Musterklausur - Anregungen zum Üben gesucht

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Hiaslayer
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Hi!
Wie im Titel schon erwähnt, würde ich mich über Tips freuen wie man diese Aufgaben lösen könnte.

Aufgabe 1:
Punktdiktat
Töne müssen im Bezug auf einen Grundton erkannt werden.
Was ist hier sinnvoll? Sollte man sofort versuchen jeden Ton gleich nach dem spielen zu erkennen oder wäre es geschickter sich die Reihe erst zu merken?

Ich gehe jetzt gleich zu Aufgabe 3 über, da diese mit 1) mehr zusammenhängt:

Melodiediktat (tonal)
Grundsätzlich kann ich Melodien schon niederschreiben. Dauert halt je nach Schwierigkeitsgrad etwas länger. Mein Hauptproblem liegt in meinem Gedächtnis. Ich kann meistens den ersten evtl. noch den zweiten Takt aufnehmen, dann werde ich durch die restliche Melodie gestört und ich kann mir nichts weiter merken. Habe ich aber erst mal die Melodie oder Teile davon verinnerlicht, ist es kein Problem mehr.
Doch da wäre noch eins....die leiterfremden Töne (z.B. ais` in Takt 7). Wie kann ich sie erkennen, d.h. ich erkenne sofort, dass hier ein leiterfremder Ton vorliegt, doch welcher??
Gibt es hier ein Mittel wie man rausfindet was für ein Ton vorliegt?
Zusammengefasst kann man sagen, dass ich Probleme mit dem Merken von längeren Melodien und dem Erkennen von leiterfremden Tönen habe.

Melodiediktat (atonal)
Wie soll man hier rangehen? Nur intervallisch denken? Jeden Ton zum vorherigen in Bezug setzen, oder gibt es hier noch andere Möglichkeiten, oder Übungen wie man hier schnell zum Ziel kommt.

Aufgabe 2:
Rhythmusdiktat
Krieg ich ganz gut hin...das Problem ist nur die Phrasierung. Aber wahrscheinlich ist das nur Gewöhnng.

Aufgabe 4:
Vierstimmiger Satz
Hier liegt neben dem atonalen Diktat meine größte schwäche. Sopran hör ich gut und kann ich z.T. auch gleich beim ersten mal relativ weit mitnotieren, doch beim Bass wird es schon problematischer. Dieser springt sehr oft und dadurch werde ich sehr verunsichert....war das jetzt eine Quart, eine Quint, oder ist er liegengeblieben?
Bei Tenor und Alt stehen bei mir immer drei große ??? ;). Diese hör ich nicht wirklich und deren Fortschreitung schon garnicht.
Wie kann man das ändern und was ist so ein allgemeines Rezept wie man an einen vierstimmigen Satz rangeht?

Aufgabe 5:
Höranalyse
Na ja..ist so eine Glückssache was drankommt :D. Und man darf nicht pennen, sonst verpasst man noch den dritten Takt ;-).

Ich hoffe ihr versteht meine Probleme und könnt mir ein paar Tips geben.
Danke schon im Voraus!

MfG
Matthias
 
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Hallo Hiaslayer!

Bitte lies meinen Artikel über die Grundlagen hier im Forum!!

1) Punktdiktat trainiert tonales Hören, also immer die Spannung zum Grundton erkennen. Deshalb sofort aufschreiben .

2) Merkfähigkeit ist Übungssache. Bei Tests bitte taktisch vorgehen, man wird am Prüfungstag nicht auf einmal doppelt so gut. Vorschlag: Ausblenden üben !! Nur auf das konzentrieren, was man bereits gehört hat, und aufschreiben. Es sollte dann aber auch stimmen. Es gibt nicht hilfreicheres, als
etwas richtiges sauber notiert zu haben. Das hilft dann auch für den Rest weiter.

Total stressig, ineffizient, und meist dann auch falsch ist es, zu versuchen alles zu erfassen, und dann
mit bleistiftvermiertem schweissperlengetränktem Gekrakel zu Papier zu bringen.

Leiterfremde Töne so behandeln wie Effekte beim Tonalen Hören.(Artikel!)
Also: Wo ''drückt'' der Ton hin. Da es immer zwei Möglichgkeiten gibt, gar nicht nachdenken, sondern
Gefühl entscheiden lassen. Dann den leitereigenen Ton bestimmen und fertig.

Wichtig übrigens: Das Erkennen von grösseren Strukturen ist äusserst hilfreich.zb Wiederholungen!
manchmal gar nicht ohne, wenn die rhythmisch anders kommen. Auch Sequenzierungen sind ein gefundenes Fressen...(gilt ansatzweise auch für atonal)

Atonal: Konsequente Abstandsbestimmung. Vertikales Hören. Ein Ton verpasst, und von vorn.

Zum Satz: Oberstimme wird meist zuerst erkannt. dann Bass , und dann der Rest.
Bass: Ausblenden kann hier auch nützen, aber besser ist es den gesamten Rahmen erfasst zu haben,
also Tonalität, wann kommt die Tonika, wo ist eine Dominante etc. Schierige Stellen erstmal weglassen. Tips zum Erkennen von Akkordfortschreitungen sind fast einen eigenen workshop wert.
Gut auch von Platten raushören. Schön unangenehm sind die Popplatten der achziger und neunziger wegen den tiefen Synthbässen. Wenn man die hört, isses am Klavier ein Kinderspiel.

Die Mittelstimmen kann man getrost zunächst mal blind hinschreiben, den Regeln des Satzes folgend.
Meist liegt man damit gar nicht verkehrt, es setzt aber nat. voraus, dass man die Akkordfortschreitung
herausgefunden hat. Dies ist vom Schwierigkeitsgrad einiges leichter, als die Mittelstimmen wirklich orten zu können.

Gute Übung zum differenzieren von Stimmen : Vors Klavier, Augen zu, Hände verschränken, und vier beliebige Töne drücken. Solange mit dem Klang arbeiten, bis man von Ton zu Ton ''springen'' kann beim Nachsingen. Richtig schön lange in den Klang einarbeiten.Zehn Minuten mindestens!

Grüße!
 
Hallo Mathias!
Danke schon mal für die ausführliche Antwort.
Das mit dem Punktdiktat läuft inzwischen gut (in dur und moll). War bei einem Freund der im letzten Jahr ist (Kontrabass) und der hat mir die Töne so kurz klingend und schnell hingehaun, das hat mich so geschockt, dass ich mich zuhause gleich hingehockt und geübt hab. Ich schätz mal in 1 Woche macht mir das "speedpunktdiktat" keine Probleme mehr :D

Melodien taktisch aufschreiben ist eine gute Hilfe. Widerholungen und Sequenzen kommen ja fast immer vor. Wichtig ist, wie du schon gesagt hast, immer locker und stressfrei zu bleiben. Lieber weniger auf einmal notieren und dafür richtig.

Das mit den Stufen im Satz muss ich noch üben. Hab mir aber auch schon gedacht, dass wenn man Sopran und Stufe erkannt hat, dann kann man ja auch schon viel ausschließen. V.a. bei den Mittelstimmen.
Hab mir alle Bachchoräle geholt...die analysieren ich mal und hör sie mir dann an. Später dann Stufen erkennen ohne Analyse. Das bringt sicher auch was.

Danke nochmal!
MfG
Matthias
 
Hallo!
Noch was...das mit den leiterfremden Tönen habe ich noch nicht ganz gecheckt.
Wie hast du das gemeint mit der Ton "drückt" wo hin. Wäre das in diesem Fall ais -> h
bzw. ais -> g...dann erkennen ais geht über Ht zum h bzw über überm. 2 zum g. und dann das g bzw. das h zum d auflösen?
Mein Freund hat gesagt, dass ich für diesen kurzen Moment die Intervalle erkennen soll, die das ais umrahmen....ist aber auch nicht so einfach (v.a. wenn man es stumm im Kopf macht)
Immer wenn so ein blöder leiterfremder Ton kommt, beiss ich mir am Diktat die Zähne aus, also bitte hilf mir ;-)

MfG
Matthias
 
In der Regel würde ich so notieren, daß immer mit einem Halbtonschritt aufgelöst wird.

aufwärts = a# - h
abwärts = bb - a
Bei einem chromatischen Durchgangston wäre das so:
c c# d
d db c​

Leiterfremde Töne können z.b. auch aus einer Zwischendominante stammen. Beispiel in C-Dur:

a g f e g# h c​
g# stammt aus E = Dominante der Tonika-Parallelen

Dein a# g ist genauso möglich wie bb g.
a# g als Bestandteil von F#7b9 oder A#°7 (Dominante von Hm)
bb g as Bestandteil von C7, Gm, Eb​

Ich hoffe, du verstehst die Akkordsymbole.

Gruß
 
hallo Hiaslayer!

mit dem ''Drücken'' meinte ich den gleichen Effekt wie zb bei der Quarte in die Terz.
Die Quarte hängt da so wackelig über der Terz, und wird durch Sie irrsinnig starker Anziehungskraft ausgesetzt.

Genauso wäre zb ein Ab in C-Dur zu behandeln. Also erst die Sogwirkung bestimmen, und dann schauen, auf welchem leitereigenen Ton Du gelandet bist. Nat. sind, logischerweise, immer zwei
Möglichkeiten gegeben. Wenn Du das GEFÜHL hast, das Ab ''zieht'' zum A hoch, dann hörste eben so, obwohl G für mich gefühlsmässig näherliegt.

Grüße!
 
Alles klar!!

Vielen Dank nochmal für die ausführlichen Erklärungen!:great:

MfG
Matthias
 

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