die D-12 war für mich eine kostengünstige D-18 Alternative aus dem eigenen Haus.
Das Wichtigste wohl zuerst: Beide Gitarren habe ich nicht mehr hier, da ich mit beiden nicht zufrieden war, vor allem für den Preis. Ich habe insgesamt 3 Martin Gitarren in meinem Leben besessen und muss leider bisher sagen, dass mich keine "auf Lebzeit" überzeugen konnte. Die D-28, die ich vor ca. 6 Jahren besessen habe, war die tollste Gitarre, die ich je gespielt habe, leider war dort ein werksseitiger Lackfehler aufgetreten (Beize ist großflächig unter dem Lack abgeblättert) den weder Thomann noch AMI beheben konnten, sodass ich sie letztlich abgeben musste.
Naja egal, zurück zum wesentlichen. Was waren so meine Eindrücke, kurzgefasst?
D-12:
- toller Sound, Martin durch und durch, etwas verhaltener als zum Beispiel eine Eastman E-6 (da hier scalloped bracing zum Einsatz kommt schätze ich)
-Verarbeitung war insoweit in Ordnung, keine Lackpatzer, Bundkanten recht gut abgerundet, wenn auch nicht perfekt
-Bespielbarkeit: hier war leider der Grund, warum ich die Martin letztlich zurückgegeben habe. Es fing schon damit an, dass der Stab am Hals viel zu fest eingestellt war und dadurch in tieferen Stimmungen die Leersaiten angefangen haben, zu schnarren und zu surren. Macht nichts, dachte ich, stellste' es halt ein. Nur hat Martin den Einstellstab sehr tief in den Hals gelegt und gibt natürlich KEINEN passenden Innensechskantschlüssel dazu. Nachdem der Hals dann unter dem fluchenden Bestellen eines passenden Schlüssels eingestellt war, wurde ich trotzdem nicht so richtig damit warm. Irgendwie waren mir die Saitenabstände zu klein, obwohl ich 44,5mm Hälse grundlegend mag, war dieser hier einfach nicht für meine Hand geeignet
D-15:
- Sound: Vollmahagoni muss man mögen, ich dachte ich tu es, musste aber einsehen, dass mir doch irgendwie etwas fehlt
- Verarbeitung: Bundkanten hier besser verarbeitet als bei der D-12, allerdings ziemlich miese Lackpatzer am Hals. Ich weiß nicht woran es lag, aber mir kam der Hals extrem klebrig vor, obwohl dieser auch satiniert war.
- sehr schmaler Hals, auch wenn ich einige Gitarren mit 43mm Hälsen habe und gern spiele. Ausschlaggebend war hier jedoch der Mahagoni-Sound und die recht miese Einstellung des Musikhauses, in welchem ich die Martin gekauft hatte - die Werkstatt hatte dort die Gitarre vorher eingestellt, mMn aber den Sattel viel zu stark runtergeschliffen, sodass die Saiten in den ersten 3-4 Bünden immer ein leichtes unterliegendes Surren hatten.
Ich werde wohl doch irgendwann eine D-28 brauchen, aber mittlerweile kostet die fast 1000 Euro mehr als die, die ich damals gekauft hatte