Monitorpult für Chor-Bässe auf der Bühne

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Hallo Forum,

vor fast zwei Jahren schon habe ich hier nach einer Lösung gesucht, um zwecks In-Ear-Monitoring für Bässe mit Handhelds im Chor das Signal vor dem Mischpult abzugreifen. Ich habe damals keine befriedigende Lösung gefunden. Jetzt möchte ich einen neuen Anlauf starten, diesmal mit einem zusätzlichen Mischpult auf der Bühne.

Wir wollen bis zu drei Bässen im Chor mit Handhelds (Sennheiser e965) die Möglichkeit geben, sich selbst über In-Ear-Monitoring zu hören, ohne dass zusätzliche Anforderungen an die Locations oder ein Mehraufwand beim Soundcheck entstehen. Die ursprüngliche Idee war, dass jeder Bass eine Lösung als Beltpack trägt, jetzt denke ich in die Richtung, dass wir ein eigenes Pult mitbringen: Drei Mikros mit Phantomspeisung rein, drei Ausgänge fürs Monitoring, drei Ausgänge weiter ans FOH-Pult.

Ich denke an ein Behringer XR 18 und einen Kopfhörerverstärker 19“ 1 HE. Dabei gehe ich davon aus, dass wir für alle Ausgänge die sechs AUX-Wege nutzen. Dann könnten wir uns ein Rack auf die Bühne stellen und bräuchten nur ein zusätzliches Stromkabel. Dafür würde ein Bodenmonitor samt Zuleitung wegfallen. Weiterhin vorhanden wären zwei Bodenmonitore am vorderen Bühnenrand, darauf liegt eine Mischung aus unseren Signalen und auf Stativen montierten Mikros, welche die anderen Stimmgruppen abnehmen.

Was haltet ihr davon?

Vielen Dank
Pida
 
Dann können die drei sich selber hören, aber was ist mit dem Rest? Müssen sie nicht auch die Möglichkeit haben den Rest vom Chor zu hören?
 
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Stelle mir das schwierig vor im Chor zu singen und dann mit In Ear den Livesound nicht oder nur verändert über die Abnahmemikros mitzubekommen. Das man unterbesetzte oder schwache Stimmen hervorheben muss steht fest, aber ich denke da ist man mit klassischen Bodenmonitoren besser dran. Also das wäre mein Empfinden dabei. ( Hab vor längerer Zeit selbst aktiv im Chor gesungen ).
 
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Hallo Forum,
Was haltet ihr davon?

Vielen Dank
Pida
ne Ganze Menge, ABER:
Aufgrund schwieriger akustischer Verhältnisse (Kirche) haben wir ALLEN ein Kabelgebundenes IEM verpasst. (wir sind 9-10 , davon 4 reine Sänger)
Ausgehend vom xr18 die 6 Aux-Wege für 5x individuelles IEM für die Instrumentalisten, der 6. Aux-Weg geht gesplittet an den Behringer MA400 für die Sänger.
Die letzten beiden Aux-Wege gehen an das eigentliche X32, welches für die Combo nicht mehr genügend Kanäle hatte - daher der Umweg über das XR18.
Gruß Dirk
 
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Wenn es nur darum geht sich selber zu hören:
Bei lauten Chören mach ich mir einseitig einen Gehörschutz mit 20 db rein. Dadurch höre ich mich selber auf dem Ohr besser und mit dem Anderen bekomme ich den Rest mit.
 
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Es geht mir auch darum, den Abstand zum Mikro besser kontrollieren zu können. Die Idee wäre, die In-Ears jeweils nur einseitig nutzen. Grundsätzlich könnte ich mir gut vorstellen, mit einem Bodenmonitor zu arbeiten, nur möchte ich halt mein Signal klar raushören können und wir stehen eng beieinander.

Ich singe im tiefen Bass zurzeit allein und bei geteilten Passagen (der hohe Bass singt eine höhere Stimme) klappt die aktuelle Lösung, also alle Bässe auf demselben Bodenmonitor, ganz gut. Problematisch sind vor allem Passagen mit langen Tönen im Bereich E2 bis A2, in denen hoher und tiefer Bass das gleiche singen. Hier kann ich meine eigene Stimme nicht gut genug heraushören.
 
Meine bevorzugte Lösung wäre ebenfalls ein Digitalpult a la XR18 als Monitorpult, und ein Mikrofonsplitter, beides zusammen in einem Rack verpackt. Statt eines Rack-Kopfhörerverstärkers würde ich lieber individuelle Beltpacks nehmen, zwei Gründe dafür:
  • Kopfhörerverlängerungskabel sind zumeist ein Ärgernis, meistens macht das Buchsen-Ende Ärger. (Ausnahme: diese phänomenale Buchse hier Neutrik NJ3 FC-6-BAG)
  • Ein Lautstärkeregler direkt an der Hüfte ist ein Segen
Nachteil der Beltpacks: Batterien...

Der Splitter ist dafür da, die drei e965 vor den Pulten (FoH/Mon) aufzuzweigen. Damit macht ihr es dem jeweiligen Tonmensch-Gegenüber am leichtesten - er kriegt drei Mikrofonsignale - die er sonst auch gekriegt hätte, und kann seine eigenen Gain-Settings machen, und ist nicht von euren Gain-Settings abhängig.

Wenn ihr genug Splitterwege habt, um auch die anderen Chor-Mikrofone zu splitten, dann könnt ihr euch ALLE Mikrofonsignale in das Monitorpult holen, und jedem der Bässe einen vernünftigen, vollständigen Monitormix zaubern. Damit wären dann auch so Spielereien mit nur einem einseitigen IEM unnötig.

Kurzer Exkurs dazu:
Ich weiss ja nicht auf welchem Lautstärkeniveau ihr unterwegs seid, aber generell ist "nur einseitig einen IEM drin" ein brandgefährlicher Ansatz. Viele Menschen unterschätzen, daß sie auf diese Weise ihren IEM-Mix psychoakustisch sehr viel leiser wahrnehmen, und drehen in Folge die Lautstärke weiter auf, damit dieser gegen die auf dem anderen Ohr ungefiltert anliegende Bühnenlautstärke ankommt. Gehörschäden sind kumulativ. Kann je nach eurer Bühnenlautstärke ein Problem sein - muss aber nicht. Ich wollte es nur erwähnen, weil imr da gleich ein Warnsignal im Kopf angeht, wenn ich "ein IEM drin" lese.

Weil mich gerade der Montagsmaler-Wahn gepackt hat :) hier kurz bildlich, wie ich mir das vorstelle. Das grüne sind zwei XLR-Kabelpeitschen, eine geht vom Splitter zu eurem Monitormixer, die andere zum Saalmischer/Stagebox. Blau und rot sind einfach normale XLR-Kabel.

1713184586386.png

Ein Gedanke noch - so ein IEM-Rig ist ja heutzutage nichts unübliches, gibt auch genug andere Threads hierzu im Forum. Will damit sagen, der typische Tontechniker am Veranstaltungsort sieht sowas nicht zum ersten mal. Es ist trotzdem gute Etikette, ein solches IEM Rig mitsamt Splitter in seinem Technical Rider mit genügend zeitlichem Vorlauf anzugeben, damit derjenige nicht erst beim Aufbau überrascht wird. Auch die einzelnen Enden der Kabelpeitsche (vor allem die zum Saalmischer) schön beschriften, damit kann man sich und seinen Mitmenschen das Leben deutlich erleichtern.

(Meine Kinder schimpfen immer, daß ich mit meinem Brother-Beschriftungsgerät sSOOOOo ein Alman bin:p, aber ich bin Überzeugungstäter)
 
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Vielen Dank für deine Mühe! Der Ansatz mit Beltpack und Splittern gefällt mir.

Wir singen a capella, die Bühnenlautstärke ist nicht hoch und würde noch mal deutlich sinken, wenn der Monitor für den Bass wegfällt. Daneben gibt es nur noch zwei weitere Bodenmonitore am vorderen Bühnenrand mit wenig Sopran, Alt und Tenor und etwas mehr Bass. Und es gibt auch noch einen Chorleiter, der mal was sagt. Ich würde erstmal weiter zu einseitigem IEM tendieren.

Ich denke, dass sich bei uns eine Lösung mit sechs bis acht weiteren Mikros etabliert. Da wir die aber nicht alle fürs IEM bräuchten und der Chorleiter sich überwiegend auf der Bühne aufhält, wäre der von dir beschriebene Ansatz auch denkbar.
 
Ich würde erstmal weiter zu einseitigem IEM tendieren.
hab da immer etwas Bauchweh. Bei einseitigem IEM wird gerne dazu tendiert die Lautstärke recht weit anzuheben damit man sich auch ordentlich hört. Das ist dann auf Dauer nicht ganz optimal für das Gehör.

Wenn ihr den Ansatz von @nichtrauscher so umsetzt dann würde ich IEM in beide Ohren vorschlagen. Die Signale der anderen Sänger und Sängerinnen kann sich dann jeder individuell, so wie er es braucht, auf sein inear legen.

Wenn ihr mit dem Publikum interagiert empfehle ich hier auch noch 2 Mikrofone Richtung Publikum das ihr hört was von dort kommt.
 
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