@Michi_HH UND
@scenarnick :
Zunächst einmal danke für diese sachliche und detailverliebte Diskussion. Ich mag sowas !
Einige Anmerkungen und Reaktionen will ich anbringen:
1. Vibrato: "Mein Sänger" hat eine Menge Skills und ich mag seine Art zu singen, die in besonderen Genretypen besonders gut zum Vorschein kommt, sehr. Was er allerdings NICHT (oder zumindest so gut wie nicht) in ausgeprägter Form hat, ist ein VIBRATO.
DARAUF führe ich das erwähnte Unbehagen also nicht zurück.
2. Intonation: Dazu will ich meine eigene persönliche Arbeitsweise kurz skizzieren:
- Was mir an Intonationsschlampigkeiten während der Aufnahme auffällt, wird schon direkt beim Einsingen korrigiert/noch einmal gesungen.
- Für das, was mir aber erst während des Mischens auffällt, gibt es 2 Kategorien:
a) Jene Ungenauigkeiten, die mich (persönlich ! natürlich ...) stören, und
b) Jene, die mich NICHT stören.
Alle b)´s lasse ich, wie sie sind. Alle a)`s werden digital zurechtgebogen. So etwas wie einen pauschalen Autotuner, der über die gesamte Vocalspur d´rüberläuft, und alles in Rasterung von geraden Halbtönen zurechtrückt, verwende ich nicht.
Bei den von Euch beanstandeten Stellen handelt es sich demnach in meiner Welt um b)´s, bzw. überhaupt um Stellen/Töne, die ich persönlich
überhaupt nicht als zu beanstanden empfinde. Aber mit der Vorkorrispondenz im Hinterkopf konnte ich jetzt beim nochmaligen genauen Hineinhören immerhin nachempfinden, daß da ein gewisses Unbehagen besteht.
- Ich habe mir die erwähnten Stellen jetzt noch einmal ganz genau angehört. SOLO, und ohne Effekte.
Das "write" bei 1:00 erscheint mir eine typische Stelle zur näheren Belechtung zu sein: Der Ton fängt ca. 20-30 Cent zu tief an, und nähert sich mit forschreitender Dauer immer mehr dem "Zielwert" (den er am Ende sogar auch erreicht).
So etwas empfinde ich (persönlich), so lange es nicht im Übermaß erfolgt, als "lebendig" und spannend, nicht aber als zu korrigieren.
Viel mehr stören mich (persönlich) da Töne, wie bei 1:12 das "but" (Auftakt), das einen GANZTON nach unten verrutscht ist, aber nicht groß auffällt. Weswegen ich es auch nicht korrigiert habe.
3. Der Kampf der Frequenzen: Damit könntest Du,
@scenarnick, allerdings einen Punkt getroffen haben.
Obwohl: Das was bei Dir als "Synthpad" ankommt, ist vermutlich die Hammond-Orgel, denn ein echtes Pad gibt es in dem Song nicht.
Und wenn man sich die Hammond mit dem Gesang gemeinsam anhört, empfindet man (= ich) das nicht als Frequenzkampf, oder daß das eine den anderen überdeckt.
Ich bin mir aber der grundsätzlichen Problematik durchaus bewußt, versuche aber üblicherweise, das Problem schon im Arrangement (WER spielt in WELCHER Lage), oder aber dann beim Mixing durch das Panorama zu entschärfen.
Man kann das sicher noch durch eine ausgefeilte Bearbeitung der Frequenzen optimieren, aber das muß ein besserer Tontechnier machen als ich einer bin (und es WIRD auch einer machen).
LG
Thomas