Fender: B-Ware als A-Ware verkauft?

  • Ersteller Roadbee
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Hm, jetzt mal im Ernst: Glaubt ihr wirklich, dass der deutsche (oder der europäische) Markt wissentlich und gewollt benachteiligt wird?

Welchen Sinn sollte das haben? Die Deutschen gelten als wohlhabend und damit als gute Kunden auch im Hochpreissegment.

Außerdem gelten sie auch noch als "pingelig" und pedantisch - woraus ich als Hersteller eher ableiten würde, hier vor allem die einwandfreien Exemplare hin zu liefern.

Aber vielleicht gibt es ja besondere Gründe, die ich nicht kenne. Würde mich interessieren.
 
Meiner Meinung nach gibt es einige Gründe, warum man als lokal ansässige Firma seine Festland-Kunden besser stellt.
Am Ende sind es halt US Firmen, denen der Kunde vor Ort am Wichtigsten ist. Der Direktvertrieb ist in den USA auch absolut normal, Garantie-Ansprüche klären die meisten Kunden auch mit dem Hersteller selbst. Gibson gibt ja z.B. auch seine Lifetime Warranty for faulty Craftmanship, wenn man bei Gibson selbst zum UVP einkauft.
In Amerika ist das Marken-GAS (gefühlt) deutlich ausgeprägter als hier in Europa / Deutschland. Zumindest so meine Erfahrung in den typischen Marken-circlejerk Gruppen auf Facebook und Reddit. Da haben die meisten nicht eine Gibson, sondern 10 Les Pauls. So wie der Deutsche halt auf BMWs steht, sein deutsches Reinheitsgebot feiert und deutsches Brot vergöttert.
Da ist es einfacher, die minderwertige Ware übern Teich zu schippern. Hier ist das Risiko geringer dass der Mutterkonzern den Schaden regulieren muss, es sind aber auch die Verkaufspreise geringer, da ein Vertrieb dazwischen sitzt. Dafür gibt es dann die Europa/Russland/Asienvertriebe, die diese Schäden regulieren. Stellt sich der Vertrieb zu sehr quer oder möchte nicht mehr, sucht man sich nen neuen der die Prestige Marke in Europa vertreiben will.

So zumindest meine Erfahrung.

Oder der europäische Kunde ist einfach pingeliger, und mehr bedacht auf "Das hat mich X gekostet, muss es auch nach X aussehen", der Ami vllt nicht. Alles ne Möglichkeit. Vielleicht aber einen eigenen Thread wert.
 
Geht jetzt zwar vom Thread etwas weg, aber ja: Das beobachte ich auch. Auch, dass manche Hersteller offenbar D nicht oder nicht mehr beliefern und um so mehr staune ich dann, nur zum Beispiel (!) seinerzeit eine traumhaft bis ins letzte Detail verarbeitete Epiphone The Dot gebraucht aus Österreich bekommen zu haben, die man in D eben so nicht kriegte. :gruebel:
Eben, in Tianjin steht ein chinesischer Sortierer, der unter Aufsicht eines Epiphone-Markensubmanagers in Tampa Bay die Anweisungen des Konzernweltverteilungsplans von Gibson in Nashville umsetzt, indem er die nicht so guten nach Binz und die Topware nach Linz lenkt. Macht komplett Sinn.
 
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