Hallo,
...
Und ich habe mich nur für Passiv entschieden, weil halt gesagt wurde das sich der Sound anders anhört.(Ich habe am anfang des Threads eine relativ eindeutige Soundvorstellung angegeben)
ui, das muss ich aber mal geraderücken:
Passiv und aktiv hören sich oftmals unterschiedlich an; ja das ist richtig.
Aber !!!!!:
Jedes passive Instrument ist, wenn nicht akustisch gespielt, irgendwie und irgendwann über ein Kabel mit einer aktiven Elektronik verbunden. Mit einem Bodeneffektgerät, einem Verstärker etc.
Dazwischen befinden sich im Unterschied zu einem aktiven Instrument nur einige Meter Kabel. Das ist (beinahe) der einzige, aber für den Klang unter Umständen mit-entscheidende Unterschied: das Kabel, sein technischer Aufbau, seine Länge und damit seine elektrischen Eigenschaften.
Viele Kabel - nicht alle - haben einen Einfluss auf den Klang passiver Instrumente. Bei den meisten Kabeln ist der entscheidende Einflussfaktor auf den Klang die Kabelkapazität, also seine Eigenschaften als Kondensator.
Dies liegt daran, dass die passiven Pickups zusammen mit der passiven Elektronik und eben mit dem Instrumentenkabel einen Schwingkreis bilden. Die elektrische Schwingung wird in den Pickups erzeugt (die Saite/n schwingen im Magnetfeld der Pickup-Magneten und induzieren einen elektrischen Strom in der/den Spule/n des/r Pickups). Dieser induzierte Strom wird aber von der passiven Elektronik, den Widerständen und Kapazitäten der Bauteile und des Kabels beeinflusst. Dabei bildet die passive Tonblende (Poti und Kondensator) eine regelbare Kapazität (Poti regelt den Einfluss des Kondensators). Das Instrumentenkabel hat eine feste Kapazität, die ebenfalls ein hörbaren Einfluss haben kann.
Viele Nutzer passiver Instrumente wissen, dass unterschiedliche Instrumentenkabel unterschiedlichen Einfluss auf den Klang des Instruments haben.
Fehlt dieser Einfluss wie bei einem aktiven Instrument, dann kann man den Klangunterschied unter Umständen hören.
Das liegt daran, dass der Schwingkreis eben am ersten aktiven Bauteil in einem Bodeneffektgerät, Bodenstimmgerät, Sender, Verstärker etc. endet. Und somit "fehlt" dann dem aktiven Instrument das Instrumentenkabel als klangbeeinflussendes Element.
Allerdings ist es relativ einfach, einen Ersatz für den fehlenden Kabeleinfluss einzubauen, wenn man weiß, wie groß der Einfluss (= die tatsächliche Kabelkapazität) ist/war.
Dann lötet man einfach einen Kondensator mit entsprechender Kapazität zwischen Pickups und aktive Elektronik in den Bass und voila: es klingt wieder wie das passive Instrument mit entsprechendem Instrumentenkabel. (Entsprechendes gilt natürlich auch für die restlichen elektrischen Bauteile des passiven Basses, die beim entsprechenden aktiven Bass nicht vorhanden sind.)
Fazit:
Man kann einen ansonsten baugleichen aktiven Bass ohne großen Aufwand klanglich an den passiven Bass angleichen.
Gruß
Ulrich