Ein Multieffekt für E-Gitarre und Akustik-Gitarre

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Hallo zusammen,

Ich spiele mehrere Saiteninstrumente, die ich einfach durch Umstöpseln an einem Multieffekt bedienen will. Jedes Instrument soll mindestens einen Patch bekommen, damit man zwischen den Instrumenten mit ihrer Grundeinstellung schnell umschalten kann, wenn man umstöpselt.
Setup: Instrument -> Multieffekt -> PA oder Aktivbox (RCF ART310 oder dB K300) und so einfach sollte das aussehen.

Ich suche ein eher kleines kompaktes Multieffektgerät, das sowohl E-Gitarre als auch akustische Gitarre zufriedenstellend bedienen kann.
Kosten am liebsten unter 300 EUR, keinesfalls über 500 EUR.

Ausgeguckt habe ich mir:
Zoom G3x
Zoom G5
Boss ME-70

Betriebsart E-Gitarre, Jazz-Gitarre:
Ich verwende meist eine AC30 Simulation, nur leicht angezerrt, ansonsten ein stärkerer Overdrive Richtung Blues, eigentlich nie Crunch oder Rectifier.
Effekte eher sparsam, Kompressor, Chorus, Hall, Echo in Maßen und nie zuviel gleichzeitig.
Die Amp-Modeller sollten einigermaßen was taugen. Meine J-Station ist schon nicht schlecht.

Akustik Instrumente:
Nylon Akustik, Ovation, Ukulele, Mandoline, kubanische Tres (3 Saiten doppelchörig)
Hier sollte die Amp Simulation überbrückbar sein, aber ein Equalizer ist Pflicht. (Das kann die J-Station leider nicht. Da gibt es zwar Bypass, aber dann hat man keinerlei Klangregelung mehr).
auch hier eher sparsame Effekte: Kompressor, Chorus, Hall, Echo in Maßen und nie zuviel gleichzeitig.
Es geht nicht darum eine E-Gitarre wie eine Akustik klingen zu lassen. Akustik-Simulation brauche ich gar nicht!

Hat jemand Erfahrung mit einem oder mehreren der oben angegebenen Teile, oder einen Alternativ-Tipp?

Gruß
Christoph
 
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Akustik Instrumente:

Hier sollte die Amp Simulation überbrückbar sein, aber ein Equalizer ist Pflicht.

Gruß
Christoph

Hallo,

... der ME 70 kann im reinen EQ betrieben werden ... wie das klingt wenn eine Akustische "durchgespielt" wird, werde ich die Tage mal versuchen einzufangen ... Habe ich auch noch nicht gemacht ... Als PA käme dann der AUX In von meinem AER 60 zu Einsatz ...

Delay, Chorus, Reverb, Looper und EQ des ME 70 würde ich für die Akustische sehen ... der Rest ist eher E-Gitarre ...

Gruß
Martin
 
Seh ich ähnlich, im Prinzip werden weitgehend die gleichen Modulationseffekte in Pedale für A- und E-Gitarren eingebaut.
Das E-Gitarren-Multi hat halt noch die Zerren sowie Amp- und ev. Speakersimulatinen, die A-Gitarren-Multis haben dafür Simulationen für diverse A-Modelle drin.
Wenn du auf letzteres verzichten kannst, geht auch ein E-Gitarren-Multi, bei dem du halt Patches nur für etwas Chorus, Delay und Reverb einrichtest.

Allerdings grüble ich etwas, weil ich mich erinnere, dass du ein Zoom A2 hast, mit dem du nicht so unzufrieden warst. :gruebel:
Umstöpseln ist live immer eine heikle Sache ...
Hast du dir nicht überlegt, mit so etwas wie zwei 3in1 Umschaltern zu arbeiten.
Dann hängst du 3 Instrumente vor das Zoom und 2 vor das E-Gitarrenmuiti o.ä.
 
1. Ich rate dringend von Zoom ab. (Ich hab nichts gegen die Effekte oder Bedienung, die Optik mag ich sogar, aber das Ampmodelling ist an der Grenze zu beschissen. Sehen auch die Leute von Bonedo.de so...)


2. Schau dir mal den Line6 Pod HD300 an. Kriegt man mit einem minibisschen Geduld gebraucht für lächerliche 180 €, hat tolle Effekte und gutes Ampmodelling.
 
Ergänzung:
Eines haben E-Gitarren-Multis ev. doch nicht, das ist ein geeigneter Kompressor.
Die Pedalkompressoren für E-Gitarre haben eine Hard-Knee Kompressionsline, was zu hörbaren Regeleffeten führt, ist aber als "Effekt" gewollt.
Akustische Instrumente sollten aber einen "besseren" Kompressor mit Soft-Knee Kompressionsline bekommen, die sind an dem Punkt anspruchsvoller.
Das wäre ein Punkt wo drauf geachtet werden sollte, dass das Multi besser nicht nur Pedalkompressoren simuliert.
 
Hi,

ein Freund von mir spielt seine Akustik und Egitarre mit einem POD HD500, in einen Eingang die Akustik, in einen die Egitarre und dann entsprechende Presets.
Er hat vorher lange mit A/B Switches, dem TC Nova System etc. rumprobiert und scheint nun von der Lösung mit dem POD begeistert zu sein.

Gruß,
Sammy
 
Kann wenn du gebrauchtem nicht abgeneigt bist auch den POD X3 live empfehlen.
Gefällt mir wegen der für meinen Geschmack vielfältigeren Nutzbarkeit noch besser als die HD Reihe.
Hab ihn daheim und sowohl mit E als auch mit Akustik schon betrieben.
Fand die Sounds wirklich gut.
 
Allerdings grüble ich etwas, weil ich mich erinnere, dass du ein Zoom A2 hast, mit dem du nicht so unzufrieden warst.
Erst mal danke für die vielen Rückmeldungen.
Ja, ich habe eine Johnson J-Station und ein Zoom A2 und bin mit beiden eigentlich sehr zufrieden. Dafür habe ich auch schon eine Umschalt-Lösung, die sogar erweiterbar wäre. Allerdings schleppe ich dann immer eine große Kiste mit mir herum. Bei meiner Art Musik muss ich nicht so oft Patches wechseln. Umstöpseln ist dank Neutrik Silent Plug auch recht entspannt. Bei manchen Gitarren mit Preamp muss ich vor dem Ausstecken die Lautstärke runter drehen, da sie beim Einstecken einen verzögerten Knacks erzeugen. Glücklicherweise reicht das aber.
Bisher habe ich eben 2 Kabel: ein schwarzes und ein grünes farblich passend zum Modeller ;) . So entsteht wenig Kabelsalat. Das würde sich auf 1 Kabel reduzieren.

Ich möchte aber gerne eine kleine All-In-One Lösung für das "Handgepäck".
Und da wäre das G3X schon klasse. Klein und nur 1.2kg. Hätte alle Anschlüsse, die ich brauche, und die Einschränkung auf 3 Effekte wäre sogar tragbar (Edit, habe gerade gesehen dass sogar eine Kette mit 6 Effekten möglich ist.)
Aber auf die Warnung hin müsste ich mir das Amp Modelling für die E-Gitarre anhören, ob das für meine Zwecke reicht. Bei den Effekten denke ich, ist es nicht so kritisch, solange ich etwas passendes hingebastelt bekomme. (Beim Zoom A2 gibt es nur wenige Hall Einstellungen, die halbwegs etwas taugen, aber ich habe etwas gefunden und das wird jetzt in den Patches weiter kopiert).

Das ME 70 fand ich recht ansprechend (stimmt, beim Amp Modelling gibt es die Auswahl EQ), allerdings bräuchte ich die komplette OD/DS Sektion überhaupt nicht.
Martin, du brauchst das ME 70 nicht aufnehmen. Das kann meinen persönlichen Test nicht ersetzen, denn ich will ja alle Kombinationen (E und A) testen.
Wenn du mit der Aussage kommst, das es z.B. mit deiner Western und dem AER vernünftig klingt, dann reicht mir das, damit ich den in die engere Wahl nehme.

Edit:
Das Pod HD500 erscheint mir schon recht gut, ist aber eigentlich nur noch im "zur Not Budget" anzusiedeln da eher zu teuer.

Um es nochmals zu verdeutlichen: es geht mir eher um eine kleine handliche Minimallösung und nicht das große Universal-Schlachtschiff.
Wenn das Kleinzeug nichts taugt, bleibe ich bei meinem großen Koffer.

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Christoph,

als ich vor ein paar Monaten nach einer minimal-Multieffektlösung für Egitarre gesucht habe, hätte ich mich fast für das ME25 entschieden. Mit den günstigen Testkopfhörern im Laden klang es okay, mit meinen guten In-Ears klang es ziemlich schlecht. Ich bin daher dann auch beim POD HD gelandet, leider sind die kleinen, kompakten doch alle in der Soundqualität schlechter, als diese Universal-Alles-Drin-Schlachtschiffe. Auch wenn ich auch kein riesiges Schlachtschiff möchte... ein kleines richtig gutes habe ich damals leider nicht gefunden. Kommt natürlich auch auf die eigenen Vorstellungen an. Ich bin dann eher bei Einzelpedalen geblieben.
Sonst guck doch mal nach einem gebrauchten POD HD x00, falls ein Gebrauchtkauf für dich okay wäre.
Gruß,
Sammy
 
Na dann werde ich auch mal die Line 6 Pods ansehen. Von früher kannte ich die und war nicht so begeistert. Hat sich wohl etwas getan.

Bei Digitech gibts wohl auch noch welche mit Bypass für die Amp Simulation. Muss ich weiter recherchieren.

Bei den VOX Tonelabs scheint das immer nur mit Amp Simulation zu gehen. Wenn da der "Clean" Amp nicht zuviel Klang verbiegt, wäre das eine Option, aber ich fürchte der verbiegt zuviel.

Gruß
Christoph
 
Wenn da der "Clean" Amp nicht zuviel Klang verbiegt, wäre das eine Option, aber ich fürchte der verbiegt zuviel.
Hmm, es gaht da ja um den linearen Frequenzgang.
Da bei dir gleich mehrere Instrumente zur Debatte stehen (Nylon Akustik, Ovation, Ukulele, Mandoline, kubanische Tres), die sicher akustisch bleiben sollen, würde ich nicht wegen der E-Gitarre eine nicht abschaltbare Ampsimulation einbauen, wenn sich das irgendwie vermeiden lässt.
Auch ein cleaner Jazzchorus hat ja keinen linearen Frequenzgang wie ein Akustikverstärker.
Vielleicht macht es in der Paxis bei machen Simulatoren nicht viel aus - aber in deinem Fall ist das eher kein Versuch wert.
Es gibt ja auch genug Geräte, wo Ampsimulation abschaltbar ...
 
Das Zoom G3X verrichtet bei mir genau diese Arbeit.

ich spiele Akustik und E-Gitarre bei meinen Jamsessions und habe ein Gerät benötigt, mit dem ich beide Instrumente mit ein paar Effekten versehen kann und eine solide Ampsimulation für die elektrische Klampfe parat habe. Das Gerät ist sehr einfach gestrickt, live hervorragend zu bedienen, bietet mehr als genug Auswahl an mittelmäßigen Effekten / Brot und Butter Sounds und lässt den Charakter des angesteckten Instruments in meinen Augen noch ganz gut durchkommen. Es ist keine High End Lösung und gegen mein Axe FX2 ist es wortwörtlich ein Witz, es funktioniert jedoch zuverlässig und die selbsterstellten Sounds, die Dynamik, Rauschfreiheit und der Looper machen das Gerät zu einem wertvollen Begleiter. Erwähnenswert ist auch der gut funktionierende Tuner, das geringe Gewicht und die geringen Gerätemaße.

Das ME70 gefiel mir für die Akustikgitarre gar nicht, vergleichbare Geräte hatten immer wieder den ein oder anderen Kompromiss gefordert. Ich war im Großen und Ganzen vom G3 im Vergleich sogar sehr angetan, selbst das Modeling empfinde ich hier um Klassen besser als z.B. beim BOSS.

Ich spiele das Gerät im Übrigen ausschliesslich in die PA oder in Monitore via DI Out mit sehr gleichbleibendem Ergebnis. Mit dem Gerät verwende ich eine massive Taylor Dread der Mittelklasse und eine selbstgebaute Telecaster mit Bill Lawrence Tonabnehmern.
 
Na das rankt das G3X doch wieder ziemlich nach oben, weil das ja ziemlich genau dem entspricht, was ich damit vorhabe.
Nun ja, meine Erfahrung mit den Preset-Sounds ist der, dass davon noch nie einer gepasst hat. Die sind (egal von welchem Hersteller) meist wesentlich zu dick aufgetragen, um zu zeigen was das tolle Gerät so alles kann. Meine verwendeten Presets sind alle selbst gestrickt.
Danke für den Tip, aber anspielen muss ich es doch noch. Leider hat mein hiesiger Musikladen das nicht da.
Sonst muss ich es halt doch mit Rückgaberecht bestellen. Die Wahrschienlichkeit, dass es passt ist wohl doch hoch.

Danke für die Tips
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den VOX Tonelabs scheint das immer nur mit Amp Simulation zu gehen.

Ich weiß nicht wie es bei den neueren Modellen aussieht, aber bei meinem damaligen Tonelab LE konnte man mit je einem Knopfdruck Ampsimulation und Boxensimulation ausschalten. Natürlich auch in Presets programmieren. Kann mir nicht vorstellen, dass die dieses Feature rausgenommen haben; das wäre ja ein K.O. Kriterium.
 
Das G3X hat, wie ich eben sehe, auch einen Schalter für aktive und passive Pickups direkt am Eingang.
Daran muss zwar auch beim Instruementenwechsel gedacht werden, aber es ist viel besser wie wenn die Einstellung irgendwo im Menü versteckt ist, weil es dort i.d.R. auch global und nicht "pro Patch" ist.
 
Der von GEH erwähnte Schalter ist jedoch ohne größeren Einfluss sofern man keine starken Humbucker einsetzt, ich habe den immer auf passiv stehen und gleiche den Output der Akustikgitarre in etwa der elektrischen Gitarre an.
 
uups, kaum ist man 2 Abende weg, schon verpasst man die Hälfte.
Ja, den Umschalter für Aktiv/Passiv habe ich auch entdeckt. Wird aber nicht so viel ausmachen, da die meisten meiner Instrumente aktiv sind.
Nach den Erfahrungen von robin taylor, die so ziemlich meinen Einsatzzweck wiederspiegeln, werde ich zuallererst versuchen, das G3X zu testen. Dann sehen wir weiter.
Ich kann vermutlich auch mit nicht ganz optimalen Simulationen leben. Ich hatte sogar versucht, mit dem A2 in der Einstellung Tube Preamp die Jazz Gitarre zu spielen, aber das klingt einfach nicht. Dann kann ich gleich direkt in die DI spielen, das klingt fast besser.
Aber: Size matters.
In Tübingen gibt es viele Ecken, wo man mit dem Auto nicht hinfahren kann. 50m Fußweg sind keine Seltenheit. Und Parken geht oft noch viel schlechter. Daher ist für mich ein sehr kleines Besteck essentiell.

Allen danke, die mir hier ihre Tips abgegeben haben, das ist wirklich hilfreich.
Ich werde den Thread in nächster Zeit nicht weiter verfolgen, bis ich einen Test hiner mir habe.
Dann mehr von mir.

Gruß
Christoph
 
Ich hab's getan. Es wurde das Zoom G3X, und das ist tatsächlich genau das richtige Gerät für meine Anwendung.
Hier berichte ich mehr darüber.

Gruß
Christoph
 

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