Erfahrungsbericht Native Instruments Maschine

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sucka.suckz.
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Hallo !

Da ich nur sehr wenig im forum bzgl. Native Instruments Maschine möchte ich euch hier mal meinen Erfahrungsbericht schreiben.

Wie es dazu kam:

Ich habe mir ende 2009 eine MPC 2000 XL gekauft und diese auch für ca 3 Monate Intensiv genutzt.
Als ich dann von Maschine erfahren habe, wurde es zeit die MPC in die Bucht zu setzen.
Eine Woche später kahm dann ein Oldschool besessener Student die MPC voller vorfreude abholen.
Als dieser weg war bin ich sofort in den Laden gegangen um mir Maschine zu kaufen.
Und?
Ausverkauft !
Wieder eine woche Später habe ich dann endlich eines ,der bei Musikhäusern rar gewordenes Gerät erhalten.

Zuerst das Setup:

Native Instruments Maschine ( Als Plug in & Stand alone )
Yamaha KX 61 Masterkeyboard
Cubase 5
Focusrite Saffire Pro 40
Esi near 05

1. Lieferumfang / Installation / Service

In der großen Verpackung befinden sich die nötigen Dokumente wie User's Manual, Native Instruments Product Guide die Aktivierungsnummer und natürlich Maschine selbst.

Direkt beim öffnen lächelt einen das Gerät an.

Also, direkt ausgepackt und ab an den Rechner.
Unter windows 7 32 bit verlief die Installation schleppend, aber problemlos. Maschine wurde sofort erkannt und die Treiberinstallation sowie die Software Installation wurde weitesgehend automatisch ausgeführt.

Der Service ist "So LaLa". Bei einigen problemen konnte mir nur im forum geholfen werden,
der Telefon Support ist ziemlich unkompetent und unfreundlich.

2. Verarbeitung

In Punkto Verarbeitung war ich anfangs ziemlich enttäuscht.
2 von 10 Potis waren sehr "Hakelig". Das war auch nach 3 tagen noch so.
Also habe ich das gute Stück genommen und zurück gebracht.
Natürlich habe ich auch direkt ein neues Paket bekommen, sodass ich mittlerweile wunderbar weiche Potis benutzen kann.

Ansonsten ist die Verarbeitung wirklich top. Das Metall fühlt sich Edel und Hochwertig an.
Die Gummierten Pads haben ein sehr angenehmes Feeling und lassen sich sehr gut anfassen.

Alle Bedienelemente sind Gummiert und haben einen festen Druckpunkt.

3. Bedienung / Workflow

Die Bedienung ist wirklich Kinderleicht.
Ein Drum Kit laden und sofort kann der Spaß losgehen.
Das einzige Manko sehe ich in der doch sehr unübersichtlichen Sequenzer Sektion.
dazu später mehr.
Die "Stock Sounds" sind nicht die besten, aber brauchbar. Strings & Synthies sind Kraftvoll und zugleich sauber.
Wer allerdings selbst "lebendige" musik machen möchte, der sollte sich wirklich die eigene Sample Library anlegen.

Das Recorden von Drums macht einen riesen spaß ! Sowohl Control , als auch Step Sequenzer sind möglich.
Beides funktioniert reiblungslos und lässt einen nichtmehr los.
Das Timing im Control Mode ist überraschend genau und hat extrem niedrige Latenzen.
Der Step Sequenzer erinnert wirklich stark an alte Drummachines.
Damit wird sich jeder sofort zurecht finden !

Das einspielen von Melodien mache ich Per Masterkeyboard, das sich sofort reibungslos intigrieren lies und seinen dienst wirklich herovrragend erledigt.

Das Sequenzer Fenster ist in sogenannte "Scenes" und "Clips" unterteilt.
Wobei die Scenes das Komplette "clip arrangement" in sich tragen.
Clips sind die einzelnen Instrumente & Samples.
Das für mich sehr wichtige Copy & Paste hat mich schwer enttäuscht.

Beispiel:
Ich habe eine Scene und Dubliziere diese.
Ich will Clip 1 in Scene 1 ein wenig umändern, um abwechslung reinzubringen.
Damit fertig merke ich das beim verändert auch direkt Clip 1 in Scene 2 verändert wurde, was mich sehr geärgert hat und mich heute immernoch zum verzweifeln bringt.

4. Samplen

Das Samplen ist wirklich ein riesen Spaß !
Native Instruments wollte Maschine ja Computerunabhängig machen.
Das ist zwar gelungen, allerdings bin ich das Computer gefrikel einfach gewohnt und komme auch hier nicht von der Maus weg, zudem ich das schneiden von samples auf dem Display einfach viel zu umständlich finde.

Mit der Maus ist es wirklich sehr einfach ein Sample binnen Sekunden wie gewünscht zu schneiden und weiter zu bearbeiten.

Das Slicen ist ähnlich wie Akai's Auto Chop funktion . Man kann zwischen 4,8,16 und 32 Slices wählen, oder sich die Slices selber setzen.
Wobei ich letztes natürlich bevorzuge.

Desweiteren kann man das Sample "Mappen" um es zu Pitchen.
Das hätte ich mir allerdings etwas felxibler gewünscht, da man nur eine auswahl von ziemlich ungleichmäßgen schritten hat. Also das empfang ich als klares minus. Bei einer MPC war das zB um einiges besser.

Importieren sowie aufnehmen von Samples ist genau wie bei einer MPC.
Turntable oder externe Soundquelle an die Soundkarte und schon kann man im Programm selber Samples aufnehmen.
Importieren kann man fertige Samples ganz einfach über den Media Pool.


5. Integration als Plug In

Die Integration als Plug In finde ich wirklich grottenschlecht.
Maschine ist als Plug in Ständig zu laut, ruckelt hier und da.
Läuft einfach nicht sauber wie man es von Native Instruments Plug In's gewohnt ist.
Das bei update 1.5 versprochene Drag & Drop von Scenes oder Clips in den Sequenzer von zB Cubase ist mir bis heute verwährt geblieben. Der support und das Native Instruments Forum konnten mir nicht weiterhelfen.

Die Ladezeit des Plug In's dagegen halte ich für in Ordnung, wobei das natürlich Computer abhängig ist.

Aber mal ehrlich, wer will denn ständig bei einem Plug in die Lautstärke nachregeln, weils mal wieder als erstes in den Peak kommt? Niemand ! Nervig !

Aus diesem Grund nutze ich Maschine nur als Stand Alone !

6. Fazit

Ich halte Maschine durchaus für den "MPC Killer".
Die Software ist übersichtlich und Funktionell, Samplen sowie Instrumente Laden ist sehr schnell und der Controller Harmoniert wunderbar mit der Software.
Das Einspielen macht spaß,
Der Sound ist sehr gut, effektmäßig lässt sich ein gutes Oldschool feeling erzeugen durch diverse möglichkeiten.

Minuspunkte verteile ich ganz klar für den Sequenzer.
Scenes und Clips im Song verändern um abwechslung rein zu bringen ist nicht möglich
und die Versprochene Drag & Drop funktion funktioniert nicht.

Wenn man dann deswegen bei Native Instruments anruft, man dem netten Herrn am hörer 20 Min. verklickert das man aus der Bedienungsanleitung nicht schlau geworden ist und sich dann so einen netten satz wie
"Dann müssen Sie sich mal mit der Software auseinandersetzen" anhören kann , verliert man schnell die Lust sich auf weitere Disskusionen einzulassen.

Aus diesem Grund nutze ich Maschine ausschliesslich als Stand Alone , und nur für Hip Hop.
Für alles andere habe ich Cubase das eindeutig flexibler ist.

Trotzdem würde ich für dieses Gerät eine Kaufempfehlung aussprechen.
Wer Hip Hop Produziert ist hier genau richtig.
Einspielen von Drums, Samplen und einspielen macht einfach nur Spaß !

Freunde anderer Musikstile sollten die ca 600 € doch lieber in Cubase investieren.




So, ich hoffe der ein oder andere kann hiermit was anfangen und sich vllt. besser entscheiden.

Feedback ist natürlich erwünscht und ich bitte um Gnade, da dies mein erster testbericht in jeglicher Hinsicht war.

Gruß, sucka
 
Eigenschaft
 
super aufschlussreich, vielen dank! :)

hast du auch erfahrung mit battery? falls ja, denkst du dann, dass battery besser ist um im sequencer zu arbeiten?

greetz
 
Ja battery hatte ich mal. Allerdings nur zur leihe ums zu Probieren.

Battery ist auf jeden fall nicht schlecht , und um Drums in einem Sequencer einzuspielen auf jeden fall die bessere Lösung, wobei man mit Maschine sich ja allerhand Drums einfach direkt Samplen kann.

Aber wie ich oben schon geschrieben habe, ist die Handhabung von Maschine als Plug In eher Mittelmäßig.

Wenn, dann Maschine nur als Stand alone , dann machts Spaß :great:

Gruß, sucka
 

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