InEar Monitoring mit Kabel als Gitarrist/Sänger?

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Hallo Leute!

Ich hab mit meiner (Metal) Band schon mehrere Livegigs gespielt und hatte jedes mal das gleiche Problem: ich höre meinen Gesang nicht laut genug, selbst wenn der Tontechniker mich auf meinem Monitor auf Maximallautstärke stellt. Zudem höre ich dann auch meist die die Gitarren nicht mehr gut genug. Letztens habe ich mich dann mal mit einem Tontechniker darüber unterhalten. Der meinte, das Problem sei dass ich als Sänger in der Mitte, direkt vor der Bassdrum stehe und unser Drummer einfach ein Prügelknabe ist. Wir spielen halt meist auf kleinen Bühnen und der Abstand zwischen Bassdrum und meinem Monitor ist so klein, dass die Bassdrum alles übertönt. Seine Empfehlung war, ein kabelloses InEar System zu kaufen. Da die guten Systeme allerdings erst bei Preisen ab 400€ los gehen und selbst bei denen teilweise die Qualität der Monitore bemängelt wird, dachte ich mir:
ok, unsere Bühnen sind bis jetzt immer so klein gewesen, dass eigentlich auch ein System mit Kabel reichen würde, da ich mich maximal 2 m bewegen kann. So könnte ich bei den Monitoren mehr auf Qualität achten, da ich kein teures Funksystem brauche. Ich wollte mal wissen was ihr davon haltet und welche Hersteller ihr empfehlen würdet.

danke schonmal im Vorraus!
 
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Du hast doch wahrscheinlich für die Gitarre auch ein Kabel, oder?
Dann könntest du einfach die beiden Kabel an einander befestigen (Kabelbinder, Gaffa,...) und die Kabel-Situation würde sich nicht grundlegend ändern.
 
Da du singst und Gitarre spielst würde ich doch eher nach Funk schauen, da man sonst zu sehr gefesselt ist meiner Meinung nach.
Bin zwar nur Drummer, aber wenn wir z.b. Unplugged spielen und ich zwischen Drums und Cajon wechsel würde mir das Kabel ziemlich auf den Wecker gehen.
 
Du bist ja eh schon an das Klampfenkabel gefesselt, da sehe ich nicht, wo das Problem mit kabelgebundenem IEM ist. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle dann entweder die Kabel mit Kabelbindern bündeln oder, besser, eine art Multicore selbst zusammenlöten. Ggf müsste das Klampfensignal dann direkt am Output gebuffert werden, um nicht so anfällig gegen Einstreuung zu sein.
 
Ein Hersteller, wo Du auf jeden Fall fündig werden könntest, ist Fischer Amps. Die bieten gute, kabelgebundene IEM Lösungen an, allerdings auch nicht ganz billig, aber garantiert besser, als ein billiges Funksystem. Wenns dann doch ne Nummer kleiner (günstiger) sein sollte, kannst Du natürlich auch über einen Kopfhörerverstärker nachdenken, wie man ihn im Studio benötigt. Hier hast Du allerdings in der Regel keinen Limiter eingebaut, d.h. bei Feedback fliegen Dir die Ohren weg... Und bei den Ohrhörern würde ich auch nicht die billigsten nehmen, hier gibts brauchbare Modelle um die 100 Euro + .
Was generell wichtig ist, ist dass alle Verstärker und auch das Drumset mikrofoniert werden, damit Du diese auf dem Monitor hast, In Ear Hörer dämpfen nämlich den Schall von außen recht gut ab. Aus Erfahrung weiß ich, dass gerade in kleinen Locations gerne mal die Mikrofonierung der Amps ausgelassen wird, da man diese eh schon von der Bühne ganz "gut" hört oder die Drums nur elementar mikrofoniert werden. Dann wäre IEM natürlich nix ;)
 
Hallo Steffen,

zu der Grundproblematik ich sehe 3 relevante Faktoren: 1. du musst dich hören, 2. du musst deine Gitarre hören, 3. du solltest auch mittelfristig noch was hören.
Grundsätzlich kann der Weg zum IEM ein richtiger für dich sein. Ich singe selber mit nem Stöpsel von Ultimate Ears im Ohr.

Allerdings wäre mein erster Rat an der Positionierung des Sängers und der Monitorbox etwas zu verändern. Manchmal reicht es die Box auf ne Colakiste zu stellen und einen Schritt nach links oder rechts vom Bassdrumm zu stehen.
Der zweite Versuch (wenn es denn das Bassdrumm ist, was dich wegbläst, ich tippe da eher auf die Becken) ist es das Drumset leiser zu machen. In kleinen Locations ist es nach meiner Erfahrung zumeist das Drumset das den PA Pegel erzwingt und nicht die Lautstärke der Gäste. Also das Bassdrumm ausstopfen und den ein oder anderen streifen Tape und Zeitung auf die Felle und es könnte schon viel gewonnen sein. Es ist meiner Meinung nach so oder so immer klüger zu versuchen eine relativ leise Bühne zu haben, das verschafft zum einen FoH Mann mehr Spielraum mit seinem Sound nach draußen und schont (und das ist viel wichtiger) die Ohren der Musiker.

Der nächste Schritt wäre dann mit einem guten Gehörschutz zu spielen, der gewisse Frequenzen filtert. Schau einfach mal beim großen T vorbei da gibts sowas in allen Preisklassen, ansonsten hilft auch mal der Gang zum Hörgeräteakustiker. Die fertigen sowas angepasst, für gar nicht so viel Geld, an.

Monitoring ist ein sehr spannendes Thema und mein nächster Schritt wäre dann wenn die oben genannten nicht funktionieren der Weg zum IEM.
Dabei ist an sich Wurst ob Kabel oder Funk. Wähle einfach das was der Geldbeutel her gibt. Guter Funk will gut geplant sein. So lange nur einer in der Band funkt gehts meistens gut aber ab 4-5 Funkstrecken + Handys in der Tasche werden die Frequenzen schnell eng. Essenziell beim IEM ist allerdings der Hörer. Mit nem billigen HIFI Hörer machst du dir dein Gehör schneller kaputt als mit nem Schäferstündchen neben einem Presslufthammer. Und die guten bekommst du nicht günstig.
Das andere Hauptproblem beim IEM ist, dass du voll und ganz abhängig davon bist, was der Mischer dir aufs Ohr schickt. Du bekommst nämlich NUR das und wenn er sich mal im Kanalzug irrt und du plötzlich das Snare in voller Lautstärke auf dem Ohr hast kannste dir nur noch den Stöpsel aus dem Ohr reißen und der Song ist dahinn. Daher empfehle ich IEM vor allem mit eigenem Mischer.

Oder mit folgendem Trick:
Besorg dir ein kleines Mischpult (Behringer xeryx oder so), mach dein Kabelmonitoring und speise deine Kanäle via Splitter oder Y Kabel ein. Dann lässt du dir einfach den Mainout auf einen weiteren Kanal schicken und mischst dir deine Spuren selber dazu. Da kannste dann auch noch nen Compressor/Limiter einschleifen und schon sind deine Ohren safe und du hörst das was du einstellst.

Also nochmal zusammengefasst:
Versuche erstmal die Bühne leiser zu machen, statt dich lauter.
Danach ist es vor allem ne Frage wie viel Geld du in deine gesunden Ohren stecken willst, aber sowohl Kabel wie auch Funk können klappen.

Kai
 
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Du hast doch wahrscheinlich für die Gitarre auch ein Kabel, oder?
Dann könntest du einfach die beiden Kabel an einander befestigen (Kabelbinder, Gaffa,...) und die Kabel-Situation würde sich nicht grundlegend ändern.

Hallo, das Funktioniert aber auch nur solange du die Klampfe nicht wechseln willst und diese mit einem weiteren Kabel angebunden ist (z.b. ACC Git)
 

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