E-Piano für Freundin Kaufberatung

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Whisperwind
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(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 200 €
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Nie

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu 15 kg. WIRD NIE BEWEGT

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Zum erlernen von Tasteninstrumenten

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Klassik, Pop, Rock

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[ ] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[x] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[x] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[ ] ja: ___________________________________ _______________
[x] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[x] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Soundbearbeitung)
[x] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen) MUSS NICHT SEIN
[ ] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[x] Begleitautomatik / Rhythmusgerät MUSS NICHT SEIN
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[x] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ___________________________________ _______________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
Da es für eine Frau ist sollte es halt etwas ansprechend sein.

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Es soll unbedingt ein E-Piano sein.

Mit freundlichen Grüßen

Whisperwind
 
Eigenschaft
 
beim budget von 200 euro wirst du wohl nur auf ein älteres digitalpiano wie zb ein yamaha p95 oder ein casio px130 zurückgreifen können. ABER: tasteninstrument ist nicht gleich tasteninstrument. auch wenn die tasten auf den ersten blick gleich aussehen, wie zb die saiten bei einer geige und einer gitarre, so gibt es gravierende unterschiede. einfache keyboards gibt es sicher auch für 200 euro. wenn es ein digitalpiano zum klavierspielen lernen sein soll, dann solltest du vielleicht doch das budget etwas aufstocken, um etwas gutes kaufen zu können damit es auch ausreichend spaß macht zu lernen.
 
beim budget von 200 euro wirst du wohl nur auf ein älteres digitalpiano wie zb ein yamaha p95 oder ein casio px130 zurückgreifen können. ABER: tasteninstrument ist nicht gleich tasteninstrument. auch wenn die tasten auf den ersten blick gleich aussehen, wie zb die saiten bei einer geige und einer gitarre, so gibt es gravierende unterschiede. einfache keyboards gibt es sicher auch für 200 euro. wenn es ein digitalpiano zum klavierspielen lernen sein soll, dann solltest du vielleicht doch das budget etwas aufstocken, um etwas gutes kaufen zu können damit es auch ausreichend spaß macht zu lernen.


Leider kann ich das nicht weiter erhöhen. Sie hat diesen Monat Geburtstag und erst letzten Monat diesen Wunsch geäußert eines besitzen zu wollen.
 
Da würde ich nichts überstürzen. Mach ihr lieber nen Gutschein und lass sie probespielen.
 
Vielleicht hast du recht. Sie soll sich erst einmal sich eines ausleihen und damit spielen. Kennt den jemand in Raum Dortmund ein Geschäft wo man E-Pianos ausleihen kann? Und wie viel kostet das durchschnittlich so im Monat?
 
Ich kenne es aus Wolfsburg mit mietkauf 70 Euro monatlich.

Auch gebrauchte würde ich erst ab 500 eur empfehlen wollen. Z.b. Yamaha p 120, oft bei ebay.
 
200€ ist wirklich etwas wenig... aber vielleicht passt ja dieser Tipp?

 
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Ne, bitte lieber Zeit lassen, sparen (vllt. steuert Freundin auch noch was bei...)

Mit gebrauchtem Yamaha P 120 o.ä. oder neu Yamaha P 35 wird man sehr viel glücklicher.
 
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Da schliesse ich mich an.
Nicht dieses Thomann Ding. Thomann lässt in China von einem "Spielzeughersteller" das Teil bauen und gleich mit deren Namen versehen.
Darauf zu spielen ist weder schön, noch anderweitig hilfreich. Auch nicht für einen Anfänger.
 
Ich glaube, ich würde mir eher die Zunge bzw. Finger abbeißen, ehe ich so ein Schrottteil empfehlen oder auch nur als "Tipp" bezeichnen würde.

dafür habe ich in gewisser Weise Verständnis! Ich würde mir auch selbst nicht ein soo billiges Instrument kaufen. Dennoch weiß ich, dass dieses Modell gut funktioniert, Garantiefälle selten vorkommen und vor allem von Leuten gekauft wird, die eben nicht mehr Geld für ein E-Piano ausgeben können.

Ein Beispiel: eine Bekannte von mir (von Beruf Anwältin, Ehemann Pilot), die sicherlich keine finanziellen Probleme hat hat vor ca. 8 Jahren für ihre Tochter das damals billigste Homepiano gekauft: ein Hemingway DP500 - ein wirklich schlechtes Instrument mit kaum so zu bezeichnender Anschlagsdynamik. Die Tochter hatte damals ständig neue Flausen im Kopf und hat vieles angefangen und ist bei wenigem geblieben... Das Klavier hat sie noch heute, und spielen kann sie auch. Und sie weiß auch, dass es wesentlich bessere Instrumente gibt - ihr derzeit größter Wunsch ist ein besseres Piano.

Ich finde schon, dass man Leuten, die höflich fragen auch derartige Tipps geben sollte - jeder, der für 200€ ein Piano kaufen will weiß, dass er für 400 oder 800 etwas deutlich besseres bekommen kann. Ich weiß allerdings auch, dass dieses Piano bewährt ist und funktioniert (zumindest mal drei Jahre lang) ;)

Ich hoffe, Du hast Deine Finger/Zunge noch
 
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Ich habe so ein Piano (von Thomann) schn einmal gespielt. Dort waren die Tastenabstände - sagen wir mal - fragwürdig. Und die Tasten haben kein besonderes
Gefühl hinterlassen. Tatsächlich wie bei einem Spielkeyboard.
Sicher ist es gut, mit günstigem anzufangen, bevor man tatsächlich nicht weiter macht. Aber ein guter Anfang ist es trotzdem nicht...
 
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Dennoch weiß ich, dass dieses Modell gut funktioniert
Das ist wohl Definitionssache. Wenn man "gut funktionieren" als "man drückt auf eine Taste, und es kommt ein passender Ton" definiert, dann sicherlich ja. Wenn man damit aber meint, dass das Ding den Namen "Instrument" verdient, dem Spieler also die Möglichkeit zu nennenswertem musikalischem Ausdruck bietet und auch die Voraussetzungen erfüllt, seine Spieltechnik zu entwickeln und zu verbessern, das Gehör zu schulen usw., dann sicherlich nicht. Gerade, wenn man beginnt, ein Instrument zu spielen, ist es aber unglaublich wichtig, dass das Instrument sich so verhält, wie "es sich gehört". Schließlich lernt man vieles nicht direkt durch den Unterricht o.ä., sondern einfach durch die Interaktion mit seinem Instrument.
Durch ein Schrottgerät wie dieses behindert man die musikalische Entwicklung ganz erheblich. Jemand, der regelmäßig (oder gar ausschließlich) auf so einem Gerät spielt, wird beispielsweise nur sehr schwer ein Gefühl für den Umgang mit der Dynamik finden, aber genau die ist es doch, die die Musik überhaupt lebendig und interessant macht.

vor allem von Leuten gekauft wird, die eben nicht mehr Geld für ein E-Piano ausgeben können.
Das ist richtig, und ich verstehe auch die Hintergründe der Hersteller und Händler, solche Geräte auf den Markt zu bringen. Die stehen nämlich vor der Wahl, jemandem mit sehr kleinem Budget ein Schrottgerät zu verkaufen und ein paar Euro zu verdienen, oder mit den Leuten gar kein Geld zu verdienen. Klar also, dass sie den Schrott anbieten. Ich werfe ihnen das auch gar nicht vor.

Aus Sicht des Käufers muss man sich aber eine andere Frage stellen: Kann ich mir den Luxus, dieses Instrument zu spielen, leisten? Ich habe das schon einmal an anderer Stelle gesagt, und ich sage es hier gerne nochmal: Musik ist ein teures Hobby, und teure Hobbys sind Luxus. Für jedes Hobby muss man eine gewisse finanzielle Hürde nehmen, und wenn man das nicht kann, wird es schlichtweg nicht funktionieren. Ich würde es selbstverständlich begrüßen, wenn sich jeder leisten könnte, Musik zu machen, aber das ist leider utopisch. Man kann für 200€ nicht vernünftig Klavier spielen lernen, genauso wenig wie man dafür einen riesigen Flachbild-Fernseher kaufen, einen dicken Sportwagen fahren oder sich sein eigenes Pferd halten kann. Das geht doch querbeet durch alle Interessengebiete. Warum sollte es ausgerechnet bei der Musik anders sein?
Wenn das Budget also so knapp ist, sollte man konsequent sein und sagen: Sorry, geht nicht.

Ein Beispiel: eine Bekannte von mir (von Beruf Anwältin, Ehemann Pilot), die sicherlich keine finanziellen Probleme hat hat vor ca. 8 Jahren für ihre Tochter das damals billigste Homepiano gekauft: ein Hemingway DP500 - ein wirklich schlechtes Instrument mit kaum so zu bezeichnender Anschlagsdynamik. Die Tochter hatte damals ständig neue Flausen im Kopf und hat vieles angefangen und ist bei wenigem geblieben... Das Klavier hat sie noch heute, und spielen kann sie auch. Und sie weiß auch, dass es wesentlich bessere Instrumente gibt - ihr derzeit größter Wunsch ist ein besseres Piano.
Zunächst mal: Das arme Mädchen. Genau dieses Gerät habe ich schon mehrfach unter den Fingern gehabt, und es ist wirklich widerlich.

Dann: Da liegt die typische Ausrede zu Grunde, die so oft von Eltern vorgebracht wird: "Ich weiß ja nicht, ob mein Kind dabei bleibt". Blödsinn! Das ist doch überhaupt nicht die Frage. Die Frage ist, ob ich meinem Kind die bestmöglichen Voraussetzungen bieten möchte, das Instrument zu erlernen und Spass daran zu entwickeln. Gerade, wenn es finanziell keine Probleme gibt, ist der Kauf so eines Schrottgerätes einfach nur totaler Blödsinn. Aber auch, wenn das Budget nur für ein Einsteigergerät reicht, fährt man damit üblicherweise deutlich besser. Sollte das Kind tatsächlich aufhören, kann man das Gerät im Zweifel immer noch verkaufen und kommt bei einem Markengerät üblicherweise mit relativ wenig Wertverlust davon. Bei Schrottgeräten ist der Verlust sogar häufig größer, denn die bekommt man nicht mehr verkauft. Der Wertverlust bei einem soliden Einsteigergerät kann dann durchaus kleiner sein als der Gesamtpreis einer Schrottkiste.

Des Weiteren: Ich sage ja immer, dass dieses "Ich weiß nicht, ob mein Kind dabei bleibt" in Kombination mit dem Kauf eines Schrottgerätes eine selbsterfüllende Prophezeiung ist. Beispiele wie deines scheinen das Gegenteil zu zeigen, sind aber meiner Erfahrung nach die klaren Ausnahmen. Natürlich gibt es viele, die tatsächlich nach relativ kurzer Zeit aufhören, aber dabei ist der Anteil derer, die kein richtiges Instrument haben, deutlich größer. Diese Einschätzung teilen übrigens auch so ziemlich alle (größtenteils hauptberuflichen) Musiklehrer in meinem Bekanntenkreis.

Und abschließend: Was eine Verschwendung. Wenn das Mädchen jetzt einigermaßen spielen kann, ist das zwar bei der Voraussetzung erfreulich und ein Zeichen für enormes Durchhaltevermögen (oder, zumindest in vielen anderen Fällen, für großen Druck seitens der Eltern), aber stell dir mal vor, wie gut sie wäre, wenn sie von Anfang an ein richtiges Instrument gehabt hätte.

Ich finde schon, dass man Leuten, die höflich fragen auch derartige Tipps geben sollte - jeder, der für 200€ ein Piano kaufen will weiß, dass er für 400 oder 800 etwas deutlich besseres bekommen kann.
Ich hingegen finde, dass man die Leute darauf hinweisen sollte, dass 200€-Pianos eine Lüge sind. Einem 200€-Piano sollte man mit der gleichen Skepsis begegnen, die man einem Neuwagen für 500€ entgegenbringen würde. Es ist für diesen Preis (anscheinend) einfach nicht möglich, ein Produkt zu bauen, das die absoluten Mindestanforderungen erfüllt, und leider gibt es im Gegensatz zu den Autos keinen Instrumenten-TÜV, der die Einhaltung eben dieser Mindestanforderungen sicherstellt, bevor die Geräte verkauft werden dürfen.
Es tut mir ja leid. Ich würde auch lieber sagen, "ja, kauf das Teil, das ist für den Anfang echt okay", aber das wäre gelogen. Ich bin auch nicht abgedreht oder habe den Bezug zur Realität verloren, und ich kann deutlich zwischen meinen Anforderungen als langjähriger, anspruchsvoller Musiker und denen eines Anfängers unterscheiden. Außerdem kann ich mich sehr gut an meine eigenen, früheren Instrumente erinnern, die auch anfangs billig, dann unpassend, und erst viel später einigermaßen gut wurden. Und ich kann mich auch noch gut daran erinnern, welche Probleme, Motivationslöcher, Frustration, Spieltechnikfehler usw. sie damals ausgelöst haben - und wie viele Jahre später ich die Auswirkungen teilweise noch gemerkt habe.

Ich weiß allerdings auch, dass dieses Piano bewährt ist und funktioniert (zumindest mal drei Jahre lang) ;)
Wie schon oben beschrieben: Gerade in der Anfangsphase der musikalischen Entwicklung erzeugt so ein Gerät "Schäden", die später nur mühsam in langwieriger Kleinarbeit repariert werden können. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass es besser wäre, die besagten drei Jahre zu warten (und zu sparen), und dann mit einem echten Instrument sowie Unterricht einzusteigen. Den kleinen Teil musikalischer Entwicklung, den man dann in den drei Jahren "verpasst" hat, holt man schnell auf, zumal man sich eben nicht mit dem langwierigen Ausbügeln von Fehlern aufhalten muss.
 
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Ich wende hier im Forum sowie bei meinen neuen Schülern sehr viel Zeit auf um gut zu beraten in der Hoffnung dass sie mindestens ein P 35 Kaufen oder gebraucht um die 500 und bin tödlich beleidigt, wenn die darunter bleiben. Mein nächster Schritt wird sein, solche Leute zum ortsansässigen Keyboard Lehrer zu schicken. Der kann selbst kein Klavier sondern keyboard und Akkordeon und selbst Anschlag dynamik ist ihm nicht wichtig. Da können die dann hin.

Ich sage ab sofort nicht mehr, dass ich Keyboard unterrichte sondern nur Klavier und Gitarre und d piano ist das mindeste, was zum Klavier unterricht angeschafft werden muss. Ich bin es so leid.

Wenn man nämlich sagt, dass man keyunterricht anbietet kommen sie mit den blöden bontempi tischhupen an. Vergessen dann ihre jack wolfskin Mütze im Unterrichts Raum, die vermutlich teurer war als das Keyboard.
 
Ich kann Euch ja verstehen! Und ja, Ihr habt auch Recht aus Eurem Blickwinkel - und doch gibt es Fakten: diese (Euren Ansprüchen nicht genügenden) Instrumente werden massenhaft verkauft, und es verblüfft mich sehr, dass solche Preise überhaupt machbar sind: immerhin haben die Kisten einen Piano-Klang, drei Jahre Garantie und eine Tastatur, die eben keine schlechte Keyboard sondern vielleicht nur eine nicht gute Piano-Tastatur ist :rolleyes:

Und trotzdem wird damit Musik gemacht!

Es gibt auch Fachleute, die behaupten, dass man Gitarren oder Klavierunterricht nehmen muss! Bullshit - Unterricht kann einen Musiker oder Schüler schneller voran bringen, aber es gibt auch jede Menge Autodidakten, gerade in der Zeit von YouTube - viele davon sind (auch ohne YouTube) in der Weltspitze gelandet, und bei vielen war ein richtig schlechtes Instrument der Anfang. So gesehen ist es besser jemand kauft für 200€ ein Musikinstrument als ein Skateboard oder Computerspiel.

Ich finde es dennoch richtig, den Leuten zu empfehlen, Respekt vor einem Instrument zu haben, und lieber ein paar EURO drauf zu legen, um ein besseres Instrument zu kaufen. Aber viel wichtiger ist es, dass die Leute Musik machen!
 
...aber stell dir mal vor, wie gut sie wäre, wenn sie von Anfang an ein richtiges Instrument gehabt hätte...

Muss denn jeder sooo gut sein?

Sie ist jetzt 16 und spielt neben Piano auch noch Gitarre und vor allem singt sie! Meine Nachbarstöchter hatten zu hause ein Seiler Klavier für 18000 DM, sind zwei und vier Jahre älter, hatten einen Haus-Lehrer und spielen beide seit Jahren nicht mehr...

Nicht jeder hat Talent und den Willen dazu ein guter Musiker zu werden, und viele Eltern entscheiden eben nicht so, wie sie beraten werden. Das macht sie aber nicht zu Idioten!

Und leider kenne ich auch sehr viele Musiklehrer, die ihre Schüler ausgenutzt und frustriert haben, anstatt sie wirklich voranzubringen. Schön, dass es dennoch so viele talentierte Leute gibt, die auch was aus ihrem Talent gemacht haben.
 
Es mag sein, dass man auf einer "nicht guten Piano-Tastatur" Musik machen kann.
Aber hier im Board dürften sich hauptsächlich Leute rumtreiben, die unter Musik dann sicher etwas anderes verstehen
und vor allem die Tastatur anders beurteilen. Ich finde solche Tastaturen schlecht.
Aber es dürfte - wie immer - Geschmackssache sein. Mein Ding ist solch Piano nicht.
 
Fakten: diese (Euren Ansprüchen nicht genügenden) Instrumente werden massenhaft verkauft
Diese Geräte genügen überhaupt keinen Ansprüchen. Das finden die Leute aber erst viel später raus und ärgern sich dann.

Die Verkaufszahlen sind auch kein Argument. Deine Schlussfolgerung wäre vermutlich "dann können sie ja so schlecht nicht sein", aber wenn sogar Leute, bei denen das Geld nicht so knapp ist, diese Schrottkisten kaufen, lassen sich ganz eindeutig zu viele bequatschen oder informieren sich nicht richtig.

und es verblüfft mich sehr, dass solche Preise überhaupt machbar sind
Der Preis allein ist aber doch überhaupt kein vernünftiges Kriterium. Betrachten musst du das Preis/Leistungs-Verhältnis, und das ist bei diesen Geräten schlecht. Zwar ist der Preis selbstverständlich niedrig, aber die Leistung ist eben auch sehr gering (weil qualitativ schlecht).

keine schlechte Keyboard sondern vielleicht nur eine nicht gute Piano-Tastatur ist :rolleyes:
Mit der Tastatur eines Yamaha-Einsteigerkeyboards wird es zwar schwierig, klassische Musik zu spielen, weil die Dynamik schwierig zu dosieren ist und außerdem einige Tasten fehlen, aber besser als die Lichtschalter-Reihen, die gefühlt in diesen Billigkisten verbaut werden, ist es allemal. Gerade die Tastatur ist das größte Argument gegen diese Geräte, weil sie wirklich vollkommen unbrauchbar ist. Welche Folgen das hat, habe ich ja schon beschrieben.

Und trotzdem wird damit Musik gemacht!
Man fühlt so richtig das Marketing-Geblubber aus dieser Aussage herausquellen: "Früher war es nicht möglich, für wenig Geld Klavier zu spielen [Einblendung eines traurigen Kindergesichtes]. Aber wir von Firma XYZ [Paukenschlag, Fanfaren!] bringen das Klavier auch für wenig Geld zu IHNEN nach Hause! [Einblendung eines überraschten Mutter-Gesichtes, andeutend "Wie ist das nur möglich?"] Mit der neuen Ughldibluh-Technik und hochwertigen Blafasel-Mechaniken werden Sie den Unterschied nicht mehr ausmachen können! [Kamerafahrt über das vorzustellende XYZ P01, dabei im Hintergrund ein lebhaftes, klassisches Klavierstück, das auf einem Steinway D in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde] Das neue XYZ P01! [Einblendung eines begeistert lachenden Kindergesichtes]."

Es gibt auch Fachleute, die behaupten, dass man Gitarren oder Klavierunterricht nehmen muss!
Das werden wir an dieser Stelle nicht diskutieren, denn das geht wirklich zu weit vom Thema ab.

So gesehen ist es besser jemand kauft für 200€ ein Musikinstrument als ein Skateboard oder Computerspiel.
Warum? Wenn jemand Spass daran hat, soll er doch ruhig ein Skateboard kaufen, oder ein Computerspiel. Musik machen ist nicht alles, und ich würde die Entscheidung, ein Skateboard zu kaufen, in diesem Zusammenhang sogar begrüßen. Da hat man für 200€ dann nämlich mit Sicherheit etwas, das längerfristig für Spass sorgen kann, als ein Billig-"Digitalpiano".

Aber viel wichtiger ist es, dass die Leute Musik machen!
Du bist also der Meinung, dass die ganzen Dinge, die ich im letzten Beitrag aufgeführt habe, vollkommen egal sind, solange man nur Tasten drücken kann und da Töne rauskommen? Ist das dein Ernst, und ich frage dich jetzt als Musiker, nicht als Verkäufer?

Wenn man nur ein bisschen klimpern will und schon von vorn herein weiß, dass spätestens nach einem Jahr Schluss ist, okay, dann ist es egal und man kann auch so eine Kiste kaufen. Aber wer weiß das schon vorher?

Muss denn jeder sooo gut sein?
Nein, muss nicht. Aber warum sollte ich jemanden von Anfang stark dabei behindern, gut zu werden? "Gut sein" erfordert ja erstmal ein "besser werden", also Fortschritt, und Fortschritt bedeutet Erfolgserlebnisse, die ganz grundlegend für den Spass an der Musik erforderlich sind. Die Entscheidung, den Erfolg von Anfang an durch ein schlechtes Gerät zu deckeln (und den Rest auch noch stark zu bremsen), ist deshalb eine denkbar schlechte Grundlage für die langfristige Freude an der Musik. Das ist genau der Grund, warum die meisten dieser Geräte nach einem Jahr nur noch Staubfänger sind.

Meine Nachbarstöchter hatten zu hause ein Seiler Klavier für 18000 DM, sind zwei und vier Jahre älter, hatten einen Haus-Lehrer und spielen beide seit Jahren nicht mehr...
Ja, und? Ist doch völlig okay. Ich sage ja nicht, dass ein gutes Instrument generell dazu führt, dass die Leute gut spielen und dabei bleiben. Ich finde auch nicht, dass es das Ziel sein sollte, die Leute möglichst lang am Spielen zu halten. Mir geht es nur darum, die Möglichkeit dafür offen zu halten, damit die Person sie ergreifen kann, wenn sie möchte.
Das Hauptkriterium ist natürlich immer die Motivation des Schülers, und solange die gegeben ist, geht es voran. Der Punkt ist aber, dass das Instrument den Weg ganz deutlich mitgestaltet. Ein Klavier in gutem Zustand ist eine leicht abschüssige, asphaltierte Straße. Ein gutes Digitalpiano ist, je nach Preisklasse, ein Schotter- oder Waldweg. Ein Schrottgerät ist ein steiler Gebirgspass, der ständig durch Felsen versperrt ist.
 
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Und was sagt nun der threadersteller zu all dem?
 

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