Oberton 10. Bund G und E Saite

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Ich wusste nicht in welchen Thread das hier gehört...

Hallo,

mir ist folgendes bei meiner neuen Gitarre aufgefallen: Wenn ich den 10. Bund auf der G oder hohen E Saite spiele (mit viel Distortion/Gain), klingt der Ton sehr metallisch verzerrt und nach kurzer Zeit klingt der selbe Ton in einer Oktave höher an. (Einige Gitarren habe ja so nen Switcher mit denen die Obertöne gespielt werden können, mich stört es aber eher...) Dieser Effekt ist nicht auf den anderen Saiten zu beobachten. Ist das normal?

LG
 
Eigenschaft
 
Das ist ein sog. Deadspot. d.h. der Grundton der Saite klingt schnell ab, bei viel Verzerrung kommen dann die Obertöne stärker heraus... was aber eigtl. ein gutes Zeichen bzw beliebtes Merkmal ist für eine Gitarre, ausser wenn es zu extrem wird und sich nur auf eine Stelle auf dem Griffbrett beschränkt.
 
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Normalerweise muss man seine Gitarre schon dazu zwingen, sowas zu machen , von alleine kommt die da nicht so schnell drauf. Sind deine Saiten evtl. ziemlich dick oder straff gespannt? Bei sehr starkem Saitenzug klingen besonders die hohen Saiten gerne etwas metallisch und kratzig.
 
Mal die Saitenlage kontrollieren.
Wenn es genau auf einem Oberton aneckt,
wird dieses Verhalten angeregt.
 
Das ist ein sog. Deadspot.

Das dachte ich auch, aber das dieses Problem/Phänomen bei zwei verschiedenen Tönen auftritt find ich auffällig, insb. da es zwei Saiten jeweils im 10. Bund betrifft. Da würde ich auch ein nicht 100%ig eingesetztes Bundstäbchen für möglich halten.
Du könntest mal eine der betroffenen Saiten 1 Halbton tiefer stimmen - wenn jetzt das Problem einen Bund höher wandert liegts an der Frequenz und ist ein Deadspot. Falls es an der selben Stelle (10. Bund) bleibt: Bundstäbchen kontrollieren lassen.
 
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Das mit den Bundstäbchen würde ich auch mal fern diagnostizieren. Habe ein ähnliches Problem gehabt, bei meiner mittlerweile 14 Jahre alten Epi LP Special II. Da habe ich auf der D-G-h-e Saite im vierzehnten Bund ohne übermäßigen Druck keinen vernünftigen Ton raus bekommen. Immer nur einen Halbton höher und extrem schnell in den Oberton gekippt. Hat scheinbar auch an dem Bundstäbchen gelegen.
Aber wenn es mit benny baronys Tipp klappt, sollte das ja auch schon geklärt sein. Mein Tipp liegt aber auch eher auf dem Bunddraht.
 
Danke für die vielen Antworten :) Dieses Phänomen konnte ich sowohl bei meine alten als auch bei meine neuen Gitarre beobachten. Das Tuning ist E-Standard bzw. Drop D. Ich versuch es gleich mal einen Halbton tiefer :)
 
Mal eine andere Idee,
vielleicht verstärkt (resoniert) der Raum in dem du spielst auf bestimmten Frequenzen.
Stell dich und/oder den Amp mal ganz anders hin und schaue ob sich etwas ändert.
 
beobchtest du das nur am verstärker oder auch ohne ? hintergrund ist der, daß ich auch eine gitarre habe, bei der die töne sehr, sehr schnell in die obertöne kippen. allerdings nur am verstärker und überall auf dem griffbrett. trocken gespielt ist alles "normal". ein bekannter von mir meinte das könnte an den tonabnehmern liegen. kA, ob da was dran ist.

die gitarre ist eine Gibson SG All American mit einem T-500

gruß
 
Das sind High-Output Pickups, kann also schon sein, dass da was dran ist. Falls in der Gitarre des OP's EMG's o.ä. heiße Pickups drin sind, ist das möglicherweise ein weiterer Faktor, der zu sowas beiträgt.
 
Ich hab die Gitarre jetzt mal auf Drop C# gestimmt und der Effekt tritt nun tasächlich im 11. Bund auf. Scheint also ein sogenannter Deadspot zu sein :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
tritt übrigens auch eine Saite höher bei dem selben Ton auf ^^ Wenn ich mich nicht irre sollte das ein F sein, ist der Ton irgendwie besonders?
 
Mit nem kleinen Zusatzgewicht am Headstock (bzw schwereren oder leichteren Mechaniken) kann man solche Deadspots auch etwas verschieben, idealerweise will man die tote Note genau zwischen zwei Bünden haben, dann ist die Auswirkung zwar auf zwei Bünden, aber jeweils nicht so stark.
 
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Der Preis für den "Fat Finger" ist aber auch echt "amtlich". Mich erinnert das Ding irgendwie an eine Tischdeckenklammer. :D Hier hat jmd. verschiedene, teilw. eher unschöne, "DIY"-Lösungen vorgestellt:
http://justinliewmusic.com/2014/03/13/removing-guitarbass-dead-spots-blu-tack-coins/
Angesichts des Preises für den "Fat finger" scheint die Lösung mit Clip-Tuner kaum weniger unansehnlich, je nach Modell nichtmal teurer und hat noch 'nen praktischen Nutzen. ;)

WP_20140313_17_10_30_Pro-1024x670.jpg

http://justinliewmusic.com/2014/03/13/removing-guitarbass-dead-spots-blu-tack-coins/

Elegante Lösung, allerdings nicht reversibel und bei 'ner Gitarre nicht so schön zu tarnen - Kleine Gewichte in der Kopfplatte

deadspot-removal-01.jpg

http://www.talkbass.com/threads/dead-spot-removal.743976/

Da sollte man aber vorher wissen, wieviel Gewicht das beste Ergebnis bringt. ;)
 
Was wichtig ist zu wissen, ist vorher(!) die Richtung in die man einen Deadspot verschieben will, frequenzmäßig. Nicht immer ist nach unten eine gute Wahl, schon weil eine erhöhte Masse nie gut ist für die Dauer (bzw Stärke) von Resonanzerscheinungen, man erhöht das Energieniveau.

Die Ausprägung eines DeasSpots auf einer Frequemz f hängt von zwei Dingen ab :
- Der Hals muss eine Eigenresonanz auf der Frequenz f haben.
- Die Saite muss diese Eigenresonanz an der Stelle (bzw dem Bund) z auch anregen können.

Das bedeutet :
- Hat eine Saite auf einem Bund genau die Frequenz f *und* liegt dieser Bund z auf oder in der Nähe eines Schwingungsbauches, wird die Eigenschwingung des Halses sehr stark angeregt ==> übler DeadSpot.
- Hat eine Saite auf einem Bund genau die Frequenz f *und* liegt dieser Bund z jedoch auf oder in der Nähe eines Schwingungsknotens, kann die Eigenschwingung nur sehr wenig angeregt werden ==> kaum merklicher DeadSpot.

Will man nun ein DeadSpot verschieben, sollte man das in Richtung weg vom Schwingungsbauch tun, sonst wird er schlimmer.
Ausserdem, wie schon beschrieben, sollte man ihn auf eine Frequenz legen, die einen Viertelton niedriger oder höher ist als einer der 12 Halbtöne, also eben *nicht* genau auf einen exakten Halbton der Skala, weil sonst seine Ausprägung für einen Bund extrem wird, statt dass eine weniger starke Wirkung auf einem verteilteren Bereich entsteht.
Und man muss immer den ganzen Hals betrachten und in Kauf nehmen, dass es uU an anderer Stelle schlimmer wieder wird wenn man das DeadSpot-Verhalten irgendwo verbessert.

Jeder Hals hat unvermeidbar Eigenresonanzen, und Korpusresonanzen können da auch noch ein bischen mit hineinspielen.

Fazit : Was ist nun eine gute, d.h. sehr ausgewogene Gitarre bzgl. Sustain und Deadspots? :
Alle möglichen verschiedenen Eigenresonanzen, die prinzipiell von den Saiten angeregt werden könnten, liegen
a) immer zwischen zwei Halbtönen (Vermeidung des Treffens der exaten Frequenz).
b) in der Nähe von Schwingungsknoten (Vermeidung der starken Anregung).
c) Ausserdem will man, dass auf den unvermeidlichen Resten an mehr oder weniger 'weichen' Stellen auf dem Griffbrett dann die wenigstens die Obertöne nicht gedämpft werden damit der Klang eben nicht komplett verhungert, das ist besonders bei der G-Saite gern ein Problem (weil die eh wenig Obertöne hat).
d) Und schließlich sollen diese weichen Stellen dann auch eher 'unbedeutenden' Tönen liegen, was natürlich relativ ist. Ein Fusion-Gitarrist der in allen Tonarten und Skalen gleichermaßen zu Hause ist hat da andere Ansprüche als ein einfacher Rocker....

Punkt b) hängt natürlich von der Stimmung ab, weshalb manche Gitarren zB in E Standard nur mäßig sind, aber in D-Standard auf einmal aufblühen (besonders wenn vorher DeadSpots auf Leersaiten bzw deren Obertönen waren).

Wenn ich Gitarren/Bässe im Laden teste, ist die penible Untersuchung des DeasSpot-Verhaltens einer der größten Anteile des Prozederes, das geht am mE besten ohne Amp und in einer absolut stillem Umgebung.
 
Wow, danke für die super Tipps und Erklärungen! :) Ich werde mich aber wohl einfach damit abfinden, dass es sowas gibt und auf eine tiefere Saite umsteigen, wenn ich den Ton spielen muss.. Manchmal klingt der Oberton aber auch echt gut!
 

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