Frage zur Akkordbildung!

  • Ersteller visdom22
  • Erstellt am
V
visdom22
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.05.12
Registriert
20.11.11
Beiträge
29
Kekse
0
Hallo,

bin grade dabei mit Hilfe des Buches "Die neue Harmonielehre" ein Verständnis zur Akkordbildung aufzubauen.

Ich bin grade bei Drei-/Vierklängen angekommen und habe die Bildung dieser sehr gut verstanden, also habe ich mich hingesetzt und versucht mir bekannte Akkorde zu auf der Gitarre zu spielen und deren Noten auf ein Blatt zu schreiben, um den Intervallabstand der einzelnden Noten zu überprüfen und zu verstehen.

Nun habe ich auch mit Hilfe des Internets den Sinn/Aufbau eines Powerchords verstanden (zbs. E-B-E), doch habe ich vermehrt bei Akkorden, grade aus dem Bereich Metal bemerkt, dass diese nicht nach dem üblichen "Dreiklangs-Prinzip" funktionieren.

Ein Beispiel: Ich spiele einen Akkord mit den Noten D-Ais-F. Der Grundton ist "D". Das ist klar. Der Intervallabstand der einzelnden Noten beträgt aber von D-Ais 8 Halbtontöne, von Ais-F 7 Halbtontöne.

Nun verstehe ich nicht, wie gewisse Leute auf die solche Ideen kommen. Der Akkord müsste dann doch so auch keinen Sinn machen, oder nicht? Zumal sich der Akkord so oder so ziemlich "negativ" anhört. Oder sind solche "Akkorde" dann aus freier Hand entstanden?

Ebenso wüsste ich nicht, wie ich diesen Akkord aufschreiben sollte. D ist der Grundton, aber der rest ist ja nicht nach Terzen aufgebaut, wie soll das gehen? Er ist dann ja nicht so bestimmbar wie ein C-Dur-Akkord beispielsweise.

Oder gibt es mehr Akkordbildungsgesetze außer die der Drei- und Vierklänge?


Würde mich wahnsinnig freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.


Edit: Ebenso hätte ich eine Frage bezüglich Arpeggios, die ja eigentlich nur Akkorde sind. Im Bereich Metal sind die doch eigentlich nach dem Dreiklang-Schema gebildet oder?


Bitte um ausführliche Hilfe.


Wäre dankbar,

danke
 
Eigenschaft
 
Hi!
Mach' aus dem A# ein Bb, dann wird aus den drei Tönen ein Bb-Dur-Akkord, der aus den Tönen Bb-D und F besteht. Und jeder Akkord kann von einem seiner drei Töne aus aufgebaut werden, was dann als Umkehrung bezeichnet wird. Z.B. also Grundton-Terz-Quinte (Grundstellung Bb/D/F), Quinte-Grundton-Terz (1. Umkehrung F/Bb/D) und Terz-Quinte-Grundton (die zweite Umkehrung D/F/Bb). Dann gibt es noch ein paar Sonderfälle, so wie hier mit Terz, Grundton und Quinte, für die es dann auch noch ganz nette Bezeichnungen gäbe, aber die verkneife ich mir hier lieber.
;)
's ist schon spät!
 
Das mit dem Bb-Dur-Akkord stimmt. Danke! Hat mir sehr geholfen. Aber ist von Bb/D/F nicht die erste Umkehrung D/F/Bb?


Aber danke sehr schonmal!

---------- Post hinzugefügt um 15:36:02 ---------- Letzter Beitrag war um 05:32:37 ----------

Hi!
Mach' aus dem A# ein Bb, dann wird aus den drei Tönen ein Bb-Dur-Akkord, der aus den Tönen Bb-D und F besteht. Und jeder Akkord kann von einem seiner drei Töne aus aufgebaut werden, was dann als Umkehrung bezeichnet wird. Z.B. also Grundton-Terz-Quinte (Grundstellung Bb/D/F), Quinte-Grundton-Terz (1. Umkehrung F/Bb/D) und Terz-Quinte-Grundton (die zweite Umkehrung D/F/Bb). Dann gibt es noch ein paar Sonderfälle, so wie hier mit Terz, Grundton und Quinte, für die es dann auch noch ganz nette Bezeichnungen gäbe, aber die verkneife ich mir hier lieber.
;)
's ist schon spät!

Würde mir sehr helfen, wenn mir das jemand nochmal erklären würde. Bb/D/F ist doch ein Intervallabstand von 4, dann 3. Wieso dann Terz/Quinte? Außerdem ist die erste Umkehrung dann doch D/F/Bb!
 
Aaaberrrr, wir reden hier nicht von Halbtönen, sondern von Intervallen. Und von Bb nach D ist eine große Terz (vier Halbtöne) und von D nach F eine kleine (drei Halbtöne) Terz.

Dur-Akkord hat immer die Schichtung große Terz, kleine Terz, während es für Moll genau umgekehrt ist, also kleine Terz, große Terz.

Wenn diese Intervalle nicht passen, könnten auch noch andere Möglichkeiten ins Spiel kommen, nämlich der der übermässige Akkord (Grundton-große Terz-große Terz) bei dem dann jeder Ton Grundton sein kann und verminderte Akkord (Grundton-kleine Terz-kleine Terz). Wenn man den dann als Vierklang aufbaut, also nochmal eine kleine Terz dazunimmt, dann kann ebenfalls wieder jeder Ton Grundton sein. Das Dingens wird dann als 0-Akkord oder verminderter Akkord oder Dominant7b9-Akkord bezeichnet. In der Klassik wird dann wieder der Grundton weggelassen, dann ist die Bezeichnung verkürzter Dominantseptakkord.

Und dann gäbe es auch noch den halbverminderten Akkord, der aus Grundton-kleine-Terz-kleine-Terz und einer großen Terz besteht. Der kann/darf wiederum nur auf bestimmten Stufen stehen, und bevor es jetzt uferlos wird, hör ich hier mal auf. Denn mit Vierklängen kann man schöne Sachen basteln, wenn man weiß, was man tun könnte. Da gibt es dann aber auch noch die Stimmführung und andere nette Sachen. Und das wird dann nicht nur zum abendfüllenden Programm,

Und zum Nachsatz:
Bei Umkehrungen wird immer der oberste Ton nach unten geschoben, deswegen Grundstellung, 1. Umkehrung, 2. Umkehrung. Anders gült et nich! Bzw. kommen dann die schon erwähnten komischen Sachen heraus, die bei Dreiklängen noch relativ simpel sind, weil es nur noch eine Möglichkeit gibt, nämlich das von Dir favorisierte D/F/Bb, das immer noch einen Bb-Dur-Akkord ergibt, aber jetzt eben in der Schichtung Terz-Quinte-Grundton des Bb-Dur-Dreiklangs.

Und bei den oben angeführten Vierklängen wird es dann -außer bei übermässigen und verminderten Akkorden - richtig lustig! Da gibt es nämlich noch Ersatzregeln, das heißt, daß vier Töne längst nicht die volle Wahrheit sein müssen, weil man sich vielleicht andere Töne wieder dazudenken muss, die aus technischen Gründen (jeder normale Gitarrist hat nur vier Finger zum Greifen) weggelassen wurden.

VV, VE;)
(Viel Vergnügen, viel Erfolg)
Und Tschüss!
 
Würde mir sehr helfen, wenn mir das jemand nochmal erklären würde. Bb/D/F ist doch ein Intervallabstand von 4, dann 3. Wieso dann Terz/Quinte? Außerdem ist die erste Umkehrung dann doch D/F/Bb!

Der Intervallabstand von Grundton zur großen Terz sind IMMER 4 Halbtonschritte (wären es drei, wäre es eine kleine Terz und damit Moll). Vom Grundton zur Quinte sind es auch immer 7 Halbtonschritte.
Somit verstehe ich dein Problem nicht ganz. Die Bezeichnungen Terz und Quinte leiten sich aber grundsätzlich aus der entsprechenden Tonleiter ab und stellen den dritten bzw. den 5. Ton ab dem Grundton dar.
Ich glaube dein grundsätzliches Problem ist, dass du zu mathematisch da ran gehst.
Dem Akkord ist es erstmal egal, ob der Grundton oder die Terz der tiefste gespielte Ton sind. Das grundsätzliche Verhältnis zu den Tönen und vor allem im Kontext zur Tonart sind da immer die gleichen.
Und das mit den Terzen aus dem ersten Post: Ja, es gibt die Akkorde mit dem reinen Terzaufbau, das ist aber nicht allgemeingültig. Nochmal, Akkorde bauen sich nicht rein mathematisch, sondern immer abgeleitet von ihren Tonleitern auf.
 
Edit: Kommt davon, wenn ein längeres Telefonat dazwischen kommt...

Edit 2: Ich kenne es aber auch so, dass bei der 1. Umkehrung der Grundton "nach oben geschoben wird". Also Terz, Quinte und darüber im Sext-Abstand der Grundton (daher Sextakkord)...
 
Zuletzt bearbeitet:
Um Whiteout noch einmal recht zu geben, zitiere ich hiermit "Die moderne Harmonielehre" S. 44. Das oben genannte Umkehrungsbeispiel ist falsch, aber meine Fragen wurden trotzdem beantwortet. Wofür ich dankbar bin :)

Die Dreiklangstöne behalten ihre spezifische Qualität als Grundton, Terz und Quint auch dann, wenn sie ihre Reihenfolge umkehren. Der unterste Ton bestimmt die jeweilige Form der Umkehrung. Einen Dreiklang kehrt man um, indem man seinen untersten Ton oktaviert. In der Grundlage liegt der Grundton des Dreiklangs wie gewohnt unten. Bei der 1. Umkehrung liegt die Terz unten, darüber liegt im Terzabstand die Quinte des Dreiklangs und darüber im Sextabstand der Grundton. Die erste Umkehrung wird daher auch als Sextakkord bezeichnet.

Beispiel: Grundlage: C-E-G 1. Umkehrung: E-G-C

Wollte ich nur noch mal in die Runde schmeißen.


Grüße
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben