Idealer PC-Wert für EL84

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An alle Röhren-Amp-Freaks,

ich habe da nochmal eine blöde Frage. Mein Amp ist mit 2 Stk EL84 in der Endstufe bestückt. Der Bias muß mit einem gematchten Paar nicht eingestellt werden, geht meines Wissens auch nicht. Auf diesem Gebiet bin ich absoluter Laie. Auch wenn ich gematchte Röhren verwende, so gibt es doch solche und solche mit unterschiedlichen Werten, (PC). Sind diese Werte denn nicht auch für die Klangcharakteristik des Amps entscheident?, oder gibt es auch für einen Class-A Amp einen idealen "Arbeitspunkt"?
Mein Techniker sagte mir, dass das bei diesem Röhrentyp nicht wichtig währe, weil der Bias eh nicht eingestellt werden muß.

Gruß, Kelle
 
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Welchen Amp hast du denn da?
Was geht, was nicht und was vielleicht doch geht ist durchaus von der Schaltung abhängig.

Zu den "Klangunterschieden" von Röhren (auch wenn mich jetzt viele Gitarren-Kollegen steinigen werden):

Wenn man Röhren verschiedener Hersteller vergleicht kann es durchaus zu Abweichungen kommen - die sind aber (beim gleichen Röhrentyp) eher gering....

Ein kleines Beispiel: Die Röhren eines großen Distributors werden irgendwo in Russland hergestellt und kommen unter mindestens drei verschiedenen Markennamen in den Handel. Mit dem eigenen Namen (die günstige Möglichkeit) sind sie für viele grade so OK; steht dann aber "Selected" drauf und ein ganz anderer Name (ich werde mich hüten einen zu nennen) dann zahlen wir Gitarristen gerne mal 50€ pro Stück.

Was heisst denn selected? Selektieren kann man nach vielen Gesichtspunkten: Mikrofonie; Steilheit, Gain, womöglich Kennlinie (das wäre für den Ruhestrom super - aber für welchen Punkt auf der Kennlinie?)

Da ist viel Mojo dabei - vor allem wenn man keinen direkten Vergleich hat. Helfen kann hier nur ein paar Röhren zu kaufen und mit den vorhandenen auszutauschen - heizen lassen und probieren.
Wobei selbst das kein echter A/B Vergleich wäre.
Probier mal folgendes aus:
-Nimm deine Gitarre und stell alles so ein wie du es am liebsten hörst
-Setz dir Kopfhörer auf und hör dir die Moldau von Smetana mit viel Höhen an (mindestens 10 Minuten)
-Nimm deine Gitarre mit den Einstellungen von vorhin

Alles klingt plötzlich dumpf; die Gitarre scheint sich im Klang total verändert zu haben....

Dieser Versuch zeigt dass unser Gehör nicht objektiv ist - manchmal hören wir auch was wir hören WOLLEN.

Wenn man den Röhrentyp wechselt ändert sich der Klang schon - nur beschreibt das jeder anders. Beim einen hat der Sound "mehr Bauch" beim anderen klingt es dumpf....

Wie gesagt: Röhren muss man direkt vergleichen; ein Patentrezept gibt es nicht.

Zum Arbeitspunkt: Um einen Klasse-A Amp darzustellen muss der Ruhestrom relativ hoch sein - d.h. die Röhren werden relativ "heiß" betrieben; dieser wird durch Schaltungskniffe bei vielen Amps mehr oder weniger "automatisch" eingestellt.
 
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Nope, PC ist der Anodenstrom, bei dem die Röhre im Matching gefahren wurde. Reine Herstellerinfo und für den Anwender mit Null Gebrauchswert.

Sind diese Werte denn nicht auch für die Klangcharakteristik des Amps entscheident?
Nö.

gibt es auch für einen Class-A Amp einen idealen "Arbeitspunkt"?
Class A ist der Arbeitspunkt.

Mein Techniker sagte mir, dass das bei diesem Röhrentyp nicht wichtig währe, weil der Bias eh nicht eingestellt werden muß.
Im Kathodenbias reguliert sich die Gittervorspannung selbst. Das hat aber prinzipiell nichts mit dem Röhrentyp oder dem Arbeitspunkt zu tun. Du kannst auch A/B oder B mit Kathodenbias fahren. Egal, welche Pentode oder BP-Tetrode.

Greetz,

Oliver


Edit: ein wenig lahmarschig.
 
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Mein Techniker sagte mir, dass das bei diesem Röhrentyp nicht wichtig währe, weil der Bias eh nicht eingestellt werden muß.

Von dem Techniker würde ich mich trennen wenn er Class A und Kathodenbias nicht auseinander halten kann...
Nebenbei bemerkt: um was für einen Amp handelt es sich? Für Kathodenbias-Amps eignen sich JJ EL84 ganz gut, noch besser wären Brimars, allerdings sind die fast nicht mehr zu bekommen....von SovTeks würde ich etwas Abstand nehmen wenn man sich an harter Zerre und scharfen Höhen nicht stört. Eine (akustisch) leckere Version für EL84 Amps ist auch die JJ844 die etwas weniger Leistung hat aber dafür früher aufbricht und sehr schön cremig zerren kann...
 
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Bei meinem Amp handelt es sich um einen Marshall-Combo, 1974x HW, 18W.

Vielleicht habe ich meine Frage zu umständlich gestellt,- eigentlich such ich für diesen Amp von den Werten her ideal eingemessende Röhren. Wenn das überhaupt notwendig ist? Der Grund: ich hatte mal einen alten AC30 von ca. 1972. Bei diesem sollte ich Röhren verwenden (Aussage vom damaligen Techniker) welche einen PC-Wert von nicht über 25 hatten. Diese habe ich damals von TAD auch bekommen.
Übrigens bin ich noch im Besitz eines Quartetts (aus dem AC30) von diesen Brimar-Röhren. Ich habe mich einfach nicht getraut, diese mal auszuprobieren. Vielleicht sollten die auch erst mal Funktionalität geprüft werden.
 
Servus,

Der 1974 hat Kathodenbias, da kannst Du bedenkenlos jedes gematchte Pärchen reinstecken und losrocken. Der AC30 ist bekannt dafür die Röhren übermässig zu stressen (wie auch der Blues Junior) deswegen die Angabe des Technikers. allerdings bieten heute die üblichen Versender meist schon EL84 speziell für AC30 an, insofern brauchst Du hier nicht auf den PC Wert schauen. Die Brimars würd ich sogar als extrem gut für den 1974 geeignet bezeichnen, das war früher teilweise sogar die Serienausstattung.... und keine Angst, Röhren werden durchs Lagern nicht kaputt, ist ja kein Obst....
 

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