Hals - Dong Smartrepair

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Ich war mir nicht sicher, ob das hier rein passt oder eher zu "Zubehör + Pflege (ggf. dann bitte verschieben)

Wem ist das nicht schon passiert: eine kleine Unachsamkeit und schon hat man sein schönes Instrument mit einer Macke verziert. Ich hab das jetzt bei meiner Gibson LP zum zweiten mal geschafft :mad:. Diesmal an der Halsseite, kurz hinterm 5. Bund. Dümmlicher weise ist die Delle beim Spielen recht störend gewesen, da man immer wieder mit Finger oder Hand irgendwie über die rauhe Stelle schubbert. Irgendwie unangenehm und Angst dabei, man könnte den Schaden mit der Zeit schlimmer machen. Troztdem wollte ich auch nicht den riesen Aufriss davon machen. Wird bestimmt nicht der letzte Dong bleiben.
NeckDong01.jpg

NeckDong02.jpg



Da der Nitro Lack bei den Gibsons doch recht empfindlich ist, mochte ich da auch nicht mit Spachtel und ggf. Airbrushfarben, war eine Idee weil die wasserlöslich bzw. lösungsmittelfrei sind, herumlaborieren. Dann fiel mir Wachs ein. Müsste nur etwas härter und formbar sein. Irgendwo hatte ich so etwas schonmal gesehen... Tante Google hat's dann wiedergefunden: Ein Reparaturkit für Lamminat und sonstige Holzböden und Möbel. Bekommt man zwischen 20 und 30 € mit Hartwachsblöcken in verschiedenen Farben. Dabei beheizbarer kleiner Spachtel, mit dem das Wachs vom Block abgeschmolzen (ca. 80°) und aufgetragen bzw. auf die Schadstelle getropft wird. Die Farben lass sich sogar (geschmolzen) untereinander mischen.

NeckDong05.jpg


Wider besseren Wissens habe ich versucht, die kleine Mulde (nur innen) mit Spiritus zu reinigen, damit das Wachs besser hält. Das konnte ich gerade noch abrechen/retten, bevor der Lack richtig angelöst war (nur die kleine Mulde). Das aufgetragene/eingetropfte Wachs hat aber trotzdem bislang gehalten. Die gefüllte Stelle habe ich dann so gut es ging mit dem heissen Spachtel halbwegs glatt gezogen. Der Rest wurde dann vorsichtig mit feinem Schleifflies, Politur und Poliertuch nachbearbeitet (da muss ich aber nochmal ran, da geht noch was). Das Ergebnis ist für mich zumindest zufriedenstellend. Der Dong fällt nicht mehr so auf und es ist keine scharfkantige Stelle beim Spielen mehr spürbar.

So sieht es jetzt aus:
NeckDong03.jpg


NeckDong04.jpg


Nicht perfekt, aber kaschiert die Delle ganz gut und die scharfkantige Stelle ist glatt.
 
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Vielleicht nicht unbedingt die herkömmlichste Art der Reparatur - aber wenn es funktioniert, gilt: erlaubt ist was gefällt! :great:

Da du ja in einem anderen Thread darauf verwiesen hast, nehm ich an, das du auch nach 3 Monaten noch immer mit dem Ergebnis zufrieden bist. Was mich da nur interessieren würde: das Wachs ist fest genug, dass es den Temperaturen beim Spielen, also Handwärme, evtl. Bühnenwärme standhält?
 
Nur weil Du selbst auf diesen thread verlinkt hast:

Dies ist eine ungeeignete Methode. Das Wachs wirkt als Trennmittel für eine ordentliche Reparatur.

Schön wenn Du mit dem Resultat zufrieden bist, aber weiterempfehlen darf man das nicht.

Die Fotos beweisen zudem dass der Schaden nach erfolgter "smart-repair" Behandlung schlimmer aussieht als vorher.

Ein Fachmann hätte das mit weniger Aufwand unsichtbar und dauerhaft repariert.
 
Ich hätte da folgenden Vorschlag gemacht. Da wo das Grundholz sichtbar ist, schwarze Beize drauf. Dann UV Kleber auftragen, das ganze mit Tesa überkleben und mit UV Licht aushärten. Dann ggf. da wo nötig bischen nachschleifen. Ist aber i.d.R nicht nötig.
 
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Also zunächst einmal sieht das in der Nahaufnahme schlimmer aus (mit Wachs) als es tatsächlich ist. Ich konnte da auch noch mit Politur etwas rausholen. Das Wachs schmiltzt wirklich erst bei ca. 80°. Die normale Handwärme, auch imm Sommer, macht da gar nichts. Sicher gibt es etliche andere und wohl auch bessere Methoden. Ich hätte mich selbst auch mit dem Airbrush versuchen können (gibt halt einen sehr feinen Farbauftrag). Aber ob man dann den Farbton richtig hinbekommt... Das Risiko es dann komplett zu versauen hielt ich für größer. Für mich hat das so ganz gut funktioniert und man sieht die Delle nicht mehr wirklich.
 

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