Gibt es taube Tontechniker ?

  • Ersteller Bernie63
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Ich habe mal Anfang der 90er mit meiner damaligen Band bei einem Bandwettbewerb mitgemacht. Der dortige Toni war echt der Abschuß: Marke Altrocker mit Lederhose und Nietenlederjacke, langes, graues und ungepflegtes Haar. Sein alkoholgezeichnetes Antlitz machten eine Altersbestimmung unmöglich, dafür hatte er permanent eine Flasche Bier in der Hand und war augenscheinlich stocktaub. Außer Gitarrengekreische war von den teilnehmenden Bands nichts zu hören.
Ein Dummschwätzer vor dem Herrn, aber nach eigener Wahrnehmung der größte Tontechniker unter der Sonne. Wir hatten noch nicht gespielt, als ich neben seinem Pult stand und ihm über die Schulter schaute, daher wusste er nicht, dass ich Keyboarder bin. Auf der Bühne war eine eigentlich ganz gute Band, deren Keyboarder offensichtlich gerade ein Solo spielte, allein, es war nicht zu hören. Als ich in darauf ansprach, zeigte er auf zwei geschlossene Kanalzüge und sagte: "Keyboards san Scheiße. Do san bei mia die Fader immer zua!" Danke für das Gespräch! :ugly:
Natürlich ein Extrembeispiel und sicher nicht repräsentativ. Ich habe seit dem viele wirklich fähige und nette Tontechniker kennengelernt. Nur dass da kein falscher Eindruck entsteht! :rolleyes:

Grüße,
skymaster
 
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Nabend :hat:

Ist schon merkwürdig , das so ein Thema Erinnerungen wach macht .

Die PA Technik war doch Mitte der 70er sicherlich nicht so gut , wie heut zu Tage , oder ? ... und trotzdem hat man damals wohl auch damit zaubern können .

Muß irgendwas zwischen 76 und 79 gewesen sein ... Yes in der Phillipshalle in Düsseldorf .

Als wir die Halle betraten , sagte ich zu meinem Kumpel ; das wird nix ! ..... gugg ma , das ganze Zeugs hängt unter Decke ! .... wo soll da der Bass her kommen ?

Ich wurde als " Klugscheixxer " eines besseren belehrt !

So einen klaren , satten und definierten Sound hab ich danach nie wieder gehört ! Man konnte den Gesang sauber hören , Feinheiten der Gitarre .... die fetten Keys und auch der Bass waren einfach nur klasse :great: .

Frank Zappa konnte das dagegen nicht so gut ...... und über die Ramones schweigen wir besser ( Konzert vorzeitig verlassen ! ) .

Eins verstehe ich aber nicht :

Wenn die " Lokalität " ziemlich groß ist , müßte es doch egal sein , was auf der Bühne für ein Pegel herrscht .... also so lange der Pegel der PA um ein vielfaches darüber liegt .

Oder ist es dann auch das Spielchen , das die Micros wieder von Sachen gefüttert werden , was da eigentlich gar nicht rein soll ?
 
Die Frage ist finde ich immer, ist er Taub oder nicht, oder kann er auf grund der Räumlichkeiten nicht "richtig" hören?

Ich hab es schon oft erlebt, dass einige Bands in einer Location mit leicht anderen Einstellungen besser klangen als mit den Einstellungen der vorhergehenden Location. Klar anpassen muss immer sein, aber wenn ich dann z.B. viel in Kirchen arbeite, wo das Signal bekanntlich sehr stark durch den Hall verwaschen werden kann und bei nicht genügend vorhander Lautstärke, Besuchern im Raum auch wird, muss ich so etwas im Soundcheck mit berücksichtigen. Wenn ich in Konzerte gehe, habe ich teilweise das Gefühl, dass dieser Punkt leider oft nicht beachtet wird. Der Musiker spielt vor einer voll besezten Halle eben immer anders als vor einer leeren im Soundcheck. Dann muss man auch in der Lage sein und das ist immer schwierig die Sache bei voll besetztem Raum einzuschätzen. Von daher sag ich mir immer, lass die Band ruhig stöhnen weil ich noch einen Titel mehr zum Abhören brauch, es ist meine Nummer sicher und Band wie Zuhörer danken es dann einem wenn es gut geklungen hat.:)
 
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Früher Tm wüstest du was du hast. Heute schleppst du erstmal nen Laptop an, um den controller zu programmieren, damit alles funktioniert. Ging früher auch ohne. Ist wie bei nem Auto. Je mehr Technik, umso komplizierter.

Vielfach ist es einfach so, dass die Techniker einfach überfordert sind. Es gibt so viele Systeme. Soviel was zu beachten ist, kann man alles Händeln, aber wenn Dan die deadline kommt... Wird es eng.


es war nicht zu hören. Als ich in darauf ansprach, zeigte er auf zwei geschlossene Kanalzüge und sagte: "Keyboards san Scheiße. Do san bei mia die Fader immer zua!" Danke für das Gespräch! :ugly:


Und da habt ihr nichts gemacht? Mit solchen Freunden brauchst du keine feinde.
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Wenn die " Lokalität " ziemlich groß ist , müßte es doch egal sein , was auf der Bühne für ein Pegel herrscht .... also so lange der Pegel der PA um ein vielfaches darüber liegt .

Oder ist es dann auch das Spielchen , das die Micros wieder von Sachen gefüttert werden , was da eigentlich gar nicht rein soll ?

Unter anderem. Wenn jeder volles Brett fährt, dann gibt das zu den ersten Reihen u.u Interferenzen. Das heißt, von amp 1 sollen nur 30 dB ankommen( durch die PA) das ist so kontrolliert, stimmt. Wenn der Gitarrist aber voll aufdrehet, kommen 60 Db an, und es stimmt vorne nicht mehr. Rein exemplarisch und fiktiv, ich weiß. ;)

Wenn gegenüber der Bühne eine Wand oder ähnliches ist, kann es auslöschungen geben.

Am Ende ist aber immer das Mischpult. Und das ist kein Klärwerk. Sch.. Rein, sch... Raus.

Es gibt viele Faktoren die da mit rein spielen. Und wenn der techniker bei zB 2 kHz nicht mehr gut hört, gleicht er das am eq aus. Alle anderen haben nun aber zu viel.

Altersbedingt lässt das höhen hören nach. Vor allem wenn man viel mit Lärm zu tun hat. Bohrhammer, flex., schleifen, alles was hohe schmerzhafte töne erzeugt. Und irgendwann höhrt man das nicht mehr. Und das ist das Problem ,wen man es nicht weiß.

Beim drumset zB. Werden Overheads benutzt. Wenn es dumm kommt hast du von den Bläsern mehr drauf als von der hi hat oder der Snare. Die OH sind aber für den Raumklang wichtig. Also hast du ein Instrument, zB Horn einmal über das Horn mic und über das oh abgenommen. Alleine mit dem kurzen Laufzeit Unterschied kann es den Sound versauen. Deshalb sind ohs so mies abzumischen. Mit Pech hast du alles drauf, außer dass was soll... Das spielt alles zusammen.
Das ist die Erfahrung die ich hab machen müssen.

(Hoffentlich erzähle ich jetzt nicht nur Blödsinn, ist schon spät :) )
 
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Traurig finde ich immer, wenn man es schafft den Sound bei einem Freiluftkonzert kaputt zu bekommen. "Schönes" Beispiel ist die Pain Stage beim Summerbreeze, da war letztes mal der Sound durchgehend sowas von mies, dass ich da nicht geblieben bin. So, laut, dass die PA zerrte und total ungleichmäßiger Sound, der einem an einigen stellen selbst mit Ohrstöpseln drohte die Höhenwahrnehmung für immer zu nehmen. Ich trage ja grundsätzlich Stöpsel seit leichtem Knalltrauma, um Tinitus (den bekomme ich seitem leicht für kurze Zeit durch Lärm) zu vermeiden - und weil ich mein Gehör mag.

Eine Frage zu den großen Hallen: Wenn die doch eh öfters für Konzerte benutzt werden, ist da dann nicht oft dieselbe PA drin und man kann direkt wieder dieselbe Programmierung/Einstellung wie früher mal vornehmen? Es muss ja nicht jedes mal wieder jemand die Akustik durchrechnen und das Zeug nachher für volle Halle einstellen, wenn man das sowieso schonmal gemacht hat.

Altersbedingt lässt das höhen hören nach. Vor allem wenn man viel mit Lärm zu tun hat. Bohrhammer, flex., schleifen, alles was hohe schmerzhafte töne erzeugt. Und irgendwann höhrt man das nicht mehr. Und das ist das Problem ,wen man es nicht weiß.
Laute Klimaanlagen erodieren auch schön breite Mittenlöcher ins Gehör - und die durchfahrenden Güterzüge im Bahnhof sind auch nicht ohne.
 
"Schönes" Beispiel ist die Pain Stage beim Summerbreeze, da war letztes mal der Sound durchgehend sowas von mies, dass ich da nicht geblieben bin.

darum heißt es ja „Pain Stage“ ;)

Eine Frage zu den großen Hallen: Wenn die doch eh öfters für Konzerte benutzt werden, ist da dann nicht oft dieselbe PA drin und man kann direkt wieder dieselbe Programmierung/Einstellung wie früher mal vornehmen? Es muss ja nicht jedes mal wieder jemand die Akustik durchrechnen und das Zeug nachher für volle Halle einstellen, wenn man das sowieso schonmal gemacht hat.

es gibt natürlich in vielen Hallen eine feste PA. Viele Bands jedoch bringen ihre eigene Anlage mit. Das ist auch so eine Kostenfrage manchmal. Und in anderen Fällen ist die feste Anlage einfach nicht ausreichend oder veraltet. Und im Prinzip muss man auch bei einer festen Anlage die Akustik „neu berechnen“. Stereo-Electro Playback ist was anderes als ein Orchester.
 
Na ja...seit die Verkäufe so weit in den Keller gegangen sind, dass die Bands mit Konzerten keine Veröffentlichungen mehr bewerben, sondern primär Geld verdienen müssen, ist das Ganze ein Rechenexempel...und das ist einfach:
Druckvoller, guter Sound kostet Geld und das ist Geld, was nicht verdient wird.

Wirkliche Fehlbedienung ist im Profibereich eher selten. Die Spreu vom Weizen trennt sich hier - zumindest was die Großen angeht - immer sehr schön in der Westfalenhalle 1. Wer hier spart, wird mit einem Kacksound belohnt oder ist so leise, dass man sich locker unterhalten kann. Wer will denn das bei einem Rockkonzert?

Loben muss ich hier mal Kiss. Eigentlich habe ich es so gar nicht mit der Kirmestruppe, aber eins muss man denen lassen: Sie wissen, was sie ihren Anhängern schuldig sind. Die haben das ganze verdammte Oval mit Arrays vollgehängt, sodass man selbst bei fast ohrenbetäubender Lautstärke noch jedes Detail hören konnte.
AC/DC sowieso. Keine Ahnung, wie oft ich die schon in den verschiedensten Locations gesehen habe...immer brutal laut und trotzdem edel im Ton.
 
Ein Problem, das sich wahrscheinlich besonders in kleinen Umgebungen darstellt, sind sicherlich die Musiker selbst.
Ich weiß noch, als ich noch in einer Stoner Band vor ein paar Jahren als Basser aktiv war, hat unser Leadgitarrist bei den Proben und dann eben auch live seine 100 Watt Röhre (ich meine das war ein Peavey) am Halfstack voll ausgefahren, wegen der geilen Endstufenzerre.
Das ist sicher richtig, dass der Sound dann so richtig geschmeidig wird , und das hört man gerade hier im Gitarristenteil des Forums sehr häufig, aber in kleinen Locations (hatten mal nen kleinen Gig mit 60 bis 80 Leuten im Raum) ist das doch sehr viel und laut.
Aufgefallen ist mir das dann auch im Dezember bei Dying Fetus in Frankfurt im Elfer. Sehr kleiner Laden und den ganzen Abend war der Sound schon sehr dröhnend und basslastig. Das schreibe ich mal dem Kellergewölbe zu. Bei Fetus kam dann aber noch der EVH 5150 von John Gallagher dazu. ziemlich lautes Halfstack mal wieder. Hat zwar ganz vorne schön geföhnt und der Sound war dann doch nicht so brutal, wie befürchtet, aber alles in allem sehr, sehr laut.

Bei den Festivals sind mir auch schon immer die krassen Unterschiede bei einzelnen Bands aufgefallen.
Zum Beispiel habe ich in 2006 Morbid Angel auf dem Up from the Ground (max. 8.000 Leute ca.) und in Wacken gesehen. In Wacken hatten die Buben einen wahnsinnigen druckvollen und klaren Sound, auf dem Up from the Ground, waren sie matschig und undifferenziert und "schlechter" gemischt, als die kleinen / jungen Bands, die um die Mittagszeit, das Festival eröffnet haben.
Auch kurios war letztes Jahr das (auch hier im Thread schon oft angesprochene) Summer Breeze. Da liegt für den allgemeinen Sound scheinbar das Problem vor, dass sich die großen Bühnen auf dem Hügel befinden und der Sound sehr windabhängig ist. Dafür war der Sound bei C.O.B. sau gut. Leise, aber sehr klar.
Negativbeispiel dazu waren definitiv die Grindfuckers im Zelt. Eigentlich hatte ich vom ersten Abend bei Decapitated an ein gutes Gefühl in dem Zelt, aber als ich dann die Grindfuckers sehen wollte, bin ich nach zwei Songs raus. Null Differenzierung, was aber kein Wunder bei dem "Soundcheck" war. Einfach mal bei Youtube "Excrementory Grindfuckers Soundcheck Summer Breeze" suchen.

Ich kann also Bernies Aufregung schon sehr gut verstehen, da ich auch der Meinung bin, egal ob man 30 oder 60 Euro für die Karte hin legt, schon immer zumindest versuchen sollte, einen ordentlichen Sound abzuliefern. Schade natürlich, wenn es dann an der Kommunikation zwischen Band und Tontechnikern hapert, oder die Verantwortlichen einfach nur beratungsresistent sind.
 
Und da habt ihr nichts gemacht? Mit solchen Freunden brauchst du keine feinde.

Was hätte es gebracht? Wir waren Anfang zwanzig, es war ein Bandwettbewerb, also kein eigener Gig und die Band hatte, aus heutiger Sicht, auch recht viel Luft nach oben. :rolleyes:
Wozu also hätte man sich über den Typen beschweren sollen? Besser, der verdient mit solchen, eher unwichtigen G'schäfteln sein Geld, als dass er Stütze bezieht und damit der Allgemeinheit auf der Tasche liegt.

Grüße,
skymaster
 
Ein Problem, das sich wahrscheinlich besonders in kleinen Umgebungen darstellt, sind sicherlich die Musiker selbst.
Ich weiß noch, als ich noch in einer Stoner Band vor ein paar Jahren als Basser aktiv war, hat unser Leadgitarrist bei den Proben und dann eben auch live seine 100 Watt Röhre (ich meine das war ein Peavey) am Halfstack voll ausgefahren, wegen der geilen Endstufenzerre.
Ganz ehrlich. Bei der heutigen Situation möchte ich jeden, der mit nem Stack zur Probe oder zum Gig kommt, nur noch schlagen. Klar sieht das toll aus, aber man ist einfach nicht in der Lage, die Leistung zu nutzen. Nicht falsch verstehen, ich spiel selbst Gitarre, aber ich hab nen Combo, der auf seinem Case steht. 30-50 Watt reichen doch wirklich locker aus.
 
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Ganz ehrlich. Bei der heutigen Situation möchte ich jeden, der mit nem Stack zur Probe oder zum Gig kommt, nur noch schlagen. Klar sieht das toll aus, aber man ist einfach nicht in der Lage, die Leistung zu nutzen. Nicht falsch verstehen, ich spiel selbst Gitarre, aber ich hab nen Combo, der auf seinem Case steht. 30-50 Watt reichen doch wirklich locker aus.

Man muss sich halt überlegen, was man kaufen möchte: Coolness oder Sound?

Ich habe das Glück, dass ich all die schlechten Erfahrungen in meiner allerersten Band machen durfte. Danach hab ich das alles geändert. Ich spiele als Bassist einen 12"-Combo von SWR, den ich selten richtig aufdrehe. Er dient bei großen Bühnen außerdem als Monitorbox (wenn wir selbst Beschaller sind, sonst macht das eh der Veranstalter). In der einen Band spielt der Gitarrist so ein Wunder von Line6 über die Monitoranlage. In der anderen hat die Gitarristin einen schicken 12"-Combo von Engl. Der ist zwar nicht ganz billig, liefert aber viel schöneren Sound als ein vergleichbarer großer Turm um den gleichen Preis.

"Boxen hinter der Band" muss man sich eigentlich nicht mehr antun. Dafür sind mir meine Ohren wirklich zu schade. Und damit bricht die Rechtfertigung für ganze Stack-Getöse sowieso zusammen. In Bands, die wirklich aufeinander hören beim Spielen, sollte ein gutes und gut eingestelltes Monitoring wirklich viel weiter vorne sein in der Priorität.

Wenn man aber halt hauptsächlich cool vor einem Boxenturm stehen möchte, anstatt gute Musik zu machen, dann nur zu. Ich seh das mittlerweile recht schonungslos.

Man sollte eines nicht vergessen: Wir sind hier alle Musiker. Wenn wir zum Gig gehen, dann differenzieren wir meist zwischen schlechter Band (spieltechnisch nicht gut, oder Zusammenspiel nicht gut) und schlechtem Sound (Techniker und/oder PA nicht gut). Das musikalisch weniger bewanderte Publikum erlebt hingegen ein Gesamtpaket. "Irgendwie nicht gut" ist das Urteil – der schlechte Sound fällt im Zweifel viel mehr auf die Band an sich zurück als auf den Techniker. Schon allein das ist für mich Grund genug, immer das Optimum an Sound anzustreben (auch wenn es zugegebenermaßen nicht immer geht).

Grüße
Schwob
 
Traurig finde ich immer, wenn man es schafft den Sound bei einem Freiluftkonzert kaputt zu bekommen. "Schönes" Beispiel ist die Pain Stage beim Summerbreeze,

Ohja... hatte mich so sehr auf Wintersun gefreut... Und dann das... War leider wirklich richtig mies gemischt. Habe eigentlich nur Bass und Bassdrum gehört.
 
Eine Sache fällt mir in den letzten Jahren immer wieder massiv auf. Ich sehe was der Bassist spielt und höre nur ein dumpfes Gewummer und/oder die Bässe kommen von der Bass-Drum. Ganz schlimm war es vor zwei Jahren bei Dream Theater in Düsseldorf und nicht nur da (lt Kollegen aus dem Bass-Forum). Eine der Ursachen war extremer Nachhall auf Bassdrum und Toms. Unfassbarer Matsch. Ich habe den Bass eigentlich nur als einen einzigen Störton gehört und ich saß ein paar Meter hinter dem Mixer. Bin dann in der Halle rumgelaufen, aber fast überall dasselbe Ergebnis.
 
Hi,
wie schon gesagt, beschwert Euch bei den Veranstaltern und Eventagenturen am besten schriftlich und geht nicht mehr hin.
Nur so wird sich was bewegen.
 
Diese fahrende Volk der Musizierenden ist wahrscheinlich nicht mit "normalen" Maßstäben zu messen.
Aus dem Krümmelchen, das ich in diese Welt schnuppern durfte, habe ich damals mitgenommen, dass da allerhöchste "Professionalität" gefordert wurde. Gerade bei den bekannten Akts war man seinen Job in Sekundenbruchteilen los, wenn man Mist gebaut hat.
Das passt jedoch überhaupt nicht zum Ergebnis, dass diese Überrigger, Tonis, Techs und Stars dann als Ergebnis abliefern. Wie kann es sein, dass einmal der Sound göttlich und das andere mal zum Weglaufen ist? Und warum lassen die Künstler das zu? Es ist doch bekannt, dass heute mit CDs und Airplay kaum noch Geld zu verdienen ist und Konzerte die wichtigste Einnahmequelle für alles ist, was nur ein paar cm neben den Charts läuft. Wenn der Sound kacke ist, ist das Konzert kacke und ich sehe mir das kein 2. Mal an.
Aber wie gesagt, rational braucht man sich dieser Frage wohl nicht nähern, weil da Professionalität und Big Business wohl eng mit absoluten Stümpertum und totaler Verpeiltheit verwoben ist.
 
Das Beste ist ja: sich über eine Band und deren Techniker im Internet aufzuregen und versuchen Verallgemeinerungen zu treffen a la: in den letzten Jahren ist alles lauter / leiser geworden.

Wenn euch etwas stört, dann redet erstmal mit den Technikern. Ich gehe oft zum FOH und gebe den Leuten Feedback, wie ich es finde. Bei einer größeren Band in Dresden war der Sound gut, bis auf das der Gesang manchmal zu leise war, wenn der Sänger weiter hinten stand. Ich dachte es lege daran, dass es ein sennheiser e945, also superniere war, aber der Techniker erklärte mir das auf Grund des kuppelförmigen Daches die Reflexionen der Drums auf das Publikum Niederschlagen und sobald der Sänger in Richtung Drums geht, spielen Phasen usw. eine Rolle. Dann hat er mir noch ein wenig was über die Band erzählt und die anstehende Tour. Klar gibt es auch Techniker die das anders handhaben. Aber dann schickt der Band einfach eine Mail o.ä. Jeder Band ist ein guter Sound nach vorne heraus wichtig (verallgemeinert). Aber sich im Internet darüber auszulassen und das dann noch als ein Hauptthema auf die Internetseite eines renommierten Geschäfts zu packen ist einfach unfair. Noch dazu wenn man die Bands noch direkt dabei nennt...
 
Ganz ehrlich. Bei der heutigen Situation möchte ich jeden, der mit nem Stack zur Probe oder zum Gig kommt, nur noch schlagen. Klar sieht das toll aus, aber man ist einfach nicht in der Lage, die Leistung zu nutzen. Nicht falsch verstehen, ich spiel selbst Gitarre, aber ich hab nen Combo, der auf seinem Case steht. 30-50 Watt reichen doch wirklich locker aus.


Viel zu pauschal. Wenn du Gitarrist bist, muss ich dir nicht erklären, wie brüllend laut z.B. ein Combo von Mesa Boogie klingt.
Der kann durchaus lauter klingen als so mancher Stack, insbesondere durch den offen agierenden Speaker, der munter den Raum beschallt.

Und wenn jemand wirklich cleane Sounds braucht - und das sind gar nicht so wenige - sind 100 W wegen des Headrooms deutlich im Vorteil!

Was nicht angebracht ist: Das Teil dann für Overdrivesounds voll aufzureissen. Das braucht man dann nicht.
 
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