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turko
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HFU
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Normalerweise poste ich unsere Ergüsse ja im benachbarten Jazzforum ... aber dieses Cover einer Nummer von Billy Joel
ist dort wohl eindeutig unangebracht ...

Entstanden in den letzten 2 Wochen gemeinsam mit einem jungen Kollgen
Er: Sänger, Beauftragter für die Songauswahl
Ich: Arrangeur, Playbackproduzent, Aushilfetontechniker ...

Viel Spaß dabei !

LG
Thomas

 
Eigenschaft
 
Moin Thomas,

ich hab einerseits Geschmackliches anzumerken - man hört halt, dass es Midi-Instrumente sind, und das mag ich bei solchen Musikstilen eher nicht so gern. Das ist aber mein persönliches Problem. Hat halt nicht jeder ne Band im Keller, ich leider auch nicht.

Der Sänger hat eine sehr, sehr schöne Stimme. Da finde ich nur schade, dass er an manchen Stellen unsauber intoniert. Glattbügeln mit melodyne muss wirklich nicht sein, und hier und da ein bisschen "off" ist authentisch. Aber er klingt, als hätte er genug Fähigkeiten, um es besser zu machen. Vielleicht braucht er was anderes auf dem Kopfhörer beim Singen? Weniger (0) Latenz durch direkt-analoges Monitoring hilft oft Wunder!

Oder du baust ihm den Song nochmal ohne die ganzen fills zusammen, nur mit Bass, Piano und Klick - würde ich mal bisschen experimentieren, wie er am Besten klarkommt.
Lohnt sich bei ihm in jedem Fall, finde ich.
 
Da finde ich nur schade, dass er an manchen Stellen unsauber intoniert.
Kannst Du mit eine konkrete Stelle als Beispiel nennen ?
Ich frage das deswegen, weil mir sowas üblicherweise nicht entgeht.
Vielleicht ein Anfall von Betriebstaubheit ...

Direct monitoring wird benutzt.

Bei den Midiinstrumenten muß ich Dir beipflichten. Gerade dieser Stil ist besonders anfällig dafür ... aber ich arbeite halt mit dem, was ich zur Verfügung habe ...

Danke für Deine Reaktion.

Thomas
 
Ich finde ihn an einigen Stellen ein klein wenig "off". Gleich am Anfang bei allen langen Vokalen.

Avaloooon, goooone, bei 1:00 das wriiiite,...

Live hört sich das weg, da isses egal. Bei ner Aufnahme fällt es mir auf. Vielleicht bin ich zu pingelig?

Viele Grüsse!
 
Vielleicht bin ich zu pingelig?
Das weiss ich noch nicht ... :)
Ich werde dem aber mit Analysetool nachgehen (was ich normalerweise nicht tue) und Bescheid geben. Interessiert mich (jetzt) selber ...

Thomas
 
Hi @Michi_HH, ich weiß was Du meinst (bin selbst Sänger und kenne und singe BJ Stücke - die sind nicht so einfach wie sie klingen). Der Sänger ist wirklich gut - hat ne sehr jugendliche Stimme mit viel angenehmen, nicht zu scharfen Höhen.

Ab hier @turko: Er ist aber auch in sehr starker Konkurrenz mit den Instrumenten im Mix. Ich hab jetzt mal auf mehreren Lautsprechern gehört aber es wird am Deutlichsten auf dem eingebauten MacBook Quäker. Es tut sich unheimlich viel in genau der Lage, in der seine ersten Obertöne sind. Gerade das, was ihm Präsenz verschafft, ist insgesamt heftig im Mix vertreten. Gerade bei dem von @Michi_HH zitierten "wriiiiite" steht er in direkter Konkurrenz mit dem Synth-Pad. Dazu hat er noch ein (an sich sehr angenehmes, natürliches) Vibrato, das sich mit so einem MIDI Klang reiben muss.

Ich würde ihm mehr Raum geben und die Frequenzen, die er mit seiner Stimme belegt "freier" räumen. Durchaus auch überlegen, den Synth ne Oktave runterzunehmen. Seinen Vocal Track auf einem "Unplugged" Stil könnte ich mir super gut vorstellen! Vielleicht sogar mal den Song in einem anderen Stil denken (kennst Du Scott Bradlee mit Postmodern Jukebox? Die packen Songs in ungewohnte Gewänder - das wäre hier eine Idee)

Nur mal so in den Raum gestellt
 
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@scenarnick: MacBook war es auch bei mir ;)
Vermutlich hast Du Recht, und es ist einfach sein Vibrato gegen die schnurgeraden Midi-Instrumente. Ich höre Morgen auch mal auf was Richtigem rein.
 
@Michi_HH Ich bringe auch von Hause aus ne Menge Vibrato mit und kenne das Problem zur Genüge. Bei solchen Sängern ist es wie mit zwei Querflöten: Unisono ist die schwerste Übung, die es gibt. Lieber viel Raum schaffen und die Instrumente nach unten setzen. Dann könnt das natürliche Timbre der Stimme viel besser zur Geltung, ohne dass sich der Sänger verbiegen muss.
 
@Michi_HH UND @scenarnick :

Zunächst einmal danke für diese sachliche und detailverliebte Diskussion. Ich mag sowas ! :)

Einige Anmerkungen und Reaktionen will ich anbringen:

1. Vibrato: "Mein Sänger" hat eine Menge Skills und ich mag seine Art zu singen, die in besonderen Genretypen besonders gut zum Vorschein kommt, sehr. Was er allerdings NICHT (oder zumindest so gut wie nicht) in ausgeprägter Form hat, ist ein VIBRATO.

DARAUF führe ich das erwähnte Unbehagen also nicht zurück.

2. Intonation: Dazu will ich meine eigene persönliche Arbeitsweise kurz skizzieren:

- Was mir an Intonationsschlampigkeiten während der Aufnahme auffällt, wird schon direkt beim Einsingen korrigiert/noch einmal gesungen.

- Für das, was mir aber erst während des Mischens auffällt, gibt es 2 Kategorien:
a) Jene Ungenauigkeiten, die mich (persönlich ! natürlich ...) stören, und
b) Jene, die mich NICHT stören.

Alle b)´s lasse ich, wie sie sind. Alle a)`s werden digital zurechtgebogen. So etwas wie einen pauschalen Autotuner, der über die gesamte Vocalspur d´rüberläuft, und alles in Rasterung von geraden Halbtönen zurechtrückt, verwende ich nicht.

Bei den von Euch beanstandeten Stellen handelt es sich demnach in meiner Welt um b)´s, bzw. überhaupt um Stellen/Töne, die ich persönlich überhaupt nicht als zu beanstanden empfinde. Aber mit der Vorkorrispondenz im Hinterkopf konnte ich jetzt beim nochmaligen genauen Hineinhören immerhin nachempfinden, daß da ein gewisses Unbehagen besteht.

- Ich habe mir die erwähnten Stellen jetzt noch einmal ganz genau angehört. SOLO, und ohne Effekte.
Das "write" bei 1:00 erscheint mir eine typische Stelle zur näheren Belechtung zu sein: Der Ton fängt ca. 20-30 Cent zu tief an, und nähert sich mit forschreitender Dauer immer mehr dem "Zielwert" (den er am Ende sogar auch erreicht).
So etwas empfinde ich (persönlich), so lange es nicht im Übermaß erfolgt, als "lebendig" und spannend, nicht aber als zu korrigieren.
Viel mehr stören mich (persönlich) da Töne, wie bei 1:12 das "but" (Auftakt), das einen GANZTON nach unten verrutscht ist, aber nicht groß auffällt. Weswegen ich es auch nicht korrigiert habe.

3. Der Kampf der Frequenzen: Damit könntest Du, @scenarnick, allerdings einen Punkt getroffen haben.
Obwohl: Das was bei Dir als "Synthpad" ankommt, ist vermutlich die Hammond-Orgel, denn ein echtes Pad gibt es in dem Song nicht.
Und wenn man sich die Hammond mit dem Gesang gemeinsam anhört, empfindet man (= ich) das nicht als Frequenzkampf, oder daß das eine den anderen überdeckt.
Ich bin mir aber der grundsätzlichen Problematik durchaus bewußt, versuche aber üblicherweise, das Problem schon im Arrangement (WER spielt in WELCHER Lage), oder aber dann beim Mixing durch das Panorama zu entschärfen.

Man kann das sicher noch durch eine ausgefeilte Bearbeitung der Frequenzen optimieren, aber das muß ein besserer Tontechnier machen als ich einer bin (und es WIRD auch einer machen).

LG
Thomas
 

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