Coldplay- Sammelthread

Ich glaube kaum, dass sich irgendein HipHopper plötzlich eine Coldplay-CD kauft, nur weil ein Rapper da drei Zeilen runterlabert. Vom Stil her ist es dann ja doch etwas grundsätzlich verschiedenes. Ich finde, ein guter Rap kann einen Pop/Rocksong durchaus aufpeppen.

Jaja, die machen das rein aus musikalischem Interesse:rolleyes:

Ich bin mir sicher, dass sich seiner Zeit die Kooperation "Jimmy Page und Puff Daddy" mit "Come with me" sehr wohl einige Leute gekauft haben, die sonst eben auch auf Puff Daddy stehen... warum wohl haben ca. 90% von denen dann nicht "Cashmere" von Led Zeppelin (bekanntermassen die Wurzel von "Come with me") im Schrank? Ich mein, sind sich ja eigentlich relativ ähnlich...

Weißt Du, und ich glaube kaum, Du schreibst ja selbst, dass es zwei sehr verschiedene Sachen sind, dass Coldplay auf einmal sagt: "Wir brauchen nen Hiphopper...das fördert unsere Musikalität"... oder so...

Gerade diese eher weiche und seichte Musik und Rap? Gut, man soll ja nix unversucht lassen aber da gestehst Du den Herren wohl ein zu unschuldiges Wesen zu;)

Andererseits geb ich Dir schon Recht, dass son Sprechgesang durchaus nen Song aufpeppen kann, ich habe auch nen Song von Lambretta daheim, aber das is ja generell auch Rockmusik und vom Grund her schon eher kräftig, da passt so was wohl wesentlich besser als zu dem Weichspüler-Coldplay-Sound...imho!
 
Ich verstehe die Aufregung nicht. Es ist doch völlig normal und legitim Stile zu michen. Ich kenne die angesprochene Coldplay-Nummer nicht, aber warum sollen sie denn nicht mit einem Rapper zusammenarbeiten? Singt nicht auch Bono von U2 bei einer anderen Nummer?

Andere Frage: Warum soll denn in einem Plattenregal nicht eine Coldplay-Scheibe neben einer HipHop-Scheibe stehen? Haltet ihr die HipHopper (oder Coldplay-Hörer) für so eingeschränkt, dass sie nicht über den Tellerrand sehen?

Oder ist Coldplay bei HipHoppern aus irgendwelchen Gründen (die ich nicht kenne) so uncool, dass es gar nicht geht?
 
Was heisst Aufregung?

Es bestreitet ja keiner, dass es nicht Menschen gibt, die mehrere Musikstile mögen, aber so naiv kann man doch gar nicht sein, dass jetzt, wo dieses Hiphopzeugs generell recht gut ankommt auf einmal Bands und Künstler aus verschiedenen Richtungen ausgerechnet immer mit solchen Elementen mischen und ja ÜBERHAUPT KEINE kommerzielle Absicht dahintersteckt... also, ich weiß nicht, aber komischerweise wird mit anderen Richtungen nicht so oft gemixt...warum nur?

Na, und wenn Bono mit nem Rapper gemeinsame Sache macht, dann gilt in meinen AUgen für den das Gleiche... U2-Sound der imho sehr viel von Atmosphäre lebt und Rap/Hip-hop ist imho auch nicht das, was sich da aufdrängt.

Ich habe kein Problem, wenn neben Coldplay 50 cent oder sonst jemand steht, aber komisch isses dann doch, dass ich mir z.B. sicher bin, dass die, die die Page/Puff Daddy-Godzilla-Soundtrack-Geschichte gekauft haben bei Led Zeppelin größtenteils das gesicht verziehen. Ich bin mir sicher, dass ohne Puff Daddys "Gesang" dieses Lied nicht annähernd den Erfolg hätte, und das liegt mMn NICHT daran, dass der Song durch Puffs Singerei qualitativen Schub nach oben bekommen hat.

Ich bleibe dabei... die meisten Kooperationen mit Mitgliedern aus angesagten Musikstilen passieren sehr wohl aus Kalkül, ich will es nicht allen unterstellen. Aber U2 kam jahrzenhntelang ohne aus, jetzt, wo es wohl etwas still um sie wird...

Ich bin kein Gegner von Experimenten, aber solche Aktionen sind imho schon teilweise sehr offensichtlich...

P.S.

Linkin parks "Duett" mit Jay-Z... auch sicher KEINE Marketing-Geschichte, vor allem, weil sie ja nur einen schon vorhandenen Song nur mit seinem "Gelaber" garniert haben... Ich mein, der LP-Sänger macht ja eh schon halben Sprechgesang... ich bleib dabei... das ist "Akquise" ;-)
 
So gesehen hast Du ja recht. Imagetransfer wird oft gezielt benutzt und funktioniert. Ob er jetzt künstlerisch wertvoll ist? Kann er sein, muss er aber nicht sein. Ist meiner Meinung nach, wie alles in der Musik, Geschmackssache.
Letztlich sind alle Bands und "Gesangs"-Künstler, die Du da ansprichst, ausschließlich im Geschäft, um den Konsumenten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Diese Page/Puffy Sache hat mich, als Led Zeppelin-Fan, auch nicht begeistert. Ich fand die Nummer ziemlich lau. "Kashmir" war dagegen zu seiner Zeit herausragend. Aber Zep hatten ihren Zenith schon überschritten und die Rock-Rentenkasse zahlt halt schlecht. Was lag also näher, als eine Nummer mittels eines aktuellen Acts wieder aufzuwärmen.

Die Musikbranche ist doch sowieso nur noch geprägt vom Kampf um Marktanteile. Da werden Veröffentlichungstermine strategisch geplant: Erst kommt Metallica, etwas später AC/DC, danach Guns´n´Roses mit einem neuen Album.
Die sprechen ja schon alle eine ähnliche Klientel an, also macht man sich das Geschäft nicht kaputt, indem man alle an einem Freitag rausbringt. Dann haben die Kids wieder neues Taschengeld und die Kasse klingelt. Auch das ist, wie Du es nennst, Kalkül.

Wirkliche musikalisch/künstlerische Innovation findet weit abseits vom Mainstream statt. Leider hört man davon viel zu selten in einer Zeit, in der selbst für Nischenradios Durchhörbarkeit wichtiger ist, als ein kulturell wertvolles und vielseitiges Programm.
 
Witzig, ich fand die Page/Puf-Sache ausnahmsweise gar nicht mal so übel;-))))))))

Mit dem Rest Deines Geschriebenen hast leider Recht... wobei manchmal im Zuge solcher marktfördernden Aktionen auch manchmal was Dolles rauskommt, aber die wirklich gute Mucke findet woanders statt... leider;-)
 
jo, da geb ich euch recht
Ist wirklich oft schlimm, wenn man hören muss, dass viele richtig gute Musiker mit der Musik nicht einmal genügend Geld machen und nebenbei Arbeiten gehen müssen., während 0815 Chart-Musiker sich in einer Millionen-Villa vom eignen Buttler verwöhen lassen.
 
kride20 schrieb:
Ich habe kein Problem, wenn neben Coldplay 50 cent oder sonst jemand steht, aber komisch isses dann doch, dass ich mir z.B. sicher bin, dass die, die die Page/Puff Daddy-Godzilla-Soundtrack-Geschichte gekauft haben bei Led Zeppelin größtenteils das gesicht verziehen.

Ich sehe das Problem nicht. Ich kann es keinem verübeln, der nicht auf Plants Stimme steht. Gerade, wenn man eher Hip-Hop hört, empfindet man typischen Rockgesang eher als Gekreische - kann ich mir zumindest vorstellen. Vielleicht finden die gleichen Leute aber einfach den Beat und das Riff geil und freuen sich eben, wenn ihr Idol drüber textet. Und da sieht man dann doch ganz schön, wie nah beieinander verschiedene Stile liegen können.

Musiker sind ander als ihre Fans: Die meisten werden nicht den ganzen Tag nur Musik ihres Stils hören, in vielen Interviews kann mans auch lesen. Da sagt der härteste Metal-Axtschwinger dann, dass er abends im Club gern zu Hip-Hop tanzt, who cares? Metallica laufen in "Some Kind of Monster" auch in bunten Hawaiihemden herum, was können die dafür, wenn die Fans meinen, Metalheads dürften nur schwarze Kleidung tragen? Fans denken zu sehr in Nischen. Und da gehen dann die Meinungen über einen Coldplay-Song mit Rap auseinander.

VÖ-Tag von CDs: Klar, die Leute sind am Wochenende eher in Kauflaune, ich finde das auch praktisch, da ich unter der Woche nicht mal eben Zeit habe zwei Stunden im Musikladen in Alben reinzuhören. Wo ist nun das Problem?

VÖ-Datum ähnlicher Bands: Metallica, AC/DC, GNR - ich hab mir Metallica gekauft, die anderen beiden nicht. Aber ich habe mich gefreut, dass endlich mal drei CDs auf einen Schlag herausgekommen sind, die mich zumindest interessieren. Da sehe ich für mich auch kein Problem.
 
@jens2901:

Ein Problem ist das sicher nicht, zeigt aber, dass es nur um Profit geht. So ein Musikverlag ist halt ein Wirtschaftsunternehmen.

Die VÖ am Freitag: Ich weiß gar nicht mehr, warum man das geändert hat. Mag sein, dass Du recht hast und man im Wochenend-Geschäft mehr Kauflaune erwartet.
 

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