ML-Factory MM Bass Bausatz mit Modifikationen

  • Ersteller René2097
  • Erstellt am
Ich bin ja auch kein Instrumentenbauer wie The Dude ...
Aber Lack auf Öl ... neeee ... dat geit nich´...

Wenn Öl, dann Wachs drauf. Auf Öl hält kein Lack.
Wer lackieren will, der muss erst die gesamte geölte Schicht runterschleifen.

Gruß
Andreas
 
Der Prozess sollte eigentlich was bringen.
Es handelt sich um ein 'trocknendes' Öl, d.h., ein Öl, das einzieht und dann innerhalb von ca. ein bis zwei Wochen trocknet. Danach soll es problemlos überstreichbar sein.
Deshalb der 'Mumifizierungsprozess'. Ob das Öl trocken ist, merkt man mit der Nase. Es riecht im nicht trockenen Zustand sehr stark, wenn es dann trocken ist, riecht es nicht mehr.

@The Dude:
Keine Angst, Du machst mir das Projekt nicht madig.
Ich rechne nicht damit, dass mein erster selbstgebauter Bass wirklich gut wird. Aber durch die Arbeit bekommt man Erfahrung, der zweite wird dann besser. ;-)
Billiger als ein gekaufter ist so ein selbstgebauter Bass auch nicht. Setzt man halbwegs anständige Mechaniken und einen guten PU ein, ist es quasi unmöglich, unter 500 Euro zu landen.
Aber wenn der Bass nichts wird, kann ich die Kluson-Mechaniken und den Seymor Duncan PU für das nächste Projekt wiederverwenden.

Zum spielen habe ich ja einen (gekauften) Bass, mit dem ich sehr zufrieden bin, dafür brauche ich den Selbstbau nicht.
Mir geht es bei dem Projekt darum, ein Gefühl für das Instrument zu bekommen, das über die Erfahrung beim Spielen hinaus geht.
Jedem Anfänger, der mit einem Selbstbau Geld sparen will, kann ich nur abraten. Ein vergleichbares Gerät 'von der Stange' ist in jedem Fall billiger.
 
Der Prozess sollte eigentlich was bringen.
Es handelt sich um ein 'trocknendes' Öl, d.h., ein Öl, das einzieht und dann innerhalb von ca. ein bis zwei Wochen trocknet. Danach soll es problemlos überstreichbar sein.
Deshalb der 'Mumifizierungsprozess'. Ob das Öl trocken ist, merkt man mit der Nase. Es riecht im nicht trockenen Zustand sehr stark, wenn es dann trocken ist, riecht es nicht mehr.

Ja, das ist beispielsweise genau das was bei Hartöt passiert, was aber noch nichts an der Tatsache ändert, dass man es mit den meisten Lacken (inkl. Nitrolack) nicht überlackieren kann.
Die Ausnahme ist Schellack, welcher aber außer dem Namen nicht viel mit modernen lösemittelhaltigen Lacken gemein hat.
 
Angeblich soll es ziemlich tief einziehen. Da Du das Zeug auch verwenden kannst, um Nitrolacke besser streichbar zu machen, Du es also mit Nitrolacken mischen kannst, kann ich mir nicht vorstellen, dass der darauf nicht haften soll.
Nachdem es eingezogen ist (de Oberfläche fühlt sich schon wieder ganz normal an, also nicht klebrig oder ölig) und ganz durchgetrocknet ist, werde ich es mit einer Michung aus Nitrolack und 15% von dem Zeug lackieren. Da ich glücklicherweise Zugriff auf eine Spritzkabine mit voller Ausrüstung habe, dürfte das Resultat nachher zumindest nicht aussehen wie ein Streuselkuchen.

Ich verlasse mich da einfach auf die Aussage des Geigenbauers meines Vertrauens, der meinte, das Zeug sei mit Nitrolack mischbar und überstreichbar.
Ich denke, der sollte es eigentlich wissen.
 
Super Thread!
Gold wert für mich, weil ich mit ML nun endlich einen billigen Anbieter für einen Replacementhals habe!
Danke!
Simson
 
Der Hals macht keinen schlechten Eindruck, allerdings ist die Maserung nicht so schön, wie bei einem teuren Hals. Aber darauf achtet man ja eigentlich auch nicht so sehr.
 
Wichtiger ist, wie der Hals auf Temperaturschwankungen reagiert.
Da sind eben bedeutende Unterschiede zwischen teuren und billigen Hälsen - und wie hochwertig der Stahl von Truss Rod und auch der Einstellmutter ist. Ist der Sechskant des Truss Rod ausgeleiert, weil der Stahl zu weich / nicht optimal randschichtgehärtet war, kann man meist den ganzen Hals wegwerfen ...

Gruß
Andreas
 
mit hinweis auf #19: neuer titel wg. neuem threadverlauf.

bin mal gespannt, wie das ergebnis aussieht und klingt.:)
 
Habe mir eben auch einen Bausatz bestellt.
Gibson SG Doppelhals-Stil.
Ich plane, den Korpus mit Acrylfarben von Hand zu bemalen.
Bilder kommen dann!
Simson
 
Das war sicher eine gute Wahl. Wegen der Mechaniken und Pickups solltest Du vielleicht bei noch woanders schauen, das ist meines Erachtens der einzige wirkliche Schwachpunkt bei den Bausätzen, wobei der Preis fair ist.
Die Mechaniken und der PU, die ich bei Bassparts.de gekauft habe, waren immerhin teurer, als der gesamte Bausatz von ML.
 
ich hab auch nen bass von ml factory und bin sehr zufrieden damit. ich war erst am überlegen ob ich mir ein billigbass hole hab da aber schon schlechte erfahrung miteiner Gitarre gemacht.
 
Auch auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden, weil ich so einen alten Thread wiederbelebe...

Also... mein Selbstbaubass ist schon seit einer Weile fertig und in Benutzung.
Das Wichtigste zuerst. Seit dieser Bass fertig ist, spiele ich fast nichts anderes mehr.
Hin und wieder hole ich den Yamaha raus, stelle fest, dass er klanglich nicht mithalten kann und packe ihn wieder weg.
Besser kann es kaum sein, oder?

War allerdings ein steiniger Weg bis dahin.

Die Behandlung mt dem Hartöl scheint ihm gut getan zu haben. Nachdem er darin quasi getränkt war, habe ich ihn bei Zimmertemperatur fast sechs Wochen hängen lassen.
Danach war er gut durchgetrocknet und ließ sich hervorragend schmirgeln. Unter tätiger Mithilfe einer Schreinerei konnte ich den noch so nachbearbeiten, dass er wirklich sauber und glatt ist.
Ich habe dann noch Porenfüller genommen, um ihn richtig glatt zu bekommen. Danach dann mit Autolack aus der Dose gespritzt (keine Nasen, kein Staub, alles gut) und dann mit Zweischichtklarlack nachlackiert. Alles hält, Füller und Hartöl scheinen sich zu vertragen.
Das habe ich auch wieder eine Woche komplett trocknen lassen.
Der mitgelieferte Pickup hat mir nicht gefallen, ich habe dann nochmal 170 Euro für einen Seymour Duncan Humbucker hingelegt. Ich denke, der dürfte mit am meisten zu dem klaren Klang beitragen, war immerhin teurer als der ganze Bausatz inklusive China-Pickup.
Die mitgelieferten Potis habe ich gegen gute, gekapselte, lineare Potis ausgetauscht, die auch nicht ganz billig waren, aber beim Drehen einen guten, 'weichen' Widerstand bieten und nicht kratzen.
Ebenfalls nicht verwendet habe ich die mitgelieferten Saiten. Ich habe eine Weile gesucht, bis ich gute, nickelfreie Saiten gefunden habe (allergiebedingt).
Auf das Einpassen des Halses habe ich sehr viel Sorgfalt verwendet, der sitzt jetzt perfekt. So perfekt, dass ich die Saiten extrem niedrig legen konnte, da passt kaum ein dünnes Stück Pappe drunter. Und der Abstand ist durchgehend annähernd gleich. Unten, zum Korpus hin, ist er ein wenig größer, aber nur marginal, wobei der Verlauf linear ist, der Hals ist also nicht durchgebogen.
Anfangs hat er sich noch etwas verstimmt, da musste ich ihn jedes Mal nachstimmen. Der Hals oder die Verschraubung hat wohl unter der Spannung noch nachgegeben.
Inzwischen verstimmt er sich so gut wie gar nicht mehr, sieht aus, als habe er sich inzwischen gesetzt.

Außer mir haben den inzwischen schon mehrere Leute angespielt, darunter auch ein Profi-Bassist. Alle waren einhellig der Meinung, dass dieses Teil klanglich und handwerklich mit jedem professionellen Bass mehr als mithalten kann.
Wenn man bedenkt, dass ich schlußendlich allein für Bausatz, Pickup, Potis, Lack, Öl, Saiten, usw. über 500 Euro hingelegt habe, außerdem über 100 Stunden Arbeit drinstecken (da habe ich aufgehört, zu zählen), sollte man das allerdings auch erwarten. ;)

Fazit: Der Bausatz ist gut, und bietet einiges an Gegenwert für das Geld.
Er kann auch als Basis für einen wirklich hochwertigen Bass dienen, dann muss man allerdings nochmal das doppelte reinstecken, wenn man was wirklich gutes will.
Man muss allerdings handwerklich geschickt sein und viel Geduld haben. Wenn es was ordentliches werden soll und man sorgfältig arbeitet, muss man mit ca. drei Monaten Bauzeit rechnen.

Werde ich mir nochmal einen Bass selber bauen?
Aber klar doch. Pläne sind schon in Arbeit.
Dann aber was völlig eigenes und eigenständiges, ohne Bausatz als Basis. Der nächste Winter kommt bestimmt.
Ich habe da noch so ein schönes Stück 'Rhodesian Teak' rumliegen, das über 100 Jahre Zeit zum trocknen hatte. Das Haus, wo es verbaut wurde, und aus dem es ein Bekannter beim Abriss retten konnte, war Baujahr 1904. Ich denke, das wird dann ein ganz besonderes Stück werden. Wunderbar gemasert, kein Lack, nur geölt... Ich komme schon wieder ins Träumen.
Und der nächste Winter kommt bestimmt. Da freue ich mich schon drauf. :D
 
Freut mich für dich, noch viel Spaß mit dem Bass.

Mich reizt son Bausatz auch sehr.....ob Gitarre oder Bass weiß ich nicht, beides recht spaßig, vielleicht in den Ferien wenn ich viel Zeit hab.:gruebel:

Könntest du vielleicht ein paar Bilder von dem Bass posten? Hast mich jetzt ganz schön neugierig gemacht. :)
 
Ein Bild hätte ich.
Die Farbkombination erinnert stark an eine amerikanische Limonadenmarke.
Den Spitznamen hat er schon weg, jeder nennt ihn nur den C...-C... Bass. ;-)

RedBass.jpg
 
Sehr schickes Teil.....grr jetzt hast du mich noch eher dazu gebracht Geld für nen Bass(-bausatz) auszugeben den ich eigentlich objektiv gesehen nicht brauche aber trotzdem unbedingt haben will. :mad: :p:great:
 
*grins*
Aber denk dran, Du brauchst Geduld, Geduld und nochmal Geduld.
Allein das Füllen und Lackieren hat bei mir Tage gedauert. Ich habe eine Schicht nach der anderen aufgetragen, zwischen den Schichten jeweils mindestens zwei Stunden gewartet.
Beim Füller waren es 14(!) dünne Schichten. Der musste zwei Tage trocknen, bevor lackiert wurde. Beim roten Lack waren es fünf Schichten. Der Klarlack kam dann in einer Schicht drauf, dafür musste der dann auch eine Woche trocknen, bevor ich weiterarbeiten konnte.
Das Ding dann eine Woche nicht zu berühren, nur da hängen zu haben... das ist hart.
Ich habe auch grüßtenteils auf den Einsatz von Maschinen verzichtet. Klar, den Füller habe ich auf den großen Flächen mit einem Schwingschleifer behandelt (320er, nass).
Aber nur den ersten Durchgang, danach habe ich alles per Hand geschliffen. Immer gleichmäßig, langsam und genau.
Oder das Einpassen des Halses... Aufsetzen, vorsichtig anschrauben, schauen, ob es rgendwo Luft gibt, weil die Auflagefläche nicht plan ist, mit der Schieblehre nachmessen, ob er gerade sitzt, abmontieren, einen Bruchteil eines Miliimeters an einer Seite vorsichtig abschmirgeln, wieder aufsetzen, usw. Ich weiß nicht, wie viele Dutzend Male ich das gemacht habe, bis er wirklich gerade saß.
Und so weiter.
Gutes Werkzeug, eine Spritzkabine (Dank an den Schreiner), Erfahrung im Lackieren (Dank an den Schreiner) und viiiel Geduld machen aus so einem Projekt einen Erfolg.
Bei mir hat es sich wirklich gelohnt. Für einen Bass in der Qualität und mit dem Klang hätte ich bestimmt viel mehr bezahlt. Vermutlich hätte ich mir den gar nicht leisten können.
Aber, was viel wichtiger ist, als das Geld: Das ist MEIN Bass. Den habe ich mir gebaut, der ist unter meinen Händen entstanden, sowas macht das Instrument viel persönlicher, als es ein gekaufter Bass je sein kann.
Und das war für mich das wichtigste an dem Projekt.
 
U
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: keine auferstehung durch schändung mit allgemeinplätzen.

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