Aber ich versuchs trotzdem noch mal: Gibt es denn keine von der Allgemeinheit als Allrounder bezeichneten Speaker, die ihr Können (ob mir das Können dann gefällt oder eben nicht, kann hier natürlich keiner für mich beantworten) auch bei weniger Lautstärke zeigen als der V30? Das könnte es für mich ja schon ein bisschen eingrenzen. Der Tipp mit der geringen Wattzahl bei nem Speaker war ja schon mal hilfreich.
Celestion: aus meiner Sicht tatsächlich der von Dir selber schon genannte
G12H Anniversary, wobei es auch interessante und mitunter sogar günstigere Speaker gibt, die in die Richtung gehen, zB von WGS (Warehouse Guitars Speakers).
WGS Invader: Der Invader ist dem Celestion Greenback nachempfunden, ebenso wie der Green Beret, wobei der Invader in den Höhen etwas wärmer klingen soll. Für mich ein sehr guter Allrounder, mehr noch als der Green Beret, der die genauere Greenback-Kopie darstellen soll. Im Rock- und Metal-Bereich ist der Invader etwas druckvoller untenrum, trotzdem schöne Cleansounds. Ein WGS Speaker, den ich selber verwende, ist der
Reaper HP, den ich im oberen, halboffen Teil meiner 2x12er habe. Er soll dem G12H Anniversary entsprechen, und das kann schon hinkommen. Relativ wenig Beaming, man ist nach meinem Gefühl etwas freier in der Spielposition als bei vielen anderen LS. Ich spiele dabei eher mit mittleren Lautstärken, oft auch relativ leise, und da schlägt er sich schon ziemlich gut. Bei gleicher Einstellung ist er eine Spur leiser als der Celestion Classic Lead in der gleichen Box, was ich gerade für zu Hause eher positiv finde. Toller Speaker, der meiner Box aus meiner Sicht sehr positiv verändert hat, gerade bei Clean und Crunch.
Die
Jensen Chicago bzw. Mod-Serie habe ich schon weiter oben empfohlen. Für Dich würde im Grunde der JCH 12-35 reichen, aber der 12-50 ist etwas stabiler und straffer im Bass, ohne deshalb auf hohe Lautstärken angewiesen zu sein. Er hat allerdings auch den schlechtesten Wirkungsgrad der Reihe - in einer lauten Band für einen 15-Watt-Amp vielleicht nicht unbedingt optimal, aber umgekehrt kann man den Amp auch weniger laut etwas mehr zum Arbeiten bringen, was bei Röhrenamps durchaus nützlich sein kann.
Auch LS, die ab Werk in Combos eingebaut sind, werden bei vielen Herstellern (neben dem Einkaufspries natürlich...) bewusst nach Vielseitigkeit ausgesucht - und werden genau deshalb oft gegen was "spezielleres" (oder einfach bekannteres...) ausgetauscht. Positiv aufgefallen ist mir diese Vielseitigkeit bei meinem Studiotone XL, in dem ein
Koch VG12-60 werkelt, der nach Koch-eigenen Vorgaben von SICA gebaut wird, der Mutterfirma von Jensen. Es ist aber eindeutig kein abgewandelter Jensen, das sieht man schon am LS-Korb, der völlig anders als die Jensen-Modelle gebaut ist. Er liegt vom Charakter her zwischen Celestion und Jensen, sehr schöne, transparente Höhen bei Cleansounds, aber auch guten Wumms untenrum und einen eigenen Charakter in den Mitten. Auch klingt er leise schon gut, und ich spiele dort, wo er steht, oft
sehr leise. Bei der Entwicklung wird man darauf vielleicht besonders geachtet haben, denn Koch baut ihn auch in kleinere Amps mit 20 oder sogar nur 12 Watt ein. Manchmal kann man die Dinger sehr günstig in den Kleinanzeigen finden, von daher auch einer, den man auch einfach mal ausprobieren kann, weil man nicht so viel riskiert.
Gruß, bagotrix