Compensated Line-Out eine Alternative zum klassischen Abnehmen mit Mics?

Mexxa
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Hi, ich spiele einen Marshall JCM 900 50 watt topteil + 1936er cab.
der amp hat 2 lineout stecker: direct lineout und recording compensated lineout.

mich interessiert eure meinung zum recording compensated lineout.
laut beschreibung geht das signal da speziell gefiltert durch, damit man
von da aus direkt in die PA bzw recording-software gehen kann.

theoretisch brauch ich dann ja gar keine mics zum abnehmen mehr. ich mein
klar is das 1936er cab ne saugeile box aber (gute) PA lautsprecher
drücken soweit ich weiß ja das komplette frequenzspektrum raus während
gitarrenboxen die angewohnheit haben die höhen zu beschneiden. dann
müsste mein sound ja auf die weise noch um einiges perverser klingen oder?

bevor ihr mirs an den kopf werft: dass ich mein cab weiterhin benutzen muss
(monitor etcc) is mir klar :D
 
Eigenschaft
 
Die Funktion eines compensated lineouts ist eben, den Klang so zu verändern als ob eine Gitarrenbox dazwischen geschaltet wäre. Also richtig, um damit ins Pult oder in eine Aufnahmegerät zu gehen.
Ob der Sound dann wirklich zufrieden stellt, hängt von der Qualität der eingebauten Frequenzkorrektur ab.
 
Hi,

wenn der Klang gefällt (was natürlich dann auch erheblich von den PA-Teilen abhängt), spricht nichts gegen die Benutzung des frequenzkorrigierten Line-Outs.
Die echte Lautsprecherkompression, Verzerrungen usw. kann aber keine mir bekannte Speakersimulation nachahmen, daher ziehe ich eine echte Box vor.
 
Eine Alternative ist das sicher, aber wenn bei Euren Gigs nicht eine totale Stümpernase die Technik macht, fährst Du meistens besser, wenn Du den Gitarrensound mikrofonierst.

Es gibt sicher Anwendungsfälle, in denen man für das Rec.-Out Signal dankbar ist (typisch z.B. Ihr mischt Euch selbst und habt nicht mehr genug Mikros oder der Mischer hat nur noch Line-In Eingänge frei usw.).

Es gibt auch Gitarristen, die per Speakeremulation einen Supersound haben (Alex Lifeson von Rush soll das z.B. so machen). Der (auch finanzielle) Aufwand, der da für einen guten Sound getrieben wird, ist aber eher grösser, als bei einer Mikrofonierung.

Allerdings: Ausprobieren und den Mischermann fragen schadet nicht,

LG Jörg
 
vom prinzip sind die LineOut alternative schon ganz nett, allerdings habe ich bei den LineOuts von Marshall bisher keine all zu guten erfahrungen gemacht.
da ziehe ich lieber meine einfache palmer pdi-09 vor. das teil klingt i.d.r. immer noch besser als die marshall lineouts.
aber mit mikro ist man halt immer noch flexibler und man kann den sound besser "formen".
 
Naja ich denk da hilft nur eins: ausprobieren..
nächsten monat zocken wir in ner schönen halle mit ordentlicher PA da werd ich zumindest
beim soundcheck den mischer bitten das sm57er mal stecken zu lassen :)
 
Bloß nicht stecken lassen, sondern beides verkabeln!

Dann vergleichen und entweder eines von beiden oder sogar beides verwenden.

Aber Achtung!
Wenn beides verwendet wird, kann es zu Phasenproblemen kommen, weil der Emulated Out das Signal etwas früher liefert als das Mikro. Es sollte aber nicht allzuviel sein, wenn Nahabnahme gemacht wird.

Wenn die Signale dann noch vom Panorama auseinandegezogen sind, kann das sehr reizvoll klingen....

Und wichtig: Beim Röhrenamp nie die Box weglassen, solltest Du z.B. der Emul.-Out In-Ear abhören wollen. Zumindestens einen Lastwiderstand an den Speaker Out anschliessen, sonst passiert folgendes:

Röhren liefern hohe Spannung und nur wenig Strom (hochohmig). Eine Lautsprecherbox braucht dagegen viel Strom und wenig Spannung (niederohmig). Um diese Gegensätze anzupassen, gibt es (wie zum Beispiel auch bei der Übergabe von Hochspannung aus der Überlandleitung ins lokale Stromnetz im Trafohäuschen an der Ecke) im Röhrenamp einen Trafo. Dieser heisst Ausgangsübertrager.

Wer in Physik aufgepasst hat, oder mal etwas Elektromagnetismus gebastelt hat, weiss vielleicht, wie sich ein Trafo, der eingangsseitig ein Signal bekommt, in den Grenzbereichen (welche sind Kurzschluß am Ausgang, oder Leerlauf am Ausgang also kein Verbraucher bzw. Box) verhält.

Der vermeindlich böse Kurzschluß, der für eine Transistorendstufe (die keinen Übertrager braucht) meist der Tod oder die fliegende Sicherung bedeutet, ist für einen Übertrager gar nicht soo schlimm. Er geht in die Begrenzung und die Ausgangswicklung ist sozusagen die Last. Das hält er auch nicht ewig aus, aber es ist nicht der GAU.

Der ist der Leerlauf (also keine Box dran). Die eingespeiste Energie kann nicht abgegeben werden und wird per sogenannter Gegeninduktion in die Eingangswicklung reflektiert. Die ganze Energie geht also zurück. Das bedeutet zumeist Übertrager hops und oft auch Endröhren hops. So ist das...


Und das wollen wir ja nicht....;)

LG Jörg
 

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