Guter, aber unzuverlässiger Musiker vs. schlechter, aber zuverlässiger Musiker?

  • Ersteller GerhardEichberge
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Wobei "Anfänger" (schlechte Musiker klingt etwas hart) meist nur akzeptabel sind, wenn ein Großteil der Band sich noch im Anfangsstadium befindet.
Sobald eine Band Ambitionen hat und nur aus "guten Musikern" besteht, tut man sich keinen Gefallen damit einen "Anfänger" ins Boot zu holen.
Und wer behauptet, dass man keine guten Musiker findet, hat entweder keine gute Band, oder kann die Band nicht gut verkaufen". Dann scheitert der Erfolg der Band aber schon anderen Dingen - wer keiinen guten Musiker motivieren kann, mitzuspielen, kann das Ding auch nicht an Kunden verkaufen....
 
... man muss halt nur entsprechend arrangieren und den weniger guten Gitarristen die Rhytmusparts zuweisen...

Einspruch! du meinst, dem weniger guten Leadgitarristen! Anders herum: Weise dem weniger guten Rhytmusgitarristen den Lead zu. Da der Rhytmusgitarrist meist mehr und vorallem rhytmisch viel stärker gebunden spielt, halte ich es für sehr gewagt, den Posten "automatisch" dem "schlechteren" zuzuweisen, nur weil er leiser ist als der Lead.

Ein Fehler im Lead = künstlerische Freiheit
ein Fehler im Rhytmus = künstlerisches Versagen


(so ganz krass gesagt, kann natürlich jeder sehen wie er will. Ist nur meine Meinung)
 
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wenn es jetzt nur um das proben geht, könnte ich mir auch den unzuverlässigen vorstellen. aber einfach nicht zu einem gig erscheinen, so daß dieser abgesagt werden muß ist ein absolutes no go. egal wie gut der musiker wäre, bei mir würde er in diesem fall fliegen. wenn schon vorher klar ist, daß man den gig nicht spielen kann - ok, aber dann sagt man in der regel auch nicht zu.

"schlecht" aber zuverlässig ist zwiespältig. da kommt es halt sehr darauf an, was man macht und wie sich das "schlechte" äußert. ein musiker, der z.b. keinen takt halten kann bringt nichts. mit jemanden, der "schlecht" im sinne von "wenig können" ist, kann man u.U. schon sinnvoll arbeiten. man muß sich dann halt darauf einlassen und das beste daraus machen (als bsp. meinerseits immer wieder die band Bathory. spielerisch aller unterste niveau, aber das vermittelte feeling, die vermittelte atmosphäre - einmalig geil, genial, einzigartig. "auf's maximum reduziert" könnte man fast sagen.). gute musik muß nicht schwer sein. da hat wohl jeder so seine ganz persönlichen beispiele parat.

gruß
 
Wenn eine Band jetzt beispielsweise nen Gitarristen hat, der keine komplexen Soli kann, dann bedeutet das nicht, dass er schlecht ist, man muss halt nur entsprechend arrangieren und den weniger guten Gitarristen die Rhytmusparts zuweisen. ich denke in Jeder Band sind nicht alle auf den gleichen stand, bzw. nur sehr selten.
Und Bassisten sind die schlechtesten Musiker weil sie nur 4 Saiten haben, oder? ;)
Hab mal was von nem Musiker gehört wo ich schmunzeln musste "Hatte zum Vorspiel schon Leute die Jazz Sachen gespielt haben, die waren dann aber unfähig nen 4/4 Takt zu spielen. Mussten dann Musikunterricht geben während des Vorspiels". Würde auch nie in L oder R Gitarristen unterscheiden, besonders da bei uns in der Band beide Gitarristen mal ein Solo spielen.
In einer Band die funktioniert sind alle Musiker gut.
 
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Hab ja anfangs schon gesagt, dass man schwer einen unzuverlässigen (=eindeutig) mit einem schlechten (=vieldeutig) Musiker vergleichen kann.

KLar, wenn der "schlechte" Musiker keinen Takt halten kann, dann ist er sicher nicht zu gebrauchen.
Wenn er auf "Alter, deine H- Saite ist ja schon auf B oder so unten" das Stimmgerät anschließt und außer "Achja, du hast Recht..." nichts zu sagen hat dann ist es sicherlich unglaublich anstrengend auf Dauer.

Aber Theorie mal zur Seite.
Eigentlich alle Musiker, die ich bis jetzt persönlich kennen gelernt hab und als "schlecht" bezeichnen könnte würden eher in die Kategorien einordnen:
"Faul" (geht einmal die Woche zum Unterricht bzw. Probe und spielt sonst nie)
"unehrlich" (sich selbst gegenüber im Sinne von "Pfff, egal, das schaff ich schon irgendwie" und dann kommt der Handkrampf nach 2min weil Barrees länger durchspielen geht dann auf einmal - welch Überraschung - doch nicht;))
"falsch motiviert" (eher aus Jugendzeiten, schafft INstrument XY an weil irgendein Mädel singt und sie haben keinen Basser - ist ja noch "ganz süß" oder aber - wesentlich schlimmer - "Mama/Papa wollen, dass ich Geige lerne")


Aber einen wirklich untalentierten Musiker, der trotzdem weiterhin spielt bzw. mit anderen spielt hab ich noch nie getroffen.
 
Hallo,

die durchaus fragwürdige Frage ist ja eher praxisfremd.
Niemand ist vollkommen unzuverlässig oder vollkommen schlecht.
Alles steht und fällt auch in Relation zur Umwelt.

Um zu antworten: im Zweifel tendiere ich eher dazu,
Personen mit Entwicklungspotential oder wenigstens
einer klaren Linie vorzuziehen, damit kann man ent-
spannter leben.
Ich bin aber Amateur und muss mich somit nicht mit
jedem herumschlagen, ich kann auch mal "nein" sagen.

Grüße
Jürgen
 
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Wer unzuverlässig ist, ist in meinen Augen "schlecht" - und zwar schlechter als jemand, der sein Instrument noch nicht gut beherrscht.

Es ist ne Sache der Einstellung. Mit einer Diva (und "guter Musiker, aber kommt kaum zu Proben oder zu Gigs" hat schon viel divenhaftes) kann ich nicht arbeiten.
 
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Jürgen K;6659097 schrieb:
Niemand ist vollkommen unzuverlässig oder vollkommen schlecht.

Bei schlecht gebe ich dir recht, aber bei unzuverlässig? Drehen wir's zur Probe mal um: Entweder jemand ist zuverlässig oder nicht. Ein Zwischending gibt's da für mich nicht.
 
Bei einem schlechtem Musiker muss man denke ich zwischen unmusikalisch - sprich talentfrei, und unerfahren unterscheiden.
Sollte der Musiker unerfahren sein , jedoch musikalisch, dann läßt sich doch was machen. Wenn er schlecht ist muss man halt abwägen was er sonst noch für die Band bringt.
Mit jemandem, der Talent hat, aber unzuverlässig ist kannst du nicht arbeiten. Somit sollte man es mit solchen Leuten lieber gleich sein lassen, auch wenn
es manchmal leider etwas schwer fällt. Das bringt auf die Dauer nur Ärger.
 
Kann ich nur unterschreiben! Hatten auch schon die Leute unglaublich talentiert waren, aber einfach Arschlöcher waren. Diese wurden dann gegangen.
 
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Kann ich nur unterschreiben! Hatten auch schon die Leute unglaublich talentiert waren, aber einfach Arschlöcher waren. Diese wurden dann gegangen.
Wie ich nicht auf meine eigenen Worte gehört habe. Ich VOLLIDIOT.
 
Hast du lange mit einem guten aber unsympathischem Kollegen gearbeitet ?
 
Hast du lange mit einem guten aber unsympathischem Kollegen gearbeitet ?
Gezwungermaßen. Bis ich dann doch die Reißleine gezogen habe. Der Typ stand bei mir unter `I´ im Telefonbuch. I = Idiot. So habe ich ihn auch genannt. Der Typ war unzuverlässig. Kam dauernd zu spät, hatte sein Alkoholkonsum nicht im Griff, etc. Da nutzt die beste Stimme nichts. Da biste ruckzuck weg vom Fenster.

"Schlechter" Musiker? Was ist schlecht? Jemand, der etwas länger braucht bis er ein Stück drauf hat, es aber dann spielen kann? Jemand, der 16tel nicht in einer bestimmten bpm spielen kann? Jemand, der nicht vom Blatt spielen kann? Jemand, der nicht "gut" singen kann? Was heißt denn hier "gut"? Selbst über Stimmen von Lindenberg, Jagger etc wird gestritten. Aber trotzdem sind diese Leute erfolgreich.
Die Frage, ob ich lieber mit einem unzuverlässigen oder einem schlechten Musiker zusammenspielen möchte, stellt sich gar nicht. Diese Frage ist einfach blöd!
 
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Hast du lange mit einem guten aber unsympathischem Kollegen gearbeitet ?
Nicht lange, dann aber wieder mit ins Boot an nem anderen Instrument. Schade. Unzuverlässige Menschen können sich nicht ändern.
 
Zuverlässigkeit scheint leider auch verderbliche Ware zu sein, wie sich gerade wieder bewahrheitet. :-(
 
Der Typ stand bei mir unter `I´ im Telefonbuch. I = Idiot. So habe ich ihn auch genannt. Der Typ war unzuverlässig. Kam dauernd zu spät, hatte sein Alkoholkonsum nicht im Griff, etc. Da nutzt die beste Stimme nichts. Da biste ruckzuck weg vom Fenster.
Hieß der Typ Morrison!? :eek:

Entschuldigung. Typen wie Jim Morrison gehen mir bei diesem Thread einfach nicht aus dem Kopf. Wie wohl den meisten hier, scheint mir die Antwort recht eindeutig, auf die Frage was mit einem guten aber unzuverlässigen Musiker anzufangen ist. Gar nichts. Aber wende ich das auf Bands wie die Doors an, ist das plötzlich die falsche Antwort.

Naja, man muß es wohl im Zusammenhang sehen. Die meisten von uns werden wohl ein relativ strukturiertes Leben führen, in dem Bandzugehörigkeit nur eines von vielen wichtigen Dingen ist. Wenn man keine Ziele verfolgt, die verrückte Genies erfordern, braucht sich mit deren Wahn auch nicht anzufreunden. Und auf Leute die weder zuverlässig noch genial sind, kann man gleich zweimal so leicht verzichten.
 
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