Drei- und Vierklänge erkennen

PH
PH
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.09.20
Registriert
13.05.07
Beiträge
207
Kekse
328
Ort
Essen
Hallo zusammen.

Ich arbeite zurzeit an meinem Gehör bzw. arbeite mit Earmaster Pro.
Intervalle zu erkennen sind für mich kein Problem, aber das unterscheiden zwischen Drei- und Vierklängen fällt mir teilweise Schwer.

Derzeit hänge ich an Dreiklängen fest, genauer: an der Unterscheidung zwischen einen Dur b5 und einem Dur #5.

Haben erfahrene "Hörer" da einen Tip für mich?
Derzeit verusch ich mich auf den "Sound" zu konzentrieren. Das heißt ich versuche zu hören wieviel Reibung ist im Dreiklang bzw. Klingt der Akkord weiter oder eher enger.

Ich hatte auch mal den Ansatz die einzelnen Töne exakt rauszuhören, dass ich die Akkorde dann im Kopf wieder zusammensetz. War auch sehr mühseelig. Aber das ist wohl jeder Anfang.
Ich möchte aber nun nicht so viel Zeit verschwenden mit einem eventuellen falschen Ansatz, deswegen frag ich euch mal.

Gruß
Philipp
 
Eigenschaft
 
Ich versuche immer festzustellen wohin ich auflösen würde. Beim #5 löse ich ja nach oben auf und b5 nach unten. Ich versuche generell immer harmonisch zu denken. Und sobald man einen Akkord mit Reibung hat, geht das eigentlich auch ganz gut, da man schon sehr darauf getrimmt ist Reibungen aufzulösen.
Keine Ahnung ob dir das was bringt. Aber setz dich mal ans Klavier und spiel dir mal Verbindungen mit #5 und b5 durch. Dann hat man ganz anders im Ohr.
 
Danke für deine Antwort!

Verstehe ich dich falsch oder hast du dich verschrieben? b5 würde ich zur quinte auflösen, also nach oben und #5 nach unten:weird:

Das mit den Verbindungen am klavier vorspielen ist eine sehr gute Idee! Probiere ich aus!
 
b5 würde ich zur quinte auflösen, also nach oben und #5 nach unten
Denkst Du dabei an die alterierte Quinte nur als Wechselnote?
Eine #5 könnte auch einfach liegen bleiben, z.B. #5 -> 3 bei der Auflösung von E7#5 nach Am.

Vielleicht ist das jetzt eine doofe Frage, aber weil ich gelesen habe, dass Du mit Earmaster Pro übst:
hast Du brauchbare (Sample- oder Modul-)Sounds zur Verfügung und gute Aktivboxen bzw. ein Kabel zur HiFi-Anlage am PC hängen?

Wenn ich mein Earmaster einfach nur auf dem Laptop "ohne alles" laufen lasse, höre ich gleich wie einige recht bekannte Musiker. :D
Bereits "leicht fortgeschrittene" Aufgaben sind dann kaum noch lösbar, wenn Klänge einfach nicht deutlich genug wiedergegeben werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Denkst Du dabei an die alterierte Quinte nur als Wechselnote?

Genau daran habe ich bisher gedacht :/

Danke für den Hinweis!
Wie würdest du denn #5 auflösen?

Ich benutze Earmaster Pro 6 so wie es Standardmäßig Installiert ist, mit den Samples die vorgegeben sind.
Kann man die etwa durch besser ersetzen? :eek:
Als Abspielgerät habe ich hier meine Mittelmäßigen 2.1 Pc Boxen System. Zwischendurch auch mal Kopfhörer.
 
Naja auflösen ist so ne Sache.
Ich hab da eher sowas im Kopf wie im Anhang. Ist nur ein kleines Stückchen, aber die Tendenz wird klar.

C C+ | F B ....

Und b5 hab ich immer diesen Wechsel im Kopf:

Cb5 - E
 

Anhänge

  • #5.zip
    176,6 KB · Aufrufe: 228
#5 und b5 sind in etwa die gleichen Akkorde und außerdem alteriert. Mit sowas würde ich nicht anfangen, wenn du gerade mal Intervalle hören kannst. Da jibbet genügend Möglichkeiten mit Dur und Moll und verschiedenen Septakkorden. Das Problem bei Earmaster ist, daß die Programmierer null Ahnung von Musik haben. Da wird einem der ganze Rotz auf einem Haufen vorgesetzt und dann meist auch noch falsch notiert. Erst ab Vers. 6 kann man überhaupt mit dem Programm sinnvoll üben. Man muß sehr sorgsam auswählen und dann langsam erweitern. Das erfordert doch etwas Theoriekenntnisse. Und ja: die Midiklänge sind außerordentlich wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie würdest du dir denn ein Übungsprogramm zu Drei und Vierklängen zusammenstellen?

Ich dachte vlt an sowas:

1. Stufe: Unterscheidung von Dur und Moll-Dreiklänge mit allen Umkehrungen.
2. Stufe: Umkehrungen von Dur und Moll benennen
3. Stufe: Vierklänge Dur-Major und Dominant Sept
4. Stufe: Moll-7, Moll-7b5, Moll-Major 7

Was meint ihr?
 
0. ich würde immer parallel auch Kadenzen hören, in denen man versucht, die Qualität der Akkorde wiederzuerkennen. Das ist nämlich erheblich schwieriger. Isolierte Akkorde oder Intervalle oder Skalen sind einfach banane...

1. ruhig erst ohne Umkehrungen. Entscheidend ist, daß du den typischen Klang der einzelnen Töne hörst. Vor allem die Terz. Also: erst nur Dur -> Terz raussingen, dann alle Töne. Dann nur moll -> Terz raussingen, dann alle Töne. Dann beides gemischt.

2. mit Umkehrungen ebenso verfahren. Und als nächstes: weite Lage nicht vergessen. Alle Töne in den eigenen Stimmraum transponieren. Besonders auf den moll-Sextakkord achten. Die Terz im Baß zu erkennen ist etwas schwierig, geht aber.

3. + 4. ist ok.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Analyseberate: Würdest du das ganze auf Earmaster machen? Habe die Pro6 Version btw.

Zu 0. Würdest du da die Standard Lektionen von Earmaster empfehlen? Mit Kadenzen hören habe ich mich noch nicht beschäftigt und wüsste nicht wie ich anfangen soll.
Einfach mit I-V-I und I-IV-I? und dann weiter zu 2-5-1?
Man kann sich ja auch seine eigenen Lektionen zusammenstellen, was ich mit den anderen Punkten machen werde.
 
@Analyseberate: Würdest du das ganze auf Earmaster machen? Habe die Pro6 Version btw.
ja, aber hol dir einen externen Syntesizer dazu. Ich nutze z.B. "coolsoft" plus Soundfonts.

Zu 0. Würdest du da die Standard Lektionen von Earmaster empfehlen?
ja, soweit die Akkorde schon bekannt sind. Einmal schneller, um die Funktionen nach Gefühl zu erkennen (V-I und IV-I ist da ein großer Unterschied) und dann gaaanz langsam, daß du jeden Akkord durchsingen kannst.

und dann weiter zu 2-5-1?
ja, und dann vergleichen mit IV-V-I (II=moll/IV=Dur). Immer erst nur das Eine und dann Vergleichsobjekte heranziehen und die Unterscheidung verfeinern. Es schadet gar nichts, wenn man zunächst genau weiß, was gespielt wird. Man hat genug damit zu tun, jeden Ton herauszuhören. Die meisten machen den Fehler, von Anfang an zu raten. Und speichere keine Scores u.ä. Schwachsinn. Das haut in genau diese Kerbe: Prozente vergleichen, anstatt die eigene Sicherheit zu entwickeln. Man sollte immer annähernd 100% erreichen, sonst ist man noch auf der falschen Stufe oder macht zu schnell rum.

Daß Earmaster einem bei 75% schon ein "ordentlich" reinwürgt und bei 80% schon ein "sehr gut", verdirbt jeden Maßstab. Stell Dir vor, du würdest bei einem Spaziergang jeden fünften Schritt stolpern (80% Erfolgsquote) - "sehr gut" würde ich das nicht nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Coolsoft gibt es leider nur für Windows. Bin Mac User. Gibt es da eine Alternative? Bzw. wie bindet man die Synthesizer denn überhaupt in Earmaster ein?
 
Das geht in Vers. 6 wohl auch ohne Synthi, sehe ich gerade. Du musst dir nur Soundfonts besorgen (.sf2). Earmaster kann die interpretieren. Dann gehst du auf optionen->midi-Geräte und lädst unter Soundfonts deinen Soundfont in die Liste und wählst ihn unter Ausgabegerät für Töne aus. Wechsel: Reiter midi-Instrumente -> Sound auswählen.
 
Wie würdest du denn #5 auflösen?
Kommt auf den harmonischen Kontext an, waren mein Beispiel vom Text und den Noten her denn unklar?
Ich habe dort die #5 der Dominante E, also den Ton "his" enharmonisch als c notiert und rot gedruckt.
Beim der Auflösung in die nachfolgende Tonika Am wird dieser Ton die Mollterz und kann deshalb einfach liegen bleiben.
Disclaimer: ich habe aber nicht die Ansprüche klassischer Stimmführung.
Ich benutze Earmaster Pro 6 so wie es Standardmäßig Installiert ist, mit den Samples die vorgegeben sind.Als Abspielgerät habe ich hier meine Mittelmäßigen 2.1 Pc Boxen System. Zwischendurch auch mal Kopfhörer.
Das wurde von Analyseberater bereits so beantwortet, dass ich mich nur anschließen kann.
Meine Erfahrung als musikalisch mittelprächtig Hörender ist die, dass man bei Earmaster mit den fortschreitenden Aufgaben scheitern muss, wenn man die Klangqualität der Wiedergabe nicht optimiert.
Die akustische Auflösung der Klänge und damit ihre Hörbarkeit ist beim Wechsel auf bessere Konfigurationen für mich ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Übrigens, das wurde zwar auch schon angesprochen, aber weil es mir wichtig ist: im Grunde brauchst Du 100% bei jeder Lektion, bevor Du weitermaschen kannst, wenn Du eine solide Gehörbildung betreiben willst.
Allenfalls ein, zwei Konzentrationsfehler kann man auch mal durchgehen lassen. solnage man sich vom Hören her eigentlich sicher ist. Bei Zweifeln muss man stehen bleiben und das Problem lösen, durch Earmaster-Wiederholungen, Diskussion im Board oder Hinweisen von einem erfahrenen Musiker/Lehrer aus dem persönlichen Umfeld.

Den Tip zum Singen kann ich nur dreimal unterschreiben, das ist die beste Gehörbildung überhaupt. Es gibt unzählige gute Übungen dafür.
Ich habe als Trompeter das aktive Singen leider ewig lange nicht ernst genommen und mich damit unnötig ausgebremst.
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FQBK-handbook.pdf

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich empfinde es als Manko, wenn hier zwischen #5 und b13 bzw. b5 und #11 nicht unterschieden wird.
Der Unterschied spielt nämlich bei der korrekten Auflösung der Töne eine große Rolle.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben