Gesangsaufnahme - Akustik in gedämmten Räumen

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thompson
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Guten Tag,

ich bin gerade dabei einen gedämmten Proberaum in ein Homestudio zu verwandeln.
Mein Problem ist es, dass mich die Gesangsaufnahmen mit dem unten aufgeführten Equipment nicht zufriedenstellen.
Ich vermute dass es an der Akustik des Raumes oder vermutlich an den falschen Einstellungen des Pramps, Interfaces liegt.

Der Aufnahmeraum ist ca 36m² groß und ist rundum mit einer zusätzlichen "Wand" aus Dämmwolle ausgekleidet.
Die Decke ist mit Filz bezogen und es befindet sich ein Teppichboden und zwei große Fenster in dem Raum.
Insgesamt wirkt die Akustik in dem Raum nahezu "tot".
Die Aunfahmen klingen sehr dünn und "erdrückt".

Hat von euch jemand ähnliche Erfahrung mit extrem gedämmten Räumen im Bereich Homerecording gemacht
oder glaubt ihr, dass ein anderer Fehler die Ursache für die schlechte Wiedergabe der Stimme ist?

Equipment:
-Rode NT1A
-ART Tube MP Preamp
-Line 6 UX1 (Gearbox bei Gesangsaufnahmen im Bypass-Mode)
 
Eigenschaft
 
Kannst Du ein paar Details (z.B. Wandaufbau mit Massen) und eventuell ein paar Fotos posten.

Ich vermute, der Raum ist in den Höhen überdämmt. Wenn der Wandaufbau für Bassabsorption dick genug ist, bekämpft man das, indem man z.B. Paneele (jeweils mit 1 cm Luftspalt zwischen den Brettern) vor die Dämmung montiert.
Eine erste, kostenlose Maßnahme könnte auch das Rausnehmen des Teppichs oder der Filzverkleidung der Decke sein.


Clemens
 
Hier ein paar Bilder des Raumes:

IM000035.jpg IM000037.jpg IM000034.jpg
 
Sieht an sich gar nicht übel aus. Wenn die Aufnahmen "dünn und erdrückt" klingen, dann kann eventuell schon ein ganz leichter hallanteil via Plug in helfen. Was das dünn angeht, kommt es natürlich auch auf die Stimme selbst an. Je nachdem was für Musik ihr macht, kann es ähnlich wie bei gitarrenaufnahmen hilfreich sein, doppelt einzusingen und nach links und rechts zu pannen. Natürlich vorausgesetzt, dass man äußerst präzise singen kann. Auch leichte Anpassungen am eq helfen, um die charakteristischen Frequenzbereiche einer Stimme zu unterstreichen. Wie weit vom Mikro entfernt wird denn gesungen? Popschutz vorhanden? Gruß Maria
 
Danke für die schnelle Antwort.
Ich persönlich finde dass es sehr unnatürlich und künstlich mit Hall via Plugin klingt, was natürlich auch an meiner fehlenden Erfahrung und den fehlenden guten Plugins liegen kann.
Mit dem EQ oder dem Doppeln ist auf jedenfall einiges rauzuholen, ich möchte allerdings erst einmal eine bestmögliche "Rohaufnahme" hinbekommen.
Es ist ein Popschutz vorhanden, welcher ein paar Zentimeter vor dem Mikro ist. Abstand vom Mikro zum Mund ist eine Handfläche.
 
Verstehe. Vielleicht kannst du mal ein Soundbeispiel schicken? Sodass man das auch im Gesamtkontext hören kann. Es ist an sich ein guter Ansatz, bereits ein gutes (t)rocken(d)es Signal zu erzielen, allerdings ist eben der Gesamtkontext wichtiger. Gruß Maria
 
Nur um Schussel- und Anfängerfehler zu vermeiden: Sing ihr auch in die richtige Seite des Mikros? :)
Das NT1A ist Nierencharakteristik, und die Seite, von der das Signal aufgenommen wird ist mit einem kleinen goldfarbenden Punkt gekennzeichnet. Wenn das Mikro einfach falsch besungen wurde, nimmt es nur den Raumanteil vernünftig auf, und in einem schön trockenen Raum kann das dann durchaus sehr dünn und fast tot klingen.
Aber ich denke ein Soundbeispiel dürfte hier schon deutlich mehr Klarheit bringen.

Gruß
capekall
 
@Thompson
In welchen Eingang von dem Line 6 gehst du denn von dem Art Tube Preamp aus?

Gruß
Klaus
 
Entschuldigung für die verspätete Antwort.
Das mit dem goldfarbenen Punkt ist mir bekannt und wird beachtet.
Ich gehe in den MIC-Eingang des Toneports und bei der Gearbox schalte ich den Bypass an.
Wegen Soundbeispiel im Gesamtkontext kann ich noch nichts bieten.
 
Ich habe hier nur überflogen. Aber dünne und mumpfige Aufnahmen können tatsächlich entstehen, wenn sehr viel gedämmt ist. Neben den Bassfrequenzen (die ja meist gedämpft werden sollen) werden natürlich auch Mitten und Höhen weggedämpft. Das kann in unschönen Ergebnissen münden.

Deshalb kann man vorgehen, wie in diesem Thread hier aus einem anderen Forum:

http://recording.de/Community/Forum...makustik_und_Dämmung/149796/Post_1539799.html


Dort sieht man, dass zur Erhaltung von Mitten und Höhen Laminatlagen (in durchlässigen Abständen --> siehe Thread)) verwendet werden, die gerade diese Frequenzen wieder zurückwerfen und den Sound "lebendig" halten (währned die tiefen Frequenzen entschärft werden). Es wird dort auch die theoretische Überlegung dahinter erläutert. Wirklich ein SEHR empfehlenswerter Thread, auch wenn von der Konkurrenz kommt.

Gruß Jens
 

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