Fender Lacke 1973/1974

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Hallo liebe Tieftönergemeinde.

Ich habe schon länger ein Bauprojekt in Planung und auch schon Teile dafür, nur Hals und Body fehlen noch aber sei es drum😅
Es soll der Nachbau eines 73/74er Jazz Bass werden.

Wenn der Body dann da ist soll er, so erstmal der Plan, in einer der Custom Colors, für diese Ära entsprechend lackiert werden.
Nun steht ja für die 73/74er nicht so viel zur Auswahl. Vavorisiert wären da Olympic White, Lake Placid blue und natürlich Candy Apple Red.

Nun meine Fragen:
Fender hat ja seit Mitte der 50er Acryllack, und im Laufe der 60er auf Polyester und dann im Laufe der 70er auf Polyurethan umgestellt.
Nun gibt es aber einige Olympic White lackierte Bässe dieser Zeit die wirklich stark vergilbt sind. Das macht für mich nicht wirklich Sinn denn meines Wissens nach wurde bis etwa Anfang 75 nur noch die Vorderseite der Kopfplatte mit Nitro klarlackiert. Hat jemand Infos zu dieser Lackierung in der Zeit?

Natürlich kenne ich die sehr Ausführliche Datei von Cadfael zum Thema.
Und im Bezug darauf komme ich zu den nächsten Fragen.

Auf Seite 16 zeigt er dort alle Custom Colors mit den Zeiträumen, schreibt aber dazu, dass es noch weitere Farben gab.
Gibt es da Erkenntnisse welche weiteren Farben es gab?

Konnte man alle Dupont Farben haben die General Motors gerade hatte?

Ich habe noch eine Dupont Color Chart von 1974 gefunden wo auch noch einige echt geile Farben dabei sind. Das wäre noch eine Coole Option da was auszuwählen.

IMG_20230909_161448.jpg

Speziell Nummer 46 und 47 haben es mir angetan.

Generell bin ich über jede Info und jeden Hinweis froh.
Soll eben schon Authentisch aber schon besonders werden. Wenn schon dann eben auch richtig sonst meckert der innere Monk.😁
 
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Hmmm, wenn Du was besonderes haben willst, nimm doch eine Farbe, die Fender eben >nicht< genommen hat. Was das vergilben angeht liegt das in der Regel daran, daß einfach noch kein UV-Schutz im Lack war. Ich persönlich würde heutzutage zumindest beim Body darauf achten, so ein schön bernsteinfarbener Ahorn-Hals wiederum was für sich.
 
Naja der Bass bekommt auch ein leichtes Aging. Deshalb sollte der Lack schon passen.
Der Hals wird Authentisch Polyurethan lackiert. Nur die Vorderseite der Kopfplatte bekommt einen leicht vergilbten Nitroklarlack. Das gehört einfach bei einem "alten" Fender-instrument dazu, dass es ein bisschen wild aussieht. Mit den Metallteilen halte ich es ja auch authentisch, also alle Schrauben und die Mechaniken in Nickel, Controllpanel, Blechwinkel und die Cover in Chrom. Das macht für mich irgendwie schon was aus vom Vibe der alten Originale. 😁
 
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Nun gibt es aber einige Olympic White lackierte Bässe dieser Zeit die wirklich stark vergilbt sind.
...mein 1999er Squier ist auch über die Jahre vergilbt und der hat Nitrolack sicherlich nichtmal von Weitem gesehen.

Ich finde #46 ist ne richtig großartige Farbe für einen Bass der einen Hals mit Palisandergriffbrett bekommt. Hier in der Gegend fährt ein Mustang Coupé aus der Ära in einer ganz ähnlichen Farbe rum.
Für einen kompletten Ahornhals würde ich allerdings zu #47 tendieren.
 
@Thurisaz
Ja so ähnlich kam ich auch auf die Farbe. In Dresden fuhr ich hinter einem 73er Chevy Nova in der Farbe her😍
 
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Der Hals wird Authentisch Polyurethan lackiert. Nur die Vorderseite der Kopfplatte bekommt einen leicht vergilbten Nitroklarlack.
Ich schrieb schon mal jenes hier:
https://www.musiker-board.de/thread...44383/#:~:text=Hmmm, das dauert,wird der Lack.

BTW der Lack vergilbt in der Regel weniger schnell, als der Ahornhals nachdunkelt aufgrund des, damals fehlenden, UV-Schutzes.

Aber letztendlich egal, wie Du es machst >> Mach das es geil aussieht, Du schaffst das. 👍
 
Klingt interessant. Sieht das denn auch echt aus? Weil ist ja Mist wenn dann das echte Aging einsetzt und es passt nichtmehr. Deshalb halte ich mich bisher an Hausmittel beim Aging. Ich mache aber auch keine übertriebenen Heavy Relic-Sachen sondern halte mich an gut erhaltene Originale. Abgesehen davon geht's ja, für mich, beim Aging hauptsächlich um die Haptik und nicht nur um die Optik. Wichtig für Authentisches Aging ist immer nicht zuviel zu machen und das laaaangsam sonst sieht's aus wie so ein Road Worn Ding.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Aber letztendlich egal, wie Du es machst >> Mach das es geil aussieht, Du schaffst das. 👍
Danke💪
Ich geb mein bestes. Ich würde am liebsten direkt loslegen aber die Beschaffung eines passenden Halses gestaltet sich derzeit echt schwierig. So wie's aussieht wirds ein Allparts Hals, die sind noch am nähsten am Original, aber bekomm so'n Ding mal ran derzeit. Body ist weniger problematisch. Alles andere hab ich schon da... OK die Cover lassen noch auf sich warten aber die kommen eh erst zum Schluss drauf.

Ist eben derzeit alles bischen schwierig mit der Liefersituation deshalb will ich auch zeitnah klären was ich alles für die entsprechende Lackierung brauche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wenn Du mit dem Poliboy dunkel sparsam umgehst sieht das sogar sehr authentisch aus.
Ich habe damit „damals“ Ahorn-funierte und dick lackierte Möbel „aufgehübscht“. Das schöne ist, wenn der tatsächliche Alterungsprozess, sprich nachdunkeln des hellen Ahornholzes und des Lackes, nach und nach fortschreitet verbleichen auch die wenigen Farbpigmente der Poliboy-Politur mehr oder weniger in dem Maße. Später fällt so nicht mehr auf, dass man mal „nachgeholfen“ hat. Poliboy dunkel ist ja nur eine Möbelpolitur, die im Hausgebrauch von „Emma“ den Farbton bei dunkel furnierten und lackierten Möbeln etwas „auffrischen“ soll. Das tut es auch, hält aber eben nicht ewig. Gibt es übrigens auch in „hell“ bzw. farblos, hellt aber zu dunkle Ahornhälse nicht wieder auf 😉
 
OK. Gut zu wissen.

Bei einem 70s Bass ist das aber eher unnötig. Die Vorderseite der Kopfplatte kann man auch mit einem tinted Nitro-Klarlack überziehen.

Mich interessieren wirklich die Fender Farben die es bis Mitte der 70er wirklich noch gab.
Die Transparenten Farben klammerte ich da aus aber die deckenden und Metallic-Lacke wären wichtig.
Ich habe bisher nur Bilder von Originalen in Black, Candy Apple Red, Olympic White und Lake Placid Blue gefunden.
 
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Also ich hab die letzten Tage Bilder von Originalen 73er und 74er JB's durchgeschaut.
1973 scheint wirklich das letzte Jahr für Candy Apple Red und Lake Placid Blue gewesen zu sein.

Ich habe mir derweil eine Andere Vorgehensweise für meine Farbwahl überlegt.
Derzeit bin ich etwas hin und her gerissen zwischen einem Squier Pappelbody und einem Erlebody, den ich mittlerweile auch da habe. Hals wird übrigens ein Allparts JRF-B.
Sollte ich mich für den Erlebody entscheiden wird's eine originale Fenderfarbe, wenn's der Pappelbody wird dann eine von der 74er General Motors Color Chart.

Die Suche nach dem richtigen Lack in der jeweiligen Farbe wird dann auch nochmal so eine Sache. Es gibt zwar die original Fender zu kaufen aber, soweit ich das sehe, nur als Nitrolack. Also muss ich da wohl mal zu einem Lackhändler der ein entsprechendes Sortiment Poly-Autolacke führt.

Alles garnichtmal so einfach wenn man es sich schwer macht😅
 
Ich habe mich nun doch auf das klassische Candy Apple Red festgelegt.
Nach einiger Recherche kam heraus dass es sich hierbei immer um einen Acryl-Lasurlack gehandelt hat, bei dem Silber vorlackiert wird. Bei Lake Placid Blue dürfte es wohl genau so sein.

Das liegt auch nah denn alles was ich ich über die Dupont-Lacke bis Mitte der 70er gefunden habe lässt ausschließlich auf Acryl schließen. Das passt auch zu den Geschichten, dass ab Mitte der 70er die Lackierungen immer dicker wurden, was auf Polyurethan passt. Mit Acryllacken sind ähnlich dünne Lackierungen möglich wie mit Nitro.

Abgesehen davon lässt sich die Originaloptik der Candy Apple Red Lackierung wohl garnicht anders reproduzieren als mit der beschriebenen Vorgehensweise.
Also zBs. Ein roter metallic Lack, auch in der selben Tönungsstufe, aus einer Lackdose, wird kein originalgetreues Ergebnis bringen.

Lange Rede...

Ich hab mich auf die Suche gemacht und bin fündig geworden.
Dupli Color bietet in seiner "Auto Spray Classic"-Linie genau so einen Acryllasurlack an, den ich suche. Die Frage ist nur jetzt welchen Silberton ich für die Grundierung nehmen muss. Das werd ich nur durch Ausprobieren herausfinden können. Glücklicherweise hab ich noch 2 oder 3 Dosen Acrylsilberlack herumstehen. :)

Ich glaub das wird Sexy. 😎😁
 
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Hi,

sehr spannend, was Du herausgefunden hast!
Das liest sich dann auch so, als ob Du Lackiererfahrung hast und weißt, was bei unterschiedlichen Lacken übereinander passieren kann.
Falls Du keine Erfahrung hast: Probiere die Lacke zur Sicherheit vorher in der geplanten Kombination an einem Stück Holz testweise aus, ob sie sich miteinander chemisch vertragen. Optisch kann es bei passendem Testholz auch ein guter Test sein, wobei bei deckender Lackierung und Zwischenschliffen das Holz wiederum kaum eine Rolle spielt.

Gruß Ulrich
 
Ich bin ursprünglich gelernter Maler/Lackierer. 😉
Das ist alles unproblematisch.
Das einzige womit ich noch nicht gearbeitet habe ist Nitrolack. Der kommt ja auf die Vorderseite der Kopfplatte.
Probelackierungen mache ich aber dennoch weil's einfach schon ein Weilchen her ist dass ich Lackiert habe.
Wird auf jeden Fall eine spannende Sache. Weil der Bass ja noch ein leichtes Aging bekommt muss eben auch alles genau stimmen damit es Authentisch wird. Glücklicherweise hab ich massig Bilder von Originalen 73er Jazzy's, aus allen möglichen Winkeln, unter verschiedenen Lichtverhältnissen, in allen möglichen Abnutzungsstufen usw. , gehortet und kann schön vergleichen. 😁
 
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Das einzige womit ich noch nicht gearbeitet habe ist Nitrolack.
Halb so wild, habe ich während meiner Tischlerausbildung vor 40 Jahren noch verarbeitet. Mein Meister hat gesagt, den kann jeder Idiot verarbeiten, wenn’s Scheiße aussieht, mit Verdünnung abwischen und noch mal lackieren. Stimmt zwar nicht wirklich mit dem notwendigen IQ, aber wenn man lackieren kann ist es mit Nitrolack eher einfacher.
Also Du schaffst das 👍
Und bitte die fertigen Ergebnisse posten.
 
Natürlich werde ich das Ergebnis posten 😉

Da ich mich endgültig festgelegt habe und die Teile jetzt alle bereitliegen,
hier schonmal die Specs zum Bass.

Es wird ein 1973er Fender Jazz Bass mit einem sog. Carbonized Alder Body(MIJ), Lackiert in Aged Candy Apple Red, Ahornhals mit Palisander Griffbrett(Allparts MIJ)und Vintage Bone Sattel, Gotoh FB-30 Mechaniken, Fender Pure Vintage 70's Bridge, natürlich auch mit den originalen Fender Chromcovers, weißes Pickguard, Fingerrest, F-Stap Neckplate mit Plastikunterlage usw.
Die Elektronik besteht aus den Fender Pure Vintage 74' JB Pickups(mit gewechselten Anschlusskabel), selektierten Alpha Korea(70's CTS Optik)Potis, einem schwarzblau eingefärbten 0.047er/100V Orange Drop und einer Schwitchcraft Klinkenbuchse. Besaitet wird das Teil mit Fender 7150's 45-100.

Jetzt muss ich nur noch die verdammte Nachtschichtwoche hinter mich bringen, dann kann ich wirklich loslegen😅
 
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Nach einiger Recherche kam heraus dass es sich hierbei immer um einen Acryl-Lasurlack gehandelt hat, bei dem Silber vorlackiert wird.

Candy Colors werden tatsächlich fast alle zunächst deckend mit Silber lackiert, nur Candy Red mit Gold. (Das sieht dann zum "Anbeißen" aus 🍎) Natürlich muß der Farb-Lack darüber transparent sein, sonst könnte man es ja gleich lassen :unsure:

Aber ist schon nettes Projekt, so ein "vintage-rebuild" :giggle:
 
@Heike
Ja ist nur garnicht mal soooo einfach. Das Silber unter dem roten Lasurlack muss das richtige sein. Die ersten Lackierproben waren schon recht ordentlich aber so richtig getroffen hab ich es noch nicht. Bin da noch etwas am tüfteln. Der Lack an sich funktioniert aber super. Die Schichtstärke wird, trotz dieses Lackaufbaus, extrem dünn. Dünner als der Lack auf dem Fender Custom Shop 61' Limited Edition Jazzy, der bei meinem Kumpel derzeit im Laden hängt. Wobei dieser Bass leider nur optisch geil ist.... .
 
Eine Frage stellt sich mir aber gerade.
Fender Logo oder nicht?
Darf ich das?
Theoretisch seh ich da kein Problem.
Der Hals ist ja unter Fender-Lizenz gefertigt und die meisten Teile die verbaut werden sind ja auch Fender-Originalteile.
Trotzdem...
Ist das zulässig?
Ich will den Bass ja nicht verkaufen.
 

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