Impendanzfrage: Amp zu Box

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?laf
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Problem:
Ich betreibe eine 4x12 Sound City Box, welche auf 16 Ohm (eigentlich sind alte SC Boxen auf 15 Ohm, aber das eine Ohm will ich jetzt vernachlässigen) geschaltet ist, an einem 120W Röhrenverstärker, der mir nur die Auswahl zwischen 4 und 8 Ohm lässt.

DIe Frage ist, ob sich die fehlerhafte Anpassung irgendwie schlecht auswirkt.
Ich habe jetzt viele unterschiedliche Meinungen gehört, u.a. dass die Röhren schneller verschleißen, der Verstärker nicht seine maximale Leistung bringen kann oder aber es überhaupt keinen Einfluss auf Sound und Haltbarkeit hat......

Zum Sound-Aspekt kann ich schon was sagen:

Gestern hatte ich noch eine zusätzliche Marshall 1960A zum Testen da, welche ja bekanntlich mit 4, 8 (im Stereo-Betrieb) und 16 Ohm betrieben werden kann. Ich habe beide Boxen demnach auf 16 Ohm laufen lassen und am 8 Ohm Ausgang des Verstärkers angeschlossen.
Erstmal zum Sound Unterschied der beiden Boxen: Die Sound City war viel bassiger, voluminöser und "breiter" klingend, als die Marshall. Diese wiederum hatte im Vergleich Null Bässe und fing sozusagen erst bei den Mitten mit richtigem Sound an. Die Höhen knackten jedoch schöner, als bei der alten SC.

Danach habe ich die SC Box allein am 8 Ohm Ausgang betrieben und es klang auch nicht wesentlich schlechter, als bei der bei der richtigen Anpassung (8 ohm an 8 ohm).


Jetzt meine Möglichkeiten:

1. Ich löte die Sound City Box auf 4 Ohm um und lasse sie allein laufen.
Nachteil: Ich kann nich mal eben ne zweite 4x12er dranhängen.

2. Ich hol mir ne zweite 4x12er und komme damit auf meine 8 Ohm.
Nachteil: Erstmal eine Box finden, die ungefähr an die Sound City rankommt und dabei nicht zu teuer ist.

3. Ich hab die Möglichkeit, billig an eine 8 Ohm Sunn-Box zu kommen und könnte diese allein bzw zusammen mit der anderen Box (laut meiner Rechnung kommt eine Impendanz von ca. 5,3 raus) am 4 Ohm Ausgang des Amps betreiben. Dazu aber die Frage, ob sich die unterschiedlichen Ohmzahlen Amp <=> Boxen negativ auswirkt.

4. Ich lasse alles wie es ist und betreibe die SC allein am Amp......


Bei diesen 4 Möglichkeiten hätte ich gern Beratung bzw ne Entscheidungshilfe :D


Gruß, Ölaf
 
Eigenschaft
 
also ich würde die SC box einfach umlöten, und zwar so, dass du noch zusätzlich nen schalter einbaust, um zwischen 16 und 4 ohm zu wechseln... um noch flexibler zu sein, könntest du (wie in vielen 4x12 üblich) eine zweite klinkenbuchse ein löten, dann kannst du sogar auf stereobetrieb (je 2x12 mit 8ohm) wechseln....
damit bsit du murds-flexibel, kannst immer noch wenn du willst ne zweite box dazuhängen!
 
Sehr gut, dankeschön!

Dann mache ich also mit den 5,33 Ohm Boxen bei 4 Ohm Verstärker nichts falsch.....
 
Bei Weber bekommst Du den Z-Matcher: http://www.thdelectronics.com/products/univalve.htm
Habe das Ding neulich zufällig auf seiner Homepage gesehen, frag mich nicht wie's in der Praxis funktioniert.

Das sagt Celestion zu Speakern mit unterschiedlicher Impedanz:
It isn't advisable to mix speakers of different impedances in one cabinet. This is because power will not be shared evenly between the speakers and it can cause frequency dependent shifts in the power balance. This will sound terrible, can affect the amplifier and may damage the speakers. It is always best to use speakers of the same nominal impedance in one cabinet. (Similarly, it is also advisable to have extension cabs with speakers that have matching impedances).
 
Der Betrieb des Röhrenverstärkers an einer Box mit höherer Anschlussimpedanz ist recht gefährlich. Durch bekannte Induktionseffekte, bedingt durch die Bewegung der Lautsprecherspule im Magnetfeld, wird Spannung induziert in Richtung des Ausgangsübertragers (fly-Back), die dann vom A-Übertrage hochgespannt wird und zu Funkenüberschlägen am Röhrensockel führen können. Weiterhin verschlechtern sich auch die Übertragungseigenschaften wegen unerwünschter Sättigungseffekte im A-Übertrager.
Die Angabe 4 Ohm oder 8 oder 16 Ohm ist bei Boxen ein sogenannter "nomineller Wert". D.h. quasi, dass dies einer Bereichsangabe entspricht. Alles was tatsächlich wertemäßig näher an 8 Ohm liegt, das heißt 8Ohm statt 4 Ohm u.s.w.
Deswegen mach Dir wegen einem Öhmchen Unterschied keinen Kopf.

/V_Man
 
Vintage_Man schrieb:
Der Betrieb des Röhrenverstärkers an einer Box mit höherer Anschlussimpedanz ist recht gefährlich. Durch bekannte Induktionseffekte, bedingt durch die Bewegung der Lautsprecherspule im Magnetfeld, wird Spannung induziert in Richtung des Ausgangsübertragers (fly-Back), die dann vom A-Übertrage hochgespannt wird und zu Funkenüberschlägen am Röhrensockel führen können. Weiterhin verschlechtern sich auch die Übertragungseigenschaften wegen unerwünschter Sättigungseffekte im A-Übertrager.
Die Angabe 4 Ohm oder 8 oder 16 Ohm ist bei Boxen ein sogenannter "nomineller Wert". D.h. quasi, dass dies einer Bereichsangabe entspricht. Alles was tatsächlich wertemäßig näher an 8 Ohm liegt, das heißt 8Ohm statt 4 Ohm u.s.w.
Deswegen mach Dir wegen einem Öhmchen Unterschied keinen Kopf.

/V_Man

"Kein Röhrenamp wird dir ein Mismatch von einem Schritt nach oben oder unten übelnehmen!

Der Ausgangsübertrager "reflektiert" die veränderte Last direkt an die Endstufenröhren und animiert diese zur reduzierten Stromabgabe, was somit IMMER einen Leistungsverlust zur Folge hat - und natürlich auch einen veränderten Sound, aber die gesamten Zusammenhänge hier zu erklären würde den Rahmen des Forums sprengen.

Nur soviel: +Mismatch (Amp 8 Ohm, Box 16 Ohm) macht den Sound weicher, -Mismatch (Amp 8 Ohm, Box 4 Ohm) macht den Sound knackiger, aber auch kälter. Es sind Nuancen und Ausnahmen bestätigen die Regel (oder die Fehler in der Trafoberechnung).

Ein Mismatch von 2 Schritten (z.B. Amp auf 4 Ohm und Box mit 16 Ohm, wie es auch Thomas Blug zugunsten eines "sehr weichen" Sounds favorisiert) würde ich nicht als Empfehlung unterschreiben, obwohl mir bislang (noch) keine Katastrophe bei dieser Vorgehensweise zu Ohren bzw. unter die Augen kam.

Ein Röhrenamp veträgt z.B. klaglos einen Kurzschluss des Speakerausgangs, solange du die Endstufe nicht mittels Gitarre exzessiv zum "Arbeiten" unter Höchstleistung animierst.

Niemals würde dir jedoch ein Röhrenamp auf Dauer einen "offenen" Speakerausgang oder nur einen Wackelkontakt des Kabels/Steckers verzeihen und unter Last (Spielen der Gitarre) manchmal innerhalb von Sekunden durch einen Hochspannungsüberschlag im Ausgangsübertrager deine Probe/deinen Gig spontan beenden. "
 
Es gibt Röhrenamps, die offene Ausgänge abkönnen, die meisten fabrizieren jedoch durch den AÜ derartige Spannungsspitzen, dass sie sich selber abfackeln. Genauso ist es beim Kurzschluss...KEIN Röhrenamp in Class AB oder B kann einen Kurzschluss ohne Strombegrenzung ab, es sei denn, man steht auf Hellrot-orange Glut an den Anodenblechen
glow_1_2_better_colors.jpg


Naja egal, wenn du 16 Ohm an den 8 Ohm-Ausgang hängst, dann kann das der Amp schon ab, es ist nur wichtig, dass der Amp eben abgeschlossen ist, also dass er eine Last dranhängen hat. An einen Amp mit 2 Ohm-Ausgang sollte man jetzt keine 16 Ohm Box hängen, ohne den Amp genau zu kennen (also schaltungstechnisch), bei meinen geht aber selbst das, ohne dass was passiert. Also wie auch schon meine Vorredner geschrieben haben, im Rahmen bleiben...
Die Ausgangsleistung geht runter, aber das dürfte das kleinere Problem sein....halbe Leistung würde 3dB ausmachen, und soweit wird das Ding nicht einbrechen, denk ich mal...


Fazit: Umlöten oder an den 8-Ohm-Ausgang klemmen, was dir soundmäßig besser gefällt...das Ausprobieren wird halt n bissl ekelhaft :)

MfG OneStone

PS: Nebenbei: Es heißt IMPEDANZ
 
Der Ausgangsübertrager "reflektiert" die veränderte Last direkt an die Endstufenröhren und animiert diese zur reduzierten Stromabgabe, was somit IMMER einen Leistungsverlust zur Folge hat - und natürlich auch einen veränderten Sound, aber die gesamten Zusammenhänge hier zu erklären würde den Rahmen des Forums sprengen.

Genau das würde mich jetzt aber mal brennend interessieren!

/V_Man
 
Wählst du die Last, und somit den Raa (also den Lastwiderstand, den die Röhren sehen) größer als es vorgesehen ist, fließt bei gleicher Spannung weniger Strom => weniger Leistung (nach P=U*I).

Wählst du die Last zu niederohmig, dann werden die Verluste in den Röhren größer, da diese ja einen nicht zu vernachlässigenden Innenwiderstand haben, an dem dann eben viel Spannung abfällt, die dann am Ausgangsbertrager fehlt. Die Röhren gehen ja irgendwann in die Sättigung, sprich die Emission und somit die Elektronen, die von der Kathode kommen, reicht nicht mehr, um den Strom fließen lassen zu können, der benötigt werden würde, dass die selbe Leistung an weniger Lastwiderstand zur Verfügung gestellt werden kann.

Ich weiß nicht, ob das jetzt so verständlich ist, es ist spät....wenn dir/euch was unverständlich ist, dann fragen :)

MfG und gut n8
OneStone
 
Da hast Du jetzt aber den AÜ nicht so richtig bei berücksichtigt und was sich mit ihm tut?

/V_Man
 

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