Klavier spielen lernen im Selbststudium (Mit Keyboard-Erfahrung)

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Robkonrad
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Hallo Musiker-Board, (ich finde diese Begrüßung abgedroschen, nur fällt mir im Moment nichts besseres ein)

ich befasse mich mit dem (anscheinend sehr geläufigen) Problem des Klavierlernens, ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen ;).
Zunächst mal zur Ausgangssituation: ich habe im heranwachsenden Alter von etwa 13 Jahren insgesamt 1 Jahr bei einem Musiklehrer Keyboard spielen gelernt und noch 3 Jahre in unserer Schulband die Begleitung gemacht (hauptsächlich nur Akkorde). Danach mehrere Jahre Flaute Abitur etc. Seit einem Jahr habe ich weiter mit dem Keyboard im Selbststudium einige Stücke angeeignet, sowie die groben Züge der Musiktheorie (Tonleitern (ohne Fingersatz, nur die Tonfolge), Akkorde, Quintenzirkel) mir beigebracht, immer mit Blick darauf im Nachhinein, sobald sich ein passendes findet, mit dem Piano zu spielen. Vor einer Woche habe ich ein zwar altes, aber noch sehr schönes und gestimmtes Piano ergattert. Ich habe mich seitdem und auch im letzten Jahr sehr mit meiner Zielsetzung in Bezug auf meine Klavierfähigkeiten auseinandergesetzt und mich endlich zu einem konkreten Ziel durchgerungen. Ich hoffe dass ich jetzt nicht zu protzig klinge und dass ihr mich noch für Ernst nehmt wenn ich sage, dass ich auf das konkrete Niveau Konzertpianist (es ist echt etwas protzig, aber ich will es gründlich machen) hinarbeiten möchte, und laut dem Online Buch, dass ich lese (http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html) sollte das mit 23 Jahren und beharrlicher Arbeit noch machbar sein.
Zur Beihilfe habe ich im letzten Jahr mir die Youtube-Videoreihe von Andrew Furmanczyk (Link: https://www.youtube.com/channel/UCpzgTNTgQsR9YYsyOm3k3KQ ) mittlerweile zur Hälfte durchgearbeitet. Der einzige Kritikpunkt für mich war dann, dass ich die Notenblätter der Lieder, die er empfahl, mir in sehr zeitintensiver Arbeit, zusammensuchen müsste und ich auf der Suche nach einem schnelleren Weg das Ziel zu erreichen auf dieses Board stieß, wo u.a. einmal der Link zu einem kostenlosen Kompendium über die Aneignung des Klavierspielens stieß (Link: http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html) . Ich habe mich an dieses Buch gesetzt und bin zum Drittel durch, wo ich mich frage, womit soll ich anfangen, da das Buch zwar dem Lesenden die Aneignung des Spielens größtenteils selbst überlassen möchte. Und hier wirds schwierig, ich bin bei dem Part angekommen wo einem u.a. der erste Satz der Mondscheinsonate vorgeschlagen wird und frage mich ob ich die Grundlagen des Klavierspielens bereits genug verinnerlicht habe um weiter zu machen. Zum Beispiel der Fingersatz, wie stell ich die Finger wenn so weite Triolen gespielt werden und wie wechsle ich in die folgende Triole. Da es nunmal keine Tonleitern sind, kann ich auch nicht die Standard-Fingersätze für E-Dur benutzen (ich hab es 2 mal versucht, hätte ich weiter gemacht, würde ich nun verknotete Finger haben -> XX:rofl: ) Um keine Ungenauigkeit zuzulassen sollte ich mich bei jedem Lied doch für einen Bestimmten oder auch einen, für mich bequem spielbaren, Fingersatz entscheiden, doch fühle ich mich da doch etwas alleingelassen. Also nun die Frage, wie ich eurer Meinung nach weiter machen könnte, oder ob meine Ziele überhaupt im Selbststudium erreichbar sind, oder ob ich meine Herangehensweise ändern muss oder ob ich mit anderen Liedern handhaben sollte, bis ich besser bin. Gesagt sei noch dass meine Musik-Präferenzen bei Klassischer Musik, Rock, Soul, Pop liegen. Im Buch stand auch etwas davon, dass man Lieder lernen sollte die man auch gerne hört (was ja auf die Sonate auch zutrifft).

Noch ein kleines Problem, ich habe immer den Daumenuntersatz für die Tonleitern gelernt, nur erkenne ich da kaum einen Unterschied zum Daumenübersatz außer vielleicht, dass man etwas mehr den Arm bewegt. Und die Frage, ob es bestimmte Programme oder Methoden gibt, mit denen ich ermitteln kann inwieweit mein absolutes Gehör ausgebildet ist.

Ich hoffe ihr könnt mir mit diesem Umfangreichen Problem helfen.

Liebe Grüße
Robkonrad
 
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Ich probier´ mal, eine ernsthafte Antwort zu geben:

GENAU für solche, wie von Dir beschriebene Dinge, wie Fingersätze, Hand- Finger- und Armhaltung etc. braucht man ja Lehrer. Sich die Töne anhand von Noten auf der Tastatur zusammenzusuchen, ist da noch die relativ leichtere Übung.
Ich denke schon, daß ein ambitionierter und begabter Mensch sich Klavierspielen im Selbststudium aneignen kann ... aber der tut´s dann auch einfach, und liest nicht davor tonnenweise Bücher über das Klavierspielen oder zieht sich bis zum Abwinken
YT-Lehrgänge ´rein, ... oder schreibt lange Foren-Beiträge zu diesem Thema ...

Auf das Thema "Konzertpianist" will ich gar nicht weiter eingehen ... weil man dieses Ansinnen bei den geschilderten Rahmenbedingugen (Alter, Anfänger, Selbststudium) nicht ernst nehmen kann.

Thema Absoluter Gehör: Ja, es gibt Methoden, das festzustellen: Warte, bis Deine Waschmaschine oder Mikrowelle, oder bis Dein Wäschetrockner oder Herd das Fertig-Signal in Form dieses Pieps-Tons von sich geben. Wenn Du ohne weitere Hilfsmittel (wie Musikinstrument oder Handy-Frequenz-App) sagen kannst, welcher Ton das jeweils ist, dann hast Du´s.
Aber selbst im Falle, Du hättest ein AG: Hüte Dich davor, das für ein Zeichen vongenerellem musikalischen Talent zu halten.

LG - Thomas
 
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Hallo Robkonrad,

im Allgemeinen kenne ich es so, dass man spätestens mit 11 Jahren ernsthaft mit dem Wunsch-Instrument anfangen muss, um noch auf Profi-Niveau kommen zu können, aber ich bin im fortgeschrittenen Alter und inzwischen mag es dazu neuere Erkenntnisse geben.

Allerdings wirst Du im Selbststudium wohl nur schwer das gewünschte Niveau erreichen und auch wenn ich das genannte Buch nicht kennt, erscheint mir die Mondscheinsonate (auch der erste Satz) ein fragwürdiger Einstieg zu sein.

Die Frage ist, ob es Dich nach einer Weile nicht so frustriert nicht vom Fleck zu kommen beim Spielen, dass Du es ganz hinschmeißt, darum würde ich auch erst mal nach einem geeigneten Lehrer suchen - und wenn es dann irgendwann zur Mondscheinsonate reicht, gibt es auch keine Knoten mehr in den Fingern.


Best Grüße,
Kyote
 
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Fingersatz und Mondscheinsonate: Besorge Dir einfach eine Ausgabe, in der Fingersätze drinstehen. Z.B. bei imslp:
http://imslp.org/wiki/Piano_Sonata_No.14,_Op.27_No.2_(Beethoven,_Ludwig_van)

Grundlegende Fragen zum Thema Fingersatz haben wir gerade hier erörtert:
https://www.musiker-board.de/spieltechnik-literatur-keys/579135-fragen-zur-tonart-fingersatz.html

Da es nunmal keine Tonleitern sind, kann ich auch nicht die Standard-Fingersätze für E-Dur benutzen (ich hab es 2 mal versucht, hätte ich weiter gemacht, würde ich nun verknotete Finger haben -> XX:rofl: )
Die Mondscheinsonate steht übigens in Cis-Mol, nicht in E-Dur!

Andrew Furmanczyk: Ich habe mal das ein oder andere Video angeschaut. Der Kerl scheint mir etwas verplant zu sein. :D Was er in den Videos zeigt, ist nicht falsch, es sind wirklich ein paar brauchbare Tipps dabei. Aber das, was ich gesehen habe, könnte man in 3-4 Minuten erklären. Er braucht 15-20 Minuten dafür.

Online-Chang: Wenn Du in der boardeigenen Google-Suche mal "foppde.uteedgar" eintippst, findest Du verschiedene Threads, in denen über den Online-Chang hier im Board bereits diskutiert wurde.
Z.B. hier:
https://www.musiker-board.de/klavie...-practice-chuan-c-chang-sog-online-chang.html
und besonders hier (auch zum Thema Arm bewegen etc.):
https://www.musiker-board.de/klavierspielen/548395-uben-uebertrieben-schmerzen.html


Ich hoffe dass ich jetzt nicht zu protzig klinge und dass ihr mich noch für Ernst nehmt wenn ich sage, dass ich auf das konkrete Niveau Konzertpianist [...] hinarbeiten möchte
Wenn Du unter "Konzertpianist" verstehst, daß Du ab und zu im Bekannten- und Freundeskreis oder bei regionalen Gegebenheiten öffentlich auftreten willst, dann: Warum nicht?

Wenn Du unter "Konzertpianist" verstehst: Im Musikbusines mitmischen, Wettbewerbe gewinnen, damit mindestens zum Teil den Lebensunterhalt verdienen, dann eher: Nein, das schaffst Du nicht mehr. Aber natürlich kenne ich Deine musikalische Vorbildung nicht. Du könntest z.B. ein paar Aufnahmen machen und hier posten, dann könnte man genauer einschätzen.

Ich habe mich an dieses Buch gesetzt und bin zum Drittel durch
Vom Bücherlesen lernt man das Klavierspielen nicht, sondern vom Üben. ;)

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich schätze da haben sich sicherlich Leute angegriffen gefühlt, als ich den Begriff Konzertpianist in den Text einfließen ließ. Natürlich denke ich nicht, dass ich fortgeschrittene Lieder ohne Übung spielen kann. Nur hab ich das auch nicht gesagt. Ich danke euch dass ihr mich auf den Boden der Tatsachen gebracht habt. Wenn das Niveau zu hoch gewählt ist, dann muss ich mein Ziel anpassen.

@ Turko
Das obere galt auch an dich, auf deinen Ratschlag zum AG würde ich lieber nicht eingehen, da die Diskussion sonst wirklich einen bösen Beigeschmack kriegen könnte :(

@ Kyoto
Ich kann dich beruhigen, das Problem mit dem nicht vorankommen ist bereits aufgetreten v.a. als ich im letzten Jahr mit dem Keyboard spielte. Jedoch habe ich mich nicht ohne Grund für dieses (anscheinend doch zu hohes) Niveau entschieden, und wenn ich mich dadurch aus der Bahn werfen ließe, hast du Recht. Ich liebe es Musik zu hören und ich finde es sehr schön wenn ich meiner eigenen Musik zuhöre.

@ Guru McCoy
Zu Furmanczyk hast du Recht. Er erklärt es recht gut, nur ist er zu langsam.
Zu "Online-Chang" weiß ich nicht genau was ich dazu denken soll. Ich hab schon viel über die Technik durch das Buch gelernt, nur um sich selbst durch Musikstücke arbeiten zu können fehlt doch ein wenig die Struktur.
Ich übe natürlich, nur will ich mich nicht komplett Hals über Kopf in die Noten werfen, ohne zu wissen, was ich alles im vorhinein schon an Techniken lernen kann UND sollte, die mir das Spielen bereits erheblich vereinfachen können.

Bleibt mir wohl nur noch die Frage ob in Changs Buch noch etwas fehlt an Technik und an welche Reihenfolge ich mich halten sollte. Gibt es Techniken, Lehren oder allgemein Dinge von denen ich beim üben Abstand halten sollte, mal abgesehen von den ganz logischen Dingen? Ich hab hier im Forum auch vergeblich einen Sticky gesucht der einen vielleicht mit nützlichen Hinweisen in Bezug auf das Klavierlernen versorgt. Inzwischen habe ich das Forum noch wiederholt durchsucht um sicherzugehen dass ich nicht etwas übersehen habe.



Sollte ich etwas gespielt haben, was mir wirklich gefällt und das sich hören lässt werde ich es natürlich reinstellen und würde mich wieder über eure konstruktiven Kommentare freuen.

Ich danke euch für eure geduldigen Antworten.

LG
Robkonrad
 
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:rofl:

nur will ich mich nicht komplett Hals über Kopf in die Noten werfen, ohne zu wissen, was ich alles im vorhinein schon an Techniken lernen kann UND sollte, die mir das Spielen bereits erheblich vereinfachen können.
Doch, genau das solltest Du tun.

Bleibt mir wohl nur noch die Frage ob in Changs Buch noch etwas fehlt an Technik und an welche Reihenfolge ich mich halten sollte. Gibt es Techniken, Lehren oder allgemein Dinge von denen ich beim üben Abstand halten sollte,
Davon gibt es vermutlich jede Menge. Es gibt wahrscheinlich genauso viele Lehren wie Klavierspieler, oder wenigstens wie Klavierlehrer. :D

Ich hab hier im Forum auch vergeblich einen Sticky gesucht der einen vielleicht mit nützlichen Hinweisen in Bezug auf das Klavierlernen versorgt. Inzwischen habe ich das Forum noch wiederholt durchsucht um sicherzugehen dass ich nicht etwas übersehen habe.
Das hat vermutlich den Grund, daß es universellen Lehren nicht gibt. Wenn ich Klavier unterrichte, stellt mich jeder Schüler vor neue Aufgaben, vor neue Probleme, die all die anderen Schüler nicht haben. Mit Programmen komme ich da nicht weit, ich muß mich auf jeden Schüler jedesmal neu einlassen, um zu sehen, welche Problemstellungen er mit sich bringt. Beim einen sind es mehr spieltechnische Probleme, beim anderen psychisch-seelische Fragestellungen etc. Es gibt kaum mal jemanden, den ich mit standardisierten, "nützlichen Hinweisen in Bezug auf das Klavierlernen versorgen" kann. Jeder ist halt anders. Zum Glück, sonst würde ich mir sofort einen anderen Beruf suchen. Musizieren ist eine Kunst, Schematismen und Programme helfen da nicht. Genau das ist das Problem vom Chang, so interessant er auch ist. Ein Buch kann das nicht leisten.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Um es noch einmal zusammen zu fassen: Such Dir einen Klavierlehrer! Wenn Du viel + schnell lernen willst, dann mach zwei Termine pro Woche. Dann wirst Du Deine Kräfte mit Schwung und Richtung einsetzen. Ist es das, wonach Du suchst? Es wird ganz schön anstrengend, die Hausaufgaben von Termin zu Termin zu schaffen. Das ist der direkte und schnelle Weg, um Dein Potenzial auszuschöpfen, wenn auch nicht der bequeme und einfache.
 
@ Turko
Das obere galt auch an dich, auf deinen Ratschlag zum AG würde ich lieber nicht eingehen, da die Diskussion sonst wirklich einen bösen Beigeschmack kriegen könnte :(

Ich wüßte nicht, welchen. Aber mir soll es recht sein. Es ist schließlich Dein Thread, und wenn mein Ratschlag hinreichend hilfreich für Dich war, so daß keinerlei Unklarheiten mehr bestehen, dann freut mich das.

LG - Thomas
 
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Zitat von Robkonrad
Und die Frage, ob es bestimmte Programme oder Methoden gibt, mit denen ich ermitteln kann inwieweit mein absolutes Gehör ausgebildet ist.

Wie du testes, ob du ein absolutes Gehör hast, hat turko schon geschrieben. Aber wichtiger meiner Meinung nach ist das relative Gehör, und das kannst du z.B. mit Earmaster trainieren. Aber um eine gute Klangvorstellung zu bekommen hilft es zu singen. Mit Hilfe des Klavier kannst du dies üben, indem du eine Taste anschlägst und den Ton nachsingst. Dann den Ton singen und mit der Tastatur überrüfen, ob du richtig gelegen hast. Praktische Musiklehre von Wieland Ziegenrücker kann dir bei Gehörbildung und Klangvorstellung helfen. Am besten gleich auch das Lösungsheft mitbestellen/-kaufen, damit du deine Übungen selber kontrollieren kannst.

Viele Grüße
Musicanne
 
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Hey, ich habe auch mit Andrew gelernt, der ist jetzt eine Partnerschafft mit http://www.flowkey.com eingegangen. Ich finde es ziemlich geil zum lernen, kannst du ja mal ausprobieren. Notenblätter gibts auch im Programm oder bei Musescore von denen.
 
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Hey, ich habe auch mit Andrew gelernt, der ist jetzt eine Partnerschafft mit http://www.flowkey.com eingegangen. Ich finde es ziemlich geil zum lernen, kannst du ja mal ausprobieren. Notenblätter gibts auch im Programm oder bei Musescore von denen.

Davon kann ich nur ganz dringend abraten. Das ist ein Lernprogramm, mit dem auch Taubstumme lernen, Tasten in einer vorgegebenen Reihenfolge nachzuspielen. Musizieren, hören und begreifen lernt man damit genauso wenig wie Maler lernen, zu sehen, wenn sie vorgegebene Felder nur noch ausmalen und die Farben per Zahlen sogar schon zugeordnet sind.
Mein Tip für Einsteiger: Spiele einfache Lieder nach Gehör - möglichst blind. Damit man sich aber nicht schon dabei komplett verirrt, ist ein Lehrer immer sinnvoll.
 
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Liebe Community,

hier ist Jonas von flowkey. Ich freue mich, dass hier bei Musiker Board so rege über das Thema Selbststudium diskutiert wird.
Da flowkey hier erwähnt wurde, war es mir wichtig, auch unsere Sicht der Dinge einmal einzubringen.

Wir unterscheiden grundsätzlich nicht zwischen dem Lernen mit oder ohne Lehrer. Ein guter Lehrer ist sicherlich der beste Weg, ein Instrument zu lernen. Uns geht es darum, mehr Menschen vom Musikmachen zu begeistern und den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Und aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es durchaus möglich ist, per Selbststudium ein gutes Level zu erreichen und Songs zu erlernen, die Spaß machen. Es ist doch klasse, wenn durch online Angebote mehr Menschen Musik als Hobby für sich entdecken.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Kritik von klangraumer eingehen: Grundsätzlich finden wir Kritik an unserer Methode gut und wichtig, denn wir arbeiten auch vermehrt mit Musikschulen zusammen und legen viel Wert auf einen didaktisch sinnvollen Lernablauf. Bei flowkey wird allerdings keinesfalls das Gehör vernachlässigt, so, wie es vorgeworfen wurde. Ganz im Gegenteil: Zu jedem Song gibt es ein Video, das von einem professionellem Klavierlehrer oder Pianisten eingespielt wurde. Dieses Video dient dazu, sich die Melodie einzuprägen und auch nach Gehör zu lernen. Die Notenkontrolle dient eher als Motivation, sich mit Noten zu beschäftigen und Feedback beim Lernen zu bekommen – etwas, das bei anderen online Lösungen fehlt.

Die flowkey Methode verknüpft somit das Lernen nach Gehör und nach Noten – etwas, das mit einem Notenheft nicht möglich ist. Unser Ziel ist, dass wieder mehr Menschen zum Instrument greifen – egal ob mit oder ohne Lehrer.
 
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@zonquer Hallo Claus, ich bezog mich dabei auf das Kommentar von klangraumer, daher wäre es fair gewesen, wenn Du auch ihn zitiert hättest. Aber natürlich habe ich den entsprechenden Text entfernt.

Gruß,
Jonas
 
Ich habe als User und ehedem in der sozialen Arbeit erfahrener Mensch ultrakurz, weil eigentlich o.t. kommentiert, warum ich nicht von "Taubstummen" sprechen würde.
Andernfalls hätte ich die Beiträge gemeldet oder (falls in meinem Fachbereich geschehen) eine Moderation kenntlich gemacht.

Natürlich unterstelle ich niemandem, mit Absicht bzw. in Kenntnis des heutigen Verständnisses abwertend oder beleidigend zu formulieren.

Gruß Claus
 
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@jonesberlin

Und warum mußt Du jetzt 2 Claqueure mitbringen, die Deine Beiträge bewerten? Nachdem hier für Flowkey schon mehrfach Undercover-Marketing betrieben wurde, zeigt das kein besonders gutes Bild von Deiner Firma und Deine Marketingmachenschaften. Ich bitte, dies künftig zu unterlassen!

Viele Grüße,
McCoy
(Moderator)
 
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Ich habe als User und ehedem in der sozialen Arbeit erfahrener Mensch ultrakurz, weil eigentlich o.t. kommentiert, warum ich nicht von "Taubstummen" sprechen würde.

Gruß Claus


Danke Claus, Du sprichst mir aus der Seele - man spricht heutzutage von gehörlosen Menschen (die es ja dank der ICs auch immer weniger gibt).

LG
 
[/QUOTE]
"Da das Wort (taubstumm, Anm.d. Verf.) daher von den so bezeichneten Personen als abwertend empfunden wird, sollte seine pauschale Verwendung vermieden werden."
https://de.wikipedia.org/wiki/Taubstummheit

Gruß Claus
Dass der Begriff "Taubstumm" als beleidigend wahrgenommen wird, wusste ich nicht, lerne aber gerne dazu. Ich hätte es so formulieren müssen: Um eine vorgegeben Reihenfolge von Tönen nachzuspielen, bei denen optische Mittel ein "Richtig" oder "Falsch" signalisieren, bedarf es keines Gehörs. Eine solche Lern/Lehrmethode würde also komplett am Ziel vorbeigehen.
Übrigens, wenn man sich einmal etwas eingehender damit beschäftigt, wie es sein kann, dass eine gehörlose Musikerin wie Evelyn Glennie so wunderbare Musik - auch am Klavier - machen kann, erfährt man sehr viel über Wahrnehmung, Lernen und Ausdruck.

Uns geht es darum, mehr Menschen vom Musikmachen zu begeistern und den Einstieg so einfach wie möglich zu machen.
In der Reihenfolge macht es vielleicht Sinn. Begeisterung zu wecken ist immer gut. Und vielleicht verringern online-Angebote und Lehrmittel ohne Personenkontakt auch die Hemmschwelle. Vor allem für jene, die sich für komplett unbegabt halten.

In Wirklichkeit kommen aber die Menschen schon mit vorhandener Begeisterung für die Musik zum Instrument (und müssen nicht erst begeistert werden) und fragen sich nun, wie sie methodisch am sinnvollsten ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen können. Und da werden Neugierige mit einer Unzahl von Angeboten konfrontiert, von denen viele nicht nur nicht hilfreich sind sondern sogar den fruchtbaren Acker der Musikbegeisterung nachhaltig kontaminieren. Das gilt nicht nur für viele Online-Angebote sondern auch für unfähige Lehrer.

Meine Leidenschaft für den richtigen Ansatz wäre nicht so groß, ginge es nur um mäßig interessierte Anfänger. Doch in der Praxis habe ich es immer wieder mit hochbegabten und anfangs hochmotovierten Schülern zu tun, denen mit einer falschen Methode fast der musikalische Garaus gemacht wurde. Das ist besonders traurig mitanzusehen, wenn diese Schüler noch sehr jung sind - und dann irgendwann zu dem Schluss gelangen, komplett unmusikalisch zu sein. Was für ein fataler Eingriff in die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen! Falsche Lehrmethoden werden ja leider nicht mit einem Warnhinweis versehen. Sollte man aber. Nur was ist falsch und richtig?
Das ist ein weites Feld, dafür reicht hier nicht der Platz. Aber nur ein Aspekt: Ist eine Lernmethode nicht am Individuum ausgerichtet, ist sie schon auf dem falschen Weg. Ein Schüler sollte sich nicht nach einem Lernprogramm ausrichten, sondern ein Programm nach dem Schüler. (Falls jetzt der Einwurf von Flowkey kommt: Da reicht es nicht, dass das Programm auf Fehler des Schülers reagiert, das sollte und kann das Ohr selber. Der Lehrer reagiert auf das Spiel des Schülers, indem er herausfindet, wie sich der musikalische Vorgang wortwörtlich manifestiert). Und jeder Einzelne hat Stärken und Schwächen in in Bezug auf all die musikalischen Eigenschaften Melodie, Harmonie, Rhythmus, Kreativität, Charakter.......Jeder einzelne dieser Punkte kann ein Zugang sein, jeder kann ein Schwachpunkt sein. Der individuelle Zugang besteht darin, diese Stärken und Schwächen aufzuspüren, mit ihnen zu arbeiten. Das kann nur der Individualunterricht. Alles andere kann nur Ergänzung sein, aufbauend auf dieser Basis.
 
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