Ibanez AMF73 - String-through-Body- Stimmstabilität?

GEH
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Hallo Leute,

bei einer Rechcherche bin ich neulich auf die Ibanez AMF73 gestoßen, eine dünne Hollowbody mit String-through-Body-Konstruktion:
http://www.ibanez.co.jp/products/hb...56&color=CL01&year=2012&cat_id=7&series_id=52

Bonedo hatte die Gitarre auch getest und mit ganz ordentlichem Ergebnis, außer das die Stimmstabilität bemägelt wurde.
Beim Stimmen selbst ist sehr viel Feingefühl gefragt. Die Gitarre verzeiht keinen Cent und ist nicht ganz so stimmstabil, wie man es gern hätte. Als Folge daraus hatte ich es während des Tests mit ständigem Nachstimmen zu tun.
Ich hab den Bonedo-Thread für eine Rückfrage genutzt, der Author kann sich aber nicht mehr genau erinnern:
https://www.musiker-board.de/musiker-infos-bt/506930-bonedo-userthread-2.html#post6245560

Ich wollte hier mal allgemein nach den Stimmstabilitäts-Eigenschaften von Gitarren mit String-through-Body-Konstruktion fragen.
Die Saiten haben ja eine langen Weg und ich kann mir vorstellen, dass es da etwas länger dauert, bis ein neuen Saite stimmstabil ist.
Wer hat Erfahrung mit solchen Gitarren?

Danke
GEH
 
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Servus,

ich hatte/habe diverse Gitarren mit normaler Bridge (LP-Style), eine mit einer normalen Nashville-Bridge und Stringthrough (hatte noch eine Schecter C-1) und noch 3 andere Gitarren im Tele-style. Mir ist bisher noch bei keiner Gitarre mit Stringthrough aufgefallen, dass es hier Nachteile bei der Stimmstabilität geben hätte oder es "länger" gedauert hätte.
Im Gegenteil, bei den Tele-Style Gitarren empfinde ich die Stimmstabilität sogar besser, was aber vielleicht auch auf die Gesamtkonstruktion auch mit Hinblick auf den Kopfplattenwinkel zurückzuführen ist.
 
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Meine String Through Body stimme ich höchstens 2 mal die Woche, wenn die Stimmstabilität bemängelt wurde liegt es am Modell und nicht an der Konstruktion ansich!
 
Bei mangelnder Stimmstabilität denke ich als erstes an die Tuner.
 
Ich habe 4 String-Through-Gitarren (2 Strats, 1 Tele (alle Fender), sowie eine "Heavy Strat" von Casio mit Midi-Interface). Bei keinem dieser Instrumente habe ich jemals i-welche Instabilitäten beim Stimmen feststellen können, die nicht vom Sattel oder den Wicklungen der Saiten auf den Mechaniken hervorgerufen werden würden. Bei den Strats (inkl. der Casio) habe ich das Tremolo fixiert.

Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass es bei der erwähnten Ibanez an der Bauart "Hollowbody" liegt. Meine Gitarren sind ja alle massive Bretter, bei der Hollowbody hast du zwischen Decke und Boden ja "Luft", da können sowohl Decke als auch Boden gegeneinander "arbeiten".
 
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ich habe eine ESP mit tune o matic und string through. die hält bombenfest ihre stimmung. nicht auffällig schlechter oder besser als meine anderen beiden mit floyd rose (ok, die ist unschlagbar das betreffend) und tune o matic mit stoptail. auch zu meinen vorherigen gitarren ist mir nichts negatives bezüglich dem zusammenhang brücke/stimmstabilität aufgefallen.

die erklährung von Peter klingt nachvollziehbar... :gruebel:

gruß
 
Danke für die Rückmeldungen, scheint dann wohl kein Problem vom "string-through" ansich zu sein.

Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass es bei der erwähnten Ibanez an der Bauart "Hollowbody" liegt. Meine Gitarren sind ja alle massive Bretter, bei der Hollowbody hast du zwischen Decke und Boden ja "Luft", da können sowohl Decke als auch Boden gegeneinander "arbeiten".
Stimmt das könnte eine schlüssige Erklärung sein. :gruebel:

Übliche Problemzonen wie Tuner hätten dem Tester von Bonedo eigentlich auffallen müssen, das hätte er erwähnen können.
Ich persönlich würde dann schreiben, dass das Modell bessere Tuner verdient hat o.ä.

Es ist nämlich die Generalfrage bei so einem Instrument, ob sich mit besseren Tuneren oder Nachfeilen am Sattel etc. ein Verarbeitungsproblem der günstigen Gitarre lösen lässt, oder ob da ganz abzuraten ist.

Hmm, da hätten die bei Ibanez vielleicht besser auch ein Tailpiece wie bei den dickeren Archtops der Artcore-Reihe genommen? :confused:
 
hab ne washburn si 60 mw mit String-through-Body-Konstruktion und die hält ihre Stimmung besser als meine Gibson LP Studio
 
Ich habe bei meinen Instrumenten nur 2 oder 3 x die Tuner ausgewechselt, im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass es sehr oft am Sattel liegt, wenn eine Gitarre die Stimmung schlecht hält. Ein wenig Nachbearbeitung der Kerben bzw. Einbringen von Graphit in die Kerbe hat mir in den letzten Jahren bei nahezu allen Stimmproblemen geholfen.
 
Ein wenig Nachbearbeitung der Kerben bzw. Einbringen von Graphit in die Kerbe hat mir in den letzten Jahren bei nahezu allen Stimmproblemen geholfen.
Das ist exakt auch meine Erfahrung.
Als Tester würde ich es vermutlich auch gleich mit etwas Graphit probieren, um der Gitarre nicht grundsätzliche Stimmunstabilität zu unterstellen.

Naja, da bleibt nur selber irgendwo probieren, der Bodeno Tester kann sich ja nicht erinnern.
Grundsätzlich sind ja kritische unverblümte Tests sehr sinnvoll, allerdings wäre bei so einer herben Herabwertung schon angebracht, ein paar Gedanken zur möglichen Ursache zu verlieren.
 
Das ist eine Semihollow, keine akustische. Die wird ähnlich wie die Gibson Midtown einen fetten Sustainblock in der Mitte haben in den die Fräsungen für die Humbucker eingelassen sind, die Saiten durch den Boden laufen und die Decke mit dem Boden fest verbinden. Da bewegt sich wahrscheinlich garnix.
Ich tippe eher auf das klassische Paula-Problem mit der abgewinkelten Kopfplatte.
 
hei mir ist gerade noch in den Sinn gekommen, dass mir die Gitarre vor längerer Zeit auch mal aufgefallen ist, und dass ich mal ein Guitar Beitrag/Review über die gelesen habe. Dort stand fast sicher nichts von Stimmunstabilität, wäre mir aufgefallen. Wenn es sich interessiert suche ich dir das mal raus.
 
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Ich kenne die Gitarre zwar nicht, aber auf den ersten Blick fällt auf, dass die Saiten nach dem Sattel absolut schräg über die Kopfplatte laufen. Das erhöht die seitliche Reibung, wenn man die Saite durch die Betätigung der Mechaniken über den Sattel dehnt.
Ich finde, das sieht schon sehr grenzwertig aus, wenn man bedenkt, dass die d- und g- Saite fast an die a- und b- Saite stoßen - also scheint es da einen deutlich größeren (ungünstig) Winkel als bei einer Les Paul oder ES zu geben - Das ist allerdings nur meine Meinung und es gibt ne Menge Gitarren, die trotz nicht gerade verlaufenden Saiten ausreichend Stimmstabil sind.
Dazu kann es auch sein, dass der Tester eine schlecht eingestellte Gitarren bekommen hat (bei Ibanez mMn eher selten), da könnten Sattelkerben zu eng sein, da könnte einmal ein Tuner von Werk aus schlecht sein.
Die Bauart String-Through generell halte ich für genauso stimmstabil wie ein Stoptail.
 
@grimmels
Vergleichs-Review wäre interessant, klar ;)

@Knispler
Interessante Beobachtung, allerdings haben alle Gitarren der Ibanez Archtop-Reihe diese Kopfplatte, selbst die teureren Hollow Body.
Diesbezüglich gab es nie Beschwerden bei Tests anderer Modelle ... :nix:
 
so hab den Bericht gefunden.
Leider stehen nicht so viele Details drin, eher allgemeines Geschwafel.

Im ersten Teil wird nur die Artcoreserie erklärt, hohe Qualität, made in China.

Die AMF73 sei an die AM73 aus den 80er angelehnt und erinnere stark an Rickenbacher Modelle.
Korpus aus laminiertem Anhorn.
Finish gebeizt und nicht lackiert, was einerseits günstiger sei, und eine bessere Schwingung fördere, aber halt auch eher Abnutzungserscheinungen einheimst.

Ahornbalken hält Decken und Boden zusammen, zügelt Feedback und erhöht das Sustain.
Blick ins Schallloch verrät saubere und akkurate Verarbeitung von Boden und Zargen.
Ahornhals, eher breit, nicht zudick mit 22 Mediumbünden, vorbildlich abgerichtet.

Gitarre sei relativ leicht und sei leicht Kopflastig.

Akustisch angespielt kräftig und laut, gutes Schwingungsaufkommen.
Interessant sei die offene transparente Ansprache und der drahtige Twang, besonders gut für Akkordarbeit. -> Rickenbacher
Humbucker in normaler Schaltung mit relativ viel Druck, bilden das spritzig-luftige Klanggeschen prägnant ab :D

Mitten und perkussives im Vordergrund, Bässe mulmen etwas.
Steg-PU knochentrocken und drückt gut durch, Neck schön rund und voll.

Auch bei mehr Gain feedbackresistent, sattes sustain und zahlreiche Obertöne.

Fazit:
Saubere Fertigung und gute Einzelkomponenten sichern solide Qualität -> guter Spielkomfort und spritziger Klang. Gitarre drückt laut und kräftig mit typischen akustischen Prägnanzverhalten, hervorragend für Akkordarbeit.

facts:

Made in China
laminierter Ahorn Korpus
Hals aus Mahagoni und Palisander Griffbrett eingeleimt.
geschlossene Mechaniken
ACH1-s Halspickup
ACH2-s Stegpickup
Sattel 43mm / 12.Bund 53mm
Mensur 62.8 cm
keine Leftis
 
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