[Kurzreview:] Digitech Bad Monkey

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Digitech?? Da denken die meisten warscheinlich an billige bunte Pedale, die nix zu tun haben, oder an eine neue Generation von Spiekarten alá Pokemon usw. Aber falsch gedacht Leute. Digitech ist eine Marke, die für einen verhältnismäßig günstigen Preis Efeektpedale herstellt, die durchaus qualitativ hohwertig sind. Also dacht ich mir stell ich hier mal kurz mein Bad Monkey, ein sog. "Vintage Tube Overdrive"-Pedal vor.

Aufbau

- stabiles Metallgehäuse
- Regler für Level, Low, High und Gain
- 2 Ausgänge: 1. der Ampausgang zum direkten Verbinden mit dem Verstärker
2. Der Mixerausgang bietet Speakersimulation zum direkten Anschluß an ein Mischpult bzw. zum Recording
- Separate Bass und Trebele Regler geben Flexibilität beim Boosten bzw. beim Regeln des gewünschten Tones
- das Pedal wird durch eine Batterie oder durch ein, nicht im Lieferumfang befindliches, Netzteil betrieben

Als kleiner Negativpunkt wäre hier villeicht die brüchige Lackierung zu bemerken

Soundeigenschaften

Das Digitech Bad Monkey ist sowohl als Booster, sowie als röhrenänlicher Overdrive zu benutzen. Dreht man den Gainregler runter und den Levelregler entsprechend auf, so erhält man einen schönen natürlichen Boost, den ich besonders gerne und oft verwende. Auf der andere Seite steht natürlich die eigentliche Funktion der kleinen Tretmine, die Simulation eines übersteuernden Röhrenverstärkers. Und hier liegt auch die wirkliche Stärke des grünen Giftzwergs. Bei neutraler Leveleinstellung und niedriegem Gain enfaltet sich ein creamiger, leicht crunchiger Cleansound, der sehr an einen leicht übersteuernden Einkanäler erinnert. Je weiter man den Gainragler aufdret umso verzerrter wird der Ton, aber nie matschig und undefiniert. Auf Gainstufe 5 bis 6 erhält man den klassichen Oasis Bühnensound und auf 10 ein tolles verzerrtes Klangbild, das sich durch Spielereien mit dem Volume Regler der Gitarre von fast Clean bis dreckig verzerrt varrieren lässt. Allerdings muss ich anmerken, dass das Pedal vion Natur etwas Höhenlastig ist, und man den Lowregler sehr weit aufdrehen muss um den warmen Röhrensound zu erhalten.

Fazit

Für einen Preis von um die 40€ gibt es nichts aber auch wirklich nichts an dem Digitech BAd Monkey auszusetzen. Er ist für sein Aufgabenfeld, duch seine feinen Regler, doch sehr flexibel und bietet allles, was man für einen schönen Tube Overdribve braucht. Einziger Kritikpunt ist die brüchige LAckierung, die schon kurz nach dem Asupacken erste LAckplatzer aufweist. Aber ansonsten DAUMEN HOCH DIGITECH!!!!!

gruß, und danke fürs lesen, flo
 
Eigenschaft
 
Jepp, wirklich feines Teil.
Für den Preis mMn absolut unschlagbar, wenns um tubescreamerartige Overdrives geht.
Selbst der Ibanez TS-7 hatte bei meinem Vergleichstest dagegen keine Chance ;).
 
Gutes Review.

Ich überlege schon seit einiger Zeit, mir ein Bad Monkey anzuschaffen. Nach dem, was ich bereits und nun auch hier gelesen habe, soll es doch ein wirklich gutes Gerät für den Preis sein.

Gruß
seaford
 
Also ich kanns dir echt nur empfehlen wenn du nicht zuviel ausgeben willst. Klar es gibt die TS 808 Replicas, aber die sind meiner meinung nach viel zu überteuert. Ich bin mit dem Teil echt zufriden.

gruß, flo
 
oh mann, das Teil ist super..
ich will hier in den Thread auch grade mal ein Kurzreview dazu einfügen
ich hab ihn zwar erst seit 3 Tagen, also hör ich schon die Stimmen rufen "Anfangseuphorie! Total subjektiv".. mag sein. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mir das Ding bewusst kritisch nur zum ausprobieren und mit dem Hintergedanken gekauft habe, dass ich es problemlos zurücksenden kann. Ich wollte einfach für mich selbst überprüfen, was an den Lobpreisungen hier im Forum wirklich dran ist.

Allerdings war die Kritik schnell verschwunden. Erstes Anspielen vor clean eingestelltem Amp mit jedem Regler aus 12 bescherte mir schon ein totales Gefühl von "das passt einfach", das war absolut erschreckend und unerwartet.

generelle Sound-Beeinflussung Bypass/Aktiv
Der Zerrgrad von dem Ding ist wirklich niedrig. Ist eben ein Overdrive. Aber genau das hatte ich gesucht.
Im Bypass konnte ich keine Klangverfälschung beobachten, allerdings ist es im angeschalteten Modus nicht möglich, das Gerät verfärbungsfrei einzustellen - aber wer sollte das auch wollen.
In jedem Fall wird bei allen Reglern auf 12 irgendwo im Bassbereich ein Frequenzbereich abgesenkt, ich kann nicht sagen, wo etwa und wieviel oder was, jedenfalls sorgt das dafür, dass mit neutral eingestelltem Bad Monkey alle meine Einstellungen am Amp weniger mulmig klingen, besonders die stark verzerrten. Sehr Positiv.

der Gain-Regler
Also gut, dann mal an den Reglern gedreht.. Gain-Regler ganz auf Linksanschlag macht kein reines Clean möglich, ein minimaler Drive liegt immer auf dem Signal. Rechts ist schon ein ganz netter, fetter Overdrive, aber immer noch gerade so im Rahmen, dass man problemlos volle Akkorde spielen kann, ohne Matsch zu produzieren - sehr toll!

Auch komprimiert das Gerät in angeschaltenem Zustand immer das eingehende Signal. Soll vermutlich röhrentypisch sein. Vielleicht ist es auch einfach nötig um diesen gleichmäßigen sehr leichten crunch zu ermöglichen, kann ich nicht sicher sagen, seh ich aber definitiv nichts negatives daran.

die 3 anderen Regler (Level, High, Bass)
Naja, ansonsten recht unspektakulär.. der Level-Regler macht laut/leise, was nötig ist um die Lautstärkeverhältnisse zum Bypass-Signal anzupassen, klar.
der High-Regler bringt schön Höhen dazu. Ich mag Höhen. Besonders als Treble Boost vor HiGain-Zerre. Funktioniert klasse, bringt Klarheit und Durchsetzungsvermögen in den Sound. Unter 12 Uhr-Stellung hatte ich den Regler noch nie, warum auch, Höhen sind geil :D
Zum Bass-Regler muss ich sagen, das Teil ist gnadenlos überdimensioniert. Soviele Bässe braucht man nicht. zum minimal rausdrehen sehr okay. Minimal rein auch okay. Aber ein geringerer Boost bei Rechtsanschlag mit daraus resultierender genaueren Einstellmöglichkeit wäre wohl praktischer.
Wenn ich nur auf Bridge-Pickup spiele, kann ich den Regler ganz aufdrehen, ohne Matsch zu produzieren. Aber wenn ich das tue, dann will ich normalerweise auch kein bassiges Signal. Naja, zumindest hat man die Möglichkeit für viel Bass, wenn man das wollen sollte.

Das war schön und gut bisher. War zufrieden sowohl vor cleanem Amp als auch vor verzerrtem, jedweden Zerrgrades. Immer war es möglich, den Sound durch den Bad Monkey zu verbessern.
Ganz klar kam dabei auch heraus, dass der Bad Monkey den Klang von Gitarre und Amp vollkommen respektiert. Da wird nicht jedem Signal ein immer gleicher Stempel aufgedrückt, da wird nur etwas variiert. So soll das sein! :)

Die "alles auf 12 Uhr"-Einstellung ist übrigens momentan mein Favorit. Simpel und Effektiv. Und unauffällig.

Und jetzt am Bass!
Nun stand ich vorhin vor der Situation, dass ich kurz eine Idee festhalten wollte und dafür 2 Gitarrenspuren und eine Bass-Spur aufnehmen musste.
Eigentlich wollte ich den Bass direkt ins Interface schicken, aber wo das Gerät schon rumstand, dachte ich, ich probier das mal aus.
Also mal kurz den Bass eingesteckt und ausprobiert, wie sich das anhört... krass.
Schon wieder so ein umwerfender Moment der Überraschung!
Mein Bass mit diesen ganz leichten angezerrten Sound, ich war begeistert. Bisher konnte ich mich da immer nur irgendwie annähern in Kombination von Preamp und Kompressor, aber nie zufriedenstellend für mich - hier steck ich ein, dreh alle Regler auf 12 und hab diesen rockigen, leicht aggressiven, aber noch sehr durchsetzungsfähigen Bass-Sound, dem man im Mix gar nicht mehr anhört, dass er angezerrt ist, der aber wirklich schön rockt - und sogar schon angenehm komprimiert. Für meine Testaufnahme vorhin hat das Signal so wie's im Rechner ankam vollkommen gereicht, normal hab ich auf solche Aufnahmen immer noch Kompressor und EQ nachträglich anwenden müssen.
Wow.

Vermutlich werde ich den Bad Monkey fest in mein Bass-Setup integrieren, auch wenn mich das etwas stört, dass ich den nicht fest ins Rack integriert hab, sondern als immer-angeschaltetes Fußpedal, aber der Sound ist diesen zusätzlichen Aufwand beim Auf- und Abbau definitiv wert.



So, ich hab mich wieder total in der Länge von meinem "Kurz-Review" vertan, auch noch dafür, dass das hier gar nicht mein Thread ist. Aber das musste ich loswerden. Geiles Teil! :)

Schlusswort
Ich hab keinen Vergleich mit originalen Tubescreamern, aber das was man von den Geräten immer so hört scheint der Bad Monkey relativ ähnlich zu erledigen. Ist also definitiv als "günstiger Tubescreamer" bezeichenbar. Vielleicht sollte man aber wenn man wirklich explizit einen Tubescreamer sucht, einen direkten Vergleich machen.
Wenn man einfach einen gut gemachten Tube Overdrive sucht, der sowohl alleinstehend als auch als (nicht linearer) Booster sehr schön funktioniert, macht man hier ganz sicher nichts falsch. Zumal das Ding auch einen sehr stabilen Eindruck macht.


Zum "Mixer Out"
Ach ja, den Mixer Out hab ich bisher nicht an einem Mixer getestet. Nur vor einem Amp, was natürlich nicht Sinn der Sache ist. Mir scheint aber, als ob da etwas mehr dahintersteckt als ein simpler Highcut-Filter. Wenigstens ein Highcut mit ausgeprägter Resonanzspitze, vielleicht auch noch ein Tick mehr Veränderung des Frequenzgangs..

Wenn ich am Vox AD60 die Akustiksimulation anschalte (enormer Boost der ganz hohen Höhen) und das Gerät mit Mixer Out davorschalte gleicht sich das ganze ziemlich gleichwertig aus, rein nach Gehör. Was das heißt... weiß ich nicht. Hauptaufgabe ist definitiv die Höhen zu kappen, wie das eben jede Boxensimulation tut. Wie brauchbar das Ergebnis direkt in den Mischer aber letztlich klingt, weiß ich nicht.
 
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Heyho!

Also die Reviews sind echt ausführlich und vorallem Informativ!
Jetzt überlege ich mir doch tatsächlich, mir auch einen BM zuzulegen. :/

Eine Frage nur:
Lohnt es sich denn das Teil zu kaufen, denn ich spiele einen L6 Spider 3, also kann ich ja im Prinzip auf einen Lead spezifizierten Kanal umschalten...

Aber ich bin doch so ein Bodentreter Fan. xDD
 
Ja aber der Bad Monkey dient eher als Booster denke ich mal und dein Line6 ist ja nen Modeller oder? Da kann man denk ich nicht wirklich boosten. Außerdem hast du doch Sounds genug :p
Hätte ich meinen noch, dann hätte ich ihn dir abgedrückt, aber ich hab meinen verkauft, nachdem ich ihn bekommen hatte, nicht weil er schlecht klang ich fand diesen winzigen Anteil Verzerrung genial gerade für so Mark Knopfler Sachen, aber es war zu der zeit einfach nicht das, was ich suchte!
 
solltest ihn einfach mal ausprobieren und dann entscheiden, ob dein Spider den Sound von Haus aus hinbekommt oder nicht - und wenn nicht, ob dir der Sound was bringt ;)
 
Allerdings muss ich anmerken, dass das Pedal vion Natur etwas Höhenlastig ist, und man den Lowregler sehr weit aufdrehen muss um den warmen Röhrensound zu erhalten

scheint generell bei dne digitech pedalen so zu sein, das grunge hat auch ne starke treble-fixierung...
 

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