Das kommt ganz drauf an, was man erreichen möchte.
Man kann z.B. beide 220k Anodenwiderstände etwas verkleinern, damit der Amp nicht mehr so stark komprimiert. Oder einen Bypasskondensator über den 820R Kathodenwiderstand an der zweiten Vorstufenröhre machen, was den Sound in den Höhen etwas angenehmer macht (meiner Meinung nach). Beides ist auch relativ beliebt. Dann gibt es noch einige andere Dinge, die man machen kann - allerdings dann nur, wenn man auch wirklich weiß, was man möchte.
Kommt drauf an, welche Röhren drin sind und wie gut die sind.
In der Endstufe wurden die JVMs erst mit SED =C= Röhren ausgelierfert, aktuell mit Tung Sols, weil die SED nicht mehr produziert werden.
Je nachdem, wie alt die Röhren sind und wie stark sie beansprucht wurden, ist ein Wechsel ratsam. Röhren sind grundsätzlich Verschleißteile. Bei den Endstufenröhren macht sich das so bemerkbar, dass der Amp immer "lebloser" klingt, weniger spritzige Höhen, lasche Bässe, etwas "Decke über der Box" Sound. Man merkt das allerdings in der Regel nicht, weil dieser Verschleißprozess eben schleichend über einen langen Zeitraum stattfinden - also nicht von heute auf morgen. Der Aha-Effekt kommt meist erst, wenn man mal frische Röhren reinmacht und vergleicht. Ich empfehle das grundsätzlich, gerade bei gebrauchten Amps - nur um sich mal anzuhören, wie der Amp mit frischen Röhren klingt. Wenn der Unterschied nicht so groß ist, lässt man die "alten" einfach drin und hat ein Reservequartett vorrätig, was ohnehin ratsam ist für den Fall der Fälle (falls mal eine Endstufenröhre kaputt geht).
Wichtig dabei ist natürlich, den Bias zu überprüfen und auch einzustellen. Beim JVM410H sind Werte zwischen 30 und 35mA pro Röhre optimal. Wenn es zu wenig ist, klingt der Amp kalt und "sägend", wenn es zu viel ist, fängt er an zu dröhnen.
In der Vorstufe sitzen bei aktuellen JVMs in V1,V4 und V5 (wobei V1 die Inputröhre und V5 der Phasentreiber ist - die Nummerierungen im Schaltplan weichen davon ab!) selektierte JJ ECC83S mit rotem Marshall Label drauf. In V2 und V3 unselektierte chinesische Shuguang 12AX7B mit weißem Marshall Label. Bei älteren JVMs wurden alle Positionen der Vorstufe mit den unselektierten Shuguang bestückt, was zum einen dazu führt, dass das Rauschen deutlich erhöht ist (je nachdem, wie gut die jeweilige Röhre gerade an V1 war), zum anderen sind die China 12AX7B in den Höhen wesentlich bissiger als JJECC83S, was zu einem fizzeligeren Sound geführt hat. Beides sind Gründe dafür, dass viele, die den JVM ausprobiert hatten, diesen nicht gut finden und überall in Foren zu lesen ist, wie stark der Amp doch rausche und wie fizzelig der Sound sei. Da kann man mit guten Röhren eine Menge machen. Rauschen tut der Amp nämlich nicht mehr als andere - wenn man Gain ziemlich aufdreht, wirds damit natürlich auch nicht besser. Wer wenig Gain braucht, kann sich auch überlegen, allgemein das Gain zu reduzieren, z.B. durch Verkleinern von R128. Das macht den Amp auch insgesamt nochmal "ruhiger".
Wenn deine Endstufenröhren ok sind, lass sie drin und stell den Bias ein (bzw. lass ihn einstellen). Als Ersatz empfehle ich Ruby EL34BSTR.
Bei den Vorstufenröhren würde ich mal nachsehen, was drin ist und danach entscheiden. Es kann nicht schaden, auch mal andere Vorstufenröhren auszuprobieren, da die Toleranzen doch nicht zu unterschätzen sind und auch Vorstufenröhren mikrofonisch werden können. Muss man halt ausprobieren. Ich empfehle hier JJ ECC83S V1 oder Ruby 12AX7AC5HG+.
Achja, Box und Speaker machen auch eine Menge aus am Gesamtsound!