Danke InTune! Strat-Liebhaber trifft es aber besser als Strat-Experte.
Die meisten Soli, die mir Gänsehaut verursachen, sind mit einer Strat gespielt. Es gibt zu einigen dieser Gänsehautsoli Aufnahmen ausgezeichneter Gitarristen mit einer anderen Gitarre ... und die lassen mich kalt.
Es gibt andererseits natürlich auch genügend Stratspieler, bei denen mich der Sound total nervt. Es ist letztlich die richtige Kombi - das Gesamtbild - das einem gefällt oder nicht. Aber die Strat ist bei mir unangefochten an der Spitze. Liegt vielleicht auch etwas daran, dass die Les Paul sehr häufig in einem Genre zum Einsatz kommt, das mich nicht begeistert.
Wie auch immer ... es gibt ja genügend LP-Besitzer, die ihre neueren Modelle so umbauen, dass sie nach den Helden der 70er klingt. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Mich persönlich begeistern die Innovationen wie New Weight Relief & Granadillo! Die liefern für meinen Geschmack sehr sexy Nuancen, auf die ich voll steh!
Die 2012er Les Paul Studio ist neben meiner Fender Classic Player 60s die zweite Gitarre, die ich unter Garantie
im Originalzustand belassen werde, weil sie für mich perfekt ist, so wie sie ist.
Die Entscheidung zwischen den Gitarren ist aber IMO aber nicht am Preis fest zu machen. Burstbucker Pro vs. T498/T490 gebackenes Ahorn vs. Marimba Holz... ich glaube, dass letztlich eher die unterschiedliche Habtik zwischen beiden Modellen gravierender ist.
Da bin ich voll bei Dir! Ich geh immer zuerst nach einer bestimmten Soundvorstellung, die ich habe. Und da geht es zunächst um die Bauform, das Holz und die PUs. Bespielbarkeit war bei mir dagegen nie ein Thema. Wenn ich im Forum die vielen Beiträge lese, dass eine Gitarre aufgrund von Halsform, Griffbrettradius oder Bundstäbchen getroffen wird ... dann wunder ich mich immer wieder, was für seltsame Prämissen es gibt. Wenn ich dann wieder mal ein Modell gefunden habe, das mich vom Sound her so begeistert, dass ich doch noch ein letztes
mal Geld für eine Neues ausgebe ... dann ist mir das Aussehen aber auch sehr wichtig. Dann will ich unbedingt die Farbe aus der Serie, die mich am meisten anspricht, und bau sie zur Not auch etwas um, damit sie mir optisch gut gefällt - wozu gibt's schließlich plastische Chirurgie?
Bemerkenswert für mich war (trotz der IMO etwas befremdlichen Platinenbauweise) das ich mit dieser Gitarre richtig so erst Tone und Volume Regler entdeckt habe. Das macht (auch?) bei den Gibson Studios echt Sinn und Spaß!
Bei der Studio lassen sich allein mit dem Volumenregler an einem feinen Röhrenamp schon sehr unterschiedliche Sounds spielen. (Aber auch an einem Modeler - ui, böses Schimpfwort
- ist die Les Paul sehr ausdrucksstark und deutlich nuancenreicher als eine Strat.) Man kann am Amp beim Rhythmusspiel den Volumenregler zurück und beim Solo dann einfach voll aufdrehen und richtig mit dem Volumenpoti arbeiten. Je nach Regelung lassen sich sehr schöne Sounds in unterschiedlichsten Crunch-Nuancen - die ich besonders mag - zwischen clean bis hin zu heavy Leadsounds sehr schön regeln. Die Crunchsounds sind - und ich hab das Gefühl, da ist Weight Relief und Granadillo mit daran beteiligt - sehr Höhen- und Oberwellenreich und da kommt eine Menge "Pinch" und sehr geiler "Oberwellen-Dirt" dabei raus, mit dem man ganz viele Nuancen aus einem Tone zaubern kann, je nachdem wie man ihn spielt, phrasiert und vom Griffbrett kitzelt. Wahrlich ein Traum zum Spielen und Hören.