fugenanalyse - widerspruch?

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arose
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Hallo, ich muss die c-moll-fuge von bach aus dem.wohltemperierten klavier analysieren ( BWV 871).

Ich habe ein Problem mit den beiden schlusstakten: ich bekomm die funktionelle Analyse nicht hin.
Des weiteren steht in 2 fertigen Analysen, dass da sganze auf Moll endet - aber ich bin der meinung , dass das dur ist!
Ich würde mich sehr über antworten freuen! :) 1386270088174.jpg
 
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Hi,

im vorletzten Takt hat man eine Doppeldominante als verminderten Septakkord über Fis und auf der 4. Zählzeit eine Dominante mit Septime. Also (D7v) - D7 - T.

Das Stück endet mit einem Durakkord, also "picardisch". Es wäre für den Stil und die Zeit eher ungewöhnlich, mit einem Mollakkord zu enden. Die Tonart des Stückes ist natürlich trotzdem c-Moll. Somit gab es wohl einfach ein Missverständnis.
 
Des weiteren steht in 2 fertigen Analysen, dass da sganze auf Moll endet - aber ich bin der meinung , dass das dur ist!

Das Stück endet mit einem Durakkord, also "picardisch". Es wäre für den Stil und die Zeit eher ungewöhnlich, mit einem Mollakkord zu enden.


Hallo zusammen,

das gezeigte Notenbeispiel ist ja zweifellos eine "verbesserte", kommentierte und bearbeitete Version, die genannten "fertigen Analysen" beziehen sich aber zweifellos auf den Urtext, der offensichtlich wirklich mit C-Moll endet.
Man findet in den gedrucken Notenausgaben sowie Aufnahmen mal C-Moll, mal C-Dur am Ende.

Daß es für den Stil der Zeit ungewöhnlich war, mit einem Moll-Akkord zu enden, stimmt schon (störte aber keinen großen Geist wie Bach) - das war aber wohl der Grund für die häufig anzutreffende "Korrektur" auf C-Dur in machen Notenausgaben.

Hier ein Notenbeispiel von IMSLP, das auf Moll endet.
Und eine entsprechende Aufnahme.

Ergo: wir haben hier beides: Country und Western. ;)
Man muß nur darauf achten, den dem Kommentar bzw. der Analyse zugrundeliegenden Notentext heranzuziehen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Interessant!

Noch eine kleine Ergänzung am Rande zu "störte aber keinen großen Geist wie Bach": Das klingt ein bisschen so, als wäre ihm die Konvention egal gewesen, was aber sicher nicht so war. Viel mehr waren Schlüsse in Moll eine ganz besondere Eintrübung, oder welche Konnotation dem jeweiligen Stück gerade auch immer entspricht. Das lässt sich besonders deutlich am Textbezug der vielen Choräle ablesen.
 

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