Gitarre richtig eingestellt??

robig1
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Hallo zusammen,

meine Gitarren stelle ich seit einiger Zeit selbst ein. Ein mal habe ich das im Musikladen machen lassen und mir noch wirklich hilfreiche Tipps abgeholt.
Meine Fender (siehe Profilbild) ist eigentlich Okay eingestellt. Ein Bundstäbchen (7.) ist ein wenig hoch, weshalb ich die Saitenlage nicht noch weiter runter bekommen.
Aber eigentlich bin ich zufrieden.
Jetzt, bei der Kontrolle mit dem Stimmgerät (Gitarre -> Apogee jam -> iPhone) habe ich folgendes festgestellt:
* Die Gitarre ist gestimmt. Also im 0. Bund alles Okay, max 1 Cent Abweichung.
* Im 12. Bund Alle Saiten Okay. Max. 1 Cent Abweichung
Wenn ich jetzt bei den Saiten zw. 1. und 11. Bund einmal messe gibt es doch, meiner meinung nach, recht hohe Abweichungen.
Kleine e-Saite bis A Saite max. 6 Cent Abweichung.
Tiefe E Saite: Um 1. Bund bis 3. Bund bis zu 10 Cent. (Vor allem im 1. Bund)

Bis wieviel ist hier normal?

LG, Robert
 
Eigenschaft
 
Ja, das ist normal.
Es ist sogar mehr als normal, nämlich unvermeidlich ;)
Die Töne entstehen durch bestimmte Teilungsverhältnisse der Saite, nur muss ein Bund auf 6 verschiedene Saiten passen - und da bei jeder Saite sind diese Teilungsverhältnisse minimal verschoben sind , liegen die Bundstäbe so, dass es im Durchschnitt bei allen Saiten "so halbwegs passt" - dadurch entstehen diese kleinen Abweichungen, obwohl du eigentlich perfekt gestimmt hast.
Es gibt auch bundreine Gitarren, da sehen die Bünde so aus:
fretmobile.jpg
Nur so ist es möglich, ein durchgehend reines Teilungsverhältnis (= das grüne/mittlere Lämpchen am Stimmgerät) zu bekommen.
Ich weiß da jetzt keine Werte auswendig, aber die von dir beschriebenen Abweichungen würde ich als völlig im Rahmen bezeichnen.
(und sollte ich mich irren wird hier sicher noch jemand melden, der genau weiß, wieviel noch als normal gilt^^)

Alles klar?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bendet man mit solchen Bünden?
 
Ich würde sagen gar nicht ^^ Bundreinheit gibt es nur zu Lasten der Spieltechniken.
 
Tatsächlich gibt es das auch in dieser Ausführung:
Anhang anzeigen 286231

Kenn ich aber nur von Bildern sei angemerkt.
Da wird man ein wenig üben müssen, da sich das Bending ja keinen "linearen Verlauf" mehr hat.
Die Frage ist, ob fixe Bünde auf einem stimmungsreinen Griffbrett nicht sinnbefreit sind - wenn man an der Brücke irgendwas verändert wars das dann ja mit der reinen Stimmung.
Kennt sich da jemand aus?


Das Problem tritt übrigens bei weitem nicht nur bei Gitarren auf - jedes INstrument teilt irgendetwas Schwingendes (im normallfall eine Saite oder eine Luftsäule) aufgrund bestimmter Teilungsverhältnisse auf. Bei einer Gitarre sieht mans ohnehin schön, bei einer Flöte teilen die Löcher die schwingende Luftsäule im inneren, bei Trompeten etwa ists umgekehrt, da wird die Luftsäule über Ventile in "Zusatzröhren" geleitet und damit verlängert.
Worauf ich hinauswill: Bei der technischen Umsetzung muss man das irgendwie zusammenfassen - ich will auf einer Trompete ja keine 8 Knöpfe haben. Also müssen immer mehrere Mechanismen in Kombination die erzeugung der verschiedenen Töne ermöglichen. Aber genau dise Kombination zwingt zu einem "Musikalischen Mittelweg".
Stichwort "Wohltemperierte Stimmung".

Einzige Lösung ist sowas wie ein Klavier, wo wriklich für jeden Ton eine eigene Saite drinnen ist, die man extra einstellen kann.
 
Bei einer ausreichend niedrigen Saitenlage am Sattel und einem gut abgerichteten Hals sind die Abweichungen absolut minimal, dann braucht man solche krummen Spielchen gar nicht. 90% dieser Abweichungen kommen vom zu hohen Sattel, oder mit sehr dicken Saiten.
 
Nicht zu vergessen mit wieviel Druck gegriffen wird^^ Alleinhe das bedeutet schon eine gewisse Schwankung
 
Jau, und die Höhe der Bünde spielt dann auch mit rein - bei niedrigen Bünden ist der Spielraum zum "drauf drücken" entsprechend kleiner.
 
@ Orpheus Ich hätte mich in dem Fall genauer ausdrücken müssen, war ja sehr allg. meine Aussage. Dann als Ergänzung zu meinem Post oben, ich beziehe mich dabei auf die Darstellung der Bünde aus Post #2, wo jeder Bund für jede Saite individuell verschoben werden kann. Das man auf den geschwungenden Bünden Benden kann steht außer Frage.

Gruß
Ben
 
Ah alles klar. Ich hab mir das Bild mal genauer angeschaut, bei diesem System geht das natürlich nicht. Kommt mir sehr Strange vor das ganze, damit wird für mich die Gitarre unspielbar. Wer lässt sich denn so einen Sc***** einfallen? True Temperament ist da doch deutlich besser. Einzigster Nachteil: Eine True Temp Gitarre funktioniert nur in einer Stimmung, umstimmen ist dann nicht mehr drinn :bad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

wenn nur ein einzelner Bund zu hoch ist, kann man den sicher vorsichtig nacharbeiten bzw. das machen lassen. Dann bekommt man die Saitenlage insgesamt besser hin.

Ich vermute das eigentliche Problem aber eher im Sattel. Der wird ab Werk ganz gerne mal zu hoch abgerichtet, denn bei der Qualitätskontrolle fällt das nicht unbedingt auf, während ein Schnarren der Leersaiten bei zu tiefen Kerben eigentlich nur durch einen neuen Sattel zu beseitigen ist. Also wird noch eine Sicherheitsreserve draufgelegt, die erfahrungsgemäß bei allen Exemplaren ohne Schnarren funktioniert.

Das Problem ist aber, dass die Saite beim Runterdrücken auf den Bund einen längeren Weg als nötig hat, und damit unfreiwillig gezogen wird. Wie beim Bending geht der Ton dann etwas in die Höhe. Der Effekt ist am stärksten im 1. Bund und nimmt dann ab, weil der Winkel zwischen dem Saitenstück hinter dem Finger in den tiefsten Lagen am steilsten ist und dadurch mehr Zug auf die Saite kommt, bis sie auf der Bundoberfläche ankommt.

Mein Rat: Nimm mal ein dünnes Metalllineal und lege es statt der E-Saite in die Sattelkerbe und auf dem 2. Bund auf. Jetzt sieh Dir von der Seite den lichten Raum zwischen Bundkrone des ersten Bundes und Lineal an. Ist da zu viel Platz, ist der Sattel nicht tief genug gekerbt. Gerade die tiefen Saiten sind oft besonders betroffen.

Meiner Erfahrung nach wird auf den Sattel generell zu wenig geachtet - ich habe durch ein wenig Nachkerben die Bespielbarkeit schon oft viel deutlicher verbessern können als mit allem Einstellen an Steg und Halsstab. Was in den tiefen Lagen an der Saitenlage vergurkt wird, kann man oben mit keiner Aufstellung auffangen. Und wenn Du mal richtig perfekt verarbeitete Gitarren anspielst wie z.B. eine Suhr, dann wird Dir auffallen, dass die sich schon in den tiefsten Lagen ganz anders anfühlen. Was man da zahlt (ich dachte ja früher immer, ist doch auch nur ne Strat, warum sind die so teuer?), ist wohl nicht zuletzt dieses aufwendige Herantasten ans Optimum in jedem Detail. So ein zeitlicher Aufwand ist bei 600 Euro Endpreis wohl nicht einmal bei einem unterbezahlten Fabrikarbeiter in Asien drin.

Gruß, bagotrix
 
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Alternativ:

Einfach Saite im 3. Bund runterdrücken und mal von oben auf Höhe des 1. Bundstäbchens antippen und schauen, wie viel Platz da noch zwischen Saite und Bundstäbchen ist. Das macht man dann eher nach Gefühl. Im Idealfall ist da nur noch ein Hauch Platz, dass grad noch so ein Streifen Papier drunter durchgeht.
 
Wer soll denn bei einem solchen Teil eine Neubundierung vornehmen? Das wäre eine Strafarbeit! :weep:
 

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