Rückbestückung macht einen erheblichen Unterschied allein im Abstrahlwinkel und in der Resonanzfrequenz.
Das ist ja mal sowas von Quatsch mit Soße.
Abstrahlwinkel die 1.: Bässe werden kugelförmig abgestrahlt, da macht der Versatz um 1 cm nach hinten wieviel aus?.....genau: nullkommaniente
Abstrahlwinkel die 2.: Und was ist mit den Ätzhöhen beim V30? Präzise: die werden von einer so großen Membran gebündelt abgestrahlt.
Denen ist es also vollkommen Latte ob die durch einen 1 cm langen und 30 cm durchmessenden Tunnel müssen, die würden nicht mal
in einem halben Meter eine Kante "sehen" an der sie sich klangverändernd brechen könnten.
(Aufgrund der Richtwirkung predige ich auch immer wieder, daß man sich in exakt den Projektionskegel stellen muß,
um überhaupt eine realistische Vorstellung von dem Sound zu bekommen, den man dem Puplikum zumutet.
Der weicht leider massiv von dem ab, was der werte Gitarrenspieler meint, wenn er nur seine Waden massiert)
Resonanzfrequenz: Wenn ich den Bass von hinten einsetze VERRINGERE ich das Hohlraumvolumen der Box.
......und das wirkt sich jetzt genau wie auf die untere Grenzfrequenz aus? Rischtitsch: die erhöht sich zwangsläufig.
Boxenbau googlen
Das führt hier zu weit am Thema vorbei.
Aber kurzum:
-Luftmasse innerhalb der Box
-Schwingung Frontplatte
-Abstrahlwinkel
-empfundenes Frequenzbild
-Resonanzfrequenzen
Was denkst du warum Hr. Diezel zb grundlegend zwei verschiedene Cab Konstruktionen anbietet?
-Luftmasse inerhalb der Box: siehe oben unter Resonanzfrequenz
-Schwingung Frontplatte: diese wird in beiden Fällen von den gleichen Schrauben im gleichen Radius mit den gleichen Anzugsdrehmomenten fixiert.
Auch die Biegesteifigkeit der Platte wird nicht verändert. Da frage ich mich doch, wo der sensationelle Unterschied im Schwingverhalten herrühren soll?
-Abstrahlwinkel: siehe oben unter Abstrahlwinkel
-empfundenes Frequenzbild: Da kommen wir der Sache schon näher, wenn du da etwas heraushören willst, klappt das auch garantiert.
Einem vergleichenden Frequenzschrieb unter Laborbedingungen würde ich da doch deutlich mehr glauben.
-Resonanzfrequenz: siehe oben unter Resonanzfrequenz
Nochmal zusammengefasst: die Rf der Speaker ist konstant, die Rf der Box errechnet sich aus den TSP und dem Volumen der Box.
Die TSP sind konstant, daraus folgt: Rf steht in direkter Abhängigkeit von V.
V größer --> Rf kleiner
V kleiner --> Rf größer
Beim Einsetzen von hinten verringere ich das Volumen der Box um eine ca. 1 cm breite Scheibe mit dem Durchmesser des Lautsprechers.
Macht bei einem Speaker ca. 1 cm * 30cm * 30 cm Pi / 4 = 0,071 Liter. Bei einem 30 Liter Gehäuse eine Verringerung des Volumens um 0,24%.
Das führt natürlich zu einer gewaltigen, unermesslichen und klangbeeinflussenden Veränderung der Resonanzfrequenz, aber definitiv...nach oben.
Wenn du mir das Volumen der Box nennst, rechne ich dir gerne die Resonanzfrequenz aus. Die TSP vom V30 habe ich.
P.S. es ist wirklich vollkommen egal welches Firmenlogo auf der Front prangt (außer die bekommen doch andere Speaker als der DIY Markt.
P.P.S. "schwingende" Frontplatten sind im Gitarrenboxenbau ein durchaus gebräuchliches klangformenden Merkmal,
aber leider weder zu berechnen noch in irgend einer Weise konstant, da Holz (wie jeder Gitarrist selber weiß) sogar von der gleichen Art
und vom selben Baum vollkommen unterschiedlich schwingt, weil die Fasern in jedem Stück unterschiedlich verlaufen, unterschiedlich dick
und unterschiedlich zusammengesetzt sind. Das ist und bleibt Try and Error. Mag sein, dass in einem bestimmten Frequenzband eine schwingende
Birkensperrholzfront mit 5mm einer MDF Platte mit 2 cm überlegen ist, bei einer anderen Frequenz kommt dafür dann Matschepatsche.
Bekanntes Phänomen: hör dir mal einen BBC Monitor oder eine alte Spendor mit elektronischer Musik oder HM an: klappt nicht, klingt nicht und im Extremfall
fallen die Schrauben aus den ausgefranzten Löchern, Klassik und besonders Jazz in kleiner Besetzung gehen dafür grandios.
Herrn Diezel kenne ich leider (noch) nicht. Ich denke aber er handelt nach der Maxime "Give the People what they want".
Glauben tue ich nur Frequenzanalysen unter Laborbedingungen und Doppelblindtests unter Labosbedingungen,
weniger aber Produktblättchen und Werbebroschüren.