Fühlt man als Spieler, wenn man 1 - 6k € drauflegt ?

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Gast294857
Guest
Hallo,
In den letzten Jahren habe ich mich auf dem Markt umgesehen, nachdem ich 15 Jahre pausiert habe - vorher aber ein Typ war, der sich 30 Jahre lang mit nichts anderem (ausser Arbeiten) so sehr beschäftigt hat - auch technisch.
Wenn ich bedenke, wie gross der Unterschied war, den meine Flower Jem gegenüber meinem selbstoptimierten Telepuzzle war (der man jeden Ton abringen musste), dann wird es schwierig, sich bei einem Neukauf eines Instrumentes zu entscheiden, um Enttäuschungen zu vermeiden, oder zu denken, das man dann noch was hätte drauflegen sollen, wenn man schon bei 950€ angelangt ist, um eine Gitarre zu kaufen, weil man doch Präzision gewohnt ist. Besonders heute, wo man für kleines Geld Instrumente kriegt, von denen wir 1980 geträumt haben. Da ist aber viel Schrott bei, wie man liest. Was mich jetzt interessiert: Spürt man als Player noch den Unterschied so signifikant, wenn die Maße vergleichbar sind - wie z.B. bei den RG's von Ibanez - wie die Preissprünge sind ? Konkret: So eine J.Custom für 2900€, ist die spürbar toller als eine RG für 1500€, und wenn ja: Sollte man nicht dann die für 4500€ oder für 7495€ in Erwägung ziehen, und drei Jahre länger warten - wenn man schon 1,5-2 k€ in eine Klapfe steckt ?
Ist die JCRG2007 auch vom fühlen und vom Sound doppelt so geil ?
Ich weiss um unterschiedliche PU's, Hölzer usw. und deren Vergleichbarkeit, ebenso um das ideelle (glaubt mir, dass ich die 87'er 77FP abgegeben habe, nagt ein wenig, wenn ich heutige Kritiken lese, irgendwie haben die früher bei den ersten was anders -besser- gemacht,sagt man), das den Unterschied macht. Aber gibt es wirklich den "Haaaaach...." Moment bei Instrumenten, die ein paar k teurer sind, als bei den Standards ab ca 750€. Ist das Erlebnis für den Player so deutlich anders, wenn er eine 5000€ Paula, die Slash auch gut findet, spielt - um Vergleich zu einer LP Studio mit dolle Pickups? Ist die 7000 € Ibanez besser im Klang,Haptik, was weiss ich, als die für 2500, 1500, oder gar 490... ? Gerade bei Strats soll ein bezahlbares, besseres Erlebnis vorhanden sein. Vieles merkt man erst nach längerem Gebrauch, meine z Zt Ibanez AR lässt zum Beispiel Barett Akkorde gleichmäßig stehen usw. Wer hat Erfahrungen mit Instrumenten in dieser Klasse, und: lohnt der höhere Preis im Sinne des Erlebens für den Musiker ?
 
Eigenschaft
 
Ich habe konkret mit Deinen Brands nichts zu tun. Für meine Instrumentenwahl - Gretsch, Heritage und Fender - kann ich sagen, dass ich für jeweils um und bei 3k sehr professionelle Instrumente bekommen habe, die bei mir keinen Wunsch offen liessen.

Würde ich auf geringerem Niveau und weniger ambitioniert spielen täte es für mich auch z.B. eine Fender aus der Classic Player Serie für weit weniger als € 1000. Auch da weiss ich, wovon ich spreche, besitze eine 60 Classic Player Strat mit 69 Custom PU's. Die Gitarre ist vom CS designed, fühlt sich exzellent an, die Bespielbarkeit ist mindestens! so gut wie bei meinen Custom Shop Modellen. Einzig der Plasiklack stört mich, mag lieber Nitro.......
 
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:mampf:
 
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Ich habe mir schon länger angewöhnt, neue Gitarren NUR noch danach zu kaufen, dass sie mich beim Anspielen, aber auch von Optik und Anfassgefühl her, für den angedachten Einsatzzweck auch wirklich überzeugen. Ist es dann eine eher preiswerte, schön ... ist es eine teure, auch ok ... und wenn ZU teuer in dem Moment, dann eben nicht, ich MUSS ja nicht kaufen ...
 
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Wenn ich Dich richtig verstehe, dann frägst Du, ob sich der Verkaufspreis einer Gitarre direkt proportianal zu einem persönlichen Erlebnis eben dieser verhält.
 
Du wirst, nüchtern betrachtet, in einem bestimmten Preissegment irgendwo Abstriche machen müssen. Tonabnehmer, Hölzer, (z. Bsp. schöne und seltenere Decken), Mechaniken, Hardware generell macht einfach einen Unterschied im Preis aus. Natürlich macht der Einbau teurer Tonabnehmer die Gitarre (für den Hersteller) nicht gleich um 1000€ teurer, aber da spielen verschiedene Faktoren mit rein.
Bei PRS z. Bsp. ist das recht gut zu sehen und lässt sich auch auf Fender, Ibanez und weitere Hersteller übertragen.

Ich finde, dass eine ausschließliche Orientierung am Preis nicht sonderlich hilfreich ist. Vor allem nicht nach dem Gesichtspunkt, den du anführst. Teurer geht meist immer. Ob's deswegen automatisch immer besser ist, weiß ich nicht.
Die Gitarre muss dir liegen, muss deinen Vorstellungen entsprechen. Das sollte zählen. Wenn die grundsätzliche Verarbeitungsqualität stimmt, ein gewisses ordentliches Level vorhanden ist, Hardware, Elektronik gut sind, das Instrument einfach in allen Belangen passt, dann ist doch alles ok. Den Preis würde ich als zweitrangig sehen.
 
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..ich denke, es gibt da mehrere wesentliche Aspekte, die solche Entscheidungen prägen: wie viel muss ich für die gewünschte Gitarre arbeiten? Spielen sentimentale Aspekte eine Rolle? Geht es um fachlich-handwerkliche Fertigungsqualität? Ich habe noch nie eine E-Gitarre von der Stange (auch der CustomShop-Stange ;) ) in der Hand gehabt, die mir mehr als einen Monat Arbeit wert gewesen wäre. Und sentimentale Schiene: ok, hat mich bisher nicht so erwischt, aber da gibt es rein theoretisch welche, die das Zeug dazu haben könnten (alte Teile). Wenn ich über 2000 anlegen müsste, würde ich mir vermutlich einfach einen guten Gitarrenbauer schnappen, mit dem einen Entwurf planen und den fertigen lassen. Ich habe schon derart viele 3/4/5k Marken-Sachen in der Hand gehabt, bei denen ich ob des Preisschildes einfach zu wenig Perfektion in jeder Hinsicht gefunden habe (da spielen dann eben auch geschmackliche Fragen rein), dass ich das nicht ernsthaft erwägen würde. Und: viel Geld hinzulegen, dürfte absolut keine Garantie für instrumentale Makellosigkeit sein, nach meiner Erfahrung.
 
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Da der Thread zu meiner Überraschung noch seriös verläuft (irgendwann kommen immer die Jünger der Geiz-ist-geil-Gitarristen und der Sammler hochwertigster Präziosen auf den Zug und werfen sich die immer gleichen Argumente entgegen, alles schon 100mal hier erlebt) schnell noch meine subjektive Ansicht dazu:

Ich spiele selbst eine J Custom, diese hier:
7b.JPG


Man bekommt definitiv keine doppelt so gute Gitarre etwa im Vergleich zu einer mit 1500 € halb so teuren Ibanez Prestige. Die Unterschiede betreffen Feinheiten. Die Hölzer mögen noch einen Hauch besser ausgewählt sein, aber da unterschätze niemand die Serienstreuung. Vor allem zusätzliche (Hand-) Arbeitsschritte verteuern die J Customs. So werden nur beispielsweise die Bundstäbchen, schon bei der Prestige prima, noch einmal perfekt abgerundet, die Einstellung der Gitarre perfektioniert, auch optische Highlights verbaut (versenkte Potis, matching headstock, Riegelahornbinding am Griffbrett, Hals-Inlays, noch schönere Decken, alles Dinge, die sich nicht unmittelbar im Klang niederlegen). Die J Customs stellen das erzielbare Optimum dar, klanglich, optisch und haptisch. Aber diese letzten Prozente sind -wie überall- überpropotional teuer.

Eine Prestige reicht also mehr als völlig aus, die J Customs sind keine völlig andere Welt, aber für alle, die Perfektion mögen und sich an den kleinen Unterschieden wirklich erfreuen können, sind sie prima. Das letzte Quäntchen an Qualität ist sicher nicht jedem den dafür verlangten Aufpreis wert.

Ich selbst spiele auf einer J Custom nicht besser als auf einer guten RG oder JEM. Aber es macht einfach immer wieder Spaß, sich an dem rundum gelungenen Instrument zu erfreuen, ich nehme sie gern und dadurch auch öfter in die Hand.

Falls der Preis stört: Die typische J Custom (Hauptserie) hat 4 Ziffern, die mit 84 oder 85 beginnen.
Die ersten beiden (meist 84 und 85) unterscheiden sich nur durch den mittleren Single Coil (einmal ein diMarzio true velvet bei der 85er-Serie, einmal ein diMarzio blue velvet bei der 84er, sie sind daher im Prinzip identisch, zumal auch diese Single Coils nahezu gleich klingen).
Die dahinter liegenden Ziffern beschreiben die Pickup-Konfiguration, als XX20 2 Humbucker, XX70 H-S-H, XX60 H-S-S usw.
Nimm doch einfach eine Gebrauchte, die gibt es so etwa ab 2000€, die kannst Du dann jederzeit zum selben Preis wieder verkaufen, für J Customs findet sich immer ein Käufer.
Dann kannst Du ohne Risiko selbst entscheiden, ob es Dir das Geld wert ist.

Generell wirst Du heute in der Preisklasse zwischen 1000 und 1500€ wohl keine schlechten Gitarren mehr finden. Und auch darunter findest Du richtig gute Gitarren. Alles weitere entscheidet der persönliche Geschmack.

Viel Erfolg bei der Suche!
 
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beispielsweise die Bundstäbchen, schon bei der Prestige prima, noch einmal perfekt abgerundet
..sollte sowas tatsächlich bei einer "billigen" Variante stören: macht dir jeder Gitarrenbauer mit Kusshand und nach Verrundungswunsch :D
 
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Keine Frage. Würdest Du aber alles, was eine j Custom ausmacht, bei einem Gitarrenbauer bestellen, dann lägst Du sicher weit über 5000€.
 
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Endlich wird diese Frage mal endgültig geklärt.
 
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Das ist eigentlich wie bei allem, auch Autos und Uhren...

Nach oben hin werden minimalste Feinheiten, Verbesserungen und Optimierungen (für Otto-Normal-Verbraucher kaum wahrnehmbar) viel exorbitant teurer...

Ab 1500-2000€ merken die meisten Gitarristen kaum noch Unterschiede (wie z.B. bei Autos ab 150.000€), der Profi wird aber wahrnehmen wie etwas abgestimmt ist, und dann kommt noch der Faktor Handarbeit dazu...
 
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Ich habe gerade eine 139 € HB gekauft und bin nach einigen Mods sehr zufrieden. Bin anscheinend geizig und bastle gerne. Spiele und habe Gigs seit über 45 Jahren. obe miene Gitarren teuer oder billig waren hat noch NIE einer aus dem Publikum angemerkt :)
 
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obe miene Gitarren teuer oder billig waren hat noch NIE einer aus dem Publikum angemerkt

Das geht aber am Thema vorbei, es geht laut Threadtitel um den Gitarristen. Dass das Publikum weniger empfindlich ist, wurde glaub ich schon ein paar Mal geklärt. Daher bitte ein wenig beim Thema bleiben.
 
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Das würde ich so unterschreiben, das ist wie mit einem Boss Anzug, reicht wenn Du weisst, dass Du ihn trägst. Nein, ich hab keinen aber Ernst beiseite, ist eine ganz andere Nummer wenn man direkt vor dem Amp sitzt und jede kleine Feinheit raushört.
 
Aber gibt es wirklich den "Haaaaach...." Moment bei Instrumenten, die ein paar k teurer sind, als bei den Standards ab ca 750€. Ist das Erlebnis für den Player so deutlich anders
Alles weitere entscheidet der persönliche Geschmack.
der "Haaaaach..." Moment dürfte wohl bei jedem unterschiedlich sein, da spielt auch viel psychologisches rein. Rein musikalisch gesehen
war es bei mir so, daß mir meine Klira-Strat vor über 40 Jahren genauso viel Wohlgefühl bereitet hat, wie z.B. meine jetzigen 2 Gitarrenbauergitarren. Ein anderer Aspekt ist halt die "Liebe" zu Gitarren an sich selbst, die ist dann recht verschieden ausgeprägt, der eine findet eine für ihn passende Gitarre für 800€ und ist damit glücklich, ein anderer ist versessen auf Details und legt dann auch schon mal 5000€ auf den Tisch. Wichtig sollte für dich, "@OLLiPSE79", halt sein, wie wohl du dich mit der entsprechenden Gitarre fühlst. Da kann dir eigentlich keiner hier die Entscheidung abnehmen.
Viel Erfolg bei der Suche!
dem schliesse ich mich an, ein frohes Fest allerseits,
Micky
 
Mit Sicherheit kann dir das keiner sagen, da sich die menschliche Psyche vom Preis beeinflussen lässt und deswegen teure Dinger pauschal hochwertiger/besser empfindet.

Bestenfalls als Blindtest kann man das relativ unvoreingenommen beurteilen. Ich wette aber, dass haben nur die allerwenigsten gemacht.
Die Engländer haben davon aber einige gemacht:

Der Geilness einer Gitarre hängt auch ohnehin mehr von der Bauart, als dem Preis ab. Wer ein dünnhalsiges Sportbrett sucht, wird weder mit einer 1500€ und auch nicht mit einer 5000€ Gibson glücklich werden. Andersrum genauso.
 
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Ich danke für die Reaktion. Eine Kaufberatung wollte ich auch gar nicht, eher Erfahrungsberichte. Ich persönlich bin für die RG und genau diese j custom - den Effekt, wenn die Verarbeitung jedesmal Spass macht, kenne ich. Das meinte ich auch.
 
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