Groovebox oder Hardware-Sequencer mit Sampler als Zentrale des Live-Setups - Tipps gesucht

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Henk Reisen
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Hallo zusammen,

ich möchte meine Studioaktivitäten (hier: www.henkreisen.de) sowie ein weiteres Projekt auf die Bühne bringen und muss dazu Beats, Bässe und gelegentlich andere Instrumente als Backgroundtracks abfeuern. Dafür suche ich eine geeignete "Schaltzentrale" und habe dabei eine Groovebox wie z.B. den neuen Korg Electribe Sampler oder irgend ein Gerät, das folgende Anforderungen erfüllt:

- Patterns von Einzelsamples abspielen
- gesamplete Loops abspielen
- Mehrere Pattern-Wechsel bzw. Loop-Wechsel in einem Track erlauben
- Mehrere Tracks für ein 90 min. Programm zulassen (grob geschätzt 20)
- Einen möglich leichten Import von MIDI-Daten aus der DAW zulassen
- Master für die MIDI-Synchronisation anderer Geräte sein
- ggf. Programmwechselmeldungen versenden
- MIDI-Noten ausgeben, um als Sequencer für andere Geräte zu fungieren

Ich möchte also meine fertigen Tracks zerstückeln, als Loops exportieren und abspielen, von denen ich dann vier bis acht pro Track benötigen würde (für unterschiedliche Parts, Fills ect.). Ich könnte mir auch vorstellen, die Drum-Patterns künftig in der Groovebox zu programmieren oder die in der DAW programmierten Beats als MIDI-Files oder sonstwie in die Groovebox zu schaufeln, wo sie dann mit den Boardsound und meinen ebenfalls importierten Samples abgespielt werden. Für die Bässe wäre eine ähnliche Vorgehensweise denkbar, gleichzeitig könnte ich mir vorstellen, dass die Groovebos über einen MIDI-Kanal einen externen Klangerzeuger wie Roland SH-101 oder Waldorf Blofeld ansteuert, aus dem dann der Bass kommt. Dazu würde ich dann Piano oder Synthesizer live spielen und singen und damit dann ein abendfüllendes Programm zusammen stellen.

Ist diese Vorstellung realistisch oder überfordere ich damit jede bekannte Groovebox? Ich habe bisher keine Erfahrung mit den Dingern und habe deshalb nur ein bisschen angelesenes Wissen, das mir aber nicht so recht weiterhilft. Ich möchte auch nicht mit dem Laptop auf die Bühne, da ich gar keins habe und mir nicht für gelegentliche Liveauftritte eins zulegen möchte. Bei einer Groovebox wäre das anders, da sie ja auch zusätzliche Möglichkeiten in mein Studiosetup einbringt. Ein Laptop wäre nur die Dopplung des Desktop-Rechners.

Was meint ihr?

Danke und schöne Grüße
Henk
 
Eigenschaft
 
Evtl. ein Elektron Octatrack? Eine MPC kann das im Prinzip auch. Dann am Besten mit JJOS installiert.
 
Evtl. käme auch ein iPad in Frage, wenn es denn die Anforderungen erfüllt, was ich nicht so ganz einschätzen kann. Was meint ihr?
 
Im Grunde ja, aber der Knackpunkt ist der Midi Sync. Die wenigsten Apps können das. Ich hab da auch gesucht in letzter Zeit und bin nicht wirklich fündig geworden, was nicht zwingend heißt, dass es nichts gibt. Das Angebot ist sehr groß.

Edit: Du kannst mal selber bei Appcrawler schauen. Ich würde dir aber, wenn das das Herz deines Setups werden soll, schon eher zu Hardware raten.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn der Schwerpunkt bei Midi liegt, würd ich das auch so einschätzen
Programm-übergreifend, dh bei App-Wechsel (unvermeidlich durch die Vollbild-Anzeige) holpert das so gut wie immer
ich nutze Midi eher nebenbei und trotzdem ist es mir aufgefallen...

die Roland MV8000 und MV8800 wären da einen Blick wert, sind teilweise sehr günstig zu bekommen
ich habe noch einen der alten Roland Groove-Sampler SP808
passt von der Funktionsbeschreibung 100% - ist aber derart umständlich zu bedienen, dass es bei der Idee bleibt :p

im Audiobereich sehe ich aber beim iPad mit der SamplR App grosses Potential, wenn es um das 'Recyclen' von Track-Fragmenten geht
das ist auf so hohem Niveau, dass es in jedem Fall lohnt - die App läuft problemlos auf einem iPad 2
(dh mit einem ioDock gebraucht um 300€ komplett realisierbar)
als Einstieg hier die Vorstellung der Play-Modes

cheers, Tom
 
Ich habe eine MPC 1000 mit JJOS 2XL (für erweiterte Midi Möglichkeiten zu empfehlen, bzw. zwingend) und die könnte das auf jeden Fall so liefern. Szenen innerhalb eines Songs lassen sich auf die nächste eins timing genau weiter schalten. Das Ding ist absolut solide gebaut und läuft äußerst stabil, hat zwei unabhängige Midi I/Os und insgesamt 6 Analoge Outs, die sich auch frei routen lassen. Klar, die Bedienung ist nicht mehr ganz aktuell, aber es ist trotzdem logisch und schlüssig aufgebaut.

Mit dem alternativen OS hat es gebraucht +-500€ gekostet. Schaus dir mal an!
 
Das hört sich alles interessant an, danke für die Einschätzungen!
Ehrlich gesagt, schwimme ich noch völlig rum und bin mir über die von mir angestrebte Arbeitsweise überhaupt noch nicht im klaren.

Zu Hause bastele ich halt mit Cubase, NI Maschine, diversen VSTi und ein bisschen Hardware. Wie ich die Klamotten dann auf die Bühne bringen soll, weiß ich noch nicht. Am liebsten wäre es mir wahrscheinlich, wenn ich pro Song ein Audio-Playback abfeuern könnte, bei dem durch MIDI-Synchronisation der Hardware möglichst viele Eingriffsmöglichkeiten bleiben. Es wäre einfach großartig, den Arpeggiator des Blofeld mitlaufen zu lassen und auf der Bühne Klanggeschraube vorzunehmen, während der Beat in Hintergrund läuft. Könnte ich nicht z.B. mit Cubasis Audiotracks und externe MIDI-Klangerzeuger synchronisieren? Da habe ich null Erfahrung...

SamplR hört sich aber auch richtig klasse an. Wenn ich das richtig sehe und verstehe, könnte ich doch damit den Hintergrundtrack laufen lassen und durch spontanes Hin- und Herspingen an die Bedürfnisse auf der Bühne anpassen. Hast du eine Einschätzung, wie es mit den Ladezeiten aussieht?

Die Ladezeiten sehe ich überhaupt als größtes Problem an: Nach meinen nur kurzzeitigen MPC-Erfahrungen (MPC 500 mit den normalen OS) dauerte das Laden von Songs ziemlich lange. Wenn ich deshalb dann immer ewig lange Pausen überbrücken müsste, wäre das schlecht. Ist das beim JJOS besser? Und bekomme ich die MIDI-Files vom Rechner irgendwie in die MPC? Es wäre natürlich sehr aufwändig, wenn ich alles wieder neu programmieren müsste.

Ihr merkt: Ich habe einfach noch keinen Plan. Die iPad-Lösung wäre mir deshalb ganz lieb, weil ich damit auch ein leicht zu transportierendes Musikinstrument für unterwegs bekommen würde. Ich kann überhaupt noch nicht einschätzen, wie wichtig mir MIDI-Sync in der Praxis werden würde. Vielleicht kann ich ja auch gänzlich darauf verzichten, wenn ich durch gezielte und spielerische Eingriffe in einen laufenden Backgroudtrack genug Eingriffsmöglichkeiten habe, damit das ganze nicht zu einer stumpfen Playback-Orgie verkommt. Nebenbei müsste ich sowieso noch singen und Piano spielen, deshalb stellt sich eh die Frage, wie viel ich noch nebenher machen kann.
 
Die Sequenzer am iPad (Cubasis, Nanostudio, Beatmaker,...) können im Normalfall Midisync, aber auch da musst du zwischen jedem Lied Ladezeit einplanen. Auf der MPC musst du nach dem Starten halt alle Songs reinladen, wechseln geht dann aber sofort ohne zu laden.

Die NI Machine sollte das natürlich auch alles können und ist auch für diesen Zweck vorgesehen.
 
Dass man mit der MPC alles vorab laden kann, ist natürlich ein riesengroßes Plus! Trotzdem bin ich von der MPC-Idee nicht restlos begesitert, und habe mich gefragt, warum eigentlich nicht. Denn dass die MPCs klasse Geräte sind, steht bei mir völlig außer Frage. Was mich aber am Electribe Sampler so reizt, ist insbesondere der Batterie-Modus. So ein Gerät unterwegs dabei haben zu können, Beats in amtlicher Qualität zu schrauben und damit sein Bühnenprogramm vorbereiten zu können, finde ich grandios. Zumal ich eh eineinhalb Stunden pro Tag in der Bahn sitze. Dass man außerdem noch eine einfach VA-Engine im Gerät hat, ist ein weiterer Vorteil. Wenn ich nur wüsste, ob man dabei auch mehrere Songs speichern kann und wie lange die Ladezeiten sind. Das steht beides nicht den den Spezifikationen von Korg.

Momentan bin ich echt ein Fähnchen im Wind und habe alle 20 Minuten einen anderern Favoriten. Ich gebe zu: das macht die Beratung nicht gerade leichter und angenehmer...

Danke um so mehr für eure Mühen!
 
Mindestens die MPC-500 würde sich mit Batteriebetrieb betreiben lassen - ob die dir allerdings genug ist...?


HTH
 
Dann geh doch mal aufs Korg Forum und mach dich zur Electribe und iElectribe schlau. :)

Die MPC 500 hat natürlich weniger Anschlüsse. Mir war das zu spartanisch.
 
Ja, die MPC500 wäre mir in der Tat zu wenig. Die hatte ich ja auch schon und konnte das gut ausprobieren.

Momentan schiele ich stark in Richtung einer iPad-Lösung. Ich könnte mir vorstellen, erst einmal Backing-Tracks als Audio abzufeuern und dazu live Piano & Co. zu spielen. Beim nächsten Geld-Schwall würde ich mir dann noch eine Groovebox dazu holen und damit die MIDI-live-Komponente dazu holen. Wahrscheinlich ist das eleganter, als eine All-in-one-Lösung zu suchen, die dann trotzdem irgendwo einen Haken hat. Außerdem könnte man durch diese Dopplung auch Ladezeiten gut überbrücken.

Ich hätte zum iPad noch ein paar Fragen. Ich habe mir zwar mittlerweile das ein oder andere angelesen, wäre aber trotzdem über eure Einschätzungen erfreut, da ich keine Idee habe, worauf ich achten muss.

Das fängt schon mit der Generation an: Was ich im Moment bei Apple kaufen kann, sind doch 4er-iPad, oder? Ist dessen A7-Chip wirklich so viel leistungsfähiger, dass sich ein mini Retina gegenüber einem normalen mini lohnt? Oder wäre evtl. sogar ein iPad 3 bedenkenswert?

Beim Speicher würde ich zu 16GB neigen. Für die Produktion von zwei bis drei Nummern abwechselnd sollte das doch reichen, zum Abfeuern von Backing-Tracks sowieso, und wenn ich auf einer längeren Reise mal richtig viel aufnehme, kann ich über das Camera Connection Kit doch mit einer externen Festplatte synchronisieren Oder ärgere ich mich später, wenn ich am Speicher spare?

Eine Docking-Station wie iO Dock oder das ähnliche Behringer iStudio IS 202 wäre für die Bühne wohl auch unabdingbar. Aber wie nehme ich unterwegs auf, wenn ich kein Dock dabei habe? iRig Pro? Oder habt ihr Erfahrungen damit, ein externes USB-Interface zu nutzen? Gibt es empfehlenswerte iPad-Mikros?

An Apps würde ich dann aus Kompatibilitätsgründen Cubasis in den Mittelpunkt setzen, Audiobus, SamplR, ein paar Synths (iMS-20) kämen noch dazu.

Ach so: Mir ist klar, dass es allgemeingültige Antworten auf diese Fragen nicht geben kann. Als Apple-Vollneuling helfen mir aber auch subjektive Einschätzungen sicher weiter. ;-)

DANKE!!!
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Frag mal hier nach.
 
Das fängt schon mit der Generation an: Was ich im Moment bei Apple kaufen kann, sind doch 4er-iPad, oder? Ist dessen A7-Chip wirklich so viel leistungsfähiger, dass sich ein mini Retina gegenüber einem normalen mini lohnt? Oder wäre evtl. sogar ein iPad 3 bedenkenswert?
ich habe ein iPad2, was von der CPU dem normalen Mini entspricht und ein Mini Retina mit A7
da liegen tatsächlich Welten dazwischen
zur Zeit würde ich aber nur kaufen, wenn absolut notwendig
es soll zum Jahres-Endgeschäft neue iPads mit dem A8 aus dem iPhone 6 geben...
erfahrungsgemäss gehen die Einstiegsmodelle immer bei rund 500€ los
wenn der A8 nur 25% effektive Mehrleistung bietet, ist das bereits ein echter Vorteil

als Synth würde ich noch den TF-7 mit dem extended Algorithms pack in's Gespräch bringen
ist zwar FM, aber mit 'analoger' Bedienungsoberfäche - sehr elegant gelöst, nichts kryptisches
der Sound ist allererste Sahne (frisst aber auch Leistung)

Mitosynth finde ich auch gut gelöst (um ihn mal zu erwähnen)
beide Apps zeigen ein frische Herangehensweise an Oberfläche und Modulation, behalten aber auch Zweckdienlichkeit im Auge

cheers, Tom

ps
Aber wie nehme ich unterwegs auf, wenn ich kein Dock dabei habe? iRig Pro? Oder habt ihr Erfahrungen damit, ein externes USB-Interface zu nutzen? Gibt es empfehlenswerte iPad-Mikros?
beim Mikrofon kommt es auf den Anspruch an
mobil - dh mini-Retina würde ich vermutlich zum Apogee Mic tendieren, wenn es um minimalen Platzbedarf geht
das ioDock ist auch nicht zu sperrig, wegen der grösseren Oberfläche und Positionierung besonders handlich
Die Vorstufen sind qualitativ für den Preis wirklich gut und auch recht universell, was verschiedene Mikrofon-Typen angeht
Seit einiger Zeit benutze ich ein Audient ID22, was aber noch nicht offiziell supportet wird - in diesem speziellen Fall nicht ganz ohne, weil es seine Einstellungen vom Rechner bezieht. (hat auch Vorteile, je nach Perspektive - es ist keine Schlamperei)
Die Vorstufen und Wandler liegen im gehobenen Bereich - wer mehr möchte, muss 4-stellig kalkulieren, den Instrumenten-Eingang höre ich auf dem Niveau der Avalon U5.
Ich werde mir für das Ding wohl einen passenden Aufklapp-Koffer machen, um es besser transportieren zu können - idealerweise so, dass die iPads im angewinkelten Deckel sitzen.
Die Mühe ist es auf jeden Fall wert, weil es studiotaugliche Audioqualität bietet
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, ich danke euch noch einmal für den Input!

Ich habe mich eigentlich schon entschieden. Es soll ein iPad4 (mit A6X), Retina und 32GB werden. Bei den Apps werde ich auf jeden Fall mit Cubasis anfangen und AudioBus und SamplR dazu nehmen. Alles weitere findet sich dann eh. Deine App-Tipps werde ich mir in jedem Fall auch ansehen, Tom.

Meine letzte offene Frage - die zum Interface - stelle ich wohl tatsächlich besser im von Duplobaustein empfohlenen Thread.

Merci!
Henk
 

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