Hilfe gegen meine Disharmonien

Hallo Omnimusicus,

wenn die "gute Sylvia" ihre eigenen Stücke - gut dass das Wort Kompositionen nicht verwendet wurde - harmonisieren möchte
und nicht mal mit Hänschen klein klarkommt, dann sehe ich schwarz für ihre Zukunft als Komponistin.

Ich hab einen ganzen Ordner voll mit eigenen Stücken, die wohl kaum einer hören will. Sie sind mir beim Klavierspielen so unter
die Finger gekommen, aber nicht weil ich so genial wäre, sondern weil sich - wie schon oben geschrieben - im Laufe der Jahre
vieles an "Material" angesammelt hat, das man verwenden kann.

Sicher kommt man ohne Theorie nicht ganz aus. Manches kann man aber auch heraushören. Wenn ein Lied (Beispiel weiter oben)
mit zwei Viertelnoten auf 3 4 als Auftakt anfängt, kann man die beiden Töne nicht einfach auf 1 2 am Taktanfang setzen.
Ein bisschen Mitzählen hätte das "Problem" schnell gelöst.

Na ja, alles nicht mein Problem.

Re-Harmonisierung : Gute Idee ! Seit ein paar Jährchen beschäftige ich mich auch schon damit. Es macht Spaß, einen ausgelutschten
Song etwas aufzumöbeln. Solange man den Song nachher noch erkennen kann, eine feine Sache. Ich bin durch die Tritonussubstitute
drauf gekommen. In anderen Foren kann man sich dann belehren lassen, dass diese Akkorde gar nicht zu den Akkorden der jeweiligen
Tonart gehören. Grau ist (fast) alle Theorie.
Bitte jetzt nicht erklären, warum diese Akkorde trotzdem passen und abwechslungsreich klingen ! Ich weiß es ! Man lernt nie aus.

Grüße ...
 
Gott sei dank gibt es heute Sachen wie das Internet, wo sich Anfänger die eigene Stücke machen wollen sich bei/mit Musiktheorie helfen lassen können. Für Leute die die Harmonielehre wie nicht du :)hail:) mit deinem Ordner eh schon im Blut haben ist etwas Theorie eine super hilfreiche Sache. Sylvias Zukunft (!) als Komponistin ist offen, deine wohl auch, aber für deine Zukunft als Künstler sehe ich mit der Einstellung leider auch schwarz.

Ich denke jedenfalls dass dieser Thread nicht nur für Sylvia super hilfreich ist :great:.
Frohe Weihnachten!
 
Die Gute Sylvia ist sich nicht zu bloede fuer "Haenschen klein". Egal wie das andere empfinden oder bewerten moegen:
ich habe zum erstenmal harmoniemaessig was gelernt und verstanden und bin sehr dankbar, dass sich andere auch nicht
zu bloede sind, mir die Sachen beizubiegen.
So, ich muss jetzt weiter lernen/ueben, denn leider habe ich keine weiteren 60 Jahre mehr, in denen ich Akkordfolgen in
meinem Gehirn speichern koennte :-D
 
Mit dem Lied, das Dir am besten gefällt, könntest Du dann Folgendes versuchen: In einem ersten Durchgang reduzierst Du die Begleitung auf den Grundton des jeweiligen Akkords, also C, F oder G.
Vielleicht ist dann auch der Zeitpunkt gekommen, an dem Du überprüfen kannst, ob Dir die Bezeichnungen Tonika, Subdominante und Dominante jetzt mehr sagen... :gruebel:
Schließlich würde ich dann noch vorschlagen, weiter mit links den Grundton zu spielen und rechts den dazu gehörigen Dreiklang. Dabei solltest Du aber variieren und den C-Dur-Akkord nicht immer nur C-E-G, sondern auch mal als E-G-C und als G-C-E zu spielen.
Meine Hoffnung ist, dass Dein Ohr Dir "sagt", wann zu wechseln ist - und Dir generell mehr hilft. Falls Du das Gefühl hast, dass das funktioniert, kannst Du die Übung ruhig öfter wiederholen...

das habe ich in verschiedenen Varianten die Tage gemacht. Das Hoeren wird immer besser. Vielleicht wusste ich vorher nicht genau, worauf ich hoeren musste.
Auch Tonika und Dominante werden mir gemaess den Beschreibungen im Wikipedia hoerbar und nachvollziehbar. Vieles kenne ich auch aus Erfahrung, nur dass
die mir jetzt erst bewusst wurde. Zum Beispiel die Schlussakkorde G-Dur und dann C-Dur. Nur die Subdominante bereitet mir noch laesstige Hoerprobleme, die
verunsichert mich meistens (aber nur innerhalb von Melodien, dazu klimpern ist okay) und da ist auch nie ganz klar, ob sie bleibt, oder zu G oder D wird.
Warum habe ich, wenn ich ueber C-Dur und Subdominante schreibe, immer ein F vor den inneren Augen? und nicht ein E?

Nun sind die drei Dur-Akkorde - die Du ja in anderen Dur-Tonarten entsprechend findest - nicht das Ende der Fahnenstange. Eine Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu gucken, findest Du, wenn Du Dir vor Augen führst, dass wir gestern eine Abkürzung gegangen sind. Der Weg von den weissen Tasten zu C-Dur ist nämlich nur einer von vielen - Du kannst von jeder weissen Taste aus eine Tonleiter spielen C bis C, D bis D usw. Diese Tonleitern klingen aber unterschiedlich - versuchs :) . Das hat vor allem damit zu tun, dass die Halbtonschritte an anderen Stellen der Tonleiter liegen: von C ausgehend zwischen der 3. und der 4. und zwischen der 7. und der 8, von D ausgehend zwischen der 2. der 3. sowie der 6. und der 7. Note usw. (die Ausgangsnote jeweils mitgezählt).

Seit ich vor ca 2 Monaten auf Knopfakkordeon umgestiegen bin, geht das viel leichter als vorher :) Ja, damit experimentiere ich bisschen rum, aber ich
moechte mir die einzelnen Dur-Tonarten alle gern ganz genau anschauen und -hoeren. Da brauch ich sicher noch viel Zeit und dann kann ich sicher mehr
ueber deren Unterschiede aussagen, als wenn ich jetzt irgendwas ungesetztes/unverfestigtes daherstammeln wuerde.


Subdominante und Dominante sind übrigens in Deinem Akkordeon-Baß-System direkte Nachbarn zur Tonika. Und Du hast ja schon selber herausgefunden, daß das für alle (!) Tonarten gilt - das ist das Geniale diesem Baß-System.
Stichwort: (wichtig, wichtig!) Quintenzirkel - All Deine Bässe und Akkorde sind nach dem Quintenzirkel angeordnet.
Die Subdominante (in C-Dur ist das F-Dur) liegt nämlich genau eine Quinte unter der Tonika, die Dominante (in C-Dur ist das G-Dur) genau eine Quinte über der Tonika.

das ist super. Mir war das gar nicht bewusst! (Na sicher hat es mir mein Lehrer erzaehlt, aber ich hatte es nicht laengerfristig verstanden, siehe Eingangspost)
Die Tage hatte ich noch hier und da Akkorde fuer andere Dur-Tonarten "abgezaehlt" - Wie bloed! Ich muss mich ja nur an die Knoepfe am Akkordeon erinnern
und weiss sofort was die Akkorde fuer die Tonleitern sind und sogar was die Tonika, Dominante und Subdominante sind und ich weiss wo ich die greife :)
Ei vorbibbsch nochemah! Das ist ja genial! Da ist dann auch klar, wie ich links und rechts am Akkordeon von einer in die andere Tonart transponieren kann,
ohne bei Lilypond abzugucken! Herrlich! (aeh, ja, ich hatte das hier im Forum schonmal an anderer Stelle gefragt, aber nicht so verstanden, dass... siehe Eingangsposting)
Auweia, wenn der Papsi das liest, der holt sich gleich noch einen Schnaps ;-D (Und mitlesende Akkordeonisten rollen wieder die Augen)

Diese Tonleitern werden unterschiedlich fremd klingen; vermutlich wird die am vertrautesten klingen, die auf A anfängt. Das hat seinen Grund darin, dass Lieder und Melodien in dieser Tonart hier und heute häufiger sind als Lieder und Melodien in Tonarten, die z.B. auf F oder H beginnen.
All diese Tonarten/-leitern bilden einen tonalen Raum, wie dies auch D-Dur tut, und für alle gibt es eigene Bezeichnungen. Die, die Dir vermutlich und hoffentlich am bekanntesten vorkommt, heisst "Moll" ;)

Also im Moment eher Dur. Nachdem ich mich jetzt zum dritten mal (diesmal ordentlich) mit C-Dur und anderen Duren beschaeftige (1.) in meiner Kindheit,
2.) zum Beginn meines ersten Instruments lernen vor zwei Jahren (da hab ich zum Notenlernen ganz viele Kinder- und Volkslieder "gelesen" und
3.) jetzt (auch wieder zum neuen Instrument)
und so werde ich die Tage von massiven Dur-Flashbacks gebeutelt, siehe hier: https://www.musiker-board.de/hoerproben-akk/559589-jolotschka.html#post6801699
Tja, da ist wohl die Frage nach meinem Vorname auch eindeutig geklaert ;-)

Aber ja, sonst ist es wohl eher Moll :)

Willkommen auf der A-Moll-Tonleiter!

Moll muss jetzt troztzdem noch bisschen warten.


Wenn Du nun aus dem C-Dur-Akkord das C oder das G weglässt, bekommst Du eine Terz: E/G oder C/E. Das klingt für unsere Ohren sehr harmonisch, und die Terz ist in der Tat ein sehr probates Mittel, wenn Du eine 2. Stimme zu einer Melodie suchst. Lässt Du nun das E aus, hast Du eine Quint, die ebenfalls in unseren Ohren gut klingt. Der im Vergleich zum Dreiklang fehlende mittlere Ton führt dazu, dass dieser Akkord weder Dur- noch Mollcharakter hat und möglicherweise deshalb etwas unbestimmt klingt. Zu sagen, dass dieser Akkord etwa so alt ist wie Du, wäre wohl überspitzt, aber nicht ganz abwegig: in Deiner Kindheit kaum zu hören, hat seitdem weite Verbreitung gefunden (mehr dazu hier http://de.wikipedia.org/wiki/Powerchord).

Das hatte ich noch nicht so bewusst gemacht - geht hier im Thread auch bisschen drunter und drueber. Damit mag ich mich naechstens noch beschaeftigen und wie schon geschrieben mit den einzelnen Dur-Tonleitern.


Was ich noch nicht verstanden, bzw nachvollzogen habe, ist der G7 Akkord. Der kam hier im Thread auch schon mal vor: https://www.musiker-board.de/einste...e-gegen-meine-disharmonien-2.html#post6795223
Der tauchte auch in Jochen Poehlerts "Das Ohren.Buch" auf, das ist seit kurzem hier habe und von welchem ich mir erhoffe, dass ich damit auditives Hoeren und Spiel
nach Gehoer lerne. Dort ist gleich im ersten Track ein G7, dass ich nicht nachvollziehen kann, erst recht nicht hoerend: Mozarts Kinderlied "o ragnia fia"
Da kommt dann zum G-Dur noch ein Ton, der 11. Halbton ueber der Toniuka hinzu: ein fis
Soweit ich das verstanden habe, waere es bei eine C-Dur ein H was dazu kaeme, und dieses strebt zum C (zurueck) - ringelreih? oder will dann nach dem C7 ein C kommen?
Das muss ich noch hachhoeren gehen...
Frueher, noch in Pianoakkordeonzeiten, sind mir natuerlich 7-er Akkorde untergekommen, aber ich kann mich nur an einen bewusst erinnern. Das war auch ein G7, den hatte ich
damals bewusst wahrgenommen als besonderen Trick, als ganz kurzes Trittbrett zum (nachgucken) Cmoll Akkord, der dann folgte. Sonst habe ich die nicht bewusst wahrgenommen.
Und jetzt ist es bisschen schlecht, die alten Stuecke zu spielen, weil ich zusaetzlich andere Fingersaetze auf der Basseite zum Knopfakkordeon lerne (n muss) und somit sind die
ganzen Assoziationen weg, somit hab ich quasi Pianoakoordeon fast verlernt (aber das ist hier OT)
Jedenfalls kann ich es in dem Kinderlied "o ragnia fia" nich nachvollziehen, warum dort G7 statt G kommen soll



(The Hitherto Rather Unkown Rover https://www.musiker-board.de/attach...-hilfe-gegen-meine-disharmonien-wildrover.pdf )
(..)
Mit Deiner Version als Vorlage habe ich meine Änderungsvorschläge bunt hervorgehoben (grün heißt: Alternative, blau heißt: damit bin ich nicht ganz einverstanden). Siehe das PDF im Anhang.

Takt 6/7: Hier würde ich gefühlsmäßig lieber bei G (bzw. G7) bleiben, Deine Lösung mit F ist zwar wohl ungewöhnlich, aber auch nicht verkehrt. Im Grunde Geschmacksache.
Takt 10/11: Da haben wir wieder das Phänomen "Schwer-, Ruhepunkte und Phrasierungen". Es geht quasi eine neue (Teil)phrase los und ich empfinde es als nahliegend, hier auf der Tonika C zu ruhen.
Takt 12/13: Dein G-Dur in Takt 12 mag in Ordnung sein, aber in Takt 13 beißt es sich doch arg mit dem A in der Melodie. Ich würde in beiden Takten F-Dur verwenden (wenn wir uns zunächst auf die drei Akkorde C, F und G beschränken wollen), weil die Melodietöne in Takt 12 und 13 mit D und A quasi den Rahmen für einen D-Moll-Akkord vorgeben, also die Moll-Parallele von F-Dur (der gespielte F-Dur-Akkord gibt zusammen mit dem D in der Melodie einen schönen Dm7, das aber nur am Rande). Dies zur Erläuterung, es reicht, wenn Du auf Dein Gehör achtest.
Takt 16: die Melodie ist ja qasi ein G7-Akkord (g, f, d) - also können wir auch G7 bzw. G setzen.
Takt 22: hier könnte ich mir auch F vorstellen, also wie in Takt 26, Deine Lösung mit C ist aber völlig OK.

Takt 6/7 - hier bin ich nach wie vor unschluessig. G7 hatte ich bisher noch nicht ausgetestet *verdammt* - hatte ich echt uebersehen.
Mit dem Rest bin ich mittlerweile auch zufrieden, allerdings moechte ich 22 auch gern schon F verwenden

Ich frage mich nun anhand von dem Stueck: hoere ich jetzt anders, oder besser? oder habe ich mein Hoeren angepasst?
Oder hoere ich das nur, weil ich ich glaube, dass Be-3 sicher richtiger liegt als mein erstes Gefuehl? Ich weiss noch, wie ich
in Takt 20 und 21 den C-Dur ueberhaupt nicht eingesehen habe. Was ist da nun passiert?


@Be-3 zum Nacharbeiten Deiner Analyse zu "Horch, was kommt von draußen rein?" bin ich leider noch nicht gekommen. Mache ich aber noch!



in diesem kommt urploetzlich ein A und dann ein A-mol von irgendwoher

dazu hatte ich zwischenzeitlich zum Thema Schlussakkorde etwas in Wikipedia gelesen, der A-Moll fungiert hier als Fake-Schlussakkord,
der eben kein Ende nach sich zieht, die genaue Bezeichnung habe ich jetzt leider vergessen, den Link hab ich geschlossen und finde ihn nicht mehr.
Wie auch immer, der A-Moll ist also mit dem C-Dur verwand in irgendeiner Form (Paralleltonart) und somit wohl im gleichen Tonraum.
Genauer hab ich das nicht verstanden, kommt aber sicher noch, wenn wir Moll machen, oder?
Der erwaehnte D-Dur in dem anderen Stuecken dagegen ist komplett "falsch"


Eins noch: beim Hoeren ist mir aufgefallen, dass ich am elektronischen Roland V-Akkordeon eher schlechter etwas wahrnehme als
am akustischen Akkordeon. Leider muss ich nachts am Roland spielen...



So, jetzt hab ich Euch bisschen geeichbergert. Pfff, jetzt brauch ich auch einen Schnaps! Prost, Papsi!


Gruss,
Sylvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sylvia,

ich mag nicht mehr alles lesen, sonst müsste ich zu viel Schnaps trinken.

Herbst.gif
Ich hab die ersten paar Takte mal mit "meinen" Akkorden versehen und dann ein paar eigene
Noten angehängt ... ganz ohne Theorie nur aus meinem Vorrat heraus .. a bisserl schnulzig, aber
(hoffentlich) harmonisch.
Übrigens: Das Ganze steht jetzt in F-Dur.

Servus nach München aus dem Bayerischen Wald, wo noch die Wölfe heulen.
 
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Tolle Seite, alles super schlüssig erklärt und hat mir nochmal ein bisschen was klar gemacht :hat:.
 
Hallo,

ich hab jetzt weiterhin verstanden (siehe hier: http://www.markus-fiedler.de/akkorde2.html), dass ich meine ganzen C-Dur Stuecke
in A-Moll spielen kann, indem ich die Moll Akkorde verwende, siehe "Die Akkorde auf allen Stufen der C-Dur Tonleiter:"
Die Anordnung am Akkordeon macht es dann leicht, herauszufinden, welchen Akkord ich mit welchem austausche:
Die Reihenfolge ist F C G und entsprechend habe ich d a e zuspielen. Und das geht in allen Tonarten. Herrlich!

Muehsam ernaehrt sich das Eichhorn ;-)

Gruss,
Sylvia
 
Hallo,

ich hab jetzt weiterhin verstanden (siehe hier: http://www.markus-fiedler.de/akkorde2.html), dass ich meine ganzen C-Dur Stuecke
in A-Moll spielen kann, indem ich die Moll Akkorde verwende, siehe "Die Akkorde auf allen Stufen der C-Dur Tonleiter:"
Die Anordnung am Akkordeon macht es dann leicht, herauszufinden, welchen Akkord ich mit welchem austausche:
Die Reihenfolge ist F C G und entsprechend habe ich d a e zuspielen. Und das geht in allen Tonarten. Herrlich!

Muehsam ernaehrt sich das Eichhorn ;-)

Gruss,
Sylvia

Ganz genau!

Es gibt zu jedem Dur Akkord einen Parallelen Moll Akkord bei dem jeweils zwei Töne identisch sind und diese kann man wie du bereits geschrieben hast austauschen.
 
Ja, beim Akkordeon durchdringen sich Theorie und Praxis scheinbar auf besonders spürbare Weise. Man denkt zwar beim Transponieren trotzdem in der neuen Tonart (klingt ja auch charakterlich ganz anders), man bekommt aber durch haptische Ähnlichkeit Bestätigung. Und wenn Dir der Notenname gerade nicht theoretisch einfällt, wissen die Finger wo sie hin müssen. (Allerdings könnte ich nie am Transponierknöppchen drehen - also verändert hören - und im Kopf in der Originaltonart weiter denken .... brrr ein Albtraum!

Ich kenne ja Deine Stückchen auch ein bisschen und Du sagtest irgendwann, die Reibungen und ungeraden Stellen sind gewollt.
Glattgebügelt wäre langweilig.

Das hat sofort alle meine Theoriekenntnisse zunichte gemacht und meinen Geschmack in Frage gestellt. Darüber kann man eigentlich nicht diskutieren.
Wenn Du es so fühlst, dann ist es richtig. Wenn Deine Melodie nach 7 Takten zuende ist, obwohl die ganze Struktur für mein Empfinden nach 8 Takten schreit, dann kannst Du als Komponistin immer sagen, ich will das so haben.

Die Frage ist nur, ob das anderen auch gefällt und ob Dir die anderen wichtig sind. Bei Interviews solltest Du schlagfertig sein.

Ich finde es nicht unspannend, wenn ein Erwachsener komponiert, scheinbar ohne Prägung erlebt zu haben. (Welcher kreative Geist wünscht sich das nicht?)
Logische Begründungen scheinen diese Phänomene bei Dir nicht zu haben, sie rühren eher von einem schrägen Gefühl.
Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich fast versuchen, dieses schräge Gefühl zu bewahren und zu entwickeln, ohne sich allzusehr von klassischer Musiklehre vereinnahmen zu lassen.
Klar, dass man Reibungen erst als Reibung erleben kann, wenn man Harmonie auch als harmonisch empfindet.
Gleiches gilt für Symmetrie und Unsymmetrie sowie Ordnung und Chaos. Zum Verstehen des eigenen Tuns ist das sicher gut, aber nicht zum Stil ändern!

In diesem Sinne - weitermachen! :)
 
Hallo Klangbutter,

Du erinnerst Dich ja vielleicht an das Notenblatt, das Du in der Kirche in Muehlhausen spielen wolltest und gleich in der ersten Zeite erstaunt und verwirrt gefragt hast,
ob der Akkord dort so sein soll. Und wie ich achselzuckend geantwortet hatte, dass ich echt keine Ahnung habe...
Ich sehe gar nicht die Gefahr, dass sich mein "Stil" grossartig aendert aber es tut mir doch bisher sehr gut, in meinen unendlichen inneren Tonraum, etwas Struktur
zu bringen.
Oder anders: wenn ich bisher den Kaffee mit Kapern und Senf gewuerzt habe, weiss ich nun, dass ich besser Honig, Gummibaerchen und Zuckerwatte reintun kann,
beim Pflaumenmus waere ich mir dann unsicher ;-D

Viele Gruesse,
Sylvia
 
Frage:
Warum steht im Wikipedia bei den Moll-Tonarten in der Tabelle oben rechts bei Dominante immer der Moll und der Dur Akkord?
Bsp.: http://de.wikipedia.org/wiki/E-Moll
 
Frage:
Warum steht im Wikipedia bei den Moll-Tonarten in der Tabelle oben rechts bei Dominante immer der Moll und der Dur Akkord?
Bsp.: http://de.wikipedia.org/wiki/E-Moll

Weil die Dominante in Moll nur den Quintfall hat, um sich als Dominante zu erweisen: d - t ​. Deshalb wird in den Tabellen auch die Dur-Variante "angeboten".
Die Dominante in Dur hat den Quintfall und den Leitton: D - t . Leitton ist die gr. Terz der Dominante.

(Die d wird gerne als d - S Verbindung genutzt; die kl. Terz der d wirkt als Gleitton zur gr. Terz der S. )
 

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