Ist es das, was ich will?!

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hoshymann
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Hallo zusammen,

sorry für die dämliche Frage, aber ich bin ziemlich neu auf dem Recording-Gebiet und bin neulich schon it einem Kauf auf die Schnauze gefalle, weils nicht das war, was ich dachte, das es ist.
Darum wollte ich diesmal vorher fragen ;)

Mit meiner Band wollen wir etwas bessere Aufnahmen in unserem Probekeller machen und dazu über ein Interface mit deinem Laptop mehrspurige Aufnahmen machen. Dabei sollen alle gleichzeitig spielen und alle gleichzeitig aufgenommen werden :rolleyes:

Dazu habe ich nun das Alesis IO 26 rausgesucht: https://www.thomann.de/de/alesis_io26.htm
Wenn ich das richtig verstehe, kann ich doch darüber (z.B. mit Cubase) 8 Spuren gleichzeitig aufnehmen, die ich mit Klinke oder XLR belege, richtig?
Außerdem gibt es wahlweise Phantomspeisung.

Wenn das soweit richtig ist, habe ich noch ein paar Fragen:
1. Wozu gibt es unter dem Mic/Line Kombi-Stecker noch eine extra Line Buchse (Klinke)? Oben kann ich doch auch ne Klinke reinstecken...
2. Was bewirken die Mic/Line - Guitar - Schalter bei Spur 1 und 2?
3. Ist der Mic/Line - Phono - Schalter bei Spur 7 und 8 zum Umschalten zwischen den Chinch-Eingängen hinten und den Eingängen vorne?
4. Wozu ist das Poti in der Mitte (Mix Blend, Computer, Source)?
5. Wozu braucht man einen ADAT Ein-/ bzw. Ausgang?

Wie gesagt, es tut mir leid, euch mit so nem langweiligen Kram zu nerven, aber das erschließt sich mir noch nicht so wirklich und ich möchte nicht wieder das falsche bestellen, was ich dann am Ende doch wieder zurück schicken muss...:redface:

Danke schonmal!
Mark
 
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Also an sich ist das IO26 momentan für 200e bei Thomann eine definitve Kaufempfehlung, weil das unverschämt günstig ist. Und generell ist das auch das was ihr sucht. Zu den einzelnen Fragen:

Wozu gibt es unter dem Mic/Line Kombi-Stecker noch eine extra Line Buchse (Klinke)? Oben kann ich doch auch ne Klinke reinstecken...
Wenn du genau hinkuckst steht da nicht "Line" sondern "Insert". Das ist ein Einschleifweg, kennt man sonst von eigentlich von jedem Mischpult, bei Interfaces ist das eher selten. Da kann man Effektgeräte einschleifen. Eigebntlich sind das zwei Buchsen, ein Ausgang und ein Eingang, aber realisiert in einer Stereobuchse. Das Signal geht dann nachdem es vorverstärkt wurde raus ins Effektgerät und daraus geht es dan an der gleichen Stell wieder ins Interface zurück. Ist für euch aber egal und wie gesagt bei Interfaces eh selten anzutreffen. Denn in der Regel will und sollte man neutral aufnehmen, und die Effekte erst nachher beim Mischen einsetzen. Und dann reicht soweiso eigentlich Software.

Was bewirken die Mic/Line - Guitar - Schalter bei Spur 1 und 2?
Wenn man die auf "Guitar" stellt ist der Eingang hochohmig und man kann da direkt eine E-Gitarre mit passiven Tonabnehmer reinstecken, wenn man z.B. mit Software-Modelling arbeiten will. Man braucht dann keine DI-Box.

Ist der Mic/Line - Phono - Schalter bei Spur 7 und 8 zum Umschalten zwischen den Chinch-Eingängen hinten und den Eingängen vorne?
Gehe ich mal von aus.

Wozu ist das Poti in der Mitte (Mix Blend, Computer, Source)?
Der dient dem Direct Monitoring. Wenn der Regler auf "Computer" steht, dann hört man nur die vom PC kommenden Signale auf dem Ausgang. Wenn er auf "Source" steht, dann hört man nur die Eingangssignale. Und wenn er irgendwo dazwischen steht, dann eben beide im entsprechenden Lautstärkeverhältnis. Wobei mich das grad etwas wundert, ich dachte das Ding hätte dafür einen DSP-Mixer. Hmm...

Wozu braucht man einen ADAT Ein-/ bzw. Ausgang?
Um ADAT-Signale aufnehmen zu können ;) Das IO-26 hat (der Name verrät es schon) nicht nur 8, sondern 26 Eingänge. Man kann also 26 Spuren gleichzeitig aufnehmen. Von diesen 26 Eingängen sind aber eben nur 8 Eingänge analog, die andere 18 liegen in Form von einem SPDIF und zwei ADAT-Eingängen vor. Wenn man die auch für Mikrofon-Signale nutzen will, dann muss man noch.

und ich möchte nicht wieder das falsche bestellen, was ich dann am Ende doch wieder zurück schicken muss...
Gute Einstellung :) Ich wundere mich manchmal doch, wie viele Leute blind irgendwas kaufen (weil irgendwer ihnen gesagt hat "du brauchst sowas") und zuhause dann gar nicht wissen, wie das funktioniert, oder festellen, dass ihnen noch was fehlt, oder es ganz das falsche ist... Ich schaue mir daher eigentlich immer schon die Bedienungsanleitung des Gerätes vorm Kauf an. Gibt es in der Regel auf der HErstellerwebsite. So lerne ich das Teil schon vorher kennen, kann alles passend kaufen, und direkt loslegen, wenn ich es dann hab. Und es funktioniert dann in der Regel auch so, wie ich es mir vorgestellt habe.
 
Um ADAT-Signale aufnehmen zu können ;) Das IO-26 hat (der Name verrät es schon) nicht nur 8, sondern 26 Eingänge. Man kann also 26 Spuren gleichzeitig aufnehmen. Von diesen 26 Eingängen sind aber eben nur 8 Eingänge analog, die andere 18 liegen in Form von einem SPDIF und zwei ADAT-Eingängen vor. Wenn man die auch für Mikrofon-Signale nutzen will, dann muss man noch.

... Geräte anschließen, die Mikrofoneinänge haben, und das Signal auf ADAT konvertieren. Typischer und preiswerter Vertreter dieser Gerätegattung ist z.B. das ADA8000 von Behringer.
https://www.thomann.de/de/behringer_ultragain_pro8_digital_ada8000.htm
 
Upps, danke für das zu Ende führen des Satzes (ich hätte in der Tat so ziemlich das gleiche geschrieben)
 
Hey ihr beiden!

Super, vielen Dank für die tollen Antworten!

... Geräte anschließen, die Mikrofoneinänge haben, und das Signal auf ADAT konvertieren.
Cool, dann kann ich das ganze ja auch noch auf mehr Kanäle erweitern, falls ich das mal brauchen sollte. Fett!

Wozu ist das Poti in der Mitte (Mix Blend, Computer, Source)?
Der dient dem Direct Monitoring. Wenn der Regler auf "Computer" steht, dann hört man nur die vom PC kommenden Signale auf dem Ausgang. Wenn er auf "Source" steht, dann hört man nur die Eingangssignale. Und wenn er irgendwo dazwischen steht, dann eben beide im entsprechenden Lautstärkeverhältnis. Wobei mich das grad etwas wundert, ich dachte das Ding hätte dafür einen DSP-Mixer. Hmm...
Das kapiere ich noch nicht ganz, der PC soll doch aufnehmen und kein Signal ausgeben, oder? Aber macht auch nichts, wollte die Instrumente, die vorher noch nicht verstärkt sind sowieso durch die Ausgänge hinten raus schleifen und dann in die PA o.ä.

Da kann man Effektgeräte einschleifen. Eigebntlich sind das zwei Buchsen, ein Ausgang und ein Eingang, aber realisiert in einer Stereobuchse.
Das brauche ich wohl wirklich nicht, aber trotzdem geschickt gelöst. Braucht man ja dann auch noch spezielle Kabel von Stereoklinke auf 2 Moniklinken, oder?


Also danke nochmal! Ich glaube das ist so ziemlich das, wonach ich gesucht hab!:D
Gruß,
Mark
 
Das kapiere ich noch nicht ganz, der PC soll doch aufnehmen und kein Signal ausgeben, oder?
Wie jedes andere Interface hat das IO-26 natürlich auch Ausgänge. Du willst ja auch was hören. Zum Beispiel das, was du schon aufgenommen hast. Oder ein Metronom. Oder sonstwas. Manche kaufen sich Interfaces nur wegen der Wiedergabe. Ihr nehmt jetzt alle gleichzeitig live ohne Basis auf? Dann ist das in der Tat zweitrangig. Aber anderes typisches Szenario: Man hat eine Instrumentalspur und will dazu eine Gesangspur aufnehmen. Dazu setzt sich der Sänger Kopfhörer auf und stellt sich vors Mikro. Auf dem Kopfhörer will er nun zum einen de vorhande Instrumentalspur hören, wie auch "live" seine eigene Stimme. Also steht der Regler irgendwo in der Mitte. Wenn er seine Eigene Stimme lauter hören will, dreht er ihn in richtung "Source", wenn er dagegen das Instrumental lauter hören will, dann dreht er ihn in Richtung "Computer". Eine andere Möglichkeit ist das Monitoring per Software in Cubase zu machen. Dazu muss der Regler komplett auf "Computer" stehen. Man drückt dann die Monitor-taste in der Spur, in der aufgenommen werden soll. Das hat u.a. den Vorteil, dass man dann schon die Effekte, die auf der Spur ligen, hört. Notwendig ist es daher, wenn man mit Software-Modelling aufnimmt. Nachteil dabei ist aber, dass das latenzbehaftet ist.

Braucht man ja dann auch noch spezielle Kabel von Stereoklinke auf 2 Moniklinken, oder?
Genau, läuft dann normalerweise unter dem Namen "Insert-Kabel".
 
Abgefahren!

Das ist eigentlich alles so logisch, aber wenn man so wenig in der Materie drin steckt, eröffnet es sich einem einfach nicht, bis man es mal erklärt bekommt.
Vielen Dank auf jeden Fall für die super Erklärung!

Latenz ist noch ein Stichwort, über das ich neulich nachgedacht habe. Die Bandbreite über Firewire ist ja auch nicht unbedingt besonders groß, darum frage ich mich, ob man trotzdem 8 Spuren aufnehmen kann, ohne dass es da größere Verzögerungen oder gar Probleme gibt. hab einfach keine Vorstellung von den Datenraten, die da so auftreten bzw. weitergeleitet werden können.
 
Latenz ist noch ein Stichwort, über das ich neulich nachgedacht habe
Viele machen sich da auch unnötig Gedanken. Kannst ja mal den Text zu dem Thema lesen, der in meiner Signatur verlinkt ist.

Die Bandbreite über Firewire ist ja auch nicht unbedingt besonders groß, darum frage ich mich, ob man trotzdem 8 Spuren aufnehmen kann, ohne dass es da größere Verzögerungen oder gar Probleme gibt.
Würde ein hersteller ein Interface mit 26 Eingangskanälen entwickeln, in welches sie dann eine Computerschnittstelle bauen, die dafür zu langsam ist, so dass man die dann gar nicht benutzen kann? ;)

hab einfach keine Vorstellung von den Datenraten, die da so auftreten bzw. weitergeleitet werden können.
Rechnen wir einfach mal nach: Selbst wenn man mit 24 Bit und 96KHz aufnimmt (was ich nicht empfehlen würde, direkt mit 44,1KHz macht mehr Sinn), dann benötigt eine Spur 24 x 96000 Bit/s = 2250kBIt/s = 0,275 MB/s. Das ist eher wenig. FireWire schafft in der Praxis rund 35 MB/s. Da würden also rund 100 Spuren durchpassen. Oder mal ein anderes Beispiel ohne Rechnerei: Du kennst doch Audio-CDs, oder? ;) Da sind ja zwei Spuren in 44,1KHz und 16Bit drauf. Und die werden mit einem 1X CD-ROM-Laufwerk abgespielt. Mit einem 4X CD-ROM Laufwerk könnte man also schon 8 Spuren in CD-Qualität abspielen bzw. mit einem 4X CD-Brenner könntest du 8 Spuren in CD-Qualität aufnehmen. Weißt du wie langsam so ein 4X CD-ROm-Laufwerk ist? :D

Bezüglich Latenz ist diese ganze Rechnerei mit dem Datenraten aber eh unnötig - weil die damit überhaupt nichts zu tun hat. Das sind zwei völlig unabhängige Dinge. Schon in ganz anderen Bereichen ist das so. Beispiel Internet per Satellit: 16000 kBIt/s, aber eine deutlich höhere Latenz als ISDN mit nur 64KBIt/s. Das Signal ist von der Erde zum Satteliten und wieder zurück einfach ziemlich lange unterwegs. Bei Audioübertragungen kommen nun noch ein paar andere Dinge hinzu. Da geht es auch eher darum, welche Latenz man erreichen kann, also wie klein man den Audiopuffer einstellen kann, ohne dass der Puffer zwischendurch leerläuft und man dann Knackser oder Aussetzer hat. Da bringt einem aber eine höhere Datenrate gar nichts.

FireWire gilt bezüglich Latenz aber tendenziell besser als USB.
 
Rechnen wir einfach mal nach: Selbst wenn man mit 24 Bit und 96KHz aufnimmt (was ich nicht empfehlen würde, direkt mit 44,1KHz macht mehr Sinn), dann benötigt eine Spur 24 x 96000 Bit/s = 2250kBIt/s = 0,275 MB/s.

So hab ich das auch schon mal gerechnet, aber ich dachte mir dann, dass das nicht sein kann, weil mir das zu wenig schien ;)

FireWire gilt bezüglich Latenz aber tendenziell besser als USB.

Ja, das hab ich auch gelesen, nur haben mir Leute erzählt ich soll unbedingt PCI oder PCIe Interfaces verwenden, weil alles andere kacke ist. Aber die sind halt mega teuer (außerdem werden wir wohl nen Laptop verwenden) und ich wollte einfach nur wissen, ob man mit Firewire tatsächlich nichts anfangen kann oder ob das eher Haarspalterei ist.


Also vielen Dank nochmal für deine viele Zeit mir alles zu erklären! :great:
Du hast mir wirklich sehr geholfen und ich werde mir das Alesis IO 26 wohl holen =)
Gruß,
Mark
 
Mit PCI hast Du natürlich eine "schnellere" Verbindung mit dem Rechner, da nur eine interne Schnittstelle. Das spielt aber heutzutage keine praktische Rolle mehr. Also Firewire ist voll zu gebrauchen. Die Haarspalter gibt es leider immer.
 

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