Hopfen und Malz verloren?

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Cecilia
Cecilia
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Nachdem ich nach 10 Jahren Querflötenunterricht aufgab, da ich mangels Lippenbeweglichkeit aufgrund mehrerer Operationen den Luftstrom nicht steuern konnte, stieg ich nun auf Blockflöte um. Grundkenntnisse sind durch die Schule vorhanden, auch wenn meine Schulzeit schon mehr als 40 Jahre zurückliegt. Nun sagte mir meine Blockflötenlehrerin nach einigen Monaten Unterricht, dass das Mitspielen im Ensemble ein Fernziel sei, das ich der nächsten Zeit nicht erreichbar werde. Mit dem Notenlesen tue ich mich schwer und kann mich nicht an den Takt halten. Schon meine Querflötenlehrerin damals unterbrach mich ständig. Ich konnte fast nie ein Lied zu Ende spielen aufgrund der beschriebenen Probleme mit dem Notenlesen. Anscheinend bin ich völlig unmusikalisch. Zwar komme ich mit der Sopranblockflöte weitaus besser zurecht, dennoch schienen meine Probleme nicht ausschließlich von der Querflöte herzurühren, sondern auch von meiner Unmusikalität. Um in einem Ensemble mitspielen zu können, müsste ich sowieso auf eine tiefere Flöte umsteigen, da die Sopranflöte in Ensembles ja sehr wenig und auch nur von den besten Spielern bzw. Spielerinnen besetzt ist. Das bedeutet eine weitere Geldausgabe für ein Hobby, das mir wohl nicht liegt. Ich überlege jetzt, mit dem Unterricht aufzuhören. Mehr als 10 Jahre lang habe ich jetzt viel Zeit und Geld in ein Hobby investiert, das mir anscheinend überhaupt nicht liegt. Am Dienstag habe ich Unterricht und ich überlege nun, was ich meiner Lehrerin sage und was ich weiter tun will. Gibt es hier auch Leute, die völlig unmusikalisch sind?
 
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Liebe Cecilia,

meine Feedback ist kein fachliches, dazu bin ich nicht in der Lage. Ich kann dir nur mit meinem Herzen antworten.

Mein erster Gedanke war: wechlse die Lehrerin. Such dir jemanden, der an dich glaubt. Du hast ein Ziel, das finde ich super!

Dann hab ich im Netz gesucht und das hier gefunden:

http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Hobbys/Musik/Artikel/16950.php

Wenn es dein innigster Wunsch ist, in einem Ensemle mitzuspielen, dann wirst du das auch erreichen, egal wie lang es dauert. Wenn du es mit jeder Faser deines Herzens willst, und du es dir leisten kannst, dann gib nicht auf!

Ich gehe von mir aus: ich lerne gerade Trompete und war völlig auf dem falschen Weg. Wenn ich diesen Weg weiter gegangen wäre, hätte ich mein Ziel (auch ein Fernziel) niemals erreicht. Jetzt habe ich den Weg gewechselt und plötzlich scheint alles möglich.

Ich wünsche dir eine Lehrerin, die auf deine Indivudualität eingeht, ich wünsche dir dass du den richtigen Weg für dich findest.
 
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Danke für dein Posting! An meiner Lehrerin liegt es definitiv nicht! Sie gibt sich sehr viel Mühe. Im letzten Jahr hatte ich mich in einem Ensemble versucht, das auch Anfängern offen stand und bin kläglich gescheitert. Es liegt anscheinend an meinem Unvermögen.
 
Mit dem Notenlesen tue ich mich schwer und kann mich nicht an den Takt halten.
Was Du beschreibst, das kann niemand, der es nicht richtig erklärt bekommt und dabei gelernt hat, isolierte Schwachstellen selbständig "wegzuüben".
Manchen fällt Notenlesen sowie das Umsetzen auf dem Instrument sehr leicht, andere müssen sich systematisch an die Aufgaben machen und mehr Konzentration für die Grundlagen aufbringen.

Du könntest dich von deiner Lehrerin auf Musikalität testen lassen: wenn Du bei zwei nacheinander vorgespielten Töne richtig erkennen kanst, dass sie entweder gleich hoch und gleich lang sind oder der erste von beiden etwas höher, tiefer und länger oder kürzer ist, dann bist Du für ein musikalisches Hobby bereits ausreichend gerüstet.

Ich glaube allerdings, das Problem liegt woanders: derzeit bist Du offenbar in einer Sackgase gelandet.
Das ist frustrierend, aber kein Zeichen für mangelnde Musikalität.
Vor allem geht es bei Amateurmusikern darum, an der Beschäftigung mit dem Instrument und am Musizieren Freude zu haben (am Üben natürlich auch). Dieser Spaß am Tun ist die allerwichtigste Grundlage für das Weitere und ich nehme an, das ist bei dir etwas aus der Sicht geraten.

Das Notenlesen deiner einstimmigen Notationen hat mit Musikalität schon gar nichts zu tun, das ist reine Übungssache.
Aber in der Folge von Schwächen beim Noten lesen ist es klar, dass Du niemals den "Takt halten" kannst, wenn Du statt mit dem Musizieren bereits mit dem puren Identifizieren der Noten im Hinblick auf deren Tonhöhe/Vorzeichnung, rhythmischer Auflösung und deinen Griffen vollauf beschäftigt bist.

Du musst dann zu viele Dingen gleichzeitig beachten, also zu viele Informationen auf einmal verarbeiten. "Takt halten" wäre da im Augenlick einfach zuviel verlangt.
Deine Beschreibung liest sich für mich, als wäre auf unsicherem Grund zu weit gegangen worden. In dieser Lage hilft nur, die Lücken mit solidem Wissen aufzufüllen.

Ich würde dir vorschlagen, im Unterricht erst einmal tatsächlich ein wenig mehr an der Musikalität zu arbeiten. Dazu kannst Du ganz einfache Übungen spielen, die völlig ohne Noten auskommen.

Kleines Beispiel: deine Lehrerin spielt einige wenige Töne vor oder sogar nur einen einzigen Ton, zunächst als rhythmisch einfache Figuren.
Du spielst das dann sofort nach, den Anfangston darfst Du natürlich wissen.

Wenn das auch mit Drei-Ton-Melodien klappt, dann kann man auf einfache, auch intervallische Tonfolgen von Tonleiterausschnitten und Pentatonik erweitern oder auch populäre Melodien nachspielen, dazu sind unglaublich viele Pop-Hits gut geeignet. Beim Spielen solcher Sachen nach Gehör lernst Du auch, einige Intervalle übers Hören zu erkennen und Gehörtes auf dem Instrument umsetzen zu können.

Wichtig finde ich, dabei in der "Komfort-Zone" zu bleiben. Wird so etwas richtig angeleitet, dann pumpt es dich mit Energie und Freude am Spielen regelrecht auf und Du wirst wieder hochmotiviert und voller Zuversicht aus dem Unterricht schweben.

Um am Notenlesen zu arbeiten, würde ich empfehlen, Band 1 einer bewährten Schule zu nehmen und dir ganz genau erklären zu lassen, worum es jeweils in dem zu bearbeitenden Kapitel geht. Außerdem, wie man die enthaltenen Übungen mit dem Metronom übt.
Auch eine Percussion-Hochbegabung wie Martin Grubinger übt mit Metronom, um wieviel nötiger haben das also "Normalos". :D

Die Grundelemente des Notenlesens (= Tonhöhe und Rhythmik der Noten von Übungen eines bestimmten Kapitels in der Blockflöten-Schule) solltest Du wiederholen, bis das ohne und mit Instrument absolut sicher und wie im Schlaf klappt.
Es wäre grundverkehrt, bei diesen Dingen möglichst schnell weiterkommen zu wollen.

Du wirst durch die vorgeschlagene Arbeitsweise jederzeit Noten flüssig benennen sowie die Rhythmik einer Notation (Melodie, Übung) vorklatschen und auch vom Hören aufschreiben können. Gerne erst einmal mit Unterstützung vom Metronom, dann auch ohne nach einem Vorzähler.
Nur wenn eine Lektion sicher und fehlerfrei klappt, kommt die nächstfolgende dran (= für Redundanz sorgen).
Dich darin anzuleiten, zu unterstützen und die Fortschritte festzustellen wäre eine Aufgabe des Unterrichts der nächsten Zeit. Das bringt dir sehr schnell mehr als immer neuer Stoff.

So könntest Du die Erfahrung machen, dass man Musik mit offenen Ohren ganz intuitiv machen kann und dass man mit Tonleitern oder Teilen davon ganz prima herumspielen kann - das macht wirklich Spaß.

Gruß Claus
 
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Vielen Dank, Claus, für deine sehr ausführliche Antwort! Mich auf Musikalität zu testen, das scheint mir eine gute Idee zu sein! Mit meiner Lehrerin werde ich die vorgeschlagenen Übungen am Dienstag durchsprechen. Ganz lieben Dank noch mal!!!
 
Danke, Claus, für diese Stellungnahme. Ich habe schon wiederholt erlebt, das Erwachsene zu schnell zu viel wollen und dann enttäuscht sind, wenn sie scheitern. Diejenigen aber, die sich mit Geduld auf ein kontinuierliches Lernen in kleinen, jedoch sehr gründlich erarbeiteten Schritten einlassen, sind auf lange Sicht erfolgreich und kommen meistens weiter, als sie gedacht haben.

Deine Beschreibung liest sich für mich, als wäre auf unsicherem Grund zu weit gegangen worden. In dieser Lage hilft nur, die Lücken mit solidem Wissen aufzufüllen.

Das ist ein großes Problem, das vielfach unterschätzt wird. Ein wichtiger Baustein für den Erwerb einer fundierten Grundlage ist eine Flötenschule, die den Tonraum nur langsam ausdehnt und für jeden Lernschritt so viel Notenmaterial bereit hält, dass man in der "Komfort-Zone" so richtig viel zu tun hat.

@ Cecilia
Ich denke, dass es für Dich wirklich eine gute Idee wäre, gewissermaßen von vorn anzufangen, um die Schwachpunkte systematisch aufzudecken und "aufzuräumen".
Ein wichtiger Punkt ist die rhythmische Schulung. Rhythmische Aufgaben kann man auch ohne Flöte erarbeiten. Stichworte: Bodypercussion, Sprechspiele, Alltagsgegenstände zu Rhythmusinstrumenten umfunktionieren ... Je vielseitiger man an die rhythmische Schulung heran geht, um so mehr Spaß gewinnt man auch an ganz einfachen Basics. Wenn die dann schließlich sitzen, wird auch das rhythmische Spiel auf der Blockflöte leichter.

Verlier nicht den Mut.
Viele Wege führen in die Musik.
Auch für Dich gibt es einen.

Gruß
Lisa
 
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Rhythmisch kenne ich 2 Typen, die wirklich sicher sind: Solche, die jahrelang viel und konsequent mit Metronom/strenger Lehrerin geübt haben und solche, die schon eine halbe Ewigkeit im Orchester/Ensemble spielen. Der Rest (50%+) hängt sich da dran... Denn prinzipiell einen Rhythmus spielen/hören/klatschen zu können ist etwas ganz anderes, als ihn auch GEGEN eine andere Stimme durchzuhalten.
Notenlesen "vom Blatt" klappt auch bei sehr vielen nicht wirklich perfekt, aber wozu hat man Übezeit und einen Bleistift (und evtl. youtube oder die Lehrerin) ? So löse ich das ziemlich einfach und völlig legitim für mein Orchester, damit kommt man im Schatten eines guten Stimmführers durch. Gehöre damit definitiv zu den oben beschriebenen erwachsenen "Schlampern", die ihre grundlegenden Lücken gut genug kaschieren, um über ihrem Niveau zu spielen ;-) Aber mit zunehmender Übung ist es schon wesentlich besser geworden!
Wie lange hast du das Ensemble letztes Jahr getestet? Und wo waren die Probleme? Wenn du in der ersten Probe rettungslos geschwommen bist, wäre das völlig normal, aber mit der Zeit (und entsprechender Vorbereitung) kann das doch werden! Stell keine zu hohen Ansprüche an dich, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
 
Rhythmisch kenne ich 2 Typen, die wirklich sicher sind: Solche, die jahrelang viel und konsequent mit Metronom/strenger Lehrerin geübt haben und solche, die schon eine halbe Ewigkeit im Orchester/Ensemble spielen. Der Rest (50%+) hängt sich da dran... Denn prinzipiell einen Rhythmus spielen/hören/klatschen zu können ist etwas ganz anderes, als ihn auch GEGEN eine andere Stimme durchzuhalten.
Notenlesen "vom Blatt" klappt auch bei sehr vielen nicht wirklich perfekt, aber wozu hat man Übezeit und einen Bleistift (und evtl. youtube oder die Lehrerin) ? So löse ich das ziemlich einfach und völlig legitim für mein Orchester, damit kommt man im Schatten eines guten Stimmführers durch. Gehöre damit definitiv zu den oben beschriebenen erwachsenen "Schlampern", die ihre grundlegenden Lücken gut genug kaschieren, um über ihrem Niveau zu spielen ;-) Aber mit zunehmender Übung ist es schon wesentlich besser geworden!
Wie lange hast du das Ensemble letztes Jahr getestet? Und wo waren die Probleme? Wenn du in der ersten Probe rettungslos geschwommen bist, wäre das völlig normal, aber mit der Zeit (und entsprechender Vorbereitung) kann das doch werden! Stell keine zu hohen Ansprüche an dich, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Zu hohe Ansprüche? Nein, das war nur noch peinlich. Ich kam überhaupt nicht mir, schwitzte, hatte einen roten Kopf, feuchte Hände und war rettungslos verloren. Nach einigen Wochen war mir klar, dass ich erstmal Unterricht nehmen muss und dann über das Mitspielen in einem Ensemble nachdenken kann.
 
Hast du die Noten, nicht vorher bekommen oder werden bei jedem Treffen neue Lieder eingeübt? Wenn du die Noten hast, kannst du diese ja mit deiner Lehrerin zusammen üben.

Hast du schon mal versucht eine Tenorflöte zu spielen? Wenn dies nicht geht, bleibt dir Option mit der Altblockflöte anzufangen. Am besten mit einer Altblockflötenschule, so dass nach und nach die neuen Töne hinzukommen. Wenn du damit sicher bist, kannst du es ja noch mal mit dem Ensemble versuchen. Meist sind die Altblockflötenstimmen mehrfach besetzt, so kannst du dich an einen sicheren Spieler dranhängen, so wie Cala es schon beschrieben hat. Mit der Zeit klappt es immer besser.

Viele Grüße
Musicanne
 
Erstmal will ich bei der Sopranblockflöte bleiben, ich hatte ja erstmal sechsmal Unterricht. Meine Lehrerin meinte, ich wolle zuviel auf einmal und solle versuchen, alles spielerischer zu sehen.
 
Recht hat sie. :great:
Alles hübsch der Reihe nach.
Viel Erfolg!

Lisa
 
Zu hohe Ansprüche? Nein, das war nur noch peinlich. Ich kam überhaupt nicht mir, schwitzte, hatte einen roten Kopf, feuchte Hände und war rettungslos verloren.

Ja je nu. Ich bilde mir ein, eine einigermaßen erfahrene Musikerin zu sein. Das erspart mir aber gerade mal den roten Kopf, wenn ich in ein Ensemble einsteige, die ein Stück, das sie gut kennen, in ihrem Schwung spielen und ich es vorher nicht hatte.

Es ist auch die Frage, auf welchem Niveau das Ensemble spielte. Wenn die schon recht gut drauf sind, ist man als AnfängerIn auf einem Instrument (und das bist Du nun mal auf der Blockflöte faktisch) halt überfordert. Das heißt aber noch lange nicht, Du seist unmusikalisch. Hatte ich Dir nicht schon einmal den Rat gegeben, Deine Erwartungshaltung an Dich selber zu überprüfen? Da hilft ein anderes Instrument bedingt; die eigentliche Frage geht aber an Dich selber :) Spielerisch anfangen klingt gut. Man muss ja ned alles gleich tierisch ernst nehmen.
 
Nachdem ich mich 10 Jahre lang umsonst auf der Querflöte gequält habe, tendiere ich mittlerweile ein wenig zur Humorlosigkeit. :)Da fällt es mir schwer, locker an das Spielen heranzugehen. Was das Ensemble betrifft, so war ich wirklich hoffnungslos überfordert. Die waren recht gut, spielten fast ausschließlich sehr schnelle Stücke. Nun nehme ich erstmal Blockflötenunterricht auf der Sopranblockflöte und schaue, dass ich mich steigere. Ob ich vielleicht später mal Altblockflöte lerne oder Tenorblockflöte spielen werde, wird sich zeigen.
 
Ob das auf der Querflöte umsonst war, wissen wir hier iirc trotz wiederholter Aufforderung nach einer Hörprobe nicht. Und verzeih, aber ich glaube Deiner Einschätzung nicht.

Nachdem das Ensemble nun wieder sehr fortgeschritten war, habe ich einmal mehr den Eindruck, Du suchst nachgerade nach Beweisen dafür, dass Du ja nicht spielen kannst / musikalisch bist. Aber ich finde es eine gute Idee, Unterricht zu nehmen. Die Lehrerin weiß vielleicht auch ein Ensemble, das passender ist.

Tenorflöten greifen sich genauso wie Sopran, da ist die Umstellung rein die größere Griffweite und dass man mehr Luft braucht. Altflöte würde ich erst anfangen, wenn sich die C-Griffweise gefestigt hat.
 
Ob das auf der Querflöte umsonst war, wissen wir hier iirc trotz wiederholter Aufforderung nach einer Hörprobe nicht. Und verzeih, aber ich glaube Deiner Einschätzung nicht.

Nachdem das Ensemble nun wieder sehr fortgeschritten war, habe ich einmal mehr den Eindruck, Du suchst nachgerade nach Beweisen dafür, dass Du ja nicht spielen kannst / musikalisch bist. Aber ich finde es eine gute Idee, Unterricht zu nehmen. Die Lehrerin weiß vielleicht auch ein Ensemble, das passender ist.

Tenorflöten greifen sich genauso wie Sopran, da ist die Umstellung rein die größere Griffweite und dass man mehr Luft braucht. Altflöte würde ich erst anfangen, wenn sich die C-Griffweise gefestigt hat.

Wie ich schon geschrieben habe, habe ich nur ein eingeschränktes Gefühl in meiner Lippe nach diversen Operationen. Die Unterlippe kann ich nicht richtig bewegen. Stell dir vor, du gehst zum Zahnarzt und bekommst eine Betäubung, so dass Kinn und Unterlippe völlig betäubt sind. Und nun stell dir, die Betäubung geht nicht mehr völlig weg. So fühlt es sich bei mir an. Die Beweglichkeit der Unterlippe ist eingeschränkt, auch das Gefühl kam nicht völlig wieder. Nach einem weiterem Eingriff hängt die rechte Oberlippe etwas, auch hier ist das Gefühl nicht mehr richtig wiedergekommen. Lediglich in der linken Oberlippe fühle ich ganz normal. Somit ist es mir nicht möglich, den Luftstrom zu steuern, er riss immer wieder ab. Eine Hörprobe habe ich mal an Musicanne geschickt, die mir schrieb: "Die Blockflöte ist dein Instrument, nicht die Querflöte.". Auch Menschen, denen ich vertraue wie meine Mutter, die sehr musikalisch ist, eine Freundin, die selbst Querflöte spielt und die Ärztin für Musikermedizin an der Musikhochschule in Detmold sagten mir, dass sie das Rauschen sofort hörten, wenn ich zu spielen begann. Des weiteren habe ich Beschwerden beim Heben des rechten Armes. Dies ist chronisch und durch eine Fehlhaltung bedingt. Physiotherapie und Osteopathie haben nicht geholfen. Die Querflöte sprach alle meine Schwachpunkte im Körper an. Wirklich flüssiges Spielen war nie möglich, es klang immer sehr abgehackt. Die Querflöte habe ich mittlerweile verkauft und bin sehr froh darüber. Auf der Sopranblockflöte kann ich endlich flüssig spielen und habe kaum Beschwerden im rechten Arm. Was die Lippe betrifft, so fanden die Eingriffe zwischen 1986 und 1990 statt, so dass nicht mehr damit zu rechnen ist, dass das Gefühl jemals wiederkommt. Vielleicht versteht du jetzt besser, warum ich die Querflöte endgültig zur Seite gelegt habe.
 
Auf der Sopranblockflöte kann ich endlich flüssig spielen und habe kaum Beschwerden im rechten Arm.

Das ist doch schön. Dann empfehle ich Dir, Deine etwaigen Mitspieler gut auszusuchen, damit Dir der Spaß am Spielen erhalten bleibt. Es müssen nicht unbedingt Flötenspieler sein. Es soll auch andere Ensembles geben, bei denen es nur eine Flöte gibt. Schau Dir nur mal z.B. die Mittelaltergruppen an, oder irische (wobei die wieder meistens schnell spielen, alle beide).

Worauf bezog sich die Äußerung
Nun sagte mir meine Blockflötenlehrerin nach einigen Monaten Unterricht, dass das Mitspielen im Ensemble ein Fernziel sei, das ich der nächsten Zeit nicht erreichbar werde.
, auf das schnelle Ensemble? War das Ensemble, das Anfängern offen stand, das schnell spielende? Es gibt so viele Faktoren, die Einfluss haben auf ein gelungenes Zusammenspiel. Wenn ein Ensemble sich nicht auf eine neue Mitspielerin, die noch am Denken ist beim Spielen, nicht einstellen kann, können sie zwar sagen, dass sie für Anfänger offen stehen. Es wird faktisch nur nicht funktionieren. Dazu braucht es Musiker, die in der Lage sind, sich zurück zu erinnern, wie es ihnen am Anfang ging. Und ggf langsamere Stücke und/oder Stücke mit langsameren Stimmen auszusuchen. Auch, Stücke erst einmal langsamer zu spielen. Sich ggf anzupassen im Tempo. Und das ist manchmal gar nicht so einfach! Ensemblespielen ist toll, funktioniert aber nur, wenn wenigstens einige der Spieler in der Lage sind, auf andere zu hören. Wenn alle mit sich selber beschäftigt sind, geht's in die Hose.
 
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Irische Musik - ja, da gibt es hier eine Gruppe, die ich mir mal angeschaut habe, habe ja auch eine Tin Whistle. Die spielen höllisch schnell!

Nein, die Bemerkung meiner Lehrerin bezog sich nicht auf das Ensemble vom letzten Jahr. Dieses Ensemble war laut Internet-Beschreibung offen für Anfänger. Die Gruppe spielte jedoch schon seit Jahren zusammen, ich hingegen hatte mir erst wenige Wochen zuvor die Griffe auf der Altblockflöte selbst beigebracht. Das war alles viel zu früh!!! Ich wollte halt nicht, dass mir mit der Blockflöte dasselbe passiert wie mit der Querflöte. Nach ca. 7 bis 8 Jahren Unterricht fragte mich eine Bekannte, ob ich mit ihr vorspielen wolle, es ging um einen Zeitraum von ca. 10 Minuten. Als ich zu spielen begann, sagte sie gleich: "Das rauscht ja bei dir ganz enorm!" Auch war ich nicht in der Lage, das Stück durchzuspielen, weil der rechte Arm schnell erlahmte. Im Unterricht hatte meine Lehrerin mich oft unterbrochen, deshalb fiel erst im Zusammenspiel mit jemand anders auf, wie massiv meine Probleme sind. Damals kam mir zum ersten Mal die Idee, mit der Querflöte aufzuhören. Deshalb hatte ich die Idee, mit der Altblockflöte sofort in ein Ensemble zu gehen. Aber das war zu früh.
 
Heute bin ich von meiner Blockflötenlehrerin gelobt worden! Sie sagte, ich hätte viel geübt und hätte mich gesteigert! Freue mich tierisch!!!! :D
 
Schön. :) Weiter so!
 
Aaaalso,

mir haben auch schon Leute gesagt ich solle mit Gitarre nicht vor anderen Leuten auftreten, ätsch, hab ich aber man trotzdem gemacht.
Ich glaube es gab mehrere Berühmtheiten die an offizieller Stelle durchgefallen waren (in ihrem Fachgebiet natürlich).
Jetzt nicht gleich zu weit aus dem Fenster lehnen, aber auch nicht gleich aufgeben.
Ich weiß ja nicht wie das mit der Querflöte war, ich war ja nicht dabei, aber Griffe zu den Noten übern, Lieder die du kennst übern, etc. Du kannst dich ja auch mit dem Handy aufnehmen und das dann abspielen, vielleicht erkennst du dann Fehler.
Üben, üben und üben und du hast ja eine Lehrerin.
 

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