hack_meck
Lounge .&. Backstage
An dieser Stelle mag ich für Euch meine - und vor allem die Eindrücke des Namensgebers - aufarbeiten ....
Worüber reden wir hier eigentlich?
- Grundsätzlich -
- im Speziellen -
- auf dem Papier -
Korpus
- 2-teiliger Korpus aus Mahagoni
- 2-teilige Decke aus massivem kanadischem Ahorn
- 2-teiliges Riegelahorn Deckfurnier
- Acryl Lackierung
- Hals aus Mahagoni
- sattes C-Profil (Beefy Neck)
- Griffbrett aus Palisander
- Trapezeinlagen
- 22 Medium Size Bünde
- Seymour Duncan SH-18 Humbucker
- 2 Volume, 2 Tone, 3-Weg Schalter
- Push Pull Tone Poti für Pickup Split
- Gotoh SD90-SL
- Gotoh GE104 Brücke
- Gotoh GE101-A Saitenhalter
- Cosmic Black Hardware
- 24,75" / 628 mm Mensur
- 43 mm Sattelbreite
- Nickel Wound Saiten 010 - 046
- in Vergleich zur Vorlage -
Dies waren die nüchternen Fakten zur Oliver Hartmann Signature Gitarre. Sie wurde vom deutschen Vertrieb für Oliver Hartmann aufgelegt mit ihm erarbeitet. Oliver verwendet sie im wesentlichen im Projekt Avantasia, bedient also an der Stelle die eher "kräftigen" Töne, sowie wieselflinke Melodienlinien und fette Riffs. Oliver besitzt einige alte LesPauls und Strats und ist durchaus ein Verfechter des "Beefy Neck", also einem Hals der kräftig ist und - oft - dann auch zu einem kräftigen Ton beiträgt. Die Gitarre die er für Avantasia verwendet ist dabei im Hals minimal schlanker, da sonst die 3 Stunden Shows doch deutlich anstrengender werden als nötig. Ausserdem soll die Tourgitarre etwas höher im Mittenspektum liegen, da dort sein "Slot" im Mix ist. Im unten, per Video von mir dokumentierten Gespräch sagte er aber auch, dass er ohne die 3 Stunden Gigs den marginal fetteren Hals meiner mitgebrachten Oliver Hartmann Signature nehmen würde. Mit dem "Beefey Neck" hat FGN ja auch "Neuland" betreten, denn sie kommen sonst eher aus der 60th etwas schlankere Ecke ...
Sucht man also den kleinen Unterscheid zwischen Prototyp und Serie, so ist es der Millimeter am Hals (und ich tue mir da sogar schwer überhaupt einen Unterschied festzustellen) und die Tatsache, dass er in der Live Gitarre statt des Push/Pull ein Push/Push Poti drin hat. Ist zwar für ihn angenehmer, aber halt auch deutlich anfälliger. Wohl dem, der einen Service Mann mit im Tourbus hat ...
- in der Praxis -
Der Rest ist genau so wie bei der Serie.
Z.B. mit der "engen" Vintage Brücke ... und dem Zebra Look ...
Kommen wir kurz zurück zu meiner FGN. Egal von welcher Seite ich den Blick drauf werfe, handelt es sich um eine richtig gut verarbeitete Gitarre. Gute Materialien und sehr gutes Finish aus Acryl (auch wenn ich Nitro "noch lieber" mag). Meine ist sicher nicht so viel gespielt wie die vom Olli, ist aber was die von ihr ausgehenden Schwingungen anbelangt bereits sehr gut sortiert. Beide Gitarren (Olli und meine) liegen im Grundton sehr nah beieinander und auch die dritte die ich mal mit meiner vergleichen konnte, fällt da voll in dieses Postleitzahlgebiet. Bei mir sind die unteren Mitten marginal stärker als bei Oliver, dessen Gitarre leicht über meiner die Nase hat. Beide sind aber z.B. "gefühlt" eine Oktave tiefer anzusiedeln als meine Siggi Braun Goldtop von FGN. Diese hat allerdings a) den 60th Hals ... und ... b) Nitro.
Für das "fette Riff" sind die Hartmänner aus meiner Sicht allemal besser ... und wenn man nicht mit der Tür ins Haus fallen will, so hat man im verstärkten Betrieb mit der "Split Funktion" des SD SH18 Humbucker die Chance den Sound etwas auszudünnen. Schlank wäre jetzt übertrieben ... aber im Mix besser freistellen und hörbar machen geht auf alle Fälle ...
Die oben erwähnte Gotoh Hardware ist dunkel transparent und passt hervorragend zum Stil der Gitarre. Sie kommt ohne montiertes PickGuard, es liegt aber eines bei, falls man es benötigt. Was auf vielen Bildern - und auch mir ist es nicht wirklich gelungen - nicht rauskommt ist, dass die Rückseite mitnichten "schwarz" ist. Sehr dunkel transparent, aber das Holz scheint bei passender Beleuchtung durch. Die Gitarre kommt - wie bei FGN üblich, in Japan macht man es halt so - im Gigbag. Es gibt aber natürlich auch einen passenden Koffer.
Die Gitarre ist als abgewandelte und aufgebesserte LS20 zu verstehen und liegt in der UVP bei +/- 1900 EUR, was auf der "Straße" dann derzeit 1600 EUR sind. Die erste Serie der Signature ist bis auf ganz wenige Gitarren verkauft und später im Herbst kommt wohl Runde 2 in DE an. Die erste Serie bestand aus 30 Gitarren.
Ganz schön viel Gitarre für das Geld ist es allemal ... und dies auch noch massiv bei überschaubaren Gewicht (federleicht ist sie natürlich nicht).
Und damit sich das gelesenen etwas setzen kann, lade ich euch zum Plausch mit dem Namensgeber ein. Diese wohnt in erreichbarer Nähe und hat sich mit mir 2,5 Stunden unterhalten. Dabei haben wir auch einen Abschnitt über die Gitarre aufgezeichnet ...
- Eigenschaft
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