Chancen im Musikbusiness

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Hallo,

damit ihr erstmal wisst wie die Ausgangslage ist sage ich euch, wie es um mich bestellt ist!
Ich bin derzeit 18 Jahre alt habe vor einem halben Jahr nach meinem Abitur angefangen Angewandte Informatik zu studieren um es vor knapp einem Monat wieder abzubrechen. Es war nichts für mich. Mein "Traum" ist es schon länger im "Musikbusiness" tätig zu sein. Jedoch nicht als Musiker, sondern als Toningenieur/Music Engineering. Ich weiß jedoch, dass Berufschancen dort sehr sehr knapp sind und vor allem schwer zu studieren sind. Ein normales Tontechnik Studium kommt nicht in Frage, da ich 1. einen Abiturschnitt von (leider faul) 3,3 habe und 2. kein Instrument "vollwertig" spielen kann.
Dennoch bin ich seit gut 2 Jahren dabei hobbymäßig Elektronische Musik zu "produzieren" und Metal Musik abzumischen und zu Mastern.
Ich denke von mir persönlich, dass ich eine rythmische "Begabung"/Eignung habe, da mir das Erfassen und Wiedergeben von Rythmen sehr leicht fällt. Mit Noten und Tönen habe ich auch keinerlei Probleme. Etwas theoretisches Wissen ist auch da. Außerdem spiele ich seit 3 Jahren in einer Band als "Vocalist" ( Einer von diesen Metal-Brüllköpfen :D ).
Mit DAW's vor allem Pro Tools und Reaper kann ich schon recht geschickt umgehen und mit Compressoren, EQ's und Effekten auch. Kann etwas Schlagzeug und etwas Gitarre (was natürlich relativ unwichtig ist), erlerne solche Dinge jedoch recht schnell. Im Prinzip besteht mein ganzes Privatleben aus Musik hören, schreiben und machen.
Habe vor allem mein Informatik Studium geschmissen, da ich unbedingt etwas machen wollte, was mir WIRKLICH Spaß macht und das ist eben Musik zu produzieren und abzumischen.
Ich hatte an ein Elektrotechnik Studium gedacht um dieses dann später "umzumünzen" durch Lehre oder Weiterbildung. Jedoch wäre das ein sehr umständlicher Weg wie ich denke, da ich auch vieles lerne, was ich wohl nicht mehr brauche.
Dann habe ich von der SAE und der Deutschen Pop erfahren. Habe mich dann auch informiert und germerkt, dass die quasi genau das anbieten was ich suche.
Problem ist nur: die Resonanz im Internet ist grottig. Und wirklich helfen im Berufsalltag soll der Abschluss auch nicht.

Nun meine Frage: Habe ich 1. überhaupt die Chance (resultierend aus meiner bisherigen musikalischen Lage) ein/e solche/s Studium/Lehre aufzunehmen und 2. macht es überhaupt Sinn auf solche Weise?
Was sagt ihr?

Über (hilfreiche) Antworten würde ich mich sehr freuen.

LG,
Marvin
 
Eigenschaft
 
Hart gesagt ist für ein Studium eigentlich vor allem eines wichtig: Zahnfleisch und die Fähigkeit sich durchzuquälen auch wenn es einem nicht direkt Spaß macht.

Es gibt kein Studium und keine Studienrichtung, das dir durchgehend Spaß machen wird. Es wird immer Anteile geben, wo du dich entgegen deines Interesses auf den Hosenboden setzen musst und das Zeug für eine Prüfung durcharbeitest. In jedem technisch orientierten Studium wirst du Physik, Mathematik usw (Wellen, Akustik...) haben, in jedem musikalisch orientierten Studium wirst du Musiktheorie lernen müssen.

Von dem was du geschrieben hast (3,3 Schnitt weil faul) würde ich mir da etwas Sorgen machen, ein Studium ist harte Arbeit, wenn du es gut bestehen willst, und nicht nur spaßige Sachen, die man gern macht.

Bevor du etwas studierst, schnapp dir die Lehrpläne oder frage bei der Uni nach und überlege dann ob die Inhalte dir etwas für den Job bringen, den du machen willst. Und ob du mit Mastering/Engineering/Producing Geld verdienen kannst hängt nicht nur davon ab, sondern vor allem ob und wie du später genug Aufträge zum Leben an Land ziehen kannst.
 
Noch als Ergänzung: du musst dich nicht nur durch ungeliebte Fächer quälen, sondern auch den Sinn in ungeliebten Fächern sehen. Viele argumentieren bei Sachen die sie nicht mögen mit "das brauch ich doch eh nie". Das ist einfach ne falsche Einstellung, vor allem beim Msuikstudium.
 
...Einer von diesen Metal-Brüllköpfen
Hallo Marvin,

um mal eine positive Note einzubringen, "play at your strenghts" und da das gute alte "pauken" offenbar nicht dazu gehört, würde ich mich an deiner Stelle von einem "Studium" verabschieden.
Zumal ein Studium nur wenig zu guten Berufsaussichten beiträgt, in manchen Bereichen wird es einfach jedoch für bestimmte Stellen vorausgesetzt (öD).

In der freien Wirtschaft gibt es aber zum Glück auch den Weg, "von der Pike auf" zu lernen und auch nebenberuflich Qualifikationen zu erwerben.
Wenn Du für dein Interessensgebiet tatsächlich begabt bist und dich wirklich und dauerhaft reinhängen kannst, dann wird sich über die Jahre auch ein Beruf auftun, der dir Spaß macht.

Ich kenne dein Business nicht im Detail, bin aber selbst seit Jahrzehnten "Geschäftsmann", seinerzeit völlig branchenfremd gestartet nach einem Studienabschluss und mehreren Jahren Beschäftigung im öffentlichen Dienst.

Dein großer Vorteil ist deine Jugend. Du hast m.E. derzeit 2-3 Jahre zum Schauen, ob sich bei vollem Einsatz eine berufliche Perspektive im Studio- und Produktionsbereich auftut und auch die Fernseh- und Filmproduktion hat diversen Bedarf.
Als Startpunkt würde ich solide Bewerbungsmaterialien erstellen (auch als pdf), dann die einschlägigen Produzenten usw. aus deiner bevorzugten Musikrichtung anrufen und eine Praktikantenstelle anpeilen.
Dann lernst Du zwar wahrscheinlich erst einmal Botengänge, Kaffeekochen und Aufräumen aber Du bist örtlich schon mal dort wo Du hinwillst. Für dich als hoffentlich ausgeschlafenen Mitarbeiter kommt es dann auf Zuverlässigkeit (pünktlich, auch bei Wehwechen im Dienst, kein Problem mit Überstunden...), Mitdenken (was wollen Chef und Kollegen als Nächstes und was kannst Du dafür vorbereiten) und Belastbarkeit (immer freundlich) und soziale Kompetenz an. Zeigst Du beständige Leistungsfähigkeit ergeben sich üblicherweise auch Kontakte und Chancen.

Wenn sich über Jahre aber nichts auftut, würde ich die Reissleine ziehen und auf die Eltern hören. :D
Musik als Hobby und Ausgleich zu Familie und Beruf macht nämlich ebenfalls mächtig Spaß.

Gruß Claus
 
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Wenn sich über Jahre nichts auftut, würde ich die Reissleine ziehen und auf die Eltern hören. :D
Musik als Hobby und Ausgleich zu Familie und Beruf macht nämlich ebenfalls mächtig Spaß.

Guter Punkt - etwas, das man sehr mag beruflich zu machen kann es einem privat ganz ordentlich vermiesen. Ich habe diese Erfahrung gemacht und bin mittlerweile sehr froh, dass mein Hobby nur mein Hobby ist, das ich selbst ohne jegliche Fremdzwänge voll selbst entscheiden kann. Machst du etwas beruflich wirst du fast immer Situationen haben, wo du etwas selbst nicht gut findest, es aber aufgrund eines Chefs oder Kunden doch machen musst.
 

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